ich glaube nicht, dass man all die fragen aus elvis' tragischer entwicklung herauslösen kann. elvis' war das gesamtpaket, inkl. seines frühen tods.
ausserdem finde ich diskussionen, die abläufe und gebaren der 70er jahre ins heute und jetzt transportieren sollen, nicht mögliich.
weiss der teufel, was elvis heute machen würde. aber dazu hätte er ja selbst das manuscript liefern müssen.viele dinge hätten anders laufen müssen, wahrscheinlich schon in den 60ern - damit wir über dinge reden könnten, die hätten passieren sollen. vieles ist auch bestandteil elvis' charakter gewesen und somit gar nicht diskutabel.
wo ist denn tom jones heute unter vertrag ? hat er überhaupt einen ? tourt er noch ? wie fnanziert er sein leben ? sind das irgendwelche bedeutsamen fragen, die man sich stellt ?
vielleicht stellen wir uns in bezug auf elvis immer gerne dramatische und bedeutsame entwicklungen vor, die es vielleicht nicht mal gegeben hätte.
auch die gewagte these, dass elvis heute gar nicht sooo bedeutend wäre, ohne sein ableben, halte ich für möglich.

Tom Jones Foren?

Tom Jones hat glaube ich dieses Jahr ein neues Album heruasgebracht (oder war es Ende des letzten Jahres?) das zudem sehr gut sein soll ... (ist jetzt nur hörensagen .. ich selbst kenne es nicht)

um mal eine IN ETWA vergleichbare musikgröße aufzuzeigen, die NICHT TOT ist und heute noch musik macht.

Ich denke was gemeint war ist folgendes:

Bei Elvis interessiert es auch keine Sau ... ausser eben "Spinner" wie mich und euch.

So sehe ich es auch.

Um die Frage halbwegs sinnvoll zu beantworten, wo Elvis denn heute stehen würde, wäre er nicht gestorben, kann man kaum aus heutiger Sicht sondern allenfalls aus Sicht unmittelbar vor seinem Tod verständlich diskutieren.

Und mit Blick auf die zum damaligen Zeitpunkt nuneinmal langsam aber stetig einsetzende Versenkung in der Bedeutungslosigkeit - man könnte auch sagen Demontage des eigenen Denkmals, wie es in einigen damaligen Zeitungsartikeln zu lesen war - stellt sich die große aber entscheidende Frage:
woher hätte der ultimative Anschub kommen sollen, wenn nicht durch den eigenen Tod, der zumindest die Legende manifestierte.

Und jetzt nicht mit Dingen kommen wie der defintiv geplanten Welttour, der Änderung der Konzerte, der Heirat mit Ginger usw. usw. Ich glaube wir wissen alle nur zu gut, dass diese Dinge nie auf absehbare Zeit geschehen wären.

ja, ähnlich unspektakulär könnte es bei elvis heute auch sein.
man muss ja auch mal realistisch bleiben:elvis war 42 - zu jung zum sterben, keine frage, aber auch da waren die zeiten des sexsymbols vorbei, zumindest konnte er das optisch nicht mehr leisten.
und damit er auch musikalisch hätte in die verlängerung gehen können, hätte schon 5 jahre vorher etwas passieren müssen.
ich glaube auch, '77 erreichte elvis' leben in vielerlei hinsicht den zenit.
es ist doch irgendwie unvorstellbar, dass er noch 1985 die hallen mit "you gave me a mountain" gefüllt hätte.
deshalb denke ich in jeden falle auch, dass zu elvis' körperlichen überleben, durchaus das musikalische danach ein thema gewesen wäre.
qualitativ war das zum ende hin für mich nicht mehr zu etragen.
die körperliche schwerfälligkeit hat sich bis zu seinem gesang durchgefressen, was ich mindestens genauso traurig finde, wie seinen tod.

es ist schon komisch, elvis' leben kommt mir manchmal wie eine 100 m strecke vor, wo du schon beim start sehen kannst, wo und, dass sie bald endet.

so würde ich das vielleicht gar nicht formulieren.
es gibt ja auch heute noch ligen ( plural liga ?), in denen sonst kaum noch einer mitspielen darf. wenn man in ein konzert von barbra streisand geht, bezahlt man schon mal gerne paar hundert euro.
und zurecht, wie ich finde. das ist eben so - kategorie "weltstar".
sie mischt in den charts nicht mehr mit - und man muss sich ganz klar eingestehen, dass es bei solchen leuten unwichtig ist, für deren präsenz oder nachfrage bei konzerttickets. sie hat das alles nicht mehr nötig.
hätte evtl. bei elvis auch so werden können. aber, wie gesagt, nicht unter den voraussetzungen, wie sie '77 waren.
ich denke, dass wir möglicherweise heute eine andere diskussion führen würden, wenn elvis 1970 bei einem flugzeugabsturz ums leben gekommen wäre.

Glaube ich nicht. Auch Elvis' aktuelle Aufnahmen haben genug eingebracht, sonst hätten sie ihm sicher nicht das Studio hinterher gekarrt. Eine Elvis-Platte war für die also nach wie vor ein sicheres Geschäft.

Es kommt eben drauf an, wie er weiter gelebt hätte.
Immerhin war es ja nicht so, dass er in seiner Karrierezeit noch nie in einem "Loch" war... das hatten wir Mitte der 60er Jahre ja schon, und da hat er sich aufgrund des 68er Specials ja auch wieder aufgerappelt, nicht nur musikalisch, sondern auch abgenommen etc.
Hätte man ihm etwas ähnlich einschlagendes angeboten, könnte ich mir schon vorstellen, dass sich an seiner Lebensweise bzw. an Elvis selber sich wieder was geändert hätte und seine Karriere ähnlich Erfolgreich verlaufen wäre wie zuvor schon.

Wäre es aber so geblieben, wie es in den letzten Jahren war, wäre er wohl untergegangen bzw. hätten die Fans nichts mehr von ihm wissen wollen, egal, wie treue Fans sie einst mal waren. Denn man kann einem Künstler einfach nicht alles "verzeihen", irgendwann kommt mal der Punkt, wo man sagt "Das hat nicht mehr viel mit dem Künstler zu tun, den ich mal gut fand" ... ich denke aber, dass er verkrampft versucht hätte, doch noch CDs aufzunehmen und zu verkaufen, weil er es nicht wahr haben wollte, dass niemand mehr etwas von ihm wissen möchte.