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Alt 18.09.2013, 15:31
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Elvis In Concert



Den Medien-Hype ausnutzend schickt CBS am 03. Oktober 1977, nur sechs Wochen nach dem Tode des King, dessen drittes und letztes TV-Special "Elvis In Concert" über den Sender. Mit einer Quote von 32,7 Prozent wird die Show im laufenden Jahr zur erfolgreichsten ihrer Art und liegt nur 1,1 Prozent hinter dem 1973er Aloha-Spektakel der Konkurrenz von NBC. Auch die zugehörige Doppel-LP verkauft sich exzellent und geht weltweit mehr als 4,5 Millionen Mal über die Ladentheken.

Angekündigt worden war die Show bereits am 01. Juni 1977. Gegen die Zahlung von 750.000 US-Dollar durfte die CBS im selben Monat zwei Auftritte der Sommer-Tournee filmen und daraus ein Fernsehkonzert zusammenschneiden. Der 18fache Emmy-Gewinner Dwight Hemion sollte die Regie übernehmen und die Sendung zusammen mit Gary Smith und Rita Scott auch produzieren. RCA war ebenfalls zur Stelle, um zeitlich passend ein Soundtrack-Album in die Läden zu bringen. Wie auch schon bei den vorangegangenen Specials erhielt der Sender die Erlaubnis zur einmaligen Wiederholung, bevor die Rechte zurück an Elvis fielen.

Die Tournee begann am 17. Juni 1977 in Springfield und endete am 26. Juni in Indianapolis. CBS und RCA gaben dem King zwei Tage zum "Warmlaufen", danach sollte in Omaha, Nebraska (19. Juni) und Rapid City, North Dakota (21. Juni) aufgenommen werden. Doch wie ein privat gefilmter 8mm-Streifen aus Kansas City enthüllt, befand sich Elvis keinesfalls in vorzeigbarem Zustand. Den jahreszeitlich nicht gerade passenden Song "Blue Christmas" brach er ab, um dem Publikum zu erzählen, dass er an den Proben vor der Tour nicht teilgenommen habe und auch sein Erscheinungsbild erinnerte nur noch bedingt an den schlanken und braungebrannten Superstar, den die Zuschauer aus der "Aloha From Hawaii Via Satellite"-Show kannten. Tatsächlich erfüllte das Konzert am folgenden Tag die schlimmsten Erwartungen. Mit aufgedunsenem Gesicht und offensichtlich unter dem Einfluss starker Medikamente betrat Elvis die Bühne des Civic Center in Omaha. Zwischen den Songs bekam er kaum einen geraden Satz heraus und auch die Darbietungen der einzelnen Lieder ließen viele Wünsche offen. Alles hing nun an der zweiten Show und der King riss sich, so gut er es eben noch konnte, zusammen. Ein Kamera-Team filmte ihn hinter der Bühne, wo er den Bürgermeister von Rapid City traf und von einem kleinen Indianermädchen das "Medallion Of Life" überreicht bekam. Der Auftritt selbst war ebenfalls besser, obgleich Elvis auch hier mit schwerer Zunge sprach und seine Augen glasig wirkten.

Nach Sichtung des Materials kamen die Verantwortlichen von CBS und RCA mit Colonel Parker überein, den Entertainer nicht in diesem Zustand der Öffentlichkeit zu präsentieren und stattdessen im Spätsommer weitere Konzerte mitzuschneiden. Durch Elvis' Tod am 16. August 1977 änderte sich die Situation grundlegend und die eigentlich unbrauchbaren Aufnahmen stellten auf einmal das ultimative Dokument der Endphase des King dar. Und so entschloss man sich, dem staunenden Publikum doch noch einen letzten Blick auf den abgehalfterten Superstar zu gewähren.

Weil Dwight Hemion und seinem Team der Zustand des King nur allzu bewusst war, versuchten sie den Fokus ein wenig zu verlagern. Immer wieder werden die Konzertaufnahmen durch Interview-Sequenzen unterbrochen, in denen die Fans über ihre Begeisterung für den Sänger, dessen Ausstrahlung, Ehrlichkeit oder Religiosität sprechen. Es soll klargemacht werden, dass Elvis auch im Jahre 1977 nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat und die Auftritte nach wie vor ein Ereignis darstellen

Und so beginnt das TV-Special auch mit Statements von begeisterten Konzertbesuchern. Danach folgen Bilder von Elvis' Ankunft auf dem Flughafen von Indianapolis und Eindrücke von den Aufbauarbeiten in der Arena. Die Halle füllt sich, Souvenirs werden verkauft, dann geht es los. Während das Orchester Also Sprach Zarathustra spielt, warten der King und seine Truppe hinter der Bühne. Jetzt ist Elvis erstmals aus der Nähe und in einer längeren Einstellung zu sehen. Seit der "Aloha From Hawaii Via Satellite"-Show hat er stark zugenommen und wirkt dadurch, zumindest auf all jene Fernsehzuschauer, die ihn seit dieser Zeit nicht mehr gesehen haben, ein wenig fremd. Wie weit Elvis tatsächlich heruntergekommen ist, wird allerdings erst in den nächsten Minuten deutlich. Sein Gesang wirkt träge, die Stimme klingt unflexibel und alt. Manchmal hat sie ein merkwürdig nasales Timbre und nicht immer trifft Elvis den richtigen Ton. Besonders deutlich wird dies während des Gospelsongs How Great Thou Art. Nur drei Jahre zuvor hatte er für seine Darbietung auf dem Album "Elvis Recorded Live On Stage In Memphis" einen Grammy erhalten. Jetzt klingt er streckenweise unkontrolliert, verfehlt so manchen Ton und schreit oft mehr als dass er singt. Schon während der "Aloha"-Show fiel auf, dass er sich kein bisschen für die großen Hits der 1950er interessiert. Jetzt hat er ein Stadium erreicht, in dem die Lieder schlicht und einfach peinlich wirken. Wie ein Roboter wirft er während Teddy Bear / Don't Be Cruel seine Tücher ins Publikum, den Text des Jailhouse Rock bringt er durcheinander und bei Hound Dog kommt man nicht umhin, sich für den einstigen King Of Rock' n Roll zu schämen. Elvis' Zustand ist einfach erbärmlich - das Gesicht wirkt aufgedunsen, der Blick ist glasig und seine Zunge schwer. Unsympathisch wirkt er dabei aber nicht, vielmehr scheint es, als erkenne er die Würdelosigkeit der Situation und mache sich darüber lustig. Offenbar konnten auch die Unmengen von Medikamenten und Heerscharen von Jasagern ihm die Selbstironie nicht austreiben. Wenn Elvis sich zusammenreißt, dann kann er nach wie vor überzeugen. Die eine oder andere Klippe geschickt umschiffend präsentiert er You Gave Me A Mountain durchaus gut und auch die Country-Ballade I Really Don't Want To Know und seine 1976er Single Hurt können sich hören lassen. Das Highlight der Show ist aber fraglos My Way, das hier mehr wie ein Statement als ein gewöhnlicher Song klingt. Während der Schlussnummer Can't Help Falling In Love kommt auch Vernon Presley zu Wort, der ein paar positive Statements über seinen Sohn und dessen Manager Colonel Parker abgibt. Danach ist die Show vorbei und Elvis verlässt in einer schwarzen Limousine die Arena.

Als Epilog wendet sich noch einmal Vernon Presley an die Zuschauer, diesmal aufgenommen in seinem Büro auf dem Graceland-Grundstück nach Elvis' Tod. Sichtlich unter Schock stehend bedankt er sich für die vielen Beileidsbekundungen und erklärt, dass es sich bei dem TV-Special um den letzten Live-Auftritt seines Sohnes gehandelt habe. Diese Falschaussage dürfte aber eher der Gesamtsituation als bösem Willen oder Effekthascherei geschuldet gewesen sein.

Im Gegensatz zu "SINGER presents Elvis" (1968) und "Aloha From Hawaii Via Satellite" (1973) wurde "Elvis In Concert" nicht für den Home-Entertainment-Bereich veröffentlicht. Nach der Wiederholung der Show im April 1978 fielen die Rechte zurück an Elvis Presley Enterprises, die das Material seither unter Verschluss hält. Es existieren allerdings Import-DVDs auf denen sowohl die Fernsehsendung, als auch weite Teile der aufgezeichneten Konzerte zu sehen sind. Von offizieller Seite wurden zusätzliche Aufnahmen lediglich im Film "This Is Elvis" (1981) und in der TV-Dokumentation "The Great Performances" (1989) gezeigt.

Zweifellos hätte man den King trotz seines desolaten Allgemeinzustands besser in Szene setzten können, als es mit "Elvis In Concert" geschah. Man wählte eher die bekanntesten Lieder als die besten Darbietungen und auch die vielen Interviews wirken nach einiger Zeit störend. Ich gehe aber davon aus, dass man damals einfach nicht genau wusste, wie der sieche Entertainer präsentiert werden sollte und man deshalb auf die Begeisterung der Fans und die Zugkraft der Greatest Hits setzte. Zudem dürfte das Special auch unter einigem Zeitdruck entstanden sein, was der Qualität des Endproduktes sicherlich ebenfalls nicht zuträglich war.
Die folgenden 5 Nutzer bedankten sich bei für diesen Beitrag:
Alt Alt 18.09.2013, 15:31
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  #2  
Alt 18.09.2013, 16:14
tyrone tyrone ist offline
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Sehr gute Besprechung. Danke dafür.
  #3  
Alt 18.09.2013, 16:28
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Zitat:
Zitat von A. C. van Kuijk Beitrag anzeigen
... Vernon Presley ... erklärt, dass es sich bei dem TV-Special um den letzten Live-Auftritt seines Sohnes gehandelt habe.
Diese Falschaussage dürfte aber eher der Gesamtsituation als bösem Willen oder Effekthascherei geschuldet gewesen sein.
weder noch
warum immer erst was negatives unterstellen?
[gut, wenn man den rest liest, wundert einen DAS dann auch nicht mehr..]

wieso nicht einfach darauf hinweisen, dass vernon wohl damit sagen wollte, dass es die letzten liveAUFNAHMEN von elvis waren, die man gerade gesehen hat
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  #4  
Alt 18.09.2013, 16:31
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ist aber auch wieder ne Interpretation, nur eben ne andere, deine. Er hat gesagt was er gesagt hat. Was er sagen "wollte" wissen wir wohl alle nicht.
  #5  
Alt 19.09.2013, 20:28
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Greg Nolan Greg Nolan ist offline
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Spätestens, wenn es nichts anderes, besseres mehr gibt, WIRD das Material rauskommen. Und zwar offiziell!
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