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Reviews & Reports Reviews und Berichte über Elvis!

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Alt 28.06.2005, 19:20
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Las Vegas, 24. August 1970

The Man Who Started It All

Las Vegas International Hotel, 24. August 1970 (Midnight Show)

Von Andreas Warmuth - aus Graceland Nr. 99/1994


Es ist für eine lebende Legende leicht, einfach ihren Stil zu verändern. Aber wenn ein Mann ein wirklicher Künstler ist, dann lässt er seinen Stil immer reifer werden. Das ist der Unterschied zwischen Popularität und Einzigartigkeit.

Im Jahr 1955 betrat ein junger Truck-Fahrer eine Aufnahmekabine in einem kleinen Studio in Memphis, um eine Aufnahme für seine Mutter einzuspielen. Und noch heute bewegt dieser Trucker die Welt. Elvis, die Legende. Mit ihm begann in den 50er Jahren alles!! Damals mobilisierte er eine ganze Generation von Jugendlichen. Jugendliche, die später zu den jungen Musikern der 60er Jahre und den Superstars der 70er Jahre heranwuchsen. Elvis, er war der erste Superstar. Er ist noch immer eine Legende, er ist noch immer Künstler. Und das ist der Film, der es beweist: "That's The Way It Is", in Farben von MGM und freigegeben für alle Altersstufen. Elvis - Er feierte kein Comeback. Wir kamen eigentlich zu ihm zurück. Der Mann, mit dem alles anfing, er gehört noch immer zur Spitze.

Als MGM 1970 mit diesem Text Elvis' ersten Dokumentarfilm bewarb, wussten die Verantwortlichen sicher nicht, dass sie einen Film geschaffen hatten, der noch fast ein viertel Jahrhundert später die Gemüter erregen würde. Doch die Veröfentlichung des "Lost-Performances"-Videos zeigte der Welt, dass Elvis, wenn man sein Vermächtnis nach neuzeitlichen Gesichtspunkten produziert, nach wie vor jeden mormal denkenden Menschen fasziniert. Man muss da kein ausgesprochener Elvis-Fan sein, um zu erkennen, welche Ausstrahlung dieser Mensch gehabt hat.

(Hier kommt eine Stellungnahme über das Nichtproduzieren von Filmmaterial aus TTWII - das hat sich ja inzwischen erledigt. Dieser Bericht ist aus dem Jahr 1994 - darüber sind jetzt auch schon wieder über 10 Jahre vergangen) - Das spare ich mir jetzt. (Girlhappy)

Also: Wir befinden uns in der Midnight-Show des 24. August 1970.

Zum ersten Mal an diesem Tag betrat Elvis die Bühne des International Hotels. Die 2000 Zuschauer feierten ihn begeistert. Doch diese milden Showroom-Empfänge waren nichts, gemessen an dem Chaos, das ihn im nächsten Monat auf seinen Tour-Konzerten erwarten würde. Mit seiner schwarzen Gitarre, den Mikroständer fest umklammert, begann er die Show mit "That's All Right". Ein Lied, das sicher geeignet ist, das träge Vegas-Publikum erst einmal aufzuwecken. Hier im International waren eben nicht nur Fans im Saal. Wenn man es genau nimmt, waren eigentlich recht viele Leute hier, die in Las Vegas spielen wollten. Zur Show gingen sie eigentlich nur, weil das in der Spielerstadt einfach zu einem schönen Abend dazugehörte. Und auch die musste man als Star auf seine Seite ziehen und begeistern. Doch Elvis hatte da keine Bedenken. Er würde das auch heute abend wieder mit absoluter Souveränität schaffen.

"Vielen Dank", sagte er in den Applaus für das Eröffnungslied und gab den Hintergrundsängern dann mit einem "Well" die Tonlage für das nächste Lied vor. Die erwiderten sein "Well", wobei jedoch jeder in einer anderen Tonlage zu singen schien. Elvis schüttelte den Kopf "Nein, ich weiß ncht, wie ich damit das nächste Lied singen soll. Das hört sich eher wie ein Football-Chor an." Elvis versuchte, die Hintergrundsänger noch ein-, zweimal richtig einzustimmen und stieg dann leise in "I Got A Woman" ein. Erst flüsterte er die Worte und senkte dann seine Stimme noch tiefer. Erst dann, in der zweiten Strophe, legte er richtig los. Und bereits während diesem Titel zeigte sich sehr schnell, dass die Background-Sänger ganz sicher keine Übung mehr nötig hatten. Jeder hier auf der Bühne, das war sofort offensichtlich, war ein Könner. Elvis rockte auch diese zweite Nummer der Midnight-Show lässig durch. Dass er bereits kurz vorher schon einmal auf dieser Bühne Spitzenleistungen gebracht hatte, sah man ihm nicht an. Plötzlich stoppte er das "I Got A Woman". Er hielt kurz inne und began plötzlich eine Zeile des Kirchenliedes "Ave Maria" in den Vortrag einzuflechten. Doch er fand schnell heraus, dass dieses Lied nun wirklich nicht gut zu "I Got A Woman" passte, und so knurrte er ein tierisches "Ahhh" ins Mikrofon, was wohl die Fortsetzung von I Got A Woman werden sollte. Aber dieser Laut erschien ihm wohl zu verslangt zu sein. Also versuchte er es noch einmal "Ahhh got a woman way cross town, she's good to mey year, year, year." Ein furioses Hörner-Ende brachte das Lied schließlich zum Schluss. Ob Elvis der erste war, der guten Rock'n Roll mit einem Vegas-Orchester unterlegte?

Nachdem er sich beim Publikum bedankt hatte, fuhr er fort. Er erzählte, dass der zweite Song, den er damals aufnahm "Tiger Man" hieß. Um das Publikum zu verwirren, begann er dann jedoch, ohne Musikbegleitung "Spanish Eyes" zu singen. Doch schon nach der Zeile: "Blue spanish eyes, prettiest eyes in all of Mexiko" hörte er wieder auf. Er hatte ja "Tiger Man" versprochen. Was in den nächsten 1:30 Minuten passierte, hätte ich gerne auf Platte. Elvis, James Burton und Ronnie Tutt zeigten dem Vegas-Publikum, was Stimmung ist. Der King of Rock'n Roll war wieder auf die Bühne zurückgekehrt. Und er hatte seinen Titel in all den Jahren nicht eingebüßt! Doch wie immer, wenn ich eine Show von 1970 bespreche, frage ich mich, wo ist die alte SUN-Studioaufnahme, von der Elvis in dieser Zeit immer sprach?

Ein erster Streifzug durch die Frühzeiten seiner Karriere war geschafft, und es war Zeit, das Publikum zu begrüßen: "Guten Abend meine Damen und Herren, Willkommen im 'Golden Nugget'. Mein Name ist Johnny Cash." Elvis sang eine Zeile des Cash-Hits "I Walk The Line", um seinem Gag Nachdruck zu verleihen. Dann gab es erst mal einen Schluck Gator-Aid. Elvis erklärte den Anwesenden, dass die Sänger in Las Vegas immer Schwierigkeiten hätten, weil es hier so trocken sei. Und dadurch sei man eben immer durstig und die Kehle sei ständig ausgetrocknet. Elvis erzählte noch ein paar lustige Sachen und schaffte es damit sogar, den Komiker aus dem Vorprogramm zu übertreffen. Doch er war ja eigentlich gekommen, um zu singen. "I Just Can't Help Believing" stand da als nächstes auf dem Programm. B.J. Thomas hatte damit erst zwei Monate zuvor, im Juli 1970, einen sehr guten Erfolg gehabt (auf Scapter 12283); Elvis' Livefasung von vor 11 Tagen (13. 8.) war für seine neue LP "That's The Way It Is" aufgenommen worden, und sie war so gut , dass RCA sie sogar als Single veröffentlichte. Doch Elvis' heutiger Vortrag stand dem der uns bekannten Version in nichts nach. Der Gongschlag, der zum Ausklang des Liedes in TTWII zu hören ist, wurde übrigens nicht, wie oftmals vermutet, in den Film hineingemischt. Er war tatsächlich damals als Abschluss des Liedes verwendet worden.

Der Sall verdunkelte sich plötzlich. Nur ein einzelnes Spotlight leuchtete auf Elvis, der dem Publikum mittlerweile den Rücken zugedreht hatte, an. Elvis' Schatten legte sich auf dei Wand. Erstaunt fragte er: "Wer ist denn der Geist da an der Wand? Oh, das bin ich selbst." Inzwischen hatte das Intro zu "You've Lost That Loving Feeling" begonnen, und Elvis begann leise die ersten Zeilen des Liedes zu singen. Es war interessant, wie sich das Lied langsam immer voluminöser aufbaute. Und als er dann zum ersten Mal zum Refrain kam, drehte sich Elvis plötzlich um. Der Hintergrund wurde dunkelrot erleuchtet. Es war ein fantastischer Effekt, den man übrigens auch in TTWII bewundern konnte.
Alt Alt 28.06.2005, 19:20
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  #2  
Alt 28.06.2005, 19:21
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Was als nächstes kam, bedurfte keiner Ansage: Polk Salad Annie!
In ganz hoher Pieps-Stimme begann er zu erzählen: "Some of you oh...." Er wiederholte den Satzteil mit normaler Stimme und vervollständigte die Geschichte der kleinen Annie. Zwar gab es während des gesprochenen Intros wieder das von Trommelschlägen begleitete Zucken von Elvis, aber so lustig wie sonst erzählte er die Story heute nicht. Auch der Rest des Liededs lief eher nüchtern ab. War der Song sonst eher wie eine richtige Showeinlage aufgezogen, so war er heute, bis auf ein wenig Action am Schluss, eher zahm.


Etwa 20 Minuten waren bis jetzt vergangen, und schon war Elvis dabei, seine Band vorzustellen. Zuerst tat Elvis so, als wolle er die Bandmitglieder untereinander vorstellen ("Charlie, darf ich vorstellen... das ist Jerry Scheff"), doch dann ging er dazu über, die Bandmitglieder seriös vorzustellen. Aber noch immer hatte er den einen oder anderen Gag parat. Die "Imperials" stellte er als die "Sweet Imperials" vor. Die seien angeblich die Ehemänner der "Sweet Inspirations", meinte er. Als die Reihe dann an James Burton kam, meinte Elvis cool: "An der Gitarre steht mein absoluter Lieblings-Gitarrist. Es ist Mr. Chuck Berry". James legte daraufhin mit dem Chuck-Berry-Titel "Johnny B. Goode" los, und Elvis begleitete ihn stimmlich. Elvis konnte die alten R'-R-Standards immer noch bringen. Einmal sang er zwei, drei Zeilen ohne Luft zu holen. Er zog dabei seine Stimme immer weiter hoch, als wolle er gleich abheben. Das alles gemixt mit James Burtons heißer Gitarre, das war Elvis 1970! Nachdem Elvis alle Bandmitglieder vorgestellt hatte, wies er das Publikum noch auf einige Prominente hin, die sich unter den Zuschauern befanden. Außer Jimmy Morgan und der "Blossom"-Sängerin Darlene Love (die auf dem Motown-Label sehr bekannt wurde), befanden sich auch die "Osborn Brothers" und Ad Ames im Publikum. Und inspiriert durch dessen Anwesenheit bescherte uns Elvis eine fantastische Überraschung. Wie so oft, wenn Elvis bekannte Sänger im Publikum wusste, versuchte er einen Hit des berühmten Gastes anzusingen. Heute war es der Song "When The Snow Is On The Roses". Erst sang er leise eine Zeile dieser wunderschönen Ballade und brach dann ab. Er drehte sich zu Glen Hardin am Klavier um und fragte: "Kannst du die Tonlage dazu finden?" Na klar konnte das ein Meister seines Faches wie Glen. Noch einmal versuchte es Elvis, aber die Tonlage schien ihm nicht zuzusagen. Also wechselte man auf E-Dur. Und ein weiterer Versuch startete. Zuerst sang nur Elvis. Doch sofort setzte das Piano ein, und wenig später hörte man auch zarte Schlagzeug-Unterstützung. Und mit leiser Begleitung der "Imperials" entstand innerhalb von Sekunden ein spontanes, völlig unvorbereitetes Lied. Und es ist eine Ballade, die Elvis' Stimme wie auf den Leib geschrieben schien. Elvis singt zwei Mal die Strohphe: "When the snow ist on they roses, when the bluebirds have flown away, in my heart I will remember all the love we've shared today." Was für eine fantastische Einlage.

Das war einer der Lieblingssongs von mir und von meinem Vater. Und der Mann, der ihn singt, ist hier im Publikum. Es ist Mr. Ed Ames", kommentiert Elvis kurz. Doch zurück zum normalen Programm. Die Bandvorstellung war zu Ende, und ein weiterer aktueller Erfolg stand an: "The Wonder Of You". Es war einer der Titel, den jeder Konzertbesucher zu mögen schien. Wenn Elvis das Lied ansagte, war jeder immer sofort begeistert. RCA koppelte die Liveversion vom 19.2. 70 sogar auf Single aus. Doch eine Studioversion gab es davon nie. Sonst ließ Elvis ja inzwischen das "Ha, ha, ha, ha-Intro von der bekannten Version weg. Doch heute wollt er es ganz genau machen und brachte das Intro. Und prompt ging es in die Hose. Elvis schafft den Übergang nicht. Zuerst war er verdutzt, dann nahm er die Sache jedoch kurz auf die Schippe. Hin und wieder wechselte er dann ein paar Worte im Text aus. Es war zwar nett, dass er das Lied heute im Programm hatte, aber der Schliff der Februar-Versionen blieb unerreicht.

Er ging zurück zu den früheren Songs seiner Karriere. Einem scherzhaften Anfang folgte ein bluesiges "Heartbreak Hotel", das sich vom Feeling her kaum von dem unterschied, was wir aus TTWII schon kennen. Es dauerte dieses Mal keine 45 Sekunden! Ohne Ansage folgte "One Night". Mein Gott, wie hatte sich Elvis' Stimme in nur 13 Jahren so grundlegend ändern können? Beide Versionen dieses Liedes hatten sicher ihren Reiz. Aber sie waren grundlegend verschieden. Das ist es vielleicht auch, warum Menschen über Jahre hinweg nicht die Lust daran verlieren, Elvis' Musik zu hören. Die Vielseitigkeit seiner Stimme, die sich ständig ändernden Interpretationen sorgen für immer neue Faszination.

Aber auch hier wollte Elvis an den Biss des Orginals erinnern. Teilweise steigerte er sich so in die Sache hinein, dass sich seine Stimme fast schon zu überschlagen schien. Und dann war es auch tatsächlich so weit. In der Textzeile "Now I know, the live without you, has been to...". Hier verlor er die Kontrolle über seine Stimme. Pfusch gab es keinen bei Elvis. Er hätte die Sache übergehen können. Doch er brach ab. Er wollte seine Sache richtig machen. Er gab der Band Anweisung, wo man erneut ansetzten wollte. Und mit noch mehr Pep ging es in die zweite Runde. Jerry Scheff an der Bass-Gitarre zupfte ordentlich die Saiten. Elvis' spaßhafter Zuruf: "Play it Jerry Lee" spornte ihn wohl zusätzlich an.

Und es ging weiter. Elvis summte kurz die Tonlage zum nächsten Lied an. Die Band war total eingespielt auf Elvis. Summte er einen Ton, wusste man schon anhand der Tonlage, welchen Song er als nächstes geplant hatte. Aus den einstudierten Songs dieses Engagements musste jetzt das Medley aus "Blue Suede Shoes" und "Whole Lotta Shakin' Going On" kommen. Doch anstatt "Well it's one for the money..." zu singen, begann Elvis plötzlich mit "Well bless my soul what's wrong with me" aus "Don't Be Cruel" zu singen. Die Band war wieder einmal von ihm überrascht worden. Er liebte es, die Jungs auf Glatteis zu führen.

Wir kennen eine ähnliche Situation von der CD "Edge Of Reality". Hier verschaukelt Elvis die Band ebenfalls. Doch auch heute kehrt er dann nach dem Scherz zum ursprünglich geplanten Medley zurück. Er fegte durch "Blue Suede Shoes", fügte dann eine Strophe von "Whole Lotta Shakin'" ein und brachte dann zum Abschluss noch einmal den Refrain von "Blue....". Dieses Medley würde er in dieser Form bis zum September 1971 in seinem Vegas-Programm behalten. Heute hatte er während des Medleys einigen Spaß mit Fans am Bühnenrand. Mit ihnen alberte er so herum, dass er einige Zeilen nur noch verlacht bringen konnte.

"Was ist? Oh, haang loose baby. Das verschieben wir auf nach der Show. Ah... und dann nahm ich noch einen Song auf, der zu einem meiner größten Erfolge wurde. Und der hört sich so an. Du musst dich so dabei hinstellen (Elvis macht einen großen Schritt nach vorne und beugt den Oberkörper tief herunter). Wenn du bei dem Lied gerade stehst, reisst es dir das Getriebe kaputt. Oh, was ist denn das? Ach, es ist mein Gürtel (wirft den langen Gürtel zur Seite). Es ist ein sehr zärtliches Liebelied... eigentlich schon eine Ballade... ein Loblied auf Las Vegas. Es geht so YOU AINT'T". Diese letzten Worte schrie Elvis blitzartig aus sich heraus. Der ganze Saal zuckte zusammen. "Das bläst dir die Haare kerzengerade nach hinten. YOOOUUUU sehen Sie, ich war vielleicht 20, als ich dieses Lied aufnahm. Meine Stimme war damals viel höher. Mann. Ein paar Jungs von den Osborne Brothers könnten das heute immer noch so bringen. YOU AAINN'T (mit hoher Pieps-Stimme)... you all.... der Laurel Chor... Mann, ich kann euch sagen YYoouu hmmmmmm but a... nothing but a.... nothing but a.... nothing but a? Was soll das denn bedeuten 'nothing but a'? Yooouuuu whouuuu.... youu aaaAAAIIINnnn". Für einen Moment schien es, als hätte Elvis den Start geschafft. Es hörte sich an, als hole er Anlauf, um dann aber sofort wieder an Tempo zu verlieren. Doch er holte erneut Schwung, und dieses Mal schaffte er es. Er wütete durch eine Superfassung des alten "Hound Dog", indem er 'zig Mal blitzartig ein und dieselbe Strophe herunterrasselte. Es war schlicht, aber es war ein Erlebnis! Er schaffte es, einen Song nur halb so lange zu singen, wie die Einleitung dazu dauerte.
  #3  
Alt 28.06.2005, 19:22
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"Wir müssen jetzt ernst werden", schloss Elvis den Oldie-Teil ab. Und was gibt es da Schöneres um ernst zu werden, als eine wunderschöne Version von "Bridge Over Troubled Water"? Und genau das kam. Glen Hardin begann das gefühlvolle Klavierintro, und schließlich setzte Elvis ganz leise mit dem Text ein. Ein Wahnsinnslied mit einem fantastischen Arrangement von Elvis. Wenn er dieses Lied singt, sehe ich ihn immer vor mir, wie er das Gewand dieses herrlichen Liedes während der Proben in TTWII bis zur Perfektion bearbeitet. Er hatte nie Musik studiert. Die Musik, die er machte, die Werke, die er schuf, die hatte ihm kein Lehrer eingetrichtert. Diese Songs, die um die Welt ginge, die hatte er einfach mit seinem Gefühl und seinem Instinkt zusammengebastelt. So etwas wird es nie wieder geben in der Musikgeschichte. Die Version von "Bridge Over Troubled Water" heute war nahezu perfekt. Er machte keine Schnörkel hinein und betonte jede einzelne Textzeile einfach perfekt. Nur die vereinzelten Zwischenrufe einiger bekloppter Fans, die die Ruhe im Saal dazu nutzen wollten, ihre hochgeistigen Kommentare abzuschreien, störten anfänglich die tolle Atmosphäre. Doch schon bald verstummten sie und so konte man das Lied endlich in Ruhe genießen. Der Beifall für diese Superleistung war kurz, denn sofort trumpfte Elvis mit einem neuen As auf. "Suspicious Minds", für Elvis mittlerweile ein Riesen-Erfolg, garantierte fünf Minuten volle Power und Action! Die Bühnenshow, die er lieferte, der im Wechsel gelb und rot aufblitzenden Hintergrund, all das machte die Live-Versionen dieses zeitlosen Songs unvergesslich. Wild und doch gleichzeitig geschmeidig tänzelte er über die Bühne, vibrierte mit den Armen, als hätte er einen imaginären Presslufthammer in der Hand. Manchmal keuchte er ein: "... because I love you too much..." ins Mikro, um dann lautstark "Ronnie" zu brüllen. Jedes Mal wenn Elvis dann auf ihn zeigte, schien der Schagzeuger Ronnie Tutt vollkommen auszuflippen. Er hämmerte auf sein Schlagzeug ein, als wolle er sich selbst überholen. Ernst Jörgensen meint ja immer, RCA habe viele Aufnahmen vom Sommer 1970, aber dabei gäbe es eben nichts Sensationelles mehr. Nun, auch ich habe Bänder aus dieser Zeit, und ich sage: "Ein Großteil von dem, was Elvis damals brachte ist sensationell für uns Fans!"

Nachdem Elvis sich bei "Suspicious Minds" noch einmal so richtig ins Zeug gelegt hatte, folgte meist das Ende der Show. Aber heute wollte er noch einen draufgeben. Er hatte sich mit einem "Ihr ward ein fantastisches Publikum, vielen Dank" verabschiedet, und Glen Hardin spielte schon einige Takte von "Can't Help Falling In Love", als Elvis abbrach. "Whoww, Whoww! 'Please Release Me'! Kriegt ihr das jetzt zusammen? Die Band brauchte nur kurze Zeit, um sich auf die Programmänderung einzustellen. Glen startete dann mit dem Intro, und schon bald setzte die Band ein. Elvis gab sich nicht so 100%ig viel Mühe, wie auf der RCA-Plattenversion. Es war eben eine Zugabe. Aber obwohl das Lied vielleicht nicht unbedingt plattentauglich ist, so war es doch eine willkommene Showergänzung. "Pleas-Release-Me"-Versionen aus dem Las-Vegas-Sommerengagement 1970 sind nicht gerde häufig. Und so bescherte er uns kurz vor Abschluss der Show noch einen kleinen Sammler-Leckerbissen. Doch kaum war das Lied zu Ende, gab er das Zeichen an die Band, das das Ende der Show signalisierte. Und kaum war der letzte Ton verklungen, da spielte Glen auch schon den Anfang von "Can't Help Falling in Love". Erneut hatte Elvis heute zwei Shows absolviert. Bis zum 7. September musste er noch im International bleiben. Dann hatte er Urlaub... einen Tag lang. Schon am 9. September ging es dann nämlich zur Sache. Seine erste Städte-Tournee nach seinem Comback stand bevor. Mit einer Show in Phoenix ging es los. Und MGM war dabei. Mit mehreren Kameras!

That's All Right * I Got A Woman * Ave Maria * Spanisch Eyes (1 Zeile!) * Tiger Man * I Just Can' Help Believin' * You've Lost That Loving Feeling * Polk Salad Annie * Bandovrstellung * Johnny B. Goode * *When The Snow Is On The Roses * The Wonder Of You * Hearbreak Hotel * One Night * All Shook Up (1 Zeile) * Blue Suede Shoes/Whole Lotta Shakin' Going On * Hound Dog* * Bridge Over Troubled Water * Suspicious Minds * Please Release Me * Can't Help Falling In Love * Showdauer ca. 55 bis 60 Min.
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1970, august, vegas

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