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IMI COME HOME! |
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Auch wenn man ihn und seine Musik scheiße findet - er war nie ganz weg. Und das seit 52 Jahren. Im übrigen: Kaum ein Deutscher hat den Blues verstanden, und wenn, kann er ihn kaum wiedergeben. Glücklicherweise behauptet das auch kaum einer von sich. Der "Deutsche" singt traditionell vor oder bestenfalls MIT dem Beat und nicht, wie der Ami, dahinter. Das ist halt irgendwie im Blut drin, und anerzogen. Aber letztenendes weder zu ändern, noch besonders schlimm. Geändert von Hunk (31.08.2010 um 11:17 Uhr) |
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also entweder hast du eine besondere menschenkenntnis (was es ja durchaus mal geben soll) oder du redest dir was schön (soll ja auch manchmal vorkommen).
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IMI COME HOME! |
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Einmal 45 Minuten (etwa 1997), einmal ca 60 (ca. 1999) und einmal zwei geschlagene Stunden (2007). Ist aber auch wurscht, den einen mag man, den anderen nicht. Ihm selbst kann das bei Dursicht seiner Kontoauszüge sicherlich egal sein. |
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Das unterstreiche ich. Was ich meinte, ist auch eine Frage des Blickwinkels. Man darf nicht vergessen, wo diese Musik herkommt und sich vor ca. 100 Jahren entwickelte. Menschen, die den Blues spielten, haben eigentlich Rock 'n' Roll gespielt. Denn Blues ist Rock 'n' Roll und Rock 'n' Roll ist Blues. Untrennbar voneinander. Was aber Leute wie Herold, Kraus und hier auch Roy Black machten, war weder das eine, noch das andere. Sondern ein aneinander reihen der Akkordfolgen und Strophen. Es klingt alles statisch und abgehakt, eben wie für Tante Emma aus Westfalen. Jeglicher Hauch von dreckiger Bluesgrundlage und Drive ist herausgespült worden. Und damit ist es eigentlich eine Absage an den Rock 'n' Roll und eine Zusage an den deutschen Mainstremschlager, der sich mit einer Musikart und Kultur schmückt, die mit einem völlig anderen Puls gespielt wird, als dieses Schützenfest-Trallala. Da kann man noch tausend Mal "Weeeelll" singen, oder einen Hickser einbauen. Ich habe auch nicht versucht Kraus' Unmusikalität oder Erfolglosigkeit zu unterstellen. Ich sehe ihn selbst, wie Roy Black als Kultfigur der deutschen Schlager- und Unterhaltungs-Geschichte an. Aber es ging einzig und allein um den Rock 'n' Roll-Faktor. Und der sollte , auf diese Weise dargeboten, einem Elvisfan eigentlich wehtun! |
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Ok, damit gehe ich konform, ich stelle aber zur Diskussion, dass der Rock'n'Roll-Faktor, der Elvis' R+R-Hits zweifelsohne zugrunde lag, mir zuweilen auch dann weh tut, wenn der King die Lieder in den 70ern live feilbietet. Natürlich hat die hervorragende Band auch bei "Hound Dog" 1977 noch einen enormen Groove und Elvis' Rhythmusgefühl ist immer noch besser als alles, was aus Deutschland kommt, aber trotzdem ist die Behandlung, die er seinen flotten Fifties-Hits zukommen lies, mir ebenfalls ein Graus. |
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Man muss auch bedenken, dass R'n'R in Deutschland v.a. Tanzmusik war, da solche Musik v.a. in Tanzlokalen gespielt wurde. Somit musste deutscher "R'n'R" unbedingt tanzbar sein, also eingängig, "rund" und ohne Ecken und Kanten und schon gar nicht "dreckig". Somit schwappte er irgendwo zwischen Schlager und Jazz herum und hörte sich nun mal so an wie .... eben Peter Kraus oder der frühe Roy Black & his Cannons. Man muss es nicht mögen, aber in die damalige Wirtschaftswunderzeit passte diese Musik wie die Faust aufs Auge.
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Er musste nichts, er war einfach. Und hier so, und woanders eben so. Das liegt an kulturellen Beziehungen zu Musik. Roy Black, Peter Kraus... wie sie auch immer heißen (das gilt auch für viele lokale "Blues-Bands") denken sie spielen Rock n Roll, aber sind meilenweit davon entfernt.
Sowas wie "Heinz Meier und die Blues-Trompeten"... (Name erfunden), das können auch super Musiker sein. Es klingt trotzdem statisch, öde und trocken. Es ist einfach die europäische Umsetzung gewesen. Nicht "es sollte so klingen". Sondern: "Es klang einfach so." Obwohl man eigentlich doch nach den amerikanischen Vorbildern kopierte, aber trotzdem klang wie frisch aus dem Musikantenstadl entlaufen. Amerikanischer Rock n Roll war genauso "tanzbar", auch diese Leute wollten tanzen, bekamen aber eine ganz andere Form des Rock n Roll geboten. Selbst ein geschliffener R n R von Bill Haley, weniger dreckig oder gar hart... schlägt den Pseudeo R n R eines Peter Kraus, was Authentizität angeht, um Längen. Aber wie gesagt, das ist nicht schlimm oder kritisierbar. Es ist nur eine musikalische Feststellung, dass Jerry Lee Lewis und Peter Kraus nichts gemeinsam hatten, und wenn bei Letzerem noch so oft von einem Rock n Roller gesprochen wird. Und Roy Black hat damit noch weniger zutun gehabt. Geändert von TomBones (31.08.2010 um 15:52 Uhr) |