Das kann gut möglich sein, und wäre bei diesen Knebelverträgen durchaus vorstellbar.

Ich frage mich nur, wie es sein kann, dass dieser offensichtliche Betrug am Publikum immer und immer wieder funktioniert. Es kann doch kein Mensch ernsthaft daran glauben, dass man innerhalb von wenigen Tagen mit einem Amateur-Musiker ein komplettes Album aufnehmen, mischen, mastern, pressen, verpacken und in die Läden stellen kann. Sowas dauert Monate, ganz abgesehen von den reinen Aufnahmen allein schon die Logistik dahinter sowie das Vertragswerk mit Rechtesicherung und Vertrieb.

Dieser arme Mann, der da unser aller Mitleid erheischen will, ist nun genauso ein Stück des großen Schwindels wie die Macher dahinter.

Meine Fresse, wie dumm kann man eigentlich sein?

Er hatte wohl schon das Gefühl in einem Tonstudio zu stehen, war sich aber wohl nicht bewußt, dass dies zu einer CD führen sollte.

Es fällt auch immer wieder auf, dass diese Casting-Formate sich gerne bewusst Leute herauspickt, die nicht gerade von "The sunny side of town" kommen. Ob Medlock, Godoj, oder Hirte. Alles Hartz IV-Empfänger, mit denen die Macher wohl leichteres Spiel haben, da diese eine große Chance wittern durch diese Formate. Dann berechnend von den Machern noch den Mitleidsbonus dazu, und schon funktioniert das immer und immer wieder.

Völlig richtig erkannt, Sandy. Man nimmt vorzugsweise verkrachte Existenzen, weil sich damit ein größerer Teil des Publikums identifizieren kann, denn die nach unten gewandte Spirale der Dummheit ist in diesem Lande ja nicht mehr aufzuhalten. Es wird sich lieber nach unten als nach oben orientiert, da fühlt man sich selber gleich viel besser.

Außerdem ist natürlich klar, dass man einen Typen ohne Plan A und B besser als Esel vor den Karren spannen kann als jemanden, der es im Leben eh schon zu etwas gebracht hat und der ein paar Trümpfe in der Hinterhand hält, die ihn nicht zwingend abhängig vom Erfolg bei einer Casting-Show machen.

Das ist die moderne Form von Sklaverei.

Die Leute machen da aber mit und mir kann niemand erzählen das sie von nichts wussten. Spätestens wenn so ein Dieter Bohlen kommt und sagt: Du machst jetzt das, das und das. Ich glaube nicht das sie da nicht nachfragen, warum, weshalb und wieso. Und wenn sie da weiterhin mitmachen, dann haben sie es sich freiwillig dazu entschieden ein Teil der Superstar-Maschinerie zu sein.

Klar, am Anfang locken Ruhm und Geld, dafür machen Leute, die arm sind, so ziemlich alles. Dazu kommt, dass sie medienunerfahren sind und respektvoll zu Leuten wie Bohlen aufschauen, denn diese entscheiden über Gedeih und Verderb.

Diee Fragen werden in dieser Branche selten ausführlich und wahrheitsgetreu beantwortet. Da heißt es dann: Friss oder stirb.

Das mit dem "weiterhin mitmachen" ist das Problem. Sie unterschreiben gleich zu Beginn einen Vertrag, der sie auf 4 oder 5 Jahre an die Produktionsfirma bindet. Wenn sie dann nicht mehr "mitmachen" wollen, konfrontiert man sie mit Schadensersatzforderungen, die sie in diesem Leben nicht mehr abstottern können.

Ich glaube kaum ein Gericht würde so einen armer Schlucker hunderte Tausende € (als Beispiel) Schadenersatz zahlen lassen. Die lassen sich bloss einschüchtern...

Juliette Schoppman, hat sich doch auch geweigert mit Bohlen eine Platte aufzunehmen nach dem sie Zweite wurde... (wenn mich meine Erinnerung nicht trügt) sie wurde ja auch nicht verklagt...

Da wäre ich mir nicht so sicher. In Deutschland herrscht Vertragsfreiheit - was Du unterschrieben hast, dafür hältst Du auch den Arsch hin. Es sei denn, der Vertrag ist rechtswidrig oder sittenwidrig. Die haben bei RTL aber eine gut bezahlte Rechtsabteilung, die das Ding so eintütet, dass es vor Gericht standhält.

Und selbst wenn nicht: Um sich da rauszuklagen, muss man erst mal das Geld für einen Anwalt und den Prozesskostenvorschuss haben. Das ist ein ziemlicher Batzen bei einem so hohen Streitwert. Ob man als armer Schlucker in so einem Fall vom Staat Prozesskostenhilfe bekommt, wage ich zu bezweifeln. Eine Rechtsschutzversicherung zahlt sowas auch nicht.

Gut, die war auch nur die Zweite, nicht so wichtig, die war eh nicht vermarktbar, sonst hätte man sie ja gewinnen lassen. Die haben sie dann allerdings kaltgestellt, die konnte danach keinen Blumentopf mehr gewinnen.

Du hast mit vielem Recht Michael, aber ich denke es wäre für RTL eine Blamage (in meinen Augen) einen Armen Hund der nichts hat auch noch zu verklagen und vielleicht sogar Schadenersatz zu verlangen... Das Geld würden sie doch nie im Leben sehen...
Und wenn diese Person auch noch in der Öffentlichkeit darüber Reden sollte...das wäre ein Image () verlust fürs RTL... Mehr oder weniger