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Eine absolut coole Nummer und einer der wenigen Oldies, die Elvis auch in den 1970ern noch gut rüberbrachte.
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hier zum Vergleich Junior Parkers Original, das er auch bei Sun aufgenommen hatte ... klingt vom Sound her doch ziemlich anders ... ein wenig "düsterer" finde ich ...
[ame="http://www.youtube.com/watch?v=dkqAvGvUhKU"]Little Junior Parker - Mystery Train - 1953 - Original Version - YouTube[/ame]
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Kurzer Hinweis: Habe hier ein paar interessante Details zum Song "Mystery Train" gefunden und hier schonmal gezeigt.
https://www.elvisnachrichten.de/show...=20571&page=44
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*The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice* |
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klasse Gilla ... ich fände es super (und auch übersichtlicher für Interessierte), wenn wir die von dir gefundenen Zusatz-Infos auch im zum Song passenden Übersetzungsthread posten ... vielleicht magst du eventuell dein interessantes Posting einfach hier rüber kopieren, please
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Gerne
********* Es gibt eine gute Geschichte über den Song "Mystery Train" von Greil Marcus aus dem gleichnamigen Buch. Songwriter sind Sam Phillips und Junior Parker, aus dem Jahr 1953. Ich finde sie äußerst spannend und das vermutet man gar nicht hinter den wenigen Textzeilen... "Mystery Train ist ein langsamer, düsterer Blues, gespielt von Little Junior's Blue Flames. Ein eigenartig abgehackter Beat vermittelte die Bedrohung, die im Titel lag, ein Sax brachte den unvermeidlichen Sound eines Zuges mit einem ungewöhnlich schicksalsschweren Flair zustande. Und Parker sang mit ziemlicher Grabesstimme, während er seine Geliebte durch die Finsternis verfolgte und den Hauch einer Andeutung machte, dass sie von einem Geist gekidnappt worden sei. Man hatte das Gefühl, im falschen Moment am falschen Ort zu sein, die Ahnung eines Fluches. Vielleicht fahren sie im selben Zug - irgendwie fährt er vor sich selbst davon. Um die Sonderbarkeit dieser Zeilen zu verstehen, muss man zurück zu" Worried Man Blues" von der Carter Family gehen, ca. 20 Jahre früher. Es handelte sich um einen Folksong, der zwischen den Rassen hin und her gereicht wurde und der in Wirklichkeit aus einer Zeit stammt, an die sich keiner mehr erinnern konnte. "Worried Man" ist die Geschichte eines Mannes, der sich am Ufer eines Flusses zum Schlafen legt und in Ketten geschlagen ist, als er wieder aufwacht. Die Carters sagen einem nicht, ob der Mann schwarz oder weiß ist, ob er jemanden umgebracht oder ein Pferd gestohlen hat und der Mann weiß es auch nicht. Es liegt keinerlei Protest in dem Song, keine Revolte, sondern lediglich eine absolute beinahe übernatürliche Einsamkeit: eine Bestürzung, die um so beängstiger wirkt, als sie besonders selbstzerstörerisch und nüchtern ist. Der Sound eines Mannes, der seine Geschichte wer weiß wie oft erzählt hat und der hofft, dass ein weiteres Mal ihm endlich inneren Frieden geben wird. Er fährt in einem Zug nach Nirgendwo The train I ride is sixteen coaches long The train I ride is sixteen coaches long The Girl I love is on that train and gone Das gibt, wie auch der Rest des Songs, keinen Sinn, es definiert ganz einfach die Welt des Sängers, aus der es keinen Ausweg gibt außer dem Tod. Der, wie der Mann versichert, ihn eines Tages von seinem Song erlösen wird. Wenn Parker dann singt, dass sein Mädchen nach Hause kommen, dass der Zug sie ganz gewiss zurückbringen wird, mag man ihm glauben. Es klingt, als wenn er bereits mehr verloren habe, als irgend jemand ihm zurückbringen könne. [ame="http://www.youtube.com/watch?v=cfQ4N_jYUUg&feature=related"]Little Junior Parker -- Mystery Train - YouTube[/ame] Über Elvis' Song sagt er: Es liegt eine enorme Kraft in der Aufnahme: "Train I ride" singt Elvis, doch es klingt, als würde er ihn in Grund und Boden jagen "It took my baby" hatte Parker gejammert (und er führte uns damit zurück in jene Zeiten, als eine schwarze Lokomotive das Symbol für eine Gewalt war, der niemand widerstehen konnte, Symbol für das Schcksal auf Rädern) "It's gone do it again", "Well", erklärt Elvis, "it took my baby - but it never will again no, not again." Seine Rhythmusgitarre bemächtigt sich der Musik, forciert die Tempowechsel, Scotty Moore bleibt, wie immer an Elvis' Leidenschaft dran. Moore bietet uns ein hartes Solo, das den Song zwischen dem, was er immer gewesen ist und dem was Elvis aus ihm macht, zu hängen scheint. Dann ist Elvis wieder da und er dreht den Zug um. Indem er mit dem Mädchen, das er aus jenem mysterösen Zug entführt hat, eilig in die Nacht entschwindet. "Woo, woo Woooo", ruft er voller Freude, er lacht laut auf - und weg ist er.
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*The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice* |
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mystery, train |
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