Wenn ich Elvis-Lieder höre oder die Filme sehe, dann finde ich ihn toll und schwärme für ihn, wie es normal für einen Fan ist. Dann wiederum, wenn ich hier die vielen Threads über sein Privatleben jeglicher Art lese, komme ich ins Grübeln. Es wird viel spekuliert, es werden viele Fakten zusammen getragen. All das sind Versuche für jeden von uns zu ergründen, wie Elvis eigentlich war.

Und dann fällt mir auf, dass es mir manchmal so verkommt, als ob er gar nicht „real“ war. Sein Tod liegt nun schon über 30 Jahre zurück. Er war in einer Welt berühmt, die mir fremd und nicht mehr zugänglich ist. Die harten und kriegsgeschüttelten 50er Jahre, die bunten 60er und flippigen 70er Jahre. Wie war das Leben damals? Ich kann es nur erahnen, aber fühlen kann ich es nicht. Es ist, wie in einem Geschichtsbuch zu lesen.

Ich sehe seine Filme und merke, dass sie heute völlig „daneben“ werden. Ich gucke sie als Fan, sie haben Nostalgie und sie führen mich in eine lockerere Welt. Aber heutzutage würden solche Filme wohl nicht mehr gedreht werden. Ich lese Priscillas Buch und mache mir ein Bild über Elvis.

Und dann stelle ich bei allem fest: Ich weiß gar nichts und ich kann nicht fühlen, dass es ihn wirklich einmal gegeben hat. Dass er wirklich gelebt hat!
Er war ein ganz normaler Mensch, hat gegessen, sich die Zähne geputzt, Bücher gelesen, Einstellungen, Meinungen gehabt, geliebt, gestritten usw. usw., aber ich kann es mir nicht vorstellen.

Sicherlich, das kann man jetzt über keinen Star sagen, aber man hat die Möglichkeit, zu sehen, dass sie wirklich existieren.
Intellektuell weiß ich, dass es ihn gab, aber mehr ist dann oft nicht. Ich habe Priscilla bei „Dancing with the Stars“ gesehen. Lisa und Riley bei „Oprah“ und denke „Das hat mit Elvis irgendwie nichts zu tun.“ Wie wäre es denn, wenn er noch da wäre? Scheint mir fast so, als ob er nicht in diese Welt gepasst hätte.

Am liebsten würde ich mich in die 70er Jahre zurückbeamen, auf ein Konzert von ihm gehen, um zu wissen „Ja, er war da. Er ist ein menschliches Wesen.“ Mein Onkel hat mir erzählt, dass er damals „Aloha from Hawaii“ im Fernsehen gesehen hat. Also nicht die Wiederholung, sondern die „Originalfassung“ von 1973. Das fand ich toll und habe gedacht „Wie muss das gewesen sein? Man sieht Elvis im Fernsehen und weiß, dass er lebt. Man könnte in die USA fahren und ihn sehen. Wie geil muss das gewesen sein?!“
Vielleicht kann ja jemand verstehen, was ich meine und es klingt nicht zu verworren.

das ist eine interessante Zustandsbeschreibung, wie sie mancher Fan empfinden könnte, der erst nach seinem Ableben auf Elvis stieß. Und es macht den Wunsch deutlich, ihm so nahe sein zu wollen, als ob man seinen Lebensatem spüre. Ich meine, dieser Lebensatem wird am deutlichsten auf seinen Tonträgern. Und in seinen Konzerten auf DVD. Und für den, der sie aushält, in seinen Filmen. Näher ran kommen wir alle nicht. Aber ich finde, das was er hinterlassen hat, ist schon eine ganze Menge - und wirkt zum Teil verdammt authentisch. Okay. Beizeiten ne Reise nach Memphis kann man auch noch empfehlen. Das knallt schon sehr rein.

Albert, ich teile Deine Gefühle. Ich habe etwas ähnliches einmal irgendwo formuliert. Ich finde auch, dass wir wie selbstverständlich damit leben, dass Elvis tot ist. Er war schon immer tot für uns. Denn ich wurde erst zum Fan, als er gerade tot war. Wir sind diese Generation Fans, die sich das Gefühl nicht vorstellen können, einen lebenden Elvis zu verehren. Das erscheint uns als beneidenswert. Was für ein Gefühl muss es gewesen sein, zu wissen, dass er da drüben in Graceland irgendwo ist, oder in Las Vegas, Palm Springs...dass eine neue Schallplatte herauskommen würde irgendwann...mein Herz zieht sich zusammen bei dem Gedanken, an einen lebenden Elvis...welche Sehnsucht löst das in mir aus...schlimm....Boy...Er ist leider tot. Du beschreibst, dass er Dir unwirklich vorkommt, weil er nur noch in Form von Aufnahmen existiert...nun...das sind ganz nirmale Gefühle, die man bekommen kann, wenn man sich mit Menschen auseinandersetzt, die eben nicht mehr da sind.

Ich kann Dich sehr gut verstehen. Und ich beneide alle die Fans unter uns, die ihn schon zu Lebzeiten bewunderten.

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Ohne Worte!

Kann ich auch gut nachvollziehen.Allerdings gehts mir manchmal genau andersrum. Vielleicht klingt das eigenartig,aber da ich schon seit meinem 5. Lebensjahr Fan bin und ständig seine Musik gehört und seine Filme gesehen habe, habe ich manchmal das Gefühl als würde ich ihn gut kennen. Vor allem wenn ich die TTWII Rehearsals sehe und die Konzertaufnahmen.Kann das schwer beschreiben,aber wenn ich ihn lachen sehe muss ich mitlachen und es geht mir gut. Aber genau dann habe ich auch den wunsch in der Zeit zurück zu gehen und ihn einmal zu erleben.

Bei Aloha from Hawaii haben wir ein richtiges Event draus gemacht, quasi ne Party und dabei wie gebannt auf den Fernseher geguckt und uns Elvis angesehen und angehört...Nie werde ich das vergessen...

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*The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

Hound Dog, das kennen wir auch alle denke ich, er ist einem auch sehr nahe...erstaunlich nahe...das ist das Elviswunder...deswegen empfindet man es eben als befremdlich, wenn dann wiederum nachdenkt, wie weit er eigentlich entfernt ist in Zeit und Raum. Ich kann Euch alle verstehen, es ist bei mir nicht anders....

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Ohne Worte!

Ich beneide dich dafür ,dass du das live erleben konntest !!
Ich musste mich mit " Elvis - The Concert" begnügen.Aber das war auch genial.Näher kommt man einem live erlebnis leider nicht und vergleichen kann man das auch nicht.

@TheKing

Ich kanns auch gar nicht verstehen das es Leute gibt die El nicht mögen.Ich kenne tatsächlich ne menge Leute die sagen ihnen gefällt die Stimme nicht.Da muss man schon an akuter Ohrverkalkung leiden,oder einfach behämmert sein.Das hat auch nix mehr mit geschmacksache zu tun,sondern einfach nur das diese Personen keine Ahnung haben.

ich finde, die kurzen home movies, die man auf diversen dvds verstreut (z.b. "elvis by the presleys") oder auf youtube findet (z.b. das von bartie zuletzte gepostete video von ostern 1957) geben einen schönen eindruck davon, wie das "reale leben" des elvis presley so abgelaufen ist. für uns zuspätgeborene irgendwie auf eigentümliche art berührend, wie eine flaschenpost aus einer längst vergangenen idylle...

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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)

Gibt auch Leute, denen kann man die großen Dekadenboxen (50er, 60er und 70er) ausleihen, wenn man dann nach einiger Zeit so in Erfahrung bringen will, ob es einem zusagt, dann kommen zuweilen auch so Kommentare bei heraus a lá: "Gute Stimme, aber die Lieder sind immer alle gleich..."

Das stürzt mich dann immer in eine tiefe Sinnkrise, weil ich mir zwar einbilde, Elvis hat einen unverkennbaren Gesangsstil, aber so gut wie keine Eintönigkeit in seinem Repertoire vorhanden... (Nein, ich diskutiere jetzt nicht mit euch über sich wiederholende Setlisten seiner Live Auftritte.)