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Alt 28.07.2005, 00:57
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★ ELVIS und LED ZEPPELIN

ELVIS und
LED ZEPPELIN


Das, was einst Joe Esposito für Elvis war, war Richard Cole für die legendäre britische Rockband Led Zeppelin, nämlich der Road- oder auch Tour-Manager, der sich für gewöhnlich um alle organisatorischen Dinge kümmert, die mit einer Tournee zusammen hängen. 1993 veröffentlichte der Hannibal-Verlag das Buch "Stairway To Heaven“, in dem Richard Cole gemeinsam mit einem Ghostwriter seine Erinnerungen an die Zeit mit Jimmy Page (Gitarre), Robert Plant (Gesang), John Paul Jones (Bassgitarre) und John Bonham (Schlagzeug) aufarbeitet und in dem es auch einige interessante Passagen zum Thema Elvis gibt.

Die erste Elvis-Platte

In Kapitel 6 („Jimmy“) beschreibt Cole zunächst, wie Bandgründer Jimmy Page als Heranwachsender mit Musik in Berührung kam:
„Jimmy Page wurde 1944 in Heston, MiddIesex, geboren, aber er verlebte den größten Teil seiner Jugend in Feltham, einer Vorstadt Londons, die so nahe am Flughafen Heathrow liegt, dass man die landenden Maschinen spürt. Seine Freizeit verbrachte er mit Angeln und Briefmarkensammeln, doch als er im Alter von zwölf eine Elvis-Platte hörte, veränderte sich sein Leben. Die Scheibe hieß "Baby, Let's Play House". Doch es war nicht nur Elvis' charakteristische Stimme, die seine Aufmerksamkeit erregte: Die Instrumente im Hintergrund - die elektrische Gitarre, die akustische Gitarre, der Standbass - zwangen ihn, die Platte so oft abzuspielen, bis die Rillen fast gänzlich verschwunden waren.
Mit Elvis im Hinterkopf organisierte sich Jimmy eine spanische Gitarre mit Stahlsaiten und versuchte, die Töne zu kopieren, die er gehört hatte. Verständlicherweise fielen seine Versuche anfangs sehr blechern aus. Aber das machte nichts. Er war über Nacht gefesselt und spürte die Erregung, die ihn durchströmte. Er konnte die Gitarre, selbst wenn er es gewollt hätte, nicht mehr aus der Hand legen.“



Elvis on stage in Vegas – Led Zeppelin sitzt in Reihe 1

Zu einem ersten direkten Kontakt zwischen Led Zeppelin und Elvis kam es im Sommer 1969, als der King mit einem vierwöchigen Gastspiel im International Hotel in Las Vegas sein Live-Comeback nach den Hollywood-Jahren feierte. Die Jungs von Led Zeppelin waren zeitgleich auf ihrer bereits dritten US-Tournee innerhalb eines Jahres und hatten mit „Whole Lotta Love“ bereits einen wahren Kult-Hit abgeliefert.
In Kapitel 16 („Die dänische Dogge“) schreibt Cole diesbezüglich:
„Auf dieser Tournee hatte ich vor, uns für einen Elvis-Auftritt im International Hotel ein paar Plätze in der ersten Reihe zu besorgen. Dazu mußte ich natürlich einige Fäden ziehen. Elvis gehörte zu den wenigen Menschen, zu denen die Band aufschaute. "Es gibt keinen besseren", sagte Jimmy. "Er ist unerreicht."
Ich rief Bill Miller an, den Unterhaltungschef des International, dessen Sohn Jimmy für die Rolling Stones, Traffic und Spencer Davis Platten produzierte.
"Mein Name ist Richard Cole", sagte ich. "Ich bin ein guter Freund Ihres Sohnes." Meine Behauptung stimmte zwar vorn und hinten nicht, aber Page kannte Jimmy Miller, und ich nahm an, das war genug. Jimmy hat gesagt, wenn wir in der Stadt sind, könnten Sie's ermöglichen, daß wir Elvis sehen." Bill zögerte keine Sekunde. "Kein Problem", sagte er. Jimmy schätzt Sie sehr, Richard." Ich riß mich am Riemen, um nicht loszuplatzen. "Wie viele Plätze brauchen Sie?" fragte er. An diesem Abend hatten wir zwei Tische in der ersten Reihe. Es war das erste Mal, daß wir Elvis auf der Bühne sahen. Und wir wurden nicht enttäuscht.“



Im Jahr darauf, am 6. April 1970, traten Led Zeppelin im Rahmen ihrer fünften US-Tournee auch in Elvis` Heimatstadt Memphis auf, doch ob es dabei zu einer Begegnung mit dem King kam, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Definitiv kein Treffen gab es, als das britische Rock-Quartett am 17. August während der nunmehr sechsten US-Tour zum zweiten Mal nach Memphis kam, denn Elvis war bereits in Las Vegas, wo er seit dem 10. August zu einer weiteren vierwöchigen Gastspielreihe im International Hotel weilte...

Led Zeppelin wird Elvis` „Lieblingsband“

1974 war das erste Jahr, in dem Led Zeppelin pausierte und keine Konzerte gab. Elvis hingegen tourte, als ob es kein morgen gäbe, und der ungebrochene Zuspruch seitens der Fans ließ keine Notwendigkeit erkennen, daran etwas zu ändern. Während der Mai-Tournee 1974 kam Elvis auch nach Los Angeles, wo er im Forum zwei wie üblich ausverkaufte Konzerte gab.
Hier sollte es zu einem weiteren Aufeinandertreffen zwischen Elvis und den Rockern von Led Zeppelin kommen, die inzwischen weitere Rock-Klassiker wie „Immigrant Song“ (1970) oder „Stairway To Heaven“ (1971) nachgeliefert hatten.
In Kapitel 41 („Der King“) schildert Richard Cole eine recht amüsante Begegnung in L.A.:
"Hättet ihr Lust, Elvis im Forum zu sehen - und zwar aus der ersten Reihe?"
Jerry Weintraub, der sowohl für Elvis als auch für Led Zeppelin Vorstellungen organisierte, hatte uns ein Angebot gemacht, das wir nicht ablehnen konnten. Wir hatten Elvis ein Jahr zuvor in Las Vegas gesehen, und es war ein außergewöhnlicher Abend gewesen. Einen Auftritt von ihm wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Leider war keiner von uns fit genug, um das Konzert auch zu genießen. Wir hatten in der Nacht zuvor ausgiebig gefeiert. Bonzo und ich waren die ganze Nacht aufgewesen und hatten getrunken und gekokst. Also hatten wir beide während des Elvis-Konzerts Mühe, wach zu bleiben. Bonzo döste sogar hin und wieder ein, aber zum Glück schnarchte er nicht.
Ziemlich zu Anfang hatte Elvis "Love Me Tender" gesungen. Dann legte er eine kurze Pause ein und gab dem Publikum bekannt: "Ich möchte, daß alle wissen, daß heute abend meine Lieblingsband im Publikum sitzt: Led Zeppelin. Könnt ihr mal einen Scheinwerfer auf sie richten und sie willkommen heißen?"



Als das Licht auf uns fiel, drehten wir uns um und winkten der jubelnden Menge zu. Alle außer Bonzo, der die ganze Vorstellung wie ein Baby verschlief. Ich bohrte meinen
Ellbogen in seine Rippen, und er wachte erschreckt auf und schirmte die Augen instinktiv vor den hellen Lichtern ab. "Du hast noch nie einen besseren Eindruck gemacht", sagte ich, während er bemüht war, wach zu leiben.

Elvis bittet um Led Zeppelin-Autogramme

Elvis wohnte in einer Hotelsuite, die dem Forum gegenüberlag, und als sein Konzert zu Ende war, kam einer seiner Roadies zu uns. "Elvis möchte euch in seinem Hotel treffen", sagte er. Wir waren sofort einverstanden. Bei seinem Auftritt in Las Vegas hatten wir die Show zusammen mit den anderen Fans durch den Ausgang verlassen. Ihn kennenzulernen war wahnsinnig aufregend.
Obwohl Led Zeppelin damals größere Mengen anzog und mehr Platten verkaufte als Elvis, waren wir alle nervös, als wir im Aufzug zum obersten Stockwerk des Hotels fuhren. Zwei stramme Sicherheitsleute eskortierten uns durch den Korridor zu Elvis' Suite. "Er ist der King", sagte Robert leise zu mir. "Ich weiß gar nicht, was wir mit ihm reden sollen. Ich hoffe, du kannst was aus dem Ärmel schütteln."
Als wir eintraten, kam Elvis uns entgegen und begrüßte uns. Nachdem wir uns die Hände geschüttelt hatten, waren wir alle ziemlich verlegen. Elvis wirkte in den ersten paar Minuten ungewöhnlich kühl. Ich fragte mich schon, ob wir nicht lieber hätten zu Hause bleiben sollen.
Dann legte sich schrittweise ein Lächeln auf sein Gesicht, und er sagte: "He, stimmen die ganzen Geschichten, die man über euch hört?"
"Welche Geschichten?" fragte John Paul.
"Na, was ihr auf Tournee so macht. Es hört sich alles ganz schön wild an!"
Wenn wir anfangs schon still gewesen waren, so waren wir jetzt absolut sprachlos. Schließlich sagte Robert nervös: "Na ja, es kursieren eine Menge Gerüchte. Aber wir haben doch alle Familie ... Wir machen eigentlich nur Musik. Jedenfalls meistens."
Elvis dachte kurz nach. "Und was macht ihr, wenn ihr euch amüsieren wollt?"
"Wir hören deine Musik", sagte Robert. Plötzlich sang er "Treat me like a fool . ." was Elvis von einem Ohr zum anderen grinsen ließ.
"Gute musikalische Auswahl!" strahlte er. "Vielleicht nehme ich es eines Tages selbst auf!"
Im weiteren Verlauf des Abends schien Bonham wahrscheinlich am Besten mit Elvis klarzukommen. Die beiden unterhielten sich über heiße Öfen und Peter-Sellers-Filme. ("Ich habe seine Clouseau-Gags tausendmal gesehen und kann noch immer über sie lachen!" rief Elvis.)



Das Gespräch drehte sich nur selten um Musik. Jimmy meinte später, er habe sich unbehaglich gefühlt, mit dem King über LedZeppelin-Platten zu reden. "Ich wußte nicht, wie er reagiert, weil wir damals mehr verkauften als er", sagte er.
"Aber der Typ ist eine Legende!" So bestand der Abend hauptsächlich aus oberflächlichem Geplauder. Einmal sagte Elvis "Also wisst ihr, ich habe nicht viel von euren Sachen gehört. Aber mein Stiefbruder hat mir mal "Stairway To Heaven" vorgespielt, und das war ziemlich gut. Ich habe leider nur wenig Zeit, mir Musik anzuhören."
Im Laufe des Abends wurde Elvis dann entspannter. Er bot uns Drinks an. Er lud uns ein, ihn in Memphis zu besuchen, falls wir je dort hinkämen. Bevor wir gingen, sagte er: "Ich gebe euch ein paar Autogramme für eure Frauen und Kinder. Aber ich möchte auch welche von euch haben."
Als Bonzo seinen Namen auf einen Zettel kritzelte, flüsterte er mir zu: "Es ist unglaublich! Elvis will ein Autogramm von mir!"
Ich konnte es auch kaum fassen.

“Who Is Eric Clapton?“

Aus dem gleichen Jahr 1974 (übrigens dem einzigen seit 1959, in dem Elvis keine neuen Songs aufnahm) berichtet Cole in Kapitel 42 („Clapton“) von einem Wiedersehen mit Elvis während eines nächtlichen Kino-Besuches. Während Page & Co. noch pausierten, reiste Richard Cole im Sommer `74 mit dem Gitarristen und Sänger Eric Clapton (ehemals The Cream) auf dessen US-Tournee, und laut Cole ereignete sich folgendes:
„Als ich mit Eric in Memphis war, rief ich Jerry Schilling an, einen von Elvis' Assistenten, den ich Anfang des Jahres in L.A. kennengelernt hatte. "Eric würde Elvis unheimlich gern kennenlernen", sagte ich. "Besteht irgendeine Chance, daß wir nach Graceland kommen, um ihn zu treffen?"
Jerry versprach, die Sache zu prüfen, und rief mich später wieder an. "Elvis hat gesagt ,Yeah, kommt vorbei'. Aber er will sich heute abend im Orpheum einen Film ansehen. Er möchte, daß ihr dort vorbeischaut und ihn im Kino trefft."
Dann fing Jerry an zu lachen. "Ach, da ist noch etwas! Elvis hat gesagt: Ich weiß zwar, wer Richard Cole ist, aber wer zum Teufel ist Eric Clapton?"
An diesem Abend trafen Eric, ich, Patti und meine Frau Marilyn gegen zehn Uhr im Orpheum ein. Elvis hatte das ganze Kino gemietet - von der ersten Reihe bis zum Popcorn-Automaten. Als wir hereinkamen, war der King noch nicht da. "Elvis mietet das Kino mehrmals im Monat", erfuhren wir vom Geschäftsführer des Orpheum. "Nur so kann er sich einen Film ansehen, ohne daß man über ihn herfällt. - Ach ja, und wenn er da ist, ist Rauchen absolut verboten."
Elvis kreuzte etwa zehn Minuten später auf. Er marschierte durch den Zwischengang des matt erleuchteten Theaters und war von einigen Beratern und Sicherheitspersonal umgeben. Er nickte uns zu und nahm zwei Reihen vor uns Platz. Während des ganzen Abends wechselten wir nicht mehr als ein paar Dutzend Worte miteinander. Trotzdem hatte der Film - Mord im Orient-Expreß - durch Elvis' Anwesenheit die Aura einer von höchster Stelle angeordneten Vorstellung.“

Wieder zu Besuch bei Elvis – der Gastgeber empfängt im Schlafanzug

Von Mitte Januar bis Ende März 1975 kamen Led Zeppelin zu ihrer insgesamt zehnten US-Tournee in die Staaten und gaben zum Abschluss auch einige Konzerte in Kalifornien, wo Elvis gerade damit beschäftigt war, Songs für sein neues Album TODAY aufzunehmen. Wenn er sich nicht gerade im RCA Studio in L.A. aufhielt, weilte er in seinem Haus in Bel Air, das zum Schauplatz einer sehr amüsanten Begegnung wurde. In Kapitel 45 („Die Legenden“) erinnert sich Cole:
„Es gab bestimmte Menschen, die von Led Zeppelin fast gottähnlich verehrt wurden. EIvis führte die Liste natürlich an.



Kurz bevor wir L.A. verließen, bekamen John Paul und ich noch eine Gelegenheit, unser wahres Idol zu treffen: Elvis. Er wohnte in einem gemieteten Haus in Bel Air, und als ich in der Hoffnung anrief, er würde mich zu einem kurzen Plausch einladen, übermittelte mir Jerry Schilling folgende Botschaft des Kings: "Bring John Paul Jones mit, weil er so ruhig ist."
Wir nahmen ein paar Flaschen Champagner mit. Als wir ankamen, saß Elvis im Wohnzimmer. Er trug einen gewöhnlichen, blaugestreiften Baumwoll-Schlafanzug, einen einfachen Bademantel und Hausschuhe mit kleinen Troddeln. Außerdem hielten sich in dem Raum mindestens ein Dutzend Berater und Leibwächter auf, von denen keiner auch nur lächelte, als wir uns ihm näherten.
Auch nachdem wir uns begrüßt hatten, änderte sich die finstere Laune der Leute nicht. Schließlich sagte ich: "Was ist das denn hier für 'ne Scheiß-Friedhofsatmosphäre?"
Elvis packte mich an den Revers. Zuerst dachte ich, er macht Spaß. Aber dann war ich mir nicht mehr so sicher.
"In meinem Haus wird weder geflucht, Mr. Cole, noch werden hier schmutzige Wörter ausgesprochen!"
Er schubste mich zurück und nahm eine Karatestellung ein. Ich wußte, daß Elvis sich seit Jahren für Kampfsport interessierte.

Geben ist seliger denn nehmen

Später sagte er: "Du hast eine tolle Uhr! Sie ist echt toll!"
Ich wußte nicht genau, wie ich darauf reagieren sollte, und so sagte ich schließlich: "Nun, dann sieh sie als Geschenk von mir an. Du kannst sie haben, Elvis."
Elvis konnte den Blick nicht von der Armbanduhr abwenden.
Nach einer Weile stand er auf, drehte sich um und verschwand wortlos im Flur. Eine Minute später war er wieder da und hielt eine andere prächtige Armbanduhr in der Hand. "Hier", sagte er, "die hat zweiunddreißig Diamanten. Du kannst sie behalten!"
Aber damit war die Tauscherei noch nicht zu Ende. Elvis wandte sich John Paul zu und sagte: "Und was hast du für 'ne Uhr?"
Jones löste das Armband seiner billigen Micky-Maus-Uhr und reichte sie ihm. Der King lachte, verließ erneut den Raum und kehrte mit einer lapislazuliverzierten Uhr von Baume & Mercier zurück, die er John Paul schenkte.
In den nächsten Minuten entwickelte sich der Abend zu einer Art neuguineanischem Stammesritus, in dem jeder seine Männlichkeit zu beweisen suchte - in diesem Fall, indem er etwas noch Größeres und Besseres verschenkte als das, was er bekommen hatte. Ich fragte Elvis nach seinem Sternzeichen. Als er Steinbock sagte, nahm ich den großen Amethyst-Siegelring ab, den ich 1968 in Brasilien gekauft hatte, als ich mit der New Vaudeville Band dort gewesen war, und sagte: "Er gehört dir."
Elvis verließ erneut den Raum und kehrte mit einem Goldring in der Form eines JohnWayne-Cowboyhutes zurück. Es war ein Vollkaräter mit einem halben Diamanten. Er war von neun kleineren Diamanten umgeben. Er schenkte ihn mir. So ging es etwa eine halbe Stunde weiter; es war eine reine Geschenkorgie, die Elvis äußerst gut zu gefallen schien.
Als John Paul und ich uns zum Aufbruch bereitmachten, begleitete Elvis uns zum Ausgang und sagte zu seinen Leibwächtern: "Bei den Burschen bin ich sicher; Richard paßt schon auf mich auf." Als wir zu der wartenden Limousine kamen, öffnete Elvis uns sogar die Wagentür. Der Fahrer war total geschockt. Und ich nicht weniger.
Als wir einen Monat später nach England zurückkehrten, lag ein Brief von Jerry Schilling für mich da. "Wir haben den Boss seit Jahren nicht mehr so gut gelaunt gesehen", schrieb er.

Gemeinsame Vorliebe für Flugzeuge

Am 28. September 1976 war der Led-Zeppelin-Film “The Song Remains The Same” in die Kinos gekommen, in dem auch das Band-Flugzeug vom Typ Boeing 720B mit dem Led-Zeppelin-Logo zu sehen ist. Das Flugzeug war eine Abwandelung der 707-Reihe und flog zuvor im Linienbetrieb der United Airlines.
Die Fluggesellschaft verkaufte die Maschine an eine Firma namens „Temporary Entertainer`s Services“, die wiederum das Flugzeug an verschiedene Musikgruppen oder Einzelkünstler für deren Tourneen vermietete. Darunter waren sowohl die Rolling Stones und Deep Purple als auch Elton John. Als Led Zeppelin das Flugzeug leaste (1973 kostete das beispielsweise 2500 Dollar pro Tag plus eine Kilometerpauschale!), wurde eigens die Farbgebung in braun und gold geändert sowie das Band-Logo auflackiert. Elton John ließ die Lackierung später wieder ändern und wählte statt dessen ein Stars & Stripes-Design. So variierte die äußere Optik der Boeing je nach Nutzer, jeder Leasing-Kunde wollte durch eine individuelle Farbgebung schließlich den Eindruck erwecken, dass es sich um die eigene Privat-Maschine handelte.
Hauptsächlich genutzt wurde der Düsenjet von Led Zeppelin für Konzerte in Großstädten wie New York, Chicago oder Los Angeles. Als Spitznamen für das Flugzeug waren sowohl „The Starship“ als auch „Starship One“ im Umlauf.



In seinem Buch “Geheimakte Elvis” vermerkte Autor John Parker diesbezüglich:
“So wie Geld herein kam, gab (Elvis) es aus. 1975 hatte er beispielsweise beschlossen, sich ein neues Flugzeug zu kaufen, einen Düsenjet, der viel größer als das Flugzeug war, das er bereits besaß. Er wollte ein wirklich großes Flugzeug wie die Boeing 707, in der er die Gruppe Led Zeppelin getroffen hatte, die zu einem ihrer Konzerte gekommen war. Es sollte unbedingt auch über einen gewissen Komfort verfügen, den er auf den vielen Tourneereisen nicht missen wollte.”
Somit war die geleaste Led-Zeppelin-Boeing schließlich der Impulsgeber dafür, dass Elvis sich im April 1975 von der Fluggesellschaft Delta Airlines eine 17 Jahre alte Passagiermaschine vom Typ Convair 880 kaufte, um nicht hinter seinen Musiker-Kollegen zurück stehen zu müssen. Anschaffungskosten: schlappe 250.000 Dollar!
Doch Elvis liebte den Luxus, und so wurde die vergleichsweise schlichte Original-Ausstattung kurzerhand heraus gerissen und das Flugzeuginnere individuell nach den Wünschen des King neu eingerichtet. Als Elvis die “Lisa Marie” (benannt nach seiner einzigen Tochter) nach Abschluss der Umbauarbeiten (die übrigens weitere 800.000 Dollar verschlungen hatten!) im November 1975 erstmals ausprobierte, war es an Komfort kaum zu überbieten: Bequeme Sofas, lehnenverstellbare Ledersessel, Spiel-Tische, Bord-Telefone, Fernsehgeräte, Videorecorder, Stereo-Anlage mit Quadrophonie-Sound, Konferenztisch, separates Schlafzimmer mit King Size-Bett und eigenem Badezimmer – ja, selbst vergoldete Sitzgurtschnallen oder goldbesprenkelte Waschbecken durften nicht fehlen!
Auch technisch hatte der Düsenjet einiges zu bieten: Die Convair 880-Baureihe hielt unter den kommerziell eingesetzten Flugzeugen mehrere Geschwindigkeitsrekorde, wobei vier General Electric-Düsentriebwerke eine Schubkraft von über 20 Tonnen entwickelten und eine Reisegeschwindigkeit von umgerechnet knapp 990 km/h ermöglichten.
Seine frühere Flugangst hatte Elvis längst überwunden, und so nutzte er das Flugzeug vor allem für seine regelmäßigen Konzertreisen quer durch die amerikanischen Bundesstaaten, wobei die stets gleichbleibende, vierköpfige Crew um Flugkapitän Elwood plus einer Stewardess stets auf Abruf bereit stehen musste, was mit enormen Personalkosten verbunden war. Auch die Betriebskosten bewegten sich in der Höhe eines Vermögens – allein für 1976 um die 400.000 Dollar!

Elvis und Led Zeppelin touren parallel durch die Staaten

Am Abend des 1. April 1977 eröffneten Led Zeppelin mit einem Konzert im Memorial Coliseum von Dallas, Texas, ihre große und nunmehr 11. US-Tournee, die planmäßig bis Mitte August angesetzt war. Zur selben Zeit hätte Elvis eigentlich in Mobile, Alabama, auftreten sollen, doch mit schweren Grippe-Symptomen hatte man ihn nach der Show am Vorabend zurück nach Memphis geflogen, wo er sofort ins Baptist Memorial Hospital eingeliefert wurde.
Auch die nachfolgenden Konzerte in Macon, Georgia, und Jacksonville, Florida, wurden abgesagt und sollten später nachgholt werden. Am 5. April besuchten ihn seine Tochter Lisa Marie und Ex-Frau Priscilla im Krankenhaus, das er nur einen Tag später wieder verließ.
Bis zum 21. April hatte er Zeit zur Erholung, dann begann auch schon die bereits ausverkaufte neue Tournee mit dem Auftaktkonzert in Greensboro, North Carolina.
In den folgenden Wochen hatten es die Liebhaber erstklassiger Live-Musik in Übersee wirklich nicht einfach bei der Überlegung, ob sie sich nun für ein Led-Zeppelin-Konzert oder einen Auftritt des King of Rock`n`Roll entscheiden sollten, denn an Konzerten, die sich zeitgleich überschnitten, mangelte es (wie schon in früheren Jahren) keineswegs. Da dies nun aber letztmalig der Fall war, habe ich jene „Konferenz-Konzerte“ von Elvis und Led Zeppelin des Jahres 1977 zur besseren Übersicht einmal gegenüber gestellt:



23. April: Elvis in Toledo, Ohio vs. Led Zeppelin in Atlanta, Georgia
25. April: Elvis in Saginaw, Michigan vs. Led Zeppelin in Louisville, Kentucky
27. April: Elvis in Milwaukee, Wisconsin vs. Led Zeppelin in Cleveland, Ohio
28. April: Elvis in Green Bay, Wisconsin vs. Led Zeppelin in Cleveland, Ohio
30. April: Elvis in St. Paul, Minnesota vs. Led Zeppelin in Pontiac, Michigan
21. Mai: Elvis in Louisville, Kentucky vs. Led Zeppelin in Houston, Texas
22. Mai: Elvis in Largo, Maryland vs. Led Zeppelin in Fort Worth, Texas
25. Mai: Elvis in Rochester, New York vs. Led Zeppelin in Landover, Maryland
26. Mai: Elvis in Binghamton, New York vs. Led Zeppelin in Landover, Maryland
28. Mai: Elvis in Philadelphia, Pennsylvania vs. Led Zeppelin in Landover, Maryland
30. Mai: Elvis in Jacksonville, Florida vs. Led Zeppelin in Landover, Maryland
31. Mai: Elvis in Baton Rouge, Louisiana vs. Led Zeppelin in Greensboro, North Carolina
19. Juni: Elvis in Omaha, Nebraska vs. Led Zeppelin in San Diego, Kalifornien
21. Juni: Elvis in Rapid City, South Dakota vs. Led Zeppelin in Los Angeles, Kalifornien
22. Juni: Elvis in Sioux Falls, South Dakota vs. Led Zeppelin in L.A.
23. Juni: Elvis in Des Moines, Iowa vs. Led Zeppelin in L.A.
25. Juni: Elvis in Cincinnati, Ohio vs. Led Zeppelin in L.A.
26. Juni: Elvis in Indianapolis, Indiana vs. Led Zeppelin in L.A.

Dies war das allerletzte Konzert, das Elvis in seinem Leben gegeben hatte; Led Zeppelin traten tags darauf noch einmal im Inglewood Forum von Los Angeles auf, bevor sie kurze Zeit pausierten und in der zweiten Juli-Hälfte ihre Tournee mit weiteren vier Konzerten fortsetzten, bevor die Tour nach der Show im kalifornischen Oakland (24. Juli) vorzeitig abgebrochen wurde.

Ähnlich wie Elvis oder auch die Rolling Stones hat die Band Led Zeppelin eine beeindruckende Reihe an Nr.1-Alben vorzuweisen, die ich an dieser Stelle abschließend noch einmal in Erinnerung rufen möchte:
LED ZEPPELIN (1969 US # 1)
LED ZEPPELIN II (1969 UK + US # 1)
LED ZEPPELIN III (1970 UK + US # 1)
LED ZEPPELIN IV (1971 UK + US # 1)
HOUSES OF THE HOLY (1973 UK + US # 1)
PHYSICAL GRAFFITI (1975 UK + US # 1)
PRESENCE (1976 US # 1)
IN THROUGH THE OUT DOOR (1979 US # 1)



Geändert von Mike (19.08.2014 um 23:28 Uhr)
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Alt 19.08.2014, 23:30
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Au dem Originalthema ELVIS und LED ZEPPELIN entnommen.

Da im Originalthema die Bilder nicht mehr vorhanden sind, wurde sie von uns rekonstruiert.... was wohl auch im Sinne des Verfassers ist.
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