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Zurück   Elvis-Forum > Off Topic > Musik - TV - Film
Musik - TV - Film Andere Promis, Künstler, Musiker und Bands

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  #41  
Alt 19.11.2006, 00:21
gast-20071202
Gast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Memphiz Beitrag anzeigen
Walk the Line
(Walk the Line, 2005)
Dt.Start: 02. Februar 2006 Premiere: 04. September 2005 (USA)
FSK: ab 6 Genre: Drama
Länge: 136 min Land: USA
Darsteller: Joaquin Phoenix (Johnny Cash), Reese Witherspoon (June Carter), Shelby Lynne (Carrie Cash), Robert Patrick (Ray Cash), Ginnifer Goodwin (Vivian Cash), Waylon Payne (Jerry Lee Lewis), Dan John Miller (Luther Perkins), Larry Bagby (Marshall Grant), Tyler Hilton (Elvis Presley), Shooter Jennings (Waylon Jennings)
Regie: James Mangold
Drehbuch: Gill Dennis, James Mangold

(...)

Kritik:
Ein gutes, wenn auch nicht überragendes Bio-Pic über das Leben des amerikanischen Countrysängers Johnny Cash. Der Film hat zwar tolle Schauspieler zu bieten, die ihre Rollen auch wunderbar ausfüllen, sein kleines Manko ist aber die Story. Diese weist doch einige Längen auf. Nichts desto trotz ist Regisseur James Mangold mit Walk the Line ein durchaus sehenswerter Streifen gelungen.
Nach dem sensationellen Auftritt von Jamie Foxx als Ray Charles liegt die Messlatte für diese Art von Film fast unerreichbar hoch. Dem zur Folge war es fast abzusehen, dass Walk the Line nicht an die Qualität von Ray herankommen würde. Dennoch hat dieser Film, wenn man sich den Bekanntheitsgrad und den Erfolg von Cash (zumindest in den USA) ansieht, durchaus seine Daseinsberechtigung.

Das Joaquin Phoenix ein klasse Schauspieler ist, konnte er bereits mehrmals unter Beweis stellen. Auch in der Rolle des Johnny Cashs macht er eine überaus gute Figur, auch wenn er sein ganzes Können und sein geniales Minenspiel nur in einigen wenigen Szenen wirklich voll ausschöpfen darf. Fast stiehlt ihm Reese Witherspoon die Show, die als Cashs Angebetete June Carter voll und ganz überzeugt. Sie zeigt mal wieder, dass sie nicht nur ein nettes Lächeln besitzt, sondern auch schauspielerische Klasse.

Wäre dieser Film vor Ray in die Kinos gekommen, wäre seine Bewertung wohl noch besser ausgefallen. So jedoch fühlt man sich bei mehreren Szenen zu stark an Taylor Hackfords oscarprämiertes Werk erinnert. Aber auch die Story von Walk the Line ist nicht die Beste. Etwas zu einseitig beleuchtet James Mangold das Leben des Countrystars. Die großen Erfolge von Johnny Cash finden im Film kaum Beachtung und nur wenige Szenen schaffen es das Publikum richtig mitzureißen, meist besteht aber eine etwas zu große Distanz zwischen dem Leinwandgeschehen und dem Zuschauer.
Ich habe den Film vorhin gesehen und kann eigentlich dem oben Gesagten nur zustimmen. Es fasst ziemlich treffend zusammen, was auch meine Empfindungen bzgl. der Films sind.

Ich bin kein Fan von Johnny Cash. Seine Musik ist mir eindeutig zu eintönig und zu schlicht, um mich begeistern zu können. Ich habe aber nicht das geringste Problem damit einzusehen, dass er möglicherweise eine gewisse Rolle für die Entwicklung der Country-Musik eingenommen hat, wenn ich auch nicht sagen kann, welche, da mich diese Art von (Country-)Musik eben nicht beschäftigt, weil sie mich absolut nicht berührt. Ich denke aber auch, dass das nicht unbedingt notwendig ist, um den Film zu sehen.

Den Film habe ich ausgeliehen, weil ich bisher nur gutes darüber gelesen und gehört habe und gehofft und erwartet habe, dass er mir Johnny Cash möglicherweise näher bringen und verständlich machen kann. Das zu leisten war er allerdings für mein Verständnis nicht in der Lage. Was dem Film m. E. am meisten und in erster Linie fehlte, das war ein Überbau. Zentrales Thema des Films war sein Konzert At Folsom Prison im Januar 1968. Hier beginnt der Film und hier endet er, versehen mit einem gewissen Nachsatz, der schlicht dazu dient, die Liebesgeschichte zwischen Johnny Cahs und June Carter zu Ende zu bringen. Das Mittel, das genutzt wird, um den Film zu erzählen, ist eine schlichte Rückblende.

Angekommen in Folsom Prison erinnert sich Johnny Cash beim Anblick einer Kreisssäge an seine Kindheit und den tragischen und traumatischen Verlust seines geliebten älteren Bruders. Das, sowie die problematische Beziehung zu seinem Vater, sind so ziemlich das einzige, was dem Zuschauer mit an die Hand gegeben wird, um Johnny Cashs Person und seine Verletztheit und Position im Leben zu verstehen: Einige wenige Minuten zu Anfang des Films, ergänzt gegen Ende durch einige wenige weitere Minuten beim "Thanks Giving"-Dinner, bei dem die Vater-Problematik noch einmal kurz angeschnitten und aufgewärmt wird.

Das allerdings ist alles, was es an Überbau gibt, und es reicht für meine Begriffe nicht im Geringsten, um die Problematik der Hauptfigur zu erklären oder auch nur ausreichend zu beleuchten. Der Vater-Sohn-Konflikt, der offensichtlich einen bedeutenden Einfluss auf Cash Leben hatte (und in dem im Übrigen auch die Mutter als diejenige, die, wie jede Mutter, so auch Cashs Frauenbild prägen sollte, eine entscheidende Rolle hätte spielen müsste - die Mutter spricht vielleicht drei Sätze, oder so) bleibt eigentlich unbearbeitet und hätte bedeutend mehr Zeit bekommen müssen, um den Film verständlich für den Zuschauer zu machen. Die Beziehung zu seiner ersten Frau wird zumindest angekratzt, wenn auch nicht wirklich zutreffend dargestellt. Es ist aber immerhin die am ehesten ausgearbeitete Beziehung des ganzen Films, eigentlich noch mehr als seine Beziehung zu Carter, die auch auf merkwürdig anmutende Weise unbeleuchtet bleibt.

Eine weitere Sache, die fast völlig außen vor bleibt, ist die Musik. Zwar wird im Laufe des Filme eine Menge davon gespielt, aber es bleibt beim Zuschauer eigentlich stets die Frage offen, warum eigentlich? An keiner Stelle, abgesehen von der Baumwoll-Szene gleich zu Anfang, wird Johnny Cashs Beziehung zur Musik und die Rolle, die sie in seinem Leben und im Leben seiner Anhänger einnehmen sollte, so herausgearbeitet, dass man als Zuschauer behaupten könnte, man hätte es verstanden. Die bedeutendste Szene findet sich - ähnlich wie im Falle des familiären Konflikt - gleich im ersten Viertel des Films, als sein Vorspiel bei Sam Phillips thematisiert wird. Die Sam Phillips-Szene halte ich persönlich übrigens noch für eine der gelungensten des ganzen Films. Ansonsten Fehlanzeige, was die Musik betrifft. Johnny Cash tritt auf, die Leute flippen aus - und es bleibt, komischerweise im Gegensatz zu Jerry Lee Lewis und Elvis (beide miserabel dargestelltm, aber das ist ein anderes Thema), eigentlich ungeklärt, warum.

Weder die innere Beziehung (Johnny Cash und seine Musik), noch die äußere (das Ergebnis dieser inneren Auseinandersetzung auf sein Publikum) wird irgendwie weiter erklärt. Es ist und bleibt vor allem unklar, was seine Musik eigentlich ausmachte. Das einzige Mal, das seine Musik und die Kraft, die zu entfalten vermochte, thematisiert wird, ist gegen Ende, als es um das Folsom Prison-Konzert geht. Ansonsten spielt die Musik eigentlich eine Nebenrolle, abgesehen davon, dass sie immer wieder in den Film eingebunden wird, allerdings zu nicht mehr als zu Unterhaltungszwecken bzw. um den Film voran zu bringen.

Womit wir bei einer weiteren Sache wären, die Walk The Line zu möglicherweise der langatmigsten und langweiligsten zwei Stunden und zehn Minuten machten, die ich in den letzten paar Jahren vor dem Fernseher verbracht habe. Die Story, sprich das Drehbuch, ist dürftig, um es einmal freundlich zu formulieren. Es fehlen Höhepunkte, es fehlt vor allem und in erster Linie ein angemessener und sinnvoller Spannungsbogen. Die musikalischen Nummern können dies nicht liefern, die persönlichen Geschichten taugen auch wenig, die Szenen, die sich mit Johnny Cash beschäftigen, vermögen aufgrund der vorherigen zwei Punkte auch nicht zu überzeugen.

Joaquin Phoenix spielt recht ordentlich, ist für die Rolle des Johnny Cash allerdings bedeutend zu gutaussehend. Reese Witherspoon spielt ihn an die Wand und ist der eigentliche Star des Films, sodass er m. E. wohl treffender "The June Carter Story", aber nicht Walk The Line hätte heißen können und müssen. Dem Film fehlt außerdem ganz eindeutig die Original-Musik, egal wie gut beide Darsteller diese vielleicht ersetzt haben mögen, wozu in Johnny Cashs Fall auch wiederum nicht wirklich viel nötig war. Ray hat vorgemacht, wie die originale Musik perfekt in einen Film eingebaut sein kann und muss, warum das hier nicht genauso gehandhabt wurde, ist mir unverständlich. Ganz nebenbei leiden darunter auch Elvis' und vor allem Jerry Lee Lewis' Auftritte, die - mit Verlaub - grottig sind, und das trotz der Tatsache, dass sie bzgl. ihrer Bedeutung immer noch besser wegkommen als Johnny Cashs Musik. Was hat ihn bewegt, motiviert, wo waren seine Schwerpunkte und Themen, und warum? Das alles bleibt unbeleuchtet ...

Die Faszination, die Johnny Cash auf sein Publikum ausgeübt haben muss, bleibt unerklärt. Drei Briefe von Gefängnisinsassen gegen Ende des Films sind diesbezüglich einfach nicht genug. Die Auseinandersetzung mit seiner Musik, sowie die gesellschaftliche Bedeutung bleiben völlig außen vor. Alles in Allem 130 Minuten Film, die es nicht vermocht haben, das vermeintliche Phänomen Johnny Cash zu erklären, so sehr auch auf seinem (ebenfalls unerklärten) Absturz herumgeritten wird - er war in seinen schwächsten Momenten ein alkohol- und tablettenabhängiger, abgestürzter "Rock”-Star - na und? Was ist daran neu?

Ich persönlich habe mir mehr von dem Film versprochen und hätte mir in fast jeder Minute bedeutend mehr gewünscht. Alles in Allem eine ziemlich Enttäuschung und nicht wirklich empfehlenswert, weder für Leute, die mehr über Johnny Cash erfahren wollen, noch mit Hinblick auf reine Unterhaltungsaspekten. Johnny Cash, soweit ich ihn bisher ”verstanden” habe, würde sich wohl im Grabe umdrehen ob so einer oberflächlichen Verfilmung seines Lebens bzw. der möglicherweise bedeutendsten Zeit seiner Biografie. Ganz nebenbei - und das zum Schluss - ist außerdem fragwürdig, warum die Grenzen des Films ausgerechnet so gezogen wurde wie sie gezogen wurden, wo doch der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit und sein späteres Comeback überhaupt erst noch bevorstanden. Sollte die reine Liebesbeziehung der Grund sein, so ist dies ein weiterer Grund, Walk The Line als einen misslungenen und überflüssigen Film möglichst schnell im Archiv der überflüssigsten filmischen Biografien verschwinden zu lassen.

Geändert von gast-20071202 (19.11.2006 um 00:36 Uhr)
Alt Alt 19.11.2006, 00:21
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  #42  
Alt 19.11.2006, 10:54
gast-20100118
Gast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von gast-20080904 Beitrag anzeigen
Ich habe den Film vorhin gesehen und kann eigentlich dem oben Gesagten nur zustimmen. Es fasst ziemlich treffend zusammen, was auch meine Empfindungen bzgl. der Films sind.

Ich bin kein Fan von Johnny Cash. Seine Musik ist mir eindeutig zu eintönig und zu schlicht, um mich begeistern zu können. Ich habe aber nicht das geringste Problem damit einzusehen, dass er möglicherweise eine gewisse Rolle für die Entwicklung der Country-Musik eingenommen hat, wenn ich auch nicht sagen kann, welche, da mich diese Art von (Country-)Musik eben nicht beschäftigt, weil sie mich absolut nicht berührt. Ich denke aber auch, dass das nicht unbedingt notwendig ist, um den Film zu sehen.

Den Film habe ich ausgeliehen, weil ich bisher nur gutes darüber gelesen und gehört habe und gehofft und erwartet habe, dass er mir Johnny Cash möglicherweise näher bringen und verständlich machen kann. Das zu leisten war er allerdings für mein Verständnis nicht in der Lage. Was dem Film m. E. am meisten und in erster Linie fehlte, das war ein Überbau. Zentrales Thema des Films war sein Konzert At Folsom Prison im Januar 1968. Hier beginnt der Film und hier endet er, versehen mit einem gewissen Nachsatz, der schlicht dazu dient, die Liebesgeschichte zwischen Johnny Cahs und June Carter zu Ende zu bringen. Das Mittel, das genutzt wird, um den Film zu erzählen, ist eine schlichte Rückblende.

Angekommen in Folsom Prison erinnert sich Johnny Cash beim Anblick einer Kreisssäge an seine Kindheit und den tragischen und traumatischen Verlust seines geliebten älteren Bruders. Das, sowie die problematische Beziehung zu seinem Vater, sind so ziemlich das einzige, was dem Zuschauer mit an die Hand gegeben wird, um Johnny Cashs Person und seine Verletztheit und Position im Leben zu verstehen: Einige wenige Minuten zu Anfang des Films, ergänzt gegen Ende durch einige wenige weitere Minuten beim "Thanks Giving"-Dinner, bei dem die Vater-Problematik noch einmal kurz angeschnitten und aufgewärmt wird.

Das allerdings ist alles, was es an Überbau gibt, und es reicht für meine Begriffe nicht im Geringsten, um die Problematik der Hauptfigur zu erklären oder auch nur ausreichend zu beleuchten. Der Vater-Sohn-Konflikt, der offensichtlich einen bedeutenden Einfluss auf Cash Leben hatte (und in dem im Übrigen auch die Mutter als diejenige, die, wie jede Mutter, so auch Cashs Frauenbild prägen sollte, eine entscheidende Rolle hätte spielen müsste - die Mutter spricht vielleicht drei Sätze, oder so) bleibt eigentlich unbearbeitet und hätte bedeutend mehr Zeit bekommen müssen, um den Film verständlich für den Zuschauer zu machen. Die Beziehung zu seiner ersten Frau wird zumindest angekratzt, wenn auch nicht wirklich zutreffend dargestellt. Es ist aber immerhin die am ehesten ausgearbeitete Beziehung des ganzen Films, eigentlich noch mehr als seine Beziehung zu Carter, die auch auf merkwürdig anmutende Weise unbeleuchtet bleibt.

Eine weitere Sache, die fast völlig außen vor bleibt, ist die Musik. Zwar wird im Laufe des Filme eine Menge davon gespielt, aber es bleibt beim Zuschauer eigentlich stets die Frage offen, warum eigentlich? An keiner Stelle, abgesehen von der Baumwoll-Szene gleich zu Anfang, wird Johnny Cashs Beziehung zur Musik und die Rolle, die sie in seinem Leben und im Leben seiner Anhänger einnehmen sollte, so herausgearbeitet, dass man als Zuschauer behaupten könnte, man hätte es verstanden. Die bedeutendste Szene findet sich - ähnlich wie im Falle des familiären Konflikt - gleich im ersten Viertel des Films, als sein Vorspiel bei Sam Phillips thematisiert wird. Die Sam Phillips-Szene halte ich persönlich übrigens noch für eine der gelungensten des ganzen Films. Ansonsten Fehlanzeige, was die Musik betrifft. Johnny Cash tritt auf, die Leute flippen aus - und es bleibt, komischerweise im Gegensatz zu Jerry Lee Lewis und Elvis (beide miserabel dargestelltm, aber das ist ein anderes Thema), eigentlich ungeklärt, warum.

Weder die innere Beziehung (Johnny Cash und seine Musik), noch die äußere (das Ergebnis dieser inneren Auseinandersetzung auf sein Publikum) wird irgendwie weiter erklärt. Es ist und bleibt vor allem unklar, was seine Musik eigentlich ausmachte. Das einzige Mal, das seine Musik und die Kraft, die zu entfalten vermochte, thematisiert wird, ist gegen Ende, als es um das Folsom Prison-Konzert geht. Ansonsten spielt die Musik eigentlich eine Nebenrolle, abgesehen davon, dass sie immer wieder in den Film eingebunden wird, allerdings zu nicht mehr als zu Unterhaltungszwecken bzw. um den Film voran zu bringen.

Womit wir bei einer weiteren Sache wären, die Walk The Line zu möglicherweise der langatmigsten und langweiligsten zwei Stunden und zehn Minuten machten, die ich in den letzten paar Jahren vor dem Fernseher verbracht habe. Die Story, sprich das Drehbuch, ist dürftig, um es einmal freundlich zu formulieren. Es fehlen Höhepunkte, es fehlt vor allem und in erster Linie ein angemessener und sinnvoller Spannungsbogen. Die musikalischen Nummern können dies nicht liefern, die persönlichen Geschichten taugen auch wenig, die Szenen, die sich mit Johnny Cash beschäftigen, vermögen aufgrund der vorherigen zwei Punkte auch nicht zu überzeugen.

Joaquin Phoenix spielt recht ordentlich, ist für die Rolle des Johnny Cash allerdings bedeutend zu gutaussehend. Reese Witherspoon spielt ihn an die Wand und ist der eigentliche Star des Films, sodass er m. E. wohl treffender "The June Carter Story", aber nicht Walk The Line hätte heißen können und müssen. Dem Film fehlt außerdem ganz eindeutig die Original-Musik, egal wie gut beide Darsteller diese vielleicht ersetzt haben mögen, wozu in Johnny Cashs Fall auch wiederum nicht wirklich viel nötig war. Ray hat vorgemacht, wie die originale Musik perfekt in einen Film eingebaut sein kann und muss, warum das hier nicht genauso gehandhabt wurde, ist mir unverständlich. Ganz nebenbei leiden darunter auch Elvis' und vor allem Jerry Lee Lewis' Auftritte, die - mit Verlaub - grottig sind, und das trotz der Tatsache, dass sie bzgl. ihrer Bedeutung immer noch besser wegkommen als Johnny Cashs Musik. Was hat ihn bewegt, motiviert, wo waren seine Schwerpunkte und Themen, und warum? Das alles bleibt unbeleuchtet ...

Die Faszination, die Johnny Cash auf sein Publikum ausgeübt haben muss, bleibt unerklärt. Drei Briefe von Gefängnisinsassen gegen Ende des Films sind diesbezüglich einfach nicht genug. Die Auseinandersetzung mit seiner Musik, sowie die gesellschaftliche Bedeutung bleiben völlig außen vor. Alles in Allem 130 Minuten Film, die es nicht vermocht haben, das vermeintliche Phänomen Johnny Cash zu erklären, so sehr auch auf seinem (ebenfalls unerklärten) Absturz herumgeritten wird - er war in seinen schwächsten Momenten ein alkohol- und tablettenabhängiger, abgestürzter "Rock”-Star - na und? Was ist daran neu?

Ich persönlich habe mir mehr von dem Film versprochen und hätte mir in fast jeder Minute bedeutend mehr gewünscht. Alles in Allem eine ziemlich Enttäuschung und nicht wirklich empfehlenswert, weder für Leute, die mehr über Johnny Cash erfahren wollen, noch mit Hinblick auf reine Unterhaltungsaspekten. Johnny Cash, soweit ich ihn bisher ”verstanden” habe, würde sich wohl im Grabe umdrehen ob so einer oberflächlichen Verfilmung seines Lebens bzw. der möglicherweise bedeutendsten Zeit seiner Biografie. Ganz nebenbei - und das zum Schluss - ist außerdem fragwürdig, warum die Grenzen des Films ausgerechnet so gezogen wurde wie sie gezogen wurden, wo doch der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit und sein späteres Comeback überhaupt erst noch bevorstanden. Sollte die reine Liebesbeziehung der Grund sein, so ist dies ein weiterer Grund, Walk The Line als einen misslungenen und überflüssigen Film möglichst schnell im Archiv der überflüssigsten filmischen Biografien verschwinden zu lassen.
Ausgezeichnet !
Diese "June Carter Story" läßt Cash reichlich leblos erscheinen.
  #43  
Alt 16.12.2006, 08:23
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... eben gefunden...

http://www.youtube.com/watch?v=v-_G0eBWKLI
  #44  
Alt 16.12.2006, 08:48
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weiter unten *It Ain't Me Babe* von 1970..der Liblings Song meiner Mutter, nebe *Jackson*
  #45  
Alt 16.12.2006, 13:57
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weiter unten *It Ain't Me Babe* von 1970..der Liblings Song meiner Mutter, nebe *Jackson*
Im Original klarerweise von Meister Dylan, ins wienerische übersetzt von W.Ambros (Na i bin´s net)
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Hinweis in eigener Sache:
wenn du glaubst, dass ich mich dir gegenüber wie ein Arschloch verhalte, kannst du ziemlich sicher sein, dass du es verdient hast
  #46  
Alt 16.12.2006, 19:45
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Und hier ist Johnny Cash mit Bob Dylan im Studio zu hören und zu sehen.
  #47  
Alt 17.12.2006, 03:34
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Und hier ist Johnny Cash mit Bob Dylan im Studio zu hören und zu sehen.
Das ist super !!!!!!
  #48  
Alt 17.12.2006, 10:48
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Im Original klarerweise von Meister Dylan, ins wienerische übersetzt von W.Ambros (Na i bin´s net)
ops wusste gar nicht das es von Dylan ist..naja jetzt habe ich eine Hirnzelle mehr schaden tut's nicht
Danke für die Info
  #49  
Alt 17.12.2006, 22:16
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