Wäre Elvis ohne Colonel Tom Parker so groß geworden

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  • peacock
    Foren-Profi

    • 03.05.2007
    • 395

    #46
    Ich bin der Meinung das der Colonel sehr grossen Anteil an Elvis' Erfolg hatte und hat!
    Bei aller Antipathie für den Colonel glaube ich nicht das ein anderer Manager das in dieser Weise fertig gebracht hätte.
    Elvis' Talent und Charisma hätte nicht ausgereicht ohne die richtige Vermarktung zum richtigen Zeitpunkt!
    Und in diesem Punkt war der Colonel höchst wahrscheinlich der einzige zu dieser zeit! Ich will damit aber nicht zum Ausdruck bringen das der Colonel heilig war oder so!
    Elvis war und ist der Superstar!
    TOO MUCH MONKEY BUISINESS

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    • charro
      Posting-Legende

      • 03.09.2005
      • 8573

      #47
      Die Frage ist in meinen Augen kaum beantwortbar. Schon allein deshalb nicht, weil es vor Parker keinen vergleichbaren Manager im Musik/ Unterhaltungsbusiness gab.

      - Hätte ein anderer Manager genauso hoch gepokert wie Parker, als es darum ging, Elvis einen big-deal zu verschaffen?

      - Was wäre insoweit gewesen, wäre Elvis für eine erheblich geringere Summe an ein Major-Label gewechselt? Liegt der Grund in den Bemühungen seitens RCA möglichst viel rauszuholen gerade in der hoehen Geldsumme, die sie für Presley zahlten? Denn immer hin:Heartbreak Hotel war kein Selbstläufer, sondern brauchte seine Wochen bis er #1 der Charts war. Die Nachfolgesingle schaffte gar die #1 nicht mehr.

      - Lag die Exklusivität von Elvis am Anfang nicht daran, dass er nicht mit dem Rock'n'Roll-Zirkus auf Tour ging, dass er nicht in Filmen wie The Girl Can't Help It auftrat (ein Angebot lag vor), dass er nur für teuerste gagen im TV auftrat?
      Hätte ein anderer Manager die Courage gehabt und genau den gleichen aggressiven Weg wie Parker eingeschlagen? Eher nein, denn mit einem seichteren Vorgehen hätten beide immernoch genug verdient, hätten aber nicht diesen Status erlangt.

      Eine abschließende Beurteilung ist aber an dieser Stelle gerade deshalb nicht möglich, weil Elvis nuneinmal der erste war, der auf diese Art gemanaget und vermarktet wurde. Es ist absolut spekulativ zu behaupten, ein anderer Manager hätte es genauso getan.. Wenn dies so einfach und logisch wäre: wrum tat es dann keiner?


      - Lag es nicht unwesentlich daran, dass Elvis in den 60ern zumindest durch schlechte Filme im Gespräch blieb? Andere haben dies auch probiert (etwa Ricky Nelson), sind aber kläglich daran gescheitert. Gehören nicht gerade diese (Kult-) Filme erheblich zum "Mythos Elvis". Zum Geldverdienen haben die Streifen für beide Parteien allemale gereicht.

      - Nicht vergessen und übersehen werden darf: der Kult und der Mythos um Elvis sind nicht unwesentlich mit seinem Tod verbunden!!! Im Jahr nach 1977 verkaufte RCA genausoviel Platten, wie zu seinen gesamten Lebzeiten. Mit anderen Worten: wäre er nicht gestorben, wäre er wahrscheinlich nicht dieser Megastar ("Monolith der Popkultur" wie der Tagesspiegel in Berlin mal schrieb).
      Das Elvis gestorben ist, dafür konnte Parker nun auch nichts.
      Insofern erübrigt sich eine Diskussion um eine fehlende Welttour. Denn wer sagt uns, dass Parker auf ewig der Alleinmanager gewesen wäre und nicht Anfang/ Mitte der 80er, ähnlich der heutigen EPE, eine Vermarktungs/ Management-Holding existiert hätte? Die Zeit der großen Stadion und Welttourneen begann doch erst Mitte der 70 und setzte sich dann letztlich in den 80ern fort.
      Mit dem Tod von Elvis konnte nun keiner rechnen. Daher kann es auch keine Indizien dafür geben, dass Elvis auf ewig und drei Tage nur in den USA getourt hätte und nur noch mittelprächtiges Songaterial aufgenommen hätte.


      Mein Fazit: Der Aufstieg von Elvis wurde von Parker erheblich bedingt. Es erscheint zweifelhaft, ob er ohne Parker in diesen Dimensionen stattgefunden hätte.
      Der Mythos und Kult um Elvis ist letztlich (wie bei zahlreichen prominenten Toten) auf seinen frühen und nicht öffentlich aufgeklärten Tod zurückzuführen. Und für diesen kann Parker nichts!

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      • gast-20110818

        #48
        Zitat von Mondstaub
        denkst Du etwa Parker war der einzige Manager im Musikbusiness in den USA ... sicher nicht ... aber er war der schnellste ... er hat das Potential als einer der ersten erkannt
        Nein, der einzige war er nicht. Aber er war ziemlich clever, abgekocht und wusste, wie man Elvis zum "Goldesel" machte. Er konnte ihn lenken und zauberte aus dem Schwiegermutterschreck den "All American Boy".
        Und ich denke, dass uns viele "Schachzüge" des Colonels gar nicht oder erst beim zweiten hingucken auffallen.

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        • gast-20110818

          #49
          Zitat von charro
          Im Jahr nach 1977 verkaufte RCA genausoviel Platten, wie zu seinen gesamten Lebzeiten.
          Ja?

          Aber dass sein Tod so einen Boom auslöste, sagt das nicht auch viel über den Stellenwert zu Lebzeiten aus?

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          • charro
            Posting-Legende

            • 03.09.2005
            • 8573

            #50
            Zitat von Blues Boy
            Ja?

            Aber dass sein Tod so einen Boom auslöste, sagt das nicht auch viel über den Stellenwert zu Lebzeiten aus?
            Da geb ich Dir vollkommen Recht. Nur hätte man das auch genauso (in Verkaufszahlen) gewürdigt, wäre er nicht gestorben?

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            • gast-20110818

              #51
              Zitat von charro
              - Lag die Exklusivität von Elvis am Anfang nicht daran, dass er nicht mit dem Rock'n'Roll-Zirkus auf Tour ging, dass er nicht in Filmen wie The Girl Can't Help It auftrat (ein Angebot lag vor), dass er nur für teuerste gagen im TV auftrat?
              Das halte ich z. B. auch für einen Schachzug des Colonels. Er isolierte Elvis von der unmittelbaren Konkurrenz und scheute den direkten Vergleich. Gar nicht so unclever, oder?

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              • charro
                Posting-Legende

                • 03.09.2005
                • 8573

                #52
                Zitat von Blues Boy
                Das halte ich z. B. auch für einen Schachzug des Colonels. Er isolierte Elvis von der unmittelbaren Konkurrenz und scheute den direkten Vergleich. Gar nicht so unclever, oder?
                So ist es! Und die Exlusivität (oder auch der Alleingang mit Elvis ohne die "Konkurrenz") ließ im Gegenzug wieder die Preise steigen, welche bei Presleys Auftritten, Filmen etc. verlangt werden konnten.

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                • gast-20110818

                  #53
                  Zitat von charro
                  Nur hätte man das auch genauso (in Verkaufszahlen) gewürdigt, wäre er nicht gestorben?
                  Sicherlich hat der Tod den Plattenverkauf erheblich angekurbelt, aber auf der anderen Seite sind die Verkaufszahlen zu Elvis' Lebzeiten auch immer ein bisschen ein Mysterium. Fälschlicherweise orientiert man sich da immer an den Chartpositionen, die nicht wirklich aussagekräftig sind.

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                  • gast-20110818

                    #54
                    Zitat von charro
                    So ist es! Und die Exlusivität (oder auch der Alleingang mit Elvis ohne die "Konkurrenz") ließ im Gegenzug wieder die Preise steigen, welche bei Presleys Auftritten, Filmen etc. verlangt werden konnten.
                    So sehe ich das auch. Vielleicht finden wir noch ein paar mehr "unsichtbare" Strategien...

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                    • charro
                      Posting-Legende

                      • 03.09.2005
                      • 8573

                      #55
                      Zitat von Blues Boy
                      Sicherlich hat der Tod den Plattenverkauf erheblich angekurbelt, aber auf der anderen Seite sind die Verkaufszahlen zu Elvis' Lebzeiten auch immer ein bisschen ein Mysterium. Fälschlicherweise orientiert man sich da immer an den Chartpositionen, die nicht wirklich aussagekräftig sind.
                      Sicherlich sind die Verkaufszahlen und deren Berechnung eine Wissenschaft für sich. Doch dürfte eine erhebliche Steigerung in jedem Fall mit dem Tod eingetreten sein.

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                      • gast-20110818

                        #56
                        Zitat von charro
                        Sicherlich sind die Verkaufszahlen und deren Berechnung eine Wissenschaft für sich. Doch dürfte eine erhebliche Steigerung in jedem Fall mit dem Tod eingetreten sein.
                        Ja, ganz klar. Nüchtern und sachlich gesehen ist sein Tod eben auch nur ein werbewirksames Medienereignis gewesen, wie schon "Aloha", aber natürlich ungleich größer.

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                        • gast-20080915

                          #57
                          Zitat von Blues Boy
                          Nein, der einzige war er nicht. Aber er war ziemlich clever, abgekocht und wusste, wie man Elvis zum "Goldesel" machte. Er konnte ihn lenken und zauberte aus dem Schwiegermutterschreck den "All American Boy".
                          Und ich denke, dass uns viele "Schachzüge" des Colonels gar nicht oder erst beim zweiten hingucken auffallen.
                          das mag schon sein ... ich bin auch nicht aus dem Lager der Colonel Hasser ... er war schon ein eigener Typ, der sich außerdem auf seinen Job verstand ... trotzdem sollte man seine Leistung nicht unnötig glorifizieren ... ich schrieb bereits, daß er sicher seinen Teil zu Elvis Erfolg beigetragen hat ... aber in dem Spiel bleibt er in meinen Augen trotzdem austauschbar ... ganz im Gegenteil zu Elvis ...

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                          • gast-20110818

                            #58
                            Zitat von Mondstaub
                            ... trotzdem sollte man seine Leistung nicht unnötig glorifizieren ...
                            Ich frage mich, ob wir überhaupt jemals in der Lage sein werden, diese Leistung in der ganzen Gesamtheit zu erkennen?

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                            • Circle G
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                              • 04.11.2007
                              • 11641

                              #59
                              Das WAS WÄRE WENN, WIE - WO - WANN gewesen ... bringt uns ja im Endeffekt leider nicht weiter.

                              Fakt ist, dass Elvis wohl einer der bedeutendsten und -über den Tod hinaus- meist verehrtesten Künstler des vergangenen Jahrhunderts ist.
                              Es kann also nicht soviel falsch gemacht worden sein. Was will man denn mehr?

                              Die vernachlässigte menschliche Seite lasse ich hierbei allerdings bewusst außer Acht :(
                              Zuletzt geändert von Circle G; 16.11.2007, 19:48
                              Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
                              ____________________________

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                              • DannyBoy
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                                • 11.09.2007
                                • 1586

                                #60
                                Zitat von Blues Boy
                                Ich frage mich, ob wir überhaupt jemals in der Lage sein werden, diese Leistung in der ganzen Gesamtheit zu erkennen?
                                Na Blues Boy , wenn ich mir alle Beiträge zu diesem Thema durchlese kann ich nirgendwo erkennen das einer die Leistung von Parker geschmälert hat.
                                Lediglich wurde die These aufgeworfen ob Elvis auch mit einem anderen Manager so viel Erfolg gehabt hätte und da bin ich der Meinung das Elvis mit seinem Potential mit Sicherheit auch mit einem anderen Manager ein Weltstar geworden wäre .
                                Natürlich nicht in dieser Form mit aller Vermarktung die Parker mit der Person Elvis betrieb aber Musikalischen Erfolg hätte Elvis auch ohne Parker sondern mit einem anderen Manager haben können.
                                Aber auch hier ist das alles nur Spekulativ wie bei anderen Diskussionen rund um Elvis auch und wir werden es nie wirklich erfahren .

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