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Musik - TV - Film Andere Promis, Künstler, Musiker und Bands

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  #1  
Alt 28.01.2007, 19:24
gast-20071202
Gast
 
Beiträge: n/a
Beitrag Pink Floyd - P•U•L•S•E (2-DVD-Set)



Studio: EMI Electrola GmbH & Co.KG
DVD-Erscheinungstermin: 7. Juli 2006
Spieldauer: ca. 240 Minuten (Konzert: ca. 145 Minuten)

Disc 1

Concert Part 1


Shine On You Crazy Diamond
Learning To Fly
High Hopes
Take It Back
Coming Back To Life
Sorrow
Keep Talking
Another Brick In The Wall (Part 2)
One of These Days


Screen Films
Shine On You Crazy Diamond
High Hopes
Learning to Fly

Bootlegging The Bootleggers
What Do You Want From Me
On The Turning Way
Poles Apart
Marooned


Videos
Learning To Fly
Take It Back

Tour Stuff
Maps, Itinerary, Stage Plans

Pulse TV Advert



Remember when you were young ...

Damals, achtensechzig ... Das waren noch Zeiten. Die Sommer waren voller Liebe, die Musik psychedelisch und Pink Floyd war noch Pink Floyd - naja, zumindest noch so einigermaßen: Syd Barrett († 2006) war bereits nach dem 1967er Smash The Piper At The Gates Of Dawn buchstäblich verrückt geworden und übergab die Führung an Roger Waters. Von da an waren Waters am Bass, David Gilmour an der Gitarre, Nick Mason am Schlagzeug und Richard Wright an den Keyboards Pink Floyd.

Gut 25 Jahre später, 1994, sind die Sommer "geht so", die Musik ist Techno und Pink Floyd ist schon lange nicht mehr Pink Floyd. Nach einem saftigen Streit hatte man sich 1983 getrennt. 1987 gründeten die Mitglieder David Gilmour, Nick Mason und Richard Wright die Gruppe neu. Einem ersten Album (A Momentary Laps Of Reason, 1987) folgte 1987/88 eine Welttournee, die 1988 mit dem Video Delicate Sound Of Thunder dokumentiert wurde. 1994 folgte ein weiteres Album (The Devision Bell) und eine weitere Welttournee. Das Ergebnis wurde, damals noch ausschließlich auf VHS, unter dem Titel P•u•l•s•e veröffentlicht. 12 Jahre später liegt dieses Konzert nun in Gestalt eines 2-DVD-Sets endlich auch in digitaler Form vor.

Der Verfasser, seinerzeit unschuldige 18 Jahre alt und Schüler der Jgst. 12, machte 1994 gerade eine massive Pink Floyd-Phase durch und nutzte die Gelegenheit, sich gleich zwei der Konzerte der Division Bell-Tour anzusehen, das eine im Köln-Müngerdorfer Stadion (2. August 1994), das zweite im seinerzeit noch alten Parkstadtion "auf Schalke" (23. August 1994). Sechs Stunden vor Konzertbeginn stürmte man das Stadion, um sich die besten Plätze vorne, in der Mitte vor der Technik zu sichern. Der Abstand zur Bühne war perfekt und man hatte niemanden im Rücken, der von hinten hätte drängeln können.


Links: Stunden vor Konzertbeginn in Hannover. Rechts: Nick Mason, David Gilmour und Richard Wright vor der aufgebauten Bühne (Stadion unbekannt).


Würde die DVD, die ich mir vor gut drei Wochen gemeinsam mit einem '94er Veteranen auf Leinwand und einer aufs exquisiteste ausgerüsten und eingestellten 5.1 Anlage ansah, diese Gefühle wieder hochbringen? Würden wir zurückgebeamt in die wundervolle Zeit knapp vor unserem Abitur ...?

Disc 1 ist eingelegt, der Audio-Stream, der einmal in DD 5.1 448 kbps und einmal in einer mit 640 kbps um mehr als 40% höher kodierten Version vorliegt, gewählt (640 kbps), die Lautstärke mal vorsichtig abgeschätzt, also kann es losgehen. Die Kamera fährt noch über die Zuschauerreihen im (komplett bestuhlten) Londoner Earl's Court - große Hallenathmosphäre über die Surround-Anlage -, da ertönen bereits die ersten Sound-Einwürfe und dann Takte von Shine On You Crazy Diamond, der Eröffnungsnummer an diesem Abend (das Programm ist ein anderes als beim Rest der Tour, wo "Shine On" die zweite Hälfte nach der Pause eröffnete). Und als würde ein kleiner Hebel im Inneren umgelegt, kommen unmittelbar die ersten Erinnerungen wieder hoch. Das Live-Feeling kehrt zurück ...


Links: Die Bühne in schlichter Standardbeleuchtung. Rechts: Auf die kreisrunde, ebenfalls mit Scheinwerfern ausgestattete Leinwand werden von der Rückseite aus Filme projiziert


Nach Ende der ersten Nummer ist es so gut wie vollends wieder da und man fühlt mit mit dem Publikum vor Ort, das sich zu ersten Begeisterungsstürmen hinreißen lässt. Es folgt das etwas saftigere Learning To Fly, ein Titel von der bereits erwähnten Scheibe A Momentary Lapse Of Reason von 1987. Der Subwoofer dröhnt, was kein Grund sein soll, die Lautstärke nicht noch ein wenig anzuheben. Zum ersten Mal zeigt die Lichtanlage ein wenig, was sie kann.


Es gibt eine wunderschöne Stelle in diesem Song, der von dem unbedingten Verlangen der eigenen Seele nach dem Gefühl des Fliegens erzählt, von all den Überlegungen und Vorbereitungen, Wünschen und Ängsten. Nach einer Reihe dieser eher statisch wirkenden Laser-Effekte, David Gilmour wieder einsetzt mit den Zeilen:

Above the planet on a wing and a prayer,
My grubby halo, a vapour trail in the empty air,
Across the clouds I see my shadow fly
Out of the corner of my watering eye ...


In dem Augenblick, da man abgehoben hat, beleuchten die Scheinwerfer den Zuschauerraum in einem grellweißen Licht und fahren langsam zur Hallendecke. Das Publikum beginnt zu Jubeln, Applaus brandet auf. Es ist ein simpler Effekt, aber einer der schönsten und beeindruckendsten des Abends, das fiel mir beim Ansehen der DVD wieder ein. Noch mehr Erinnerungen kehren zurück.


Es folgen fünf Titel des seinerzeit aktuellen Albums The Division Bell. Weitere Erinnerungen an ein damals exzessiv gehörtes Album steigen auf. Die Effekte sitzen, gebannt schaut man auf die in der Mitte der Bühne aufgefahrene runde Leinwand, auf der nun begleitende Videos laufen. Trotzdem wundert man sich ein bisschen, was einen damals so sehr an diesem Album fasziniert haben mag? Die Songs sind, im Gegensatz zu denen der "Waters-Ära" eher schlicht gehalten, um nicht zu sagen simpel, und auf eine unromantische Art kitschig. Sie wirken so, als habe die Gruppe sich selbst und ihre besten Arbeiten kopieren wollen, und deshalb sehr konstruiert.

Es ist wohl verständlich, dass Titel aus dem aktuellen Album gespielt werden, immerhin dient diese technisch extrem aufwändige und kostenintensive Tour nicht zuletzt dazu. In der Folge belegt The Division Bell 1994 den ersten Platz der LP-Charts in den USA, GB und Deutschland. Trotzdem wäre es naiv zu glauben, die Zuschauer kämen aus diesem Grunde zu zehn- und hunderttausenden in die Stadien. Sie kommen, um die Hits zu hören, Pink Floyd während ihrer Glanzeit Ende der 60er bis Anfanger 80er Jahre.

In dem Augenblick als sich beim Zuschauer fast so etwas wie Unruhe einzustellen beginnt, ist das "Division Bell"-Programm beendet. Der erste echte Kracher des Abends steht auf dem Programm, der Hit Another Brick In The Wall (Part 2). Das Publikum hält es nicht mehr auf den Stühlen und auch beim DVD-Zuschauer macht sich absolutes Live-Feeling breit. Man ist zurück in Köln Müngersdorf, 18 Jahre alt und begeistert. Was man dem Publikum während der "Division Bell"-Tracks an Geduld abverlangte, macht man nun wieder gut: One of These Days, Eröffnungstrack der 71er LP Meddle, ist die folgende Nummer, die den ersten Konzertteil nach etwas über einer Stunde abschließt - und jetzt kracht es zum ersten Mal richtig.

Synchron zu David Gilmours verzerrten Gitarren-Einwürfen blitzen die Laser durch die Halle, ertönt Nick Masons bedrohliche Stimme mit den wenig Gutes verheißenden Worten "One of these days, I'm going to cut you into little pieces", beginnt der Bass in einer Art aus dem Subwoofer zu dröhnen, dass er einem via der Rückenlehne des Sofas eine gepflegte Massage verpasst, es ist unglaublich. Hätte ich es nicht erlebt, würde ich meinen, es sei übertrieben. Ist es aber nicht, denn genau so war's.


Dann kracht es und riesige Gummi-Schweine mit Scheinwerfer-Augen lassen sich auf den riesigen Türmen rechts und links der Bühne sehen, dass einem Angst und Bange wird ob der surrealen Szenerie. David Gilmours Gitarrensolo peitscht durch die Halle bzw. das Wohnzimmer, monotes Bassgedröhne begleitet die atompilzartig auf der Bühne aufsteigenden Explosionen und man hält die Luft an. Schwenks über das Publikum zeigen, dass, wäre die Musik nicht so f*ckin' loud, vermutlich Totenstille im Publikum herrschen würde. Man sitzt und schaut nur ungläubig - damals wie heute. Am Ende dann gewaltige Feuerwerks-Fontänen auf der Bühne, ein riesiges Krachen, die Lichter erlöschen, das Publikum tobt, Ende der ersten Hälfte.

Man ist erschöpft. Man ist ja auch keine 18 mehr ...

(Fortsetzung - aufgrund besserer Lesbarkeit einer nicht ganz kurzen Review - folgt so schnell wie möglich ...)

Geändert von gast-20071202 (28.01.2007 um 19:36 Uhr) Grund: Kleinere Reperaturarbeiten
Alt Alt 28.01.2007, 19:24
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  #2  
Alt 29.01.2007, 00:32
Hans Muff Hans Muff ist offline
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tolle sache


im "hall of shame" ist übrigens auch ein feiner "dark side of the moon" verriss drin
  #3  
Alt 04.02.2007, 21:06
gast-20071202
Gast
 
Beiträge: n/a


Disc 2:


Concert Part 2

The Dark Side Of The Moon:
Speak To Me
Breathe
On The Run
Time
The Great Gig In The Sky
Money
Us And Them
Any Colour You Like
Brain Damage
Eclipse

Encores:
Wish You Were Here
Comfortably Numb
Run Like Hell

Behind The Scenes Footage
Say Goodbye To Life As We Know It

Screen Films
Speak To Me (Graphic)
On The Run
Time 1994
The Great Gig In The Sky (Wave)
Money 1987
Us And Them 1987
Brain Damage
Eclipse

Alternate Screen Versions
Speak To Me 1987
Time (Ian Eames)
The Great Gig In The Sky (Animation)
Money (Alien)
Us And Them 1994


Photo Gallery

Wish You Were Here (With Billy Corgan)

Cover Art

Additional Credits


Nach einer kurzen Zigaretten- und Pinkelpause und dem Wechsel der DVD steht nun der zweite Teil der Show an.

Wieder Kameraschwenks über das sich einfindende Publikum - und dann ertönt auch schon das legendäre Herzlopfen von Speak To Me, dem Eröffnungstrack des Jahrhundertalbums The Dark Side Of The Moon (1973). Spätestens beim "Aaah, aaah, aaah, aaah ..." unmittelbar vor dem Übergang zu Speak To Me und den einsetzenden psychedelischen Lichteffekten ist klar, dass nun der Höhepunkt des Konzerts folgt: Die komplette Live-Version von "Dark Side", ohne Pausen, am Stück gespielt, in Originallänge und mit den originalen Sound-Effekten und Übergängen.


Das Instrumental On The Run mit seinen Effekten einer flüchtenden Person quer durchs 5.1-Surround-Panorama folgt. Am Ende hält der Song eine besondere Überraschung bereit. Nur im Londoner Earl's Court leisten sich die Altmeister der Live-Show einen ganz besonders vermessenen Effekt: Am Schluss des Songs fliegt ein an einem Seil aufgehängtes Modell-Flugzeug von beachtlicher Größe quer durch den Saal, stürzt auf die Bühne zu und endet in einer fulminanten Explosion in einer Ecke rechts neben der Bühne. Ein schier unglaublicher Effekt ... Es sprotzt, fetzt und dröhnt, die Explosion klingt aus ...

Dann ... - Time. Die komplette Uhren-Orgie in 3D mit dem unglaublichen Schlagzeug-Solo, gespielt in Ansätzen von Nick Mason an den Drums (mehr zu den Qualitäten der Originalbesetzung weiter unten) und einem zweiten, nicht anders als mit dem Attribut hervorragend zu bezeichnenden Mann an den zusätzlich neben Mason Drumkit in einem "Käfig" aufgebauten Percussions. Dann knallt es wieder: RUMMS!! "Ticking away the moments that make up a dull day ..." Aufbrandender, gewaltiger Applaus. "You fritter and waste the hours in an off-hand way ..."

Da ist er, "mein" Song. Ich habe viele Lieblingssongs (nicht zuletzt, das muss in diesem Forum wohl nicht weiter erklärt werden, von Elvis), aber dieser hier ist etwas Besonderes. Vom ersten Hören des Albums Mitte der 80er Jahre an hatte ich den Eindruck, dass der Song zu mir gehört. Die Lyrics sind von beängstigender Wahrheit. Auf diesen Song hatte ich mich gefreut. Time folgt The Great Gig In The Sky, die Hymne mit der angsterfüllten und gewaltigen stimmlichen Performance einer Sängerin, an diesem Abend übernommen von den gleich drei Background-Sängerinnen. Nicht das Original, aber trotzdem beeindruckend.

Money. Ein weiterer Klassiker der Band und der Rockgeschichte. Wieder ein fulminates Intro, die klingelnden Kassen. Jedes Kind kennt dieses Intro, denn wann immer irgendwo ein Beitrag über irgendein Finanz-Thema im Fernsehen gebracht wird, läuft im Hintergrund garantiert dieser Song. Es folgt die ruhigere Nummer Us And Them, begleitet von (wie übrigens auch bei den meisten Songs zuvor) völlig synchron ablaufenden Videomaterial auf der runden Leinwand im Hintergrund. Mit Any Colour You Like folgt ein weiteres Instrumental und mit Brain Damage nähert sich das Album seinem Ende. Noch etwas instrumentaler Auslauf des Ganzen, dann geht es über in Eclipse. Die magisch wirkenden ersten Zeilen "All that you touch / All that you see / All that you taste / All You feel ..." enden in der großen Erkenntnis und Zusammenfassung des Album:

All that's to come
And everything under the sun is in tune
But the sun is ecplised by the moon ...


Am Ende erwacht man aus dieser gut fünfundvierzigminütigen musikalischen Odyssee und kann es eigentlich nicht so richtig fassen. Sowohl die Tatsache, dass und mit welcher unglaublichen Präzision dieses Album geradezu "runtergespielt" wurde, für das es 1972/73 noch ein halbes Jahr brauchte, um es überhaupt aufzunehmen (in diesem Zusammenhang sei an dieser Stelle die DVD The Making of The Dark Side of the Moon aus der "Classic Albums"-Serie empfohlen), als auch den Fakt, dass das Konzert vorbei ist. Die Musiker stehen urplötzlich auf der Bühne, verneigen und verabschieden sich und verlassen die Bühne.

Es ist wie ein Erwachen aus einem langen und sehr intensiven Traum: Man weiß nicht so recht, was geträumt war und was schon wieder Wirklichkeit ist. Die Dimensionen verwischen. In dem Augenblick, da man wieder auftaucht, stehen die Musiker wieder an ihren Instrumenten und das charakteristische Akustik-Intro von Wish You Were Here von der gleichnamigen LP (1975), der ersten Song der Zugabe, erklingt. Es ist ein Aufatmen nach der Tour de force der "Dark Side". Leise, versöhnlich, melancholisch, geradezu arm an Effekten, ein Song zum Mitsingen, so merkwürdig der Gedanke in diesem Augenblick auch anmuten mag. Die Choreografie des Konzerts ist perfekt.

Dann läutet die Band das endgültige Finale der Mammut-Show ein: Comfortably Numb, der gewaltige Schlüsselsong aus der Rock-Oper The Wall (1979) mit dem möglicherweise größten Gitarren-Solo des Abends und vielleicht von Band-Leader David Gilmour schlechthin. Das minutenlange Solo, begleitet von einer weiteren Orgie der Licht-Designer weckt endgültig wieder auf, lässt Zeit, um den Abend Revue passieren zu lassen.



Während des Solos fährt die Leinwand herab, wird gekippt und hängt nun als Licherkranz über den Musikern. Die Scheinwerfer fokussieren David Gilmour und tauchen ihn in ein gleißendes Licht. Gleichzeitig fährt in der Hallenmitte eine Spiegelkugel von der Decke herab und öffnet sich im Verlaufe des Songs wie eine überdimensionale Blütenknospe. Die Szenerie erscheint unwirklich, weil einen die Eindrücke wieder einmal zu erdrücken drohen. Warum das alles passiert, weiß man nicht so recht. Es ist die von Bildern und Symbolen dominierte Sprache von Pink Floyd. Zu "verstehen", im eigentlichen Sinne, gibt es möglicherweise nichts. Gleichzeitig "versteht" man.

Dann tatsächlich der große Schlussakkord: Run Like Hell, ein weiterer zentraler Titel von The Wall. Was jetzt abgeht, ist nicht weniger als martialisch zu nennen. Wechselnder Gesang zwischen Gilmour und dem ausgezeichneten Bassisten, der bereits den ganzen Abend einen Job gemacht hat, der geeignet ist die Frage zu stellen: Wer ist eigentlich Roger Waters? Gleichzeitig dreht die Lichtanlage, von der man bereits eine Stunde lang glaubte, sie fahre alles auf, was ginge, nun richtig auf, als gäbe es kein Morgen. Dafür gibt es jetzt das volle Programm: Dauer-Laserbestrahlung zur ohnehin schon opulenten Lichtshow, eine Sound-Dröhnung, von der man irgendwann meint, man hielte sie keine Sekunde länger mehr aus - und dann am Ende das Feuerwerk ...



Zu jeder Wiederholung der letzten Zeilen des Songs steigt verteilt über die gut 40 bis 50 m breite Bühne eine Wand aus Rauch und Licht empor, das man sich fragt, welcher Versicherer eigentlich ein derartiges Spektakel übernehmen mag und wo sich eigentlich im Moment die Londoner Feuerwehr befindet? Und im Schlussakkord, der fünfzehn, zwanzig, eine halbe Minute, vierzig, fast fünfzig Sekunden lang dauert, wird noch einmal gefeuert - bis dann auf einen gewaltigen Schlag alles endet, der Sound brutal stoppt, die Lichter ausgehen und im selben Moment die Credits auf dem Schirm zu laufen beginnen, noch bevor sich das Publikum überhaupt zu einem gigantischen Schlussapplaus entschließen kann.


Jetzt ist es zu Ende, die Show ist vorbei. Erschlagen von der Flut und der Intensität der Eindrücke, lässt eine Frage nicht lange auf sich warten: "Wie, wann und von wem wird das alles jemals zu toppen sein?" Nach fast zweieinhalb Stunden einer Show, die man ohne zu untertreiben als das größte Live-Erlebnis bezeichnen kann, mit dem eine Rockband jemals auf Tournee war, sind die Sinne zwar noch einigermaßen benebelt. Aber die Antwort steht bereits fest, sie stand damals - vierundneunzig - fest und sie steht heute fest: "Gar nicht, niemals und von keinem ..."

(Das war der Konzertteil. Die Besprechung sowohl dieses Konzertereignisses als auch der DVD erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt in einem weiteren Posting. Die teilweise mindere Qualität der Bilder bitte ich zu entschuldigen, es handelt sich dabei um simple Screenshots.)

Geändert von gast-20071202 (04.02.2007 um 21:11 Uhr)
  #4  
Alt 04.02.2007, 22:27
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hach, ich hatte auch schon mal mit der dvd geliebäugelt.... die ausstrahlung zu silvester auf 3sat habe ich leider fast komplett verpasst, nur kurz das ende noch gesehen..... lohnt es sich denn?
  #5  
Alt 04.02.2007, 22:47
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Zitat:
Zitat von LoopmanX Beitrag anzeigen
hach, ich hatte auch schon mal mit der dvd geliebäugelt.... die ausstrahlung zu silvester auf 3sat habe ich leider fast komplett verpasst, nur kurz das ende noch gesehen..... lohnt es sich denn?
Abgesehen davon, dass ich diese Frage in einem weiteren Posting noch zu besprechen gedenke: Es kommt wohl am ehesten darauf an, wie du "lohnen" definierst. Ich weiß ja nicht, was du möchtest bzw. erwartest? Bist du ein Fan von Pink Floyd, der generell alles haben will? Warst du, wie ich, seinerzeit auf einem der Konzerte und möchtest ein feines Souvenier? Oder wäre es für dich eher nur ein Gelegenheitskauf?

Soweit ich das gerade recherchiert habe, hat 3sat an Silvester 2006 nur 45 Minuten aus dem Konzert gesendet. Selbst wenn du das nicht verpasst hättest, würden dir so immerhin noch gut 100 Minuten Konzert und der Bonus der DVD fehlen (vom Surround-Sound, den 3sat womöglich nicht, und wenn, dann nicht in dieser Qualität ausgestrahlt haben dürfte, einmal ganz zu schweigen).
  #6  
Alt 04.02.2007, 22:59
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eher gelgenheitskauf, da ich bisher nix mit pink floyd zu schaffen hatte. aber mir gefällt teilweise(!) die musik (das wenige was ich nur kenne). und die ganze bühnenshow sieht schon sehr gut aus.
kann ich mir das konzert ähnlich einem mike oldfield konzert alá "tubular bells 2+3" vorstellen? sehr viel instrumental und nur wenig gesang? wenn ja, dann besorg ich mir die dvd

hätte ich wenigstens die 45 minuten auf 3sat geschaut, dann wüsste ich ob mir das gesamtwerk gefällt...
  #7  
Alt 12.02.2007, 11:12
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ich hab die band anno 1987 oder 88 live gesehen, und das war so ziemlich das ödeste konzert meines lebens.
gut finde ich nur die frühen aufnahmen mit syd barrett.
und "dark side of the moon" halt ich für das überschätzteste album aller zeiten.
__________________

"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)
  #8  
Alt 12.02.2007, 11:30
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Zitat:
Zitat von michael grasberger Beitrag anzeigen
ich hab die band anno 1987 oder 88 live gesehen, und das war so ziemlich das ödeste konzert meines lebens.
Da ist etwas dran. Da ich eh keine Lust mehr habe, u. a. diese Rezension noch irgendwie zu Ende zu führen: Vielleicht könntest du beschreiben, warum du so empfunden hast?

Zitat:
Zitat von michael grasberger Beitrag anzeigen
gut finde ich nur die frühen aufnahmen mit syd barrett.
und "dark side of the moon" halt ich für das überschätzteste album aller zeiten.
Hmmh, nein, kann ich nicht zustimmen. Oder anders: In welcher Hinsicht überschätzt?
  #9  
Alt 12.02.2007, 15:26
gast-20071102
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Beiträge: n/a
grundsätzlich bin ich kein großer pink floyd fan, aber die konzerte müssen schon der wahnsinn sein ...

tja, und neben "another brick in the wall" ist mit sicherheit dieses wunderschöne "wish you were here" ein absolut genialer l'amour-hatscher ...
Antwort

Stichworte
2dvdset, floyd, pink, p•u•l•s•e


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