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Elvis Presley Elvis Presley - Nachrichten | Aktuelles | Wissenswertes | Bemerkenswertes
Alles über den King of Rock 'n' Roll

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  #1  
Alt 23.09.2005, 07:09
gast-20071119
Gast
 
Beiträge: n/a
Elvis My Way Frank Sinatra

habe auch eine frage zu my way!
elvis und frank hatten ja nicht gerade eine sehr gute beziehung (steht jedenfalls so in den printmedien und tv)!
aber gab es von frank mal ein kommentar zu elvis version von my way, besonders hier natürlich zu der aloha version?
denn wenn man elvis und frank vergleicht muss man doch sagen, das elvis es mit gefühl sing, quasi seinen weg beschreibt!
gibt es dazu kommentare von frank oder sogar von der damaligen presse, wer jetzt eine bessere version gesungen hat!
Alt Alt 23.09.2005, 07:09
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  #2  
Alt 23.09.2005, 07:27
Benutzerbild von Schorni
Schorni Schorni ist offline
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Registriert seit: 09.12.2003
Beiträge: 8.769
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Zitat:
Zitat von Help_Me
habe auch eine frage zu my way!
elvis und frank hatten ja nicht gerade eine sehr gute beziehung (steht jedenfalls so in den printmedien und tv)!
Man sollte nicht alles glauben, was in den Zeitungen steht. Am Anfang von Elvis Karriere stimmt das wohl so. Mitte der 60er hat sich das aber scheinbar geändert, wie Bilder beweisen, die Frank und Elvis bei verschiedenen Gelegenheiten zusammmen zeigen.
Ob Frank jemals ein Statement abgegeben hat, wie er El's Version von "My Way" fand, das ist mir leider nicht bekannt.
  #3  
Alt 23.09.2005, 11:48
gast-20071119
Gast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Schorni
Man sollte nicht alles glauben, was in den Zeitungen steht. Am Anfang von Elvis Karriere stimmt das wohl so. Mitte der 60er hat sich das aber scheinbar geändert, wie Bilder beweisen, die Frank und Elvis bei verschiedenen Gelegenheiten zusammmen zeigen.
Ob Frank jemals ein Statement abgegeben hat, wie er El's Version von "My Way" fand, das ist mir leider nicht bekannt.
richtig! denke auch das sich das verhältnis in den jahren verbessert hat. aber man hatte ja so einige kommentare von frank über den rock gehört...
schade, wäre mal schön gewesen zu hören, was andere stars über ihre eigenen hits so gesagt haben und hatten und hier nicht nur zu my way...
  #4  
Alt 23.09.2005, 12:00
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Tafka S. Tafka S. ist offline
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Zitat:
Zitat von Help_Me
wäre mal schön gewesen zu hören, was andere stars über ihre eigenen hits so gesagt haben und hatten und hier nicht nur zu my way...
Nicht nur zu My Way?

Also, Paul Simon (von Simon & Garfunkel) sagte einmal:
"Elvis sang Bridge Over Troubled Water mit großem Gefühl – genauso, wie es gesungen werden sollte."

Über Tomorrow Is A Long Time äußerte sich Bob Dylan:
"Elvis hat ein Lied von mir aufgenommen; das ist die Aufnahme, die ich am meisten schätze."

Was Frank Sinatra von My Way in der Version von Elvis hielt, ist auch mir leider nicht bekannt...
  #5  
Alt 23.09.2005, 16:26
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N880EP N880EP ist offline
Kennt sich hier aus
 
Registriert seit: 06.08.2005
Beiträge: 62
N880EP Renommee-Level 0,4%
Hier mal die ganze Geschichte des Songs - es ist ursprünglich kein Sinatra - Song gewesen, überhaupt kein englischer Song, jedoch für ihn mit neuem Text von Paul Anka umgeschrieben worden in der englischen Fassung.

Titel

My Way


Text & Musik

Musik & Originaltext von Claude Francois, Jacques Revaux und Gilles Thibault; englischer Text von Paul Anka


Infos

Preisfrage: was haben Ägypten und die internationalen politisch-diplomatischen Auseinandersetzungen der Fünfziger Jahre um den Suez-Kanal mit Frank Sinatra zu tun? Eine ganze Menge, denn über Zwischenstationen führt vom damaligen Nahost-Konflikt eine direkte Linie zu „My Way“, Sinatras persönlicher Hymne seiner letzten drei Jahrzehnte...

Denn als Frank Sinatra in Ägypten Ende September 1979 vor der phantastischen Kulisse der Sphinx und der Pyramiden von Gizeh, begleitet von den Londoner Philharmonikern, sein „My Way“ anstimmte, trug er eine der populärsten Melodien des 20. Jahrhunderts sozusagen zurück ins Heimatland ihres Schöpfers. Wer sich auf Spurensuche begeben will, kann aber in Europa bleiben und sollte nach Paris fahren, denn an der Seine liegt die Geburtsstätte des Liedes, und in Paris entschied sich gleich in mehrfacher Hinsicht, warum aus dieser Melodie ein Welthit geworden ist.

Im 16. Pariser Arrondissement liegt die urbane Schneise des Boulevard Exelmans, und wenn man heute dort hinkommt, findet man schräg gegenüber der Hausnummer 46 die Place Claude Francois, einen kleinen Platz, der im März 2000 zu Ehren des Chansonniers, Rock- und Popsängers und Komponisten Claude Francois (1939-1978) getauft wurde, der in Frankreich bis heute Ikonenstatus genießt und dessen Musik dort nach wie vor alle Verkaufsrekorde bricht, obwohl er schon vor 26 Jahren in seiner Wohnung am Boulevard Exelmans 46 an einem Stromschlag starb.

Claude Francois war ein Frankoägypter, 1939 in Ismailia geboren, wo sein Vater für die französische Verwaltung des Suez-Kanals tätig war. Dort lernte er Schlagzeug und Violine, und sein Interesse am Musizieren und Komponieren war bereits sehr ausgeprägt, als seine Eltern 1956 nach der Übergabe des Suez-Kanals an Ägypten an die französische Riviera umsiedelten. Dort war Francois oft in den Musikklubs anzutreffen, zum Beispiel in Juan-les-Pins, wo sich Jazzstars wie Ella Fitzgerald damals die Klinke in die Hand gaben.

Bald als Schlagzeuger, Sänger und Komponist für verschiedene Rock-Bands tätig, gelang Francois 1962 sein erster nationaler Hit mit „Belles, belles, belles“, dessen Sturm in die Hitparaden die Grundlage für eine Karriere bildete, die sich nur mit derjenigen von Elvis Presley in Amerika vergleichen läßt. Bis zu seinem tragischen Unfalltod blieb er, von den Fans „Clo-Clo“ genannt, Frankreichs populärster Musiker, vom Rock & Pop der Sechziger Jahre bis zu seiner Rolle als französischer „Disco-König“ der Siebziger, auch durch seine vielen französischen Adaptionen englischer und amerikanischer Hits.

Inzwischen nach Paris umgezogen, war Claude Francois um 1966/67 herum kurzzeitig mit der Sängerin Frances Gall liiert, und als die Beziehung zerbrach, schrieb er darüber eine traurige Ballade, mit einem englischen Text und dem Titel „For You“. Doch der Song funktionierte nicht so recht, und er entschloß sich, es lieber auf französisch zu versuchen. Dafür änderte er zunächst die Melodie noch ein wenig ab, gemeinsam mit seinem Freund Jacques Revaux (*1940), einem jungen Komponisten, der damals u.a. für den bekannten Chansonnier Michel Sardou arbeitete. Und ein weiterer Kollege, der Trompeter Gilles Thibault (1927-2000), schrieb nach den Ideen der beiden einen neuen Text – und so wurde 1967 mit „Comme D’Habitude“ ein Superhit geboren.

Doch zunächst wollte niemand das neue Lied singen, auch Michel Sardou und Gilbert Bécaud lehnten sofort ab. Nur Hervé Vilard erklärte sich bereit, das Lied in seine Konzertprogramme zu übernehmen, und trug es auch einige Male vor. Revaux, Thibault und Francois hatten sich indessen aber dazu entschlossen, es mit einer eigenen Produktion zu versuchen, und so räumte Vilard freiwillig das Feld, während Claude Francois das Stück in seine Konzerte einzubauen begann und bald auch eine Studioaufnahme anfertigte – eine weise Entscheidung, denn die Aufnahme wurde sogleich ein Riesenerfolg.

Zu Revaux‘ und Francois‘ nachdenklich-melancholischer Melodie, in die Francois seinen in Ägypten erlernten Faible für Streicherklänge einarbeitete, erzählt der einfühlsame Text von Thibault die Geschichte eines Paares, daß sich im Alltag auseinandergelebt hat (Text und Übersetzung siehe unten), so daß die Liebe von Routine zerstört ist, so wie es Francois und Gall ergangen war. Ein großartiges Chanson, das im Anschluß an den Erfolg der Aufnahme von Francois sogleich von allen namhaften französischen Chansonniers aufgegriffen wurde und bis heute in Ehren gehalten wird. Es gehört zu den meistgesungenen und meistverkauften Liedern Frankreichs. Und es ist ein Text, wie man unten nachlesen kann, dessen Story eigentlich „typisch Saloon-Song“ wäre...

Begeistert von der Aufnahme war auch ein junger Kanadier, der Anfang 1968 zu Besuch in Paris weilte, wo das Stück aus allen Lautsprechern erklang: Paul Anka (*1941) war so etwas wie ein „Wunderkind“ gewesen, hatte schon mit 16 Jahren(!) mit „Diana“ seinen ersten Superhit gelandet, nachdem ihm Ernie Freeman (Sinatra-Fans als Arrangeur von „Strangers In The Night“ und „That’s Life“ bekannt) zu einem Plattenvertrag bei ABC verholfen hatte. Anka kaufte sich eine Single und nahm sie mit in die Staaten, mit dem festen Vorsatz, daraus einen amerikanischen Hit zu machen. Und niemand anderes sollte ihn seinem Willen nach singen als Francis Albert Sinatra.

So warf Anka die im Originalsong erzählte Geschichte komplett über Bord und schrieb stattdessen einen völlig neuen Text, lediglich die Melodie wurde beibehalten. Jetzt ging es, Sinatras Persönlichkeit auf den Leib geschrieben, um einen weitgereisten Mann, der Rückblick auf sein Leben hält, sich Rechenschaft ablegt über Höhen und Tiefen, und am Ende feststellen kann, daß es gut gewesen ist, da er es „auf seine Weise“ getan hat: „My Way“ war geboren. Im Sommer 1968 lag das Demo-Band auf Sinatras Schreibtisch.

Sinatra scheint sich ein wenig geziert zu haben – natürlich kannte er den Erfolg der Melodie in Europa, aber er ließ sich lange Zeit mit einer Entscheidung. Der Text von Anka sagte ihm nicht hundertprozentig zu, gegenüber seiner Tochter Nancy etwa spottete er über manch gestelzt formulierte Zeile, namentlich über „I saw it through without exemption“. Doch schließlich war er überzeugt, einen Versuch zu wagen, und für den 30. Dezember 1968 wurde eine nachmittägliche Aufnahmesession in den Western Recorders Studios in Hollywood angesetzt, nachdem Don Costa ein Arrangement für das neue Stück geschrieben hatte.

Um 15 Uhr ging es los - übrigens, was oft unterschlagen wird, nicht mit Bill Miller am Klavier (der seinerzeit schwerstverletzt im Krankenhaus lag, nach einem Unglück, das seiner Frau und seinem Kind das Leben kostete), sondern mit dem berühmten Klassik-und Jazzpianisten Lou Levy - , und um 17 Uhr war „My Way“ gesungen von Frank Sinatra im Kasten (= Version #1). Danach ging man auseinander. Ob die Beteiligten damals ahnten, daß sie an diesem Tag Musikgeschichte geschrieben hatten?

Denn Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte... Geschichte, die es allerdings hier für unser Wochentopic kurz zusammenzufassen gilt.

Der Erfolg der Reprise-Single, die Anfang März 1969 auf den amerikanischen Markt kam, war mit 8 Wochen in den Billboard-Charts und der Höchstplazierung #27 eher durchschnittlich; das gleichnamige Reprise-Album, Ende März 1969 herausgekommen, schlug sich mit 19 Wochen und dem besten Rang #11 um einiges besser. Aber ein „Riesenerfolg“ war „My Way“, was aus heutiger Sicht überraschen mag und daher hervorgehoben werden muß, für Sinatra in Amerika zunächst nicht. In Europa, der Heimat des Liedes, hingegen sah es anders aus, hier errang die Single (mit einiger zeitlicher Verzögerung) vor allem 1970 zahlreiche Spitzenplätze in den nationalen Charts.

Langsam aber sicher wurde „My Way“ zur Sinatra-Hymne – FS sang das Lied im November 1969 auch in seinem letzten der fünf CBS-Special (= Version #2), und besonders bei den beiden von Warner aufgezeichneten Konzertauftritten in London im November 1970 (=Versionen #3 und #4) wurde seine Darbietung stürmisch umjubelt. So baute Sinatra dann das Stück auch in sein (ebenfalls von Warner/Reprise aufgezeichnetes) Abschiedskonzert im Juni 1971 in Los Angeles ein (= Version #5), als vorletztes Stück, vor dem perfekten Abgang mit „Angel Eyes“.

Während Sinatra sich seinem (kurzen) Ruhestand widmete, hielten Erfolg und Nachwirkung seiner Aufnahme ungebrochen an, jetzt auch in den USA, weiterhin aber vor allem in Europa. Kaum ein Monat ohne eine neue Coverversion eines anderen Künstlers, und natürlich muß Elvis Presley in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dessen Adaption des Liedes mit Abstand die erfolgreichste der Siebziger Jahre geworden ist. In Frankreich wurden „Comme D’Habitude“ sowie Rückübersetzungen des Anka-Textes gleichermaßen gefeiert, in viele andere Sprachen wurde der Text übersetzt, ein Boom, der bis heute ungebrochen scheint. Auch Paul Anka selbst nahm ‚seinen‘ Text mit großem Erfolg auf und hat ihn bis heute in seinem Programm.

Sinatra selbst sprach zwar in seinen Conférencen auch stets davon, Paul Anka habe das Lied geschrieben, vergaß aber – im Gegensatz zu Anka – nur äußerst selten, auch auf die französischen Ursprünge hinzuweisen und die Komponisten somit zu ihrem verdienten Recht kommen zu lassen. Wenn er den Schalk im Nacken hatte, konnte das auch so ausfallen wie im September 1983, als er die ersten Zeilen der Marseillaise (der französischen Nationalhymne) über das Intro hinweg improvisierte.

Über Sinatras persönliche Meinung zu dem Song ist viel diskutiert worden, so wie die Aufnahme von Anfang an das Fanlager in My-Way-Anbeter und My-Way-Hasser gespalten hat. Sinatra selbst hat es vielleicht im Mai 1978 im Caesars Palace (= Version # 17) am besten auf den Punkt gebracht: „Oh, ich hasse diesen Song!“, sagt er, als ‚My Way‘ auf dem Programm steht. „Ich hasse ihn! Wenn Sie das acht Jahre lang singen müßten, würden sie es auch hassen...“ und dann nach einer kleinen Pause: „Nee nee, natürlich mag ich das Lied. Am liebsten hätte ich sowas alle 8 Wochen!“

An Sinatras ursprünglicher Meinung – ein durchschnittlicher Text und ein kommerzielles Stück – hatte sich nichts geändert, Sinatra wußte um die Schwächen des englischen Textes, das war alles andere als „beautiful poetry“, wie er sie an Porter, Gershwin und vielen anderen so sehr schätzte. Aber er wußte 1978 natürlich auch, daß es ein Superhit für ihn war, und natürlich ist das das Beste, was einem Sänger passieren kann, der wie er mit Singen sein Geld verdient.
Trotzdem hat Sinatra durchaus des öfteren versucht, das Stück aus seinen Konzerten zu verbannen, wie ein Überblick über die einzelnen Darbietungen zeigt (für Details vgl. die Diskographie unten), zeitweise (1981-1988) auch mit dem Kompromiß einer auf drei Strophen verkürzten Fassung.

Nach seinem Comeback hatte er es zunächst 1974-1980 durchgängig gesungen – und aus diesen Jahren gibt es nicht weniger als 14(!) offizielle Aufnahmen, die allerdings bislang nur zum Teil veröffentlicht worden sind.
Prominent schon im April 1974 in der New Yorker Carnegie Hall, ein Abend, der von Reprise für ein Live-Doppelalbum aufgezeichnet wurde, das dann nie erschien (=Version #6). Im Sommer 1974 nahm er das Lied mit auf Tournee nach Japan (= Version #7) und Australien (= Version #8), und im Herbst 1974 während der „Main-Event“-Tour nahm Reprise sogar gleich sechs(!) verschiedene Versionen des Songs bei seinen Konzerten auf (=Versionen #9-14), von denen bislang nur zwei, nämlich die aus Boston (#9, auf der Reprise LP/CD) und die aus New York (#14, auf Warner-Video/DVD) erschienen sind.
Dazu gesellen sich an offiziellen Aufnahmen Jerusalem vom November 1975 (=#15), die auf die Schlußstrophe begrenzte Fassung aus der John-Denver-Show von 1976 (=#16, mit Count Basie am Klavier!), sowie die oben erwähnte CBS-Aufnahme aus dem Caesars Palace in Las Vegas (=#17).
Zu diesem Zeitpunkt hatte Don Costa sein Arrangement leicht überarbeitet, mit einem viel leiseren, klavier- und gitarrengetragenen Beginn.
Von der Konzertaufnahme aus Ägypten, die als restaurierter Farbfilm heute im Museum of Television & Radio Arts in Los Angeles aufbewahrt (und gelegentlich auf Leinwand vorgeführt) wird, war ganz am Anfang bereits die Rede (= #18). In die Reihe gehört schließlich noch die Version aus dem Maracana-Stadion in Rio de Janeiro (= #19).

Am ersten Abend seiner legendären zweiwöchigen Konzertserie in der New Yorker Carnegie Hall im Juni 1980 aber setzte Sinatra dann „My Way“ spektakulär ab („es reicht!“), sang es an den folgenden Abenden und fast ein Jahr danach lang nicht mehr.

Im Sommer 1981 probierte es Sinatra dann mit einer auf drei Strophen verkürzten Fassung (nur die erste, zweite und fünfte Strophe sang er jetzt noch, vgl. Version #20), allerdings nur für wenige Monate, dann verschwand das Lied erneut aus den Konzerten, mit einigen ganz wenigen Ausnahmen bis zum September 1983, als erneut die Kurzfassung ins Programm kam, wie sie auch auf dem von Warner herausgebrachten Japan-Konzert vom April 1985 zu hören ist (= Version #21).

Danach war wieder ein Jahr Pause – ab Sommer 1986 dann aber behielt Sinatra „My Way“ endgültig im Programm. Allerdings blieb es zunächst bei der dreistrophigen Kurzfassung, wie in Madrid (= #22) und Mailand (=#23) im September 1986, während der Italien-Tournee im Juni 1987 (=#24-27) und bei dem von MBS als Doppelalbum produzierten Dallas-Konzerts vom Oktober 1987 (= #28), sowie schließlich der gefeierten Rückkehr nach Australien im Januar 1988 (=#29).

Als Frank Sinatra jr. im Frühjahr 1988 das Szepter als Live-Conductor für seinen Vater übernahm, kehrte dann die fünfstrophige Fassung ins Konzertprogramm zurück, deren Entwicklung in Sinatras Darbietung man von nun an in einer Fülle offiziell entstandener und gesendeter Live-Aufnahmen durch alle Welt verfolgen kann: Angefangen beim „Ultimate Event“ 1988/89 aus Detroit (#30), Tokio (#31) und Mailand (#32), über die „Diamond Jubilee“-Tour 1990/91 aus East Rutherford (#33), Melbourne (#34), Yokohama (#35), Pompei (#36), Oslo (#37), Frankfurt (#38) und Dublin (#39), bis hin zu den beiden großen Fernsehkonzerten des Jahres 1992 aus Barcelona (#40) und Athen (#41).

Im Juli 1993 dann, bei den Sessions für die „Duets“-Projekte, nahm Sinatra „My Way“ nochmals im Studio auf, an altehrwürdiger Stelle im großen Studio A des Capitol Tower in Hollywood (#42). Zwei Duette wurden nacheinander daraus elektronisch produziert, eines mit Jon Secada (#42a), eines mit Willie Nelson (#42b), beide fünfstrophig, aber bislang unveröffentlicht. Erst das dritte, aus unverständlichen Gründen auf vier Strophen herabgekürzte „Duett“ (die so wichtige vierte Strophe mit „I’ve had my fill, my share of losing“ fehlt) mit Luciano Pavarotti wurde von Capitol herausgebracht, als einziger Studiotrack auf dem Album „Sinatra 80th Live“ 1995 (#42c) – es ist ein elektronisches und musikalisches Desaster, eine künstlich herbeigeführte Katastrophe, die ihresgleichen sucht und den vielen großartigen Interpretationen, die Sinatra in dieser Zeit immer noch von „My Way“ vortrug, in keinster Weise nahekommt.

Denn inzwischen war „My Way“ endgültig zum Triumphlied des alten Sinatra geworden, der mit manchmal brüchiger, aber immer noch kraftvoller Stimme jetzt am Schluß seiner Konzerte wirklich Bilanz ziehen konnte, jetzt, wo mit 76/77 Jahren tatsächlich der „final curtain“ näherrückte. Jetzt paßte der Text besser als jemals zuvor, und Sinatras unglaubliches Bühnencharisma tat gerade bei diesem Lied das übrige dazu... wer diese Momente im Konzert erleben durfte, wer erleben konnte, wie Sinatra und sein Publikum bei diesem Lied ‚eins‘ wurden, wird das niemals vergessen.

Für mich kam dieser Moment am 6. Juni 1993 auf dem Kölner Roncalliplatz, als Sinatra sich nach einem unglaublich (auch stimmlich) mitreißenden Konzert mit „My Way“ verabschiedete. Die hohe Schlußnote, an der er manchmal schon in den späten 80er Jahren gescheitert war, gelang ihm blendend, doch schon vorher waren alle im Publikum aufgesprungen – Applaus, Ovationen, Schreie, Feuerzeuge und Wunderkerzen... Emotionen, die auch mit 77 kein anderer so sehr hervorzurufen verstand wie Frank Sinatra. Es war sein letzter Auftritt auf europäischem Boden.

Im Sommer 1994 produzierte das philippinische Fernsehen ein Special „Sinatra in Manila“, das allerdings nicht zur Ausstrahlung kam, in dem wiederum „My Way“ den Schluß bildet (#44). Am 20.11.1994 sang Sinatra bei seinem letzten Nachtklubkonzert (im „Sands“ in Atlantic City) letztmals „My Way“ in den USA. Und am 19. und 20. Dezember bildete „My Way“ den Schlußpunkt seiner letzten beiden kompletten Konzerte überhaupt, im japanischen Fukuoka (#44 und 45). Ein Mix aus beiden Aufnahmen wurde im japanischen Fernsehen gesendet (#45a).

Im Januar 2000 wurde Sinatras Reprise-Aufnahme von 1968 in die „Music Hall of Fame“ aufgenommen, die höchsten Weihen, die ein Song in Amerika erklimmen kann. Er kam dorthin, weil ein Franko-Ägypter in Paris ein trauriges Lied über das Ende seiner Beziehung zu einer französischen Sängerin schrieb, das ein Kanadier ins Englische übersetzte und einem Mann auf den Leib schrieb, dessen Eltern aus Italien stammten und der die Melodie dann aus Amerika um die Welt trug, bis nach Ägypten.

Heute scheinen die anfänglichen Probleme und Diskussionen ebenso wie Sinatras eigene Mißfallensbekundungen über „My Way“ vergessen – dazu hat nicht zuletzt Sinatra selbst beigetragen, der das Lied so lange auf die Bühnen der Welt hinausgetragen hat. Das Lied mag Durchschnitt, der Text die reine Selbstbespiegelung, das Arrangement bombastisch sein – wenn Sinatra zu „Aaand now the end is near...“ ansetzte, dann war (und ist noch heute, wenn man sich an die Momente erinnert und die Aufnahmen anhört) nur noch eins zu spüren:
The song is him .

Copyright © Bernhard Vogel, 2004, für Sinatra – The Main Event

Geändert von N880EP (23.09.2005 um 16:39 Uhr)
  #6  
Alt 23.09.2005, 16:50
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Die völlig unterschiedlichen Texte des französischen Originalsongs und der engl. Version:

Übersetzung:

Übersetzung der engl. Fassung von Anka für Sinatra

Und nun naht das Ende,
und so erwarte ich
den letzten Vorhang.
Mein Freund, ich sag es gradheraus,
ich bringe meinen Fall vor,
über den meine Meinung feststeht.
Ich habe ein volles Leben gelebt,
ich bin über jeden einzelnen Highway gefahren.
Und mehr, viel mehr als das alles,
habe ich es auf meine Weise getan.

Sachen, die ich bedauere, gab es für mich einige,
aber dann auch wieder
zu wenige, um sie zu erwähnen.
Ich tat, was ich tun mußte,
und blieb bei meiner Linie
ohne Haftungsausschluß.
Ich plante jeden Teil der Laufbahn,
jeden vorsichtigen Schritt am Rande.
Und mehr, viel mehr als das alles,
habe ich es auf meine Weise getan.

Ja, es gab Zeiten -
ich bin sicher, Du wußtest das -,
als ich mehr abgebissen habe,
als ich kauen konnte.
Aber in all diesen Zeiten,
wenn es Zweifel gab,
habe ich es aufgegessen
und habe es ausgespuckt.
Ich habe allem die Stirn geboten
und bin dabei aufrecht gestanden
und habe es auf meine Weise getan!


Ich habe geliebt, ich habe gelacht und geweint,
ich hatte mein Päckchen zu tragen,
meinen Anteil am Verlieren.
Und jetzt, wo die Tränen nachlassen,
finde ich es alles
irgendwie so amüsant.
Sich vorzustellen, daß ich das alles getan habe –
und ich darf vielleicht hinzufügen:
Nicht in schüchterner Art und Weise!
Oh nein, oh nein, nicht ich,
ich habe es auf meine Weise getan.

Denn was ist ein Mann,
was hat er denn:
Wenn nicht sich selbst,
dann hat er gar nichts!
Die Dinge auszusprechen,
die er wirklich fühlt,
und nicht die Worte dessen zu benutzen,
der in die Knie geht –
die Akte beweist es:
Ich habe den Schicksalsschlägen getrotzt
und es auf meine Weise getan!


Übersetzung des heute auch sehr bekannten fanzösichen Originals. Alle die meinten bisher - in Folge von Nichtbeherrschung der französichen Sprache - das sei inhaltlich derselbe Text und das Lied meint das Gleiche, sieht hier, daß es ein ganz andere Bedeutung hat:

Übersetzung des französischen Originaltextes:

Ich stehe auf, und ich küsse Dich,
Du wachst nicht davon auf,
wie üblich.
Ich decke Dich sorgfältig zu,
ich habe Angst, Du könntest frieren,
wie üblich.
Meine Hand streichelt Deine Haare,
so bin ich eben,
wie üblich.
Aber Du,
Du drehst mir den Rücken zu,
wie üblich.

Also ziehe ich mich schnell an,
ich verlasse das Zimmer,
wie üblich.
Ganz allein trinke ich meinen Kaffee,
ich bin spät dran,
wie üblich.
Geräuschlos verlasse ich das Haus,
draußen ist alles grau,
wie üblich.
Ich friere,
ich strecke meinen Hals (in den Mantel),
wie üblich.

Wie üblich,
den ganzen Tag lang,
werde ich spielend versuchen,
einen schönen Schein zu wahren.
Wie üblich,
werde ich seufzen.
Wie üblich,
werde ich aber auch lachen.
Wie üblich,
werde ich endlich auch leben,
wie üblich.

Und der Tag wird weitergehen,
ich, ich werde nach Hause kommen,
wie üblich.
Du wirst ausgegangen
und noch nicht zurück sein,
wie üblich.
Ganz allein werde ich mich schlafen legen,
in dieses kalte große Bett,
wie üblich.
Meine Tränen,
ich werde sie verbergen,
wie üblich.

Wie üblich,
dieselbe Nacht,
ich werde versuchen,
den schönen Schein zu waren.
Wie üblich,
wirst Du nach Hause kommen.
Wie üblich,
werde ich auf Dich warten.
Wie üblich,
wirst Du mich auslachen,
wie üblich.

Wie üblich,
wirst Du Dich ausziehen.
Wie üblich,
wirst Du Dich ins Bett legen.
Wie üblich,
werden wir uns umarmen,
wie üblich.

Wie üblich,
werden wir den Schein waren.
Wie üblich,
werden wir Liebe machen.
Wie üblich,
werden wir den Schein waren.
Wie üblich.
  #7  
Alt 23.09.2005, 18:04
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Also von dem doch erheblichen Textunterschied zwischen dem Original und der dann vielfach gecoverten englischen Sinatra-Fassung hatte ich ja bisher keinen Schimmer! Das eine ein selbstgefälliger Rückblick auf das eigene Leben und das andere eine selbstmitleidige Geschichte über eine abgestumpfte Beziehung.
Wenn ich so vergleiche, dann gefällt mir die rührselige Story im französichen Original fast noch besser als Ankas Idee.
Aber wie dem auch sei - für Sinatra war My Way wie ein akkurat sitzender Maßanzug , und auch Elvis gab dem Song eine ganz persönliche Note, wobei es 1971 und 1973 "nur" eine meisterlich vorgetragene Cover-Version war. 1977 wiederspiegelte My Way seine ureigene Geschichte.
  #8  
Alt 23.09.2005, 18:56
semero
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Zitat:
Zitat von N880EP
...Nach seinem Comeback hatte er es zunächst 1974-1980 durchgängig gesungen – und aus diesen Jahren gibt es nicht weniger als 14(!) offizielle Aufnahmen, die allerdings bislang nur zum Teil veröffentlicht worden sind....
"Travelling Each And Every Highway..."

Der Verleger des Titels Warner Chappell Music war versucht zum 35. Jahrestag von "My Way" ( Hierfür wurde der 12. April 2004 bestimmt. ) alle 35 verfügbaren Versionen weltweit im Simultancast von über 35.000 Radiostationen abspielen zu lassen !
  #9  
Alt 23.09.2005, 20:33
gast-20071119
Gast
 
Beiträge: n/a
1977 wiederspiegelte My Way seine ureigene Geschichte.[/QUOTE]

:traurig: richtig! da kommen einem die tränen...
richtig unter die haut geht 1973, 1977 ist einfach nur traurig...
  #10  
Alt 23.09.2005, 21:04
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Zitat:
Zitat von semero
alle 35 verfügbaren Versionen
Oh je, da kenne ich persönlich ja gerade mal schlappe 10 % von!
Von Sinatra und Elvis sprachen wir ja schon zur Genüge (auch wenn wir Sinatras Kommentar zu den Elvis-Versionen leider schuldig geblieben sind), doch ansonsten würde mir jetzt - ohne heimlich zu recherchieren - nur noch die deutsche Fassung von Harald Junke einfallen sowie die Punk-Version von Sid Vicious und den Sex Pistols, die jedoch recht deutlich vom Original-Arrangement abweicht...
Was gibt es denn da noch für Fassungen?
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