Da hast du allerdings recht.

Das ist mir z.B. mittlerweile egal - wie ich schon sagte, jemanden von meiner Meinung zu überzeugen, liegt mir nicht.

Ich lass mir allerdings auch nicht vorschreiben, wenn mir ein Satz oder ein Videoclip eines Künstlers gefällt, den hier anzupreisen.

...also ganz allgemein gesprochen, lieber burroughs...

__________________
*The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

angeregt durch den "warum elvis"-thread hab ich mir mal überlegt, welche dylansongs theoretisch die herzen von dylanallergikern wie schorni oder theking erobern KÖNNTEN.
ich habe bei einigen leuten erlebt, dass sowas nicht durch die greatest hits geschieht, sondern nicht selten durch entlegenere songs, die einen womöglich unvermutet "erwischen", wenn man sie zur richtigen zeit am richtigen ort hört.
hier also mal augenzwinkernd (!!!) missionarisch ein paar

DYLANSONGS FÜR DYLANHASSER

volume 1: "moonshiner"

1963 aufgenommen und erst 1991 auf der box "the bootleg series vol.1-3" offiziell veröffentlicht. eine tieftraurige und wunderschön gesungene traditionelle südstaatenballade über einen abgewrackten alten säufer ("wenn die flasche leergesoffen ist, bleibt nicht mehr viel übrig vom leben"), die all jene lügen straft, die behaupten, dylan könne keine töne treffen.
john bauldie schrieb dazu im booklet:

"if anyone should ever dare question bob dylan's ability as a singer, play them this track. if "moonshiner" doesn't convince them, nothing will."

dylan war erst 22, als er den song als demo einspielte, aber er singt mit der abgeklärten intensität (niemals vordergründig expressiv), wie man sie sonst nur von alten blues- und countrysängern hört.
auch das gitarrenpicking und das (oft als nervend empfundene) mundharmonikaspiel sind hier exquisit.
einer meiner meistgehörten dylansongs, dessen magie mich noch immer ergreift und mitunter zu tränen rührt.

am besten spätnachts zu hören...



(to be continued)

__________________

"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)

die nummer kenn i ja gar net
aber jetzt weiss ich auch, warum diese band da *mondscheiner* heisst

__________________
Hinweis in eigener Sache:
wenn du glaubst, dass ich mich dir gegenüber wie ein Arschloch verhalte, kannst du ziemlich sicher sein, dass du es verdient hast

__________________
w w w . f a c e b o o k . c o m / R O S S i m R A D I O 1

__________________
Hinweis in eigener Sache:
wenn du glaubst, dass ich mich dir gegenüber wie ein Arschloch verhalte, kannst du ziemlich sicher sein, dass du es verdient hast

__________________
w w w . f a c e b o o k . c o m / R O S S i m R A D I O 1

exakt.
(moonshiner, das sind übrigens schwarzbrenner.)

__________________

"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)

Grasl - Danke für den Beitrag und die gute Idee! Bei dem Titel bin ich persönlich mir nicht ganz sicher, ob er "Dylanhasser" "überzeugen" wird, denn der Song ist für meine Begriffe zwar sehr schön, aber eben trotzdem irgendwo auch immer noch ziemlich "typisch Dylan".

Zum Einstieg in die Dylansongs für Dylanhasser empfehle ich fürs erste einen Track, der zu denen gehört, die auch mich nach Jahren noch irgendwo überrascht haben, nämlich On A Night Like This von Planet Waves (1974, sein erstes US #1 Album). Ich kann mir vorstellen, dass das etwas ist, was auch Elvis-Fans gefällt.

Es handelt sich dabei um ein beschwingtes Country-Stück, das von seiner Art her an die '70er Nashville Aufnahmen von Elvis erinnert. Vom Sound her ist es eine Art Mischung aus so Songs wie A Hundred Years From Now (das beginnt schon beim Intro), Little Cabin Home On The Hill und I Washed My Hands In Muddy Waters. Die Band - The Band, was sonst? - jamt fein und das Ding macht einfach nur gute Laune - ein garantierter Stimmungsheber.

Weiterhin empfehlenswert ist auch der direkt folgende Titel auf Planet Waves, Going Going Gone, eine pathetisch schwere Country-Ballade vom Feinsten mit wieder exquisiter Begleitung von The Band. Übrigens einer der Titel, die ich ich mir gerne von Elvis gewünscht hätte.

Ich persönlich finde, seine Stimme ist nur ein Teil des Gesamtpakets, was mir an Dylan gefällt, das ist die Musik. Eigentlich nicht anders als bei Elvis, da gehört für mich die genauso dazu wie Elvis (mit der zugegeben besseren Stimme). Devil In Disguise hat mir als Kind immer so gut gefallen nicht nur wegen Elvis - sondern wegen der Band, dem peitschenden Schlagzeug am Anfang, dem lässigen Bass, dem geilen Gitarrensolo und den Jordanaires. Elvis war ein Teil.

Dylan, die Stimme, ist auch nur ein Teil seiner Musik, aber ich mag den Sound einfach, das Feeling. Er spielte und spielt mit super Musikern und oftmals funktioniert das Ganze einfach so, wie ich es von anderen Musikern kaum kenne. Er zusammen mit The Band - einfach ein Traum. Da merkt man auch mal, welchen Einfluss die Mitmusiker auf den Frontmann haben.

Lange Rede, kurzer Sinn, ein weiterer Titel aus der Reihe Dylansongs für Dylanhasser:

Eines meiner Lieblingsalben ist Oh Mercy (1989), sein gewissermaßen Comeback-Album nach den ansonsten ziemlich desaströsen 1980er Jahren. Es hat großartige Songs, ist erstklassig produziert (von Daniel Lanois) und atmosphärisch wie kaum ein anderes. Where Teardrops Fall (iTunes Store-Link) ist vielleicht nicht der stärkste Song des Albums, aber eine verdammt noch mal nette Nummer. Es ist ein Country-Waltz, schön beschwingt, ein bisschen melancholisch, schlicht und ergreifend, wie ich finde.

Etwas, das zu später Stunde auf einem Sommerfest läuft, einer Hochzeitsfeier vielleicht, niemand ist mehr ganz nüchtern, die weißen Tischdecken voller Rotweinflecken und Essensresten und unter einem vollen Mond wird ausgelassen auf der Tanzfläche geschunkelt. So hört sich der Song für mich an.

der maestro wird am 10.6. in der wiener stadthalle auftreten!

__________________

"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)