In den letzten Wochen höre ich wieder mehr und mehr die Original-Alben des King. Waren zuvor größtenteils Outtakes und Konzert-Aufnahmen angesagt, so tendiere ich in letzter Zeit wieder mehr zu den LPs, so wie sie zwischen 1956 und 1977 auf den Markt kamen.

Teilweise waren die Alben ganz anders, als ich sie in Erinnerung hatte. HAREM HOLIDAY wurde zwar nicht über Nacht zu einer Perle musikalischen Schaffens, aber ich hatte die LP deutlich schlechter in Erinnerung. Bei anderen Alben habe ich quasi Elvis' Großartigkeit neu entdeckt. SOMETHING FOR EVERYBODY, HOW GREAT THOU ART oder auch THAT'S THE WAY IT IS haben mir außerordentlich gut gefallen.

Habt Ihr solche Erfahrungen auch schon gemacht, dass Ihr Elvis in einigen Bereichen nach längerer Zeit neu entdeckt habt?

Überhaupt habe ich mir die Frage gestellt, warum es eigentlich immer der super-seltene Outtake oder die rare Live-Performance (und sei die Tonqualität auch noch so schlecht) sein muss, wenn der King so grandiose Mastertakes abgeliefert hat.

geb dir vollkommen recht, ab und zu tut es mehr als gut, zwischendurch mal wieder originalalben (mit den ganzen masteraufnahmen) zu hören. ist wirklich wie "back to the roots" ...

ich mach das meistens auch, wenn ein "classic album" auf FTD kommt - zuerst programmier ich mir am cd-player eben genau die ersten tracks vom originalalbum ein und lass das auf mich wirken. und erst später geh ich dann zu den outtakes usw. ...

Ich höre fast nur noch die Originalalben. Ich habe mir die Konzerte vor einigen Jahren bereits satt gehört. Outtakes höre ich mir ab und zu an, wenn sie gut zusammengestellt sind (wie die ersten FTDs).

Da kann ich mich Paolo anschließen

naja.. die master takes von ftd haben ja auch nicht unbedingt den *originalen* klang, weil eben remastert.
(apropos: wenn onkel ernst remastern lässt; wird dann der jüngste, ebenfalls remasterte take bearbeitet oder der ORIGINAL-take?
ich meine, zb die 5oer sachen wie *heartbreak hotel* müssen ja inzwischen schon zig-mal remastert worden sein, oder??)
ich persönlich hör mir - sofern vorhanden - am liebsten die undubbed masters an. also so, wie die songs ursprünglich aufgenommen wurden

outtakes sind immer wieder mal interessant, sicher.
aber ich bezweifle stark, dass ich mir die 2te cd der aktuellen jailhouse rock-vö von ftd in einem stück anhören kann und will

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Hinweis in eigener Sache:
wenn du glaubst, dass ich mich dir gegenüber wie ein Arschloch verhalte, kannst du ziemlich sicher sein, dass du es verdient hast

...ich habe noch heute ein Trauma von der zweiten LOVING YOU Disc.

Beides. Nur als Beispiel: Die Versionen auf den Double Features wurden teilweise nicht nur remastered sondern auch remixed.
Auf den FTDs sind die Tracks dann so anderst, dass auf keinen Fall die DF Versionen zu Grunde liegen können, sondern Originalbänder.
Auf den FTDs sind wiederum so schlechte Versionen (Lene Reidel), die dann später auf der 30#1, 2nd To None oder den Genre Cds (z.B. Inspirational)
deutlich besser klingen, da müssen auch wieder die Originalbänder benutzt worden sein.
Apropos 30#1 und 2nd To None. Da sind Remixe drauf (z.b. Plärr net Vadder), wo auch die Originalbänder verwendet wurden.
Noch ein aktuelles Bsp. Die I Want To Be Free (Record Version auf FTD Jailhouse Rock) ist eine total andere Version wie auf der 97er BMG Vö.
Wieder Originalbänder. Ich finde die FTD Version besser. Zwar etwas mehr Rauschen, aber echter, originaler, organischer.

Mit den Undubbed Versionen gehts mir genauso. Besonderst bei den beiden 76er Sessions. Die wurden so schlecht overdubbed, dass die meisten Songs ihre Magie verloren haben, völlig überladen.

es kommt vll. drauf an, welches material man anfangs hat/te.
wer sich (wie ich) schon in den 70ern nur mit den originalen zufrieden geben musste, der wird sich wahrscheinlich später dann auf die konzerte "stürzen".

ich habe festgestellt, dass sich mein geschmack schon des öfteren geändert hat. z. b. konnte ich als teenie mit der lp separate ways überhaupt nichts anfangen, fragt mich nicht, warum... ich kanns heute selbst nicht verstehen.

jetzt liebe ich es z. b., zuzuhören, wie elvis mit dem publikum kommuniziert. das fand ich früher eher nervend und wollte ihn ausschließlich singen hören ...

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“Wenn zwei Knaben jeder einen Apfel haben und sie diese Äpfel tauschen, hat am Ende auch nur jeder einen. Wenn aber zwei Menschen je einen Gedanken haben und diese tauschen, hat am Ende jeder zwei Gedanken.” (Platon) http://lost-voices-stiftung.jimdo.com/

Man wächst mit Elvis.

Einige der Konzert-Aufnahmen gehören auch zu meinen "Neuentdeckungen". In den letzten Jahren habe ich viele Live-CDs nur selektiv gehört und einzelne Titel ausgewählt.

Jetzt habe ich vermehrt einige Shows wieder komplett durchgehört und war ebenfalls überrascht, wie viel mir entgangen ist. Klasse fand ich zum Beispiel die CD SPANISH EYES von Fort Baxter. Es ist kein sensationelles Entertainment-Feuerwerk, aber eine charmante Show mit einem gut aufgelegten Elvis, der auch den einen oder anderen netten Kommentar bringt. Auch die BACK WITH A BANG fand ich sehr gut.

Elvis hat so viele Sachen gemacht, dass man einiges gelegentlich aus den Augen verlieren kann. Aber andererseits ist es ja auch gut, dass man den King selbst nach Jahren immer wieder neu entdecken kann. Hat man ja auch nicht bei jedem Sänger....