Zitat:
Zitat von TheKing
Es ist schwierig für einen emotional involvierten Elvisfan (wie ich es zum Beispiel auch bin) sehr klar und objektiv eine gesangliche Leistung von Elvis zu beurteilen, weil man den Abstand überhaupt nicht hat. Ich kann zwar noch wahrnehmen, dass seine Sing- und Sprechstimme flachatmiger und nasaler zeitweilig ist, dass er an manchen Stellen nicht überzeugen kann, usw. Aber es geht doch recht schwer über die Lippen, dass der Mann schlecht war. Aus dem liebenden Auge betrachtet sieht das alles sehr unobjektiv und zuckersüß verklebt aus. Es kann durchaus sein, dass aus rein gesangstechnischer Sicht, aus optischer und ästhtischer Sicht da ein Mann singt, der weit unter den Möglichkeiten seiner Glanzzeit ist, aber für den involvierten, schwärmenden Fan steht da nicht ein Unterhaltungskünstler, der es nicht mehr bringt, sondern ein Freund, ein liebgewonnener Mensch, der einem viel gegeben hat, der tragisch scheiterte als Mensch und deshalb in herzzerreißender Weise halb zerstört vor einem steht und sein Letztes und Bestes gibt. Es hat natürlich für uns Die-Hard-Fans eine große emotionale Qualität, für den Outsider oder distanzierteren Elvisfan ist es einfach schlecht. Ich verstehe das. Es ist ja wahrscheinlich auch so. Es ist schlechter als das was er zu Spitzenzeiten konnte. Er sieht schlecht aus, zum Heulen. Er ist sprachlich und geistig kaum anwesend und von seinen ganzen Medikamenten heftig zerfleddert. Aber er ist bei uns, dem Publikum, und gibt was er noch kann und ich danke ihm dafür. Er berührt durch seine Geschichte, durch diese Lebensfunken, die er sich noch mühevoll abringt. Wie schwer muss dieser Gang für ihn gewesen sein?
Ich mag das CBS Special auch. Ich liebe Elvis. Aber ich verstehe jeden Normalverbraucher, der es schlecht findet.
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DAS finde ich ist ein wunderbares Posting.
Ich würde mich übrigens auch als Fan bezeichnen, aber ich finde es nunmal wichtig zu differenzieren, um die wirklichen Glanzleistungen nicht mit den Gurken zu vermischen.
Ich denke, das wird seinem Lebenswerk eher gerecht, als bedingungslose Loyalität.