Ich habe mehrfach gelesen, dass Eddy Arnold sich nie öffentlich über die Gründe seiner Trennung von Parker geäußert haben soll, daher wundert mich das ein wenig. Fakt ist weiterhin, dass beide sich nach der Trennung sehr freundschaftlich verbunden blieben. Nie hat einer ein negatives Wort über den anderen verloren; Eddy ließ obendrein keine Gelegenheit aus, sich positiv über den Colonel und seine Arbeit zu äußern. Arnold hat auf Parkers Beerdigung übrigens die Grabrede gehalten ... und er sagte sogar: "Ich würde es wieder tun."

BTW: Man kann Eddy Arnolds Verhältnis zu Parker sehr gut auf der DVD "Elvis an the Colonel" nachhören und sehen. Aus seinen Worten klingt eher Bewunderung als alles andere. Von Zerwürfnis jedenfalls keine Spur.

Was Hank Snow anbetrifft, so habe ich das allerdings ganz anders gelesen, nämlich dass nicht er sich von Parker getrennt hat, sondern Parker die Zusammenarbeit beendet hat, um sich ganz auf Elvis zu konzentrieren.

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Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
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Böse Zungen behaupten, dass man generell seine Seele dem Teufel verkauft, wenn man im Showbusiness ganz oben mitmischen will. Das ist schließlich ein knallhartes Geschäft und keine Wohltätigkeitsveranstaltung. Am allerwenigsten, wenn man der erfolgreichste Künstler der gesamten Branche ist. Dass man dafür Kompromisse eingehen muss, dürfte auf der Hand liegen. Warum sollte das auch anders sein als in jedem sonstigen Beruf?

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Der eine schreibt dieses und der andere wieder das. Was weiß ich denn oder du, Circle, was die Wahrheit ist?
Und wenn sich Mr. Arnold nachher mit Colonel Parker gut verstanden hat, kann es natürlich auch sein, dass er sich von ihm getrennt hat und eine Last los war. Was soll's.

Nichtsdestotrotz war Elvis' Karriere mit dem Colonel trotz einer Reihe Kritikpunkte erfolgreich. Das wollten wir hier doch erörtern, nicht wahr?.

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*The genius of Elvis Presley was in his music, but the magic was in his voice*

Davon war ja auch gar nicht die Rede, sondern nur, dass Parker zuviel Kontrolle wollte. Arnolds Vorstellung des Deals war eine andere und somit beendete man die Zusammenarbeit. Keine große Sache also. Allerdings wird hier doch deutlich, dass Parker sich als Manager doch eher in der Rolle des Chefs sehen wollte - und das ist interessant.

Schau Dir das besagte Video, indem er sich höchstpersönlich in Bild
und Ton zu Wort meldet, doch einfach mal an und urteile dann selber.

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Ach weißt du, dieser Satz der Trennung und der Gründe von Arnold ist in wenigstens zwei Büchern aufgetaucht.
Und wie wir festgestellt haben, sind die beiden ja wohl ohne Streit auseinandergegangen, nur dass sich Arnold bestimmter Forderungen vom Colonel entgegenstellte.

Ebenso kannst du dir ein Video anschauen, wo J. Schilling Elvis als Perfektionisten bezeichnet und du oder andere meinen, dass das nicht stimmt.

Ich bilde mir mein eigenes Urteil, natürlich mit Hilfe von Material. Aber ob man alles glauben kann, nochmal gesagt?

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Ich rede doch aber nicht von einem Video, in dem jemand einen anderen Menschen beurteilt, sondern Eddy Arnold spricht hier von sich selbst. Das ist nicht die Aussage eines Dritten, sondern seine eigene. Wir kannst Du das mit Jerry Schilling vergleichen, der als Außenstehender über jemanden urteilt? Das ist doch etwas ganz anderes

Im Übrigen ist das Deine Meinung. Oder Schillings Definition von Perfektionismus. So wie er in "Elvis By The Presleys" auch der festen Überzeugung ist, dass Elvis "Indescribably Blue" im Hotelzimmer aufgenommen hat – er war schließlich selber dabei. Stimmt aber trotzdem nicht. Nur dass mich die Aussage von Jerry Schilling über Elvis' angeblichen Perfektionismus nicht interessiert, wenn es faktisch mehrere Dutzend Aufnahmen von Elvis gibt, die heftige Schnitzer enthalten. Das ist dann halt nicht perfekt, auch wenn man das Wort dann dreimal umdefiniert. Aufnahmen sind Dokumente, alles andere ist Gelabere.

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hier ein 5-teiliges Interview bezüglich Col. Parker - es wird Stellung zu einigen der im Thread angesprochenen Fragen genommen...

ein weiteres...

Der untere Clip ist nur ein kleiner Ausschnitt von Teil 5 und daher überflüssig, aber egal. Auf jeden Fall vielen Dank, Linda, für diese tolle Doku. Eigentlich hätte man Larry Geller noch zu Wort kommen lassen sollen, damit auch mal jemand etwas wirklich negatives über den Colonel sagt. So ziemlich das kritischste, was über Parker gesagt wurde, kam von Lamar Fike der meint, der Colonel sei kein guter Manager gewesen, er habe nur Glück gehabt. Sicher hatte er viel Glück, das hatte Elvis auch, doch man kann nicht 22 Jahre lang nur Glück haben. Dazu noch in den Jahren zuvor mit Eddy Arnold und Hank Snow. Nein, soviel Glück hat kein Mensch. Hätte Parker einfach nur Glück gehabt, dann hätte er beim Roulette nicht an einem Streifen verloren.

Apropos Spielsucht: Was Lamar da schildert, klingt nach allem anderen als Spielsucht. Er bestätigt genau das, was ich vor einigen Seiten schon dazu gesagt habe.

Eddy Arnold hebt Parker förmlich in den Himmel, da schwingt noch nicht einmal der Anflug einer Kritik mit. Er erzählt auch, warum Hank Snow einen Hals auf den Colonel hat: Er war sauer, weil er keinen Anteil vom fetten Kuchen bekommen hat, da Parker sich Elvis allein unter den Nagel gerissen hat. Na ja, der ab 1955 leidlich erfolglose Hank Snow als Manager von Elvis, das wäre wohl auch nicht so der Bringer gewesen ...

Auch Sam Philipps findet nur lobende Worte über Parker. Sehr unterhaltsam ist allerdings, wie Gordon Stoker Wort für Wort das Gespräch schildert (sogar mit Parker-Imitation), als der Colonel Elvis "A Star Is Born" ausgeredet hat. Ich wusste gar nicht, dass der gute Mann damals 1975 mit dabei war ...

Überhaupt kommt Kritik von den Leuten nur über jene Dinge, wo sie nicht dabei waren, die sie gar nicht beurteilen können. So sagt Steve Binder zwar ganz klar, dass Elvis beim 68er Special der Boss war und nichts darauf gegeben hat, was Parker wollte, verneint das aber für den Rest seiner Karriere. Mit anderen Worten: Elvis hatte also nur eine eigene Meinung, wenn Binder in der Nähe war. Hier nimmt der Mann sich aber ein bisschen zu wichtig, denke ich.

Der Anwalt, der damals das Estate gegen Parker vertreten hat, sagt in erster Linie, dass es unfair gegenüber Lisa Marie als Erbin war, wenn Parker auch weiterhin 50% kassiert hätte, obwohl es gar keinen Künstler mehr zu managen gab. Dass irgendwas damals Elvis gegenüber unfair war, sagt er hingegen nicht direkt – nur dass es Anschuldigungen gab, die aber nie geklärt werden konnten, weil es nicht zum Prozess mit Beweisaufnahme und Kreuzverhör gekommen ist. Also steht auch das jetzt in einem anderen Licht da als bisher behauptet.

Gordon Stoker lässt sich darüber aus, dass Parker Elvis niemals auf die Schulter geklopft hat, um ihm zu sagen, wie toll er ist und wie sehr er ihn liebt. Vielleicht hat er das aber auch einfach nur nie getan, wenn Stoker in der Nähe war? Egal – wenn das alles ist, was man Parker vorwerfen kann ... Ich denke, dafür hatte Elvis doch wirklich genug Leute um sich herum, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun hatten, als genau das zu tun. Dafür muss er sich nicht auch noch einen teuren Manager halten.

Unerschütterlich das Fazit von Joan Deary: "Offensichtlich hat er (Parker) alles richtig gemacht."

Im großen Ganzen bestätigt diese Doku auf jeden Fall alles, was ich hier bisher an Ansichten eingebracht habe. Und das aus dem Mund von Leuten, die dabei waren, die Parker kannten und es daher beurteilen können. Gut, dass diese Dinge hier mal auf den Tisch gekommen sind.

Eine klasse Doku, Linda!

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