elvis am cover plus ein "collecting elvis"-special plus ein langes d.j.fontana-interview.

hier ein paar auszüge aus dem d.j.fontana interview in meiner simultanübersetzung:

hat sich elvis im wettbewerb mit anderen acts aus dieser zeit gesehen?

nein, nein. er liebte carl (perkins) und jerry (lee lewis). wirklich. und johnny cash. und (roy) orbison. oh, er hielt orbison für den wahrscheinlich besten sänger der welt. ich denke nicht, daß sich elvis um konkurrenz sorgte. das war nicht seine art zu denken. er sagte, es ist platz genug für alle, nicht nur für mich. es ist genug platz für uns alle.

was sind Ihre erinnerungen an einige der größten hits, fangen wir mit hound dog an?

das haben wir von freddie bell & the bell boys gelernt. die waren zur selben zeit in las vegas wie wir und spielten in einer der lounges. sobald wir unsere show im großen saal beendet hatten, sausten wir rüber und sahen uns diese jungs an. sie hatten eine großartige band, alles gute musiker, und sie spielten hound dog genauso wie wir es später aufnahmen. und elvis sagte immer: "hört zu, das nächste mal, wenn wir ins studio gehen, nehmen wir diesen song auf." wir gingen fast jede nacht hin, um ihnen auf die finger zu schauen. wir nahmen es dann genau so auf, wie sie es auf der bühne brachten. als wir fertig waren, wußten wir, daß es gut war. du hast gespürt, daß das feeling des songs paßte. die drums waren gut, die gitarre war großartig. elvis sang großartig. es hat sich einfach so ergeben. jeder hatte einfach das richtige gefühl dafür.

don't be cruel

das war ein bißchen ruhiger [lacht], könnte man sagen. aber es war eine tolle platte. gute lyrics, und elvis sang großartig. scotty hatte praktisch nur die ersten vier takte am anfang zu spielen und den letzten akkord und das war's. don't be cruel war wirklich gut. ich mag die mittelschnellen balladen und die etwas flotteren sachen, die nicht zu wild waren.
das war einer von elvis' lieblingssongs zu der zeit. er mochte auch heartbreak hotel. er mochte alles, was er aufnahm; wenn nicht, dann nahm er es erst gar nicht auf.

too much

too much ist wirklich ein klassiker. der ganze track war wirklich gut. scotty war gar nicht glücklich mit seinem gitarrensolo und ist es bis heute nicht. er meinte, er habe sich komplett im solo verloren und nicht mehr weitergewußt. irgendwie hat er dann zurückgefunden und elvis anschließend gebeten, es nochmal zu probieren. elvis meinte, oh nein, das spielen wir sicher nicht nochmal. [lacht] er sagte nur, "das war zu gut, scotty, das spielen wir nicht nochmal."

wie war das in den fünfzigern, auf tour mit elvis?

...
elvis spielte eine wirklich gute rhythmusgitarre. [...] er spielte seine kleinen licks so wie er es wollte, und es hat funktioniert. einige dieser licks waren wirklich erstaunlich gut. er war sicher nicht der größte gitarrist, aber was er spielte, das paßte. sogar als er bei der tv-show ['68 comeback special] die lead-gitarre spielte, die er scotty weggenommen hatte, spielte er im grunde nur den blues, mit dem er von klein auf vertraut war.
...

wie motivierte er sich, als er die ganzen furchtbaren filmsongs aufnehmen mußte?

da wurde zuerst einmal drei stunden lang mit gospelsongs gejammt. die studioleute und die produzenten mochten das gar nicht. er sagte nur: "das ist die art, wie ich arbeite". das haben sie irgendwann begriffen und ihn in ruhe gelassen, sonst wäre er nämlich gegangen. also hat er erstmal gemacht, was ihm freude bereitet und sie haben das akzeptiert. anschließend machten wir die aufnahmen, die anstanden.

nach dem 68er comeback special, hatten Sie da noch kontakt zu elvis?

sicher, eine zeitlang. wenn ich in memphis war, schaute ich bei ihm vorbei.[...] sein liebster gesprächsstoff waren die alten zeiten. er sagte immer, "wir hatten mehr spaß, als wir noch nicht die security und all die leute um uns brauchten rund um die uhr." er sagte, "ich wünschte, ich könnte zu den alten zeiten zurückkehren". und ich sagte, "naja, jetzt kannst Du das nicht mehr, jetzt ist es zu spät.". er vermißte es, sich ins auto zu setzen und einfach mal ohne die ganzen leute um ihn herum loszufahren.[...]
in den siebzigern hab ich ihn nicht mehr gesehen. elvis wollte, daß scotty und ich in seiner las vegas-band spielten. es gab gespräche mit tom diskin, aber scotty war mit seinem studio voll ausgelastet. [...] also ließen wir es bleiben. die bezahlung war zu schlecht. wir machten an einem tag mehr geld als wir mit ihm auf tour je verdienen konnten.


wie hat gladys' tod elvis verändert?

er hat sich schon ein wenig verändert. er war nicht mehr die alte frohnatur, zumindest wenn wir da waren. später wurde er vielleicht wieder lockerer. er wurde ein wenig stiller. nicht mehr so heiter wie früher.
[...]
ich denke, als sie starb, ging es für ihn graduell bergab, jedes jahr ein stückchen weiter. das ist meine meinung.

1961 gab es noch zwei rare liveauftritte, und Sie waren in der band mit dabei.

der eine in memphis war ein benefizauftritt und war toll. dann gingen wir nach hawaii und spielten dort ein benefiz für pearl harbor. [...]
elvis hatte sich als live-performer nicht verändert. er hatte immer schon ein gefühl für die crowd. er spielte mit der crowd. er wußte, welche songs sie in bewegung brachten. [...] ich denke, elvis wäre glücklicher gewesen, wenn er mehr shows gespielt hätte. stattdessen blieb er in diesen filmen stecken.

hatte er sich seit der armee verändert?

nein, er war im grunde der selbe. ich glaube nicht, daß er sich je geändert hat. er blieb im herzen immer ein großes kind.

wenn Sie heute elvis für eine tag wiedersehen könnten, was würden Sie zu ihm sagen?

ich würde sagen, "hey mann, du, ich, scotty und bill, wir steigen jetzt in dieses auto und dann gehts zurück auf die piste." das waren die guten zeiten.

"die bezahlung war zu schlecht. wir machten an einem tag mehr geld als wir mit ihm auf tour je verdienen konnten"

hmmm!? nach aussagen von den musikern verdiendten sie doch ziemlich gut, in den 70er, auf tour oder studio.immerhin waren ja auch die meisten von elvis-musikern,schon bevor sie zu elvis kammen,bekannte musiker,die mit sicherheit nicht für ein paar cent gespielt hätten.

glaube auch nicht so recht daran,dass es mit der las vagas-band wirklich ernst gemeint war!

ach ja, ein vierseitiges jorgensen-interview gibt's auch noch!

hier noch ein paar kostproben aus dem jorgensen-interview:


was können Sie uns über Ihr geplantes sun-projekt erzählen?

das wichtige bei sun ist, daß er hier aus all der musik, die er kannte, etwas in eine neue form zusammenkombinierte. und das hört man bei that's all right, mama. nichts hat vorher so geklungen, und nachher übrigens auch nicht. darin liegt die magie. man hört, wie in jenen 18 monaten etwas neues geschaffen wird, von den balladen in der ersten session bis zu that's all right. [...]
wir haben hunderte von photos gefunden, die noch niemand gesehen hat und die elvis in einem anderen licht erscheinen lassen. es wird also im prinzip ein aufwendiges buch in brillanter druckqualität mit viel rarem material, und logischerweise kommt auch musik dazu. aber die hauptsache sind die geschichten und die photos im buch. dazu wird es eine cd geben, die diese periode zusammenfaßt. aber viel von dem material ist ja schon verfügbar, also sind keine großartigen raritäten zu erwarten. ein paar sachen werden die leute noch nicht gehört haben, aber bis jetzt haben wir nichts schockierend neues entdecken können.


konnten Sie live shows aus den jahren 1956 und 1957 in guter qualität ausfindig machen?

ich habe passable 56er shows gefunden, die man restaurieren kann und die sehr unterhaltsam sind. damals spielte elvis ja nur eine halbe stunde. er spielte die hits, und ab und zu streute er fool's hall of fame ein, das er gerüchteweise bei ein paar shows sang. manchmal setzte er sich auch ans klavier und sang blueberry hill.

was war Ihre größte herausforderung?

die größte herausforderung war eine sache, der wir uns gegenübersahen, als wir um 1990 das ganze elvis-programm starteten. es ging darum, elvis als signifikanten und wichtigen künstler zu reetablieren im gegensatz zur witzfigur im national enquirer, denn es gab in den medien eine tendenz, ihn als solche zu behandeln. ich denke, 15 jahre später haben wir das erreicht.
[...]

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Danke für die Übersetzung. Bin immer froh wenn das einer macht.

Zitat:

konnten Sie live shows aus den jahren 1956 und 1957 in guter qualität ausfindig machen? ich habe passable 56er shows gefunden, die man restaurieren kann und die sehr unterhaltsam sind. damals spielte elvis ja nur eine halbe stunde. er spielte die hits, und ab und zu streute er fool's hall of fame ein, das er gerüchteweise bei ein paar shows sang. manchmal setzte er sich auch ans klavier und sang blueberry hill.

Hoffe wir können sie auch bald kaufen

...die hoffnung stirbt zuletzt !!

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__Elvis - Artist Of The Century__

michael, weißt du, wann dieses interview gefürht wurde?

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"Motorboat! Motorboat! Ruadan tua i nur zur Noat!"

beide interviews wurden von einem gewissen KEN SHARP geführt, aber es steht kein datum o.ä. dabei. aus der einleitung ("d.j. fontana ist jetzt 74" etc.) schließe ich, daß es recht aktuelle interviews sein dürften.