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18.11.2016, 16:25
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Richtig, Glen. Doch eben das habe ich zu erklären versucht.
Man kann das einfach nicht so strikt trennen. Links liegt ein Hammer, rechts davon ein Apfel. Das ist vergleichsweise einfach. Doch wenn wir von schwarzer Musik sprechen, sind die Übergänge zwischen den einzelnen Stilrichtungen fließend. Klassische Blues-Nummern hat Elvis insgesamt gar nicht so viele aufgenommen bzw. live gesungen (deshalb habe ich ja auch ab einem bestimmten Teil schon im Eröffnungsbanner die Bandbreite erweitert). Dass ich auch RnB und Soul mit dazu genommen habe, habe ich nicht gemacht, weil ich ein Vollidiot bin, Glen (obwohl das manch einem sicher gefiele). Es kam mir dabei auf das breite Spektrum an, das Elvis auf diesem Gebiet bedient hat. Vielleicht solltest Du Dich nicht so stur an den Begriff BLUES klammern - aber all das habe ich doch schon darzulegen versucht. Ich weiß auch nicht, was ich jetzt noch dazu sagen könnte, was nicht schon gesagt wurde. |
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Auf wiederholte Dummdreistigkeiten reagiere ich hingegen allergisch - folglich fällt das Gesagte irgendwann nicht mehr ins Gewicht, und ich ignoriere es. Zitat:
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Aaah, da kommen wir doch dem Casus Knacksus endlich näher und es würde mich interessieren, welche "klassischen" (ich weiß, dass dieser Begriff Diskussionszündstoff enthält) Blues Songs E. Presley zum Besten gegeben hat, wobei ich natürlich den Schwerpunkt eben auf das "Klassische" des Blues lege. Also so ein Blues mit seinen typischen Patterns, mit seinem 12-taktigen Grundschema kommt hier meinem Interesse entgegen. |
Die folgenden Nutzer bedankten sich bei Burkhardt für diesen Beitrag: | ||
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Ich will gleich versuchen, Dir jene aufzulisten, die - mMn - die Kriterien eines klassischen Blues erfüllen, wobei ich jetzt nicht alle entsprechenden CDs nochmal einlege sondern aus dem Gedächtnis schöpfe. Im Grunde ist es beim (richtigen) Blues einfach, weil ich die Meinung vertrete, dass man ihn fühlt, wenn man ihn hört, aber urteile gleich selbst.... Zitat:
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Also, Burkhard; meiner Meinung nach (= mMn ) handelt es sich bei folgenden Elvis-Songs um "richtigen" Blues (also wo man ihn beim Hören auch fühlt):
Reconsider Baby Like A Baby Give Me The Right Merry Christmas, Baby So Glad, You're Mine Steamroller Blues Blue Christmas She Thinks I Still Care (Alternate Take 2B) Shake A Hand All I Needed Was The Rain A Mess Of Blues My Baby's Gone (= I'm Left, You're Right, She's Gone outtake) Clean Up Your Own Backyard Tomorrow Is A Long Time Santa Claus Is Back In Town I'll Be Home On Christmas Day (nicht so sehr der Master, als viel mehr ein spezieller Alternate Take) Blueberry Hill (hier ebenfalls ein Alternate Take) Tomorrow Night (undubbed Sun Master) One Night Trying To Get To You Hard Luck (unter Vorbehalt) My Babe Milkcow Blues Boogie (das Intro ist reiner Blues!) Baby What You Want Me To Do (von mir in der Las-Vegas-Version bevorzugt) What I'd Say (1970 studio rehearsal) Three Corn Patches Ain't That Loving You Baby Blue Eyes Crying In The Rain (hier vor allem der Alternate Take 2, würde ich sagen) Got My Mojo Workin' / Keep Your Hands Off Of Her Pledging My Love (Alternate Take 3; ist aber - wie auch Blue Eyes - grenzwertig, da gleichwohl C&W-Elemente unüberhörbar sind) Wenn ich keinen relevanten vergessen habe, sind die übrigen Aufnahmen auf diesem Sektor deutlich mehr RnB als Blues bzw. tendieren sogar in den C&W-Bereich (auf der "Country"-LP von 1971 ist meiner Meinung nach nur sehr wenig wirklich Country Music). |
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Ganze drei Beiträge ("She Thinks I Still Care", "All I Needed Was The Rain" und "I'll Be Home On Christmas Day") vermag ich mit einen Jein in die Nähe des Genres zu rücken. Nur wenigen Songs aus der gesamten Liste gestehe ich den Status eines Blues Songs zu, die da wären: "Reconsider Baby", "Merry Christmas, Baby", "Steamroller Blues" und mit etwas Jein-Gefühl schließlich auch "Hard Luck". Alle anderen Aufnahmen sind für mich Derivate des Blues, Konglomerate halt, die auch andere Musikstile in sich vereinen; Gospel, Country, Rhythm & Blues, um nur drei Beispiele zu nennen. Selbst beim "Siegerquartett" muss ich konstatieren, dass Elvis Presley zwar Blues interpretiert, jedoch keine Blues-Stimme, nicht das entsprechende Timbre an den Tag legt - trotz dessen, dass man ihn gern als weißen Sänger bezeichnet, der wie ein Schwarzer klang oder ihm zumindest die phonetische Explosivität eines solchen eigen war. Doch dafür kommt des Kings Sangesorgan zu geschliffen rüber, zu sehr auf ein weißes bzw. Mainstream-Publikum zugeschnitten. Aber ich will mich nicht in Details verlieren, sondern lediglich meine individuelle Auffassung darlegen. Das ist nun mal meine Art, auch wenn sie vielleicht manchem etwas zu arrogant rüberkommt. Geändert von Burkhardt (20.11.2016 um 09:46 Uhr) |
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So ist es. Auch bei den Country Songs die Elvis gesungen hat gibt es da alle möglichen Listen. Nur die Songs von Elvis interpretiert sind gar keine Country Songs mehr. Weil der Org. Interpret einen Country Song abgeliefert hat muss ja noch lange nicht auch Elvis Version in diese Musik Sparte fallen.
Auch hier würde ich nur z. B. Just Call Me Lonesome, Little Cabin On The Hill, A Hundred Years From Now nennen. Alle anderen kann man auch als R+R, Pop Song od. auch einfach als Pop Ballade bezeichnen. |
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Wie ich schon anmerkte, ist für mich ein Song dann ein Blues, wenn er sich beim Anhören nach einem Blues anfühlt. Da brauche ich keine trockene Blues-Definition aus einem Musik-Lexikon, da verlasse ich mich schlicht und einfach auf mein Bauch-(bzw. Hör-)Gefühl. Beispiel: Wenn Du mir sagst, dass z.B. Hound Dog die leidenschaftlichste Gospel-Performance ist, die Du je von Elvis gehört hast, dann müsste ich dies als Deine Meinung gelten lassen, obwohl ich mir innerlich vermutlich an den Kopf fassen würde. Du verstehst? Musik kommt bei jedem Hörer mutmaßlich unterschiedlich an, löst bei dem einen Euphorie aus und macht den anderen melancholisch. Und so ähnlich ist es auch mit dem Blues: beim Hören empfindest Du ihn als solchen oder - so wie Du bei dem Großteil der von mir genannten Titel - eben nicht. Dennoch handelt es sich nach meinem Dafürhalten bei so gut wie allen Songs um Blues - selbstredend daran gemessen, wie Elvis ihn zu interpretieren verstand, nicht nach einer Definitions-Schablone. Zitat:
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Ein Blues von Elvis interpretiert mag sich nicht nach einem Blues anhören, wie er per wissenschaftlicher Definition erklärt wird, doch es bleibt ein Blues. Ein Country-Song von Elvis gesungen mag keine klassische Country Music sein (zumal er mit der stilprägenden Pedal Steel Guitar extremst sparsam umgegangen ist), doch auf seine ihm eigene Art ist es dann wiederum doch Country - nur eben im "Elvis-Style", durchmischt/gepaart mit anderen Einflüssen. Für mich ist das aber nichts, was man als Musikpurist kritisieren muss, sondern etwas umwerfend Schönes! Zitat:
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Ob arrogant oder nicht, ist erstmal egal; entscheidend ist, seine Meinung frei zu äußern. Und genau so frei steht es jedem Fan, seine eigene (auch abweichende) Meinung dazu kund zu tun. Und solange das mit Respekt geschieht, ist alles prima! Fazit: ich behaupte, dass Elvis Presley mehr als nur vier Blues-Stücke interpretiert hat.... Rhythm'n Blues ist zwar ebenfalls "schwarze Musik", aber dann doch etwas anderes und dem klassischen Blues nicht gleichzusetzen. Ich hatte dies schon mal skizziert und möchte es nur noch mal in Erinnerung rufen, damit es keine Missverständnisse gibt. Zitat:
Dass Elvis auch Deiner Meinung nach nur viermal tatsächlich den Blues hatte? Zitat:
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