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Dieses nur einmalige Auftauchen in der Kategorie Best Sellers gleich zu Beginn entsprechender Chartnotierungen scheint in der Tat merkwürdig, lässt sich aber nun mal nicht weg reden. Tunzi tut es in seinem Chartbuch. Für ihn gibt es keinerlei Platzierung der Nummer in den Best Sellers. Auch für "Any WayYou Want Me" z.B. ließ er den einzigen Eintrag # 6 unter den R&B Most Played in Juke Boxes NICHT gelten! Wikipedia dagegen führt in beiden Fällen für jeweilig beide Titel der Singles Platz 10 bzw. 6 an. Und nähme man 100 weitere Listen/Quellen (=Kopien), würde die Angelegenheit ganz sicher nicht eindeutiger. Drum bleibe ich bei Billboard selbst, also den originalen Listen von einst. Die Anmerkung bezüglich der Best Sellers übrigens, es ließen sich immer nur zwei Titel (sprich eine ganze Single) verkaufen, darf verworfen werden. Natürlich hast du -physisch gesehen- recht. Billboard allerdings listete im Laufe der Zeit auf diese Art ja nicht nur "My Baby Left Me", sondern unzählig weitere. Das hatte ergo System, war durchaus beabsichtigt. |
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14.09.2015, 11:05
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meine theorie: die charts dienten nicht der erfolgsdokumentation einzelner songs sondern einzelner releases, also einer zweiseitigen single in dem fall. eigentlich hätten dann immer beide seiten gechartet. was meint ihr dazu?
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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost." (Nick Tosches) |
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Denn auch die Nummer "Any Way You Want Me" fiele somit völlig raus aus den R&B-Charts! Sowohl bei den Jukeboxes wie auch Radioeinsätzen (Jockeys) listete Billboard diesen Titel jeweilig nur einmal (per ebenfalls Großschreibung unter "Love Me Tender"). In den Best Sellers kam er ohnehin nicht vor. Hier übrigens akzeptierte ein Tunzi das nur einmalige Notieren unter den Jockeys, listete dies entsprechend für eine Woche mit Rang 12. Den von Billboard notierten Platz 6 bei den Jukeboxes wiederum erkannte er nicht an (oder übersah ihn schlicht und einfach): Billboard 22. Dezember 1956 |
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Es wurden die Titel einzeln betrachtet, nicht die Single als Ganzes. So kommt es dann auch vor, dass einige B-Seiten die Charts eroberten, während die A-Seite (bzw. bei eben nicht speziell ausgewiesenen Seiten demnach die andere) gar nicht notierte und natürlich auch Fälle, wo sich sowohl der eine wie der andere Titel (einer Single) völlig unabhängig voneinander platzierte, so gar unterschiedlich debütierten und dann eigene Positionen aufwiesen. (Dies allerdings dann erst mit Aufkommen der die einzelnen Kategorien zusammenfassenden Listen wie beispielsweise THE TOP 100.)
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Ich habe früher auch viele Singles gekauft aber noch nie hat mich ein Verkäufer in einem Laden gefragt wegen welchen Song ich die Platte kaufe.
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Nichtsdestotrotz gibt Billboard eine derartige Verfahrensweise vor. Prinzipiell die "andere" Seite gleichwertig charttechnisch mit notiert, darum ja auch klein geschrieben dazu vermerkt zu haben, ließ ja dann das dem gegenüber separate Großschreiben wieder unnötig werden. Und wie schon erwähnt: mit Steigerung der Positionsumfänge, den so bekannten Listen, kam es gar zu völlig separaten Notierungen. |
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Bei den Radioeinsätzen wurden auch nicht Hörer auf der Straße befragt, welche Lieder sie gern und wie oft hörten und ob sie sich selbst als R&B-Freund bezeichneten. Entsprechende Chartnotierungen kamen zustande, weil Moderatoren von insbesondere (oder auch ausschließlich) zu R&B tendierenden Stationen deren Spielen vermerkten. Wer es letztlich zu hören bekam und mit welcher Begeisterung lässt dies ergo völlig offen.
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Ich dachte an sich, dies erst kürzlich verdeutlicht zu haben. Den Titeln (so Veröffentlichungen) war (auch) im Falle Elvis Presley/Memphis von Haus aus eine Schubladisierung beschieden. Es schien ergo egal, wonach sich das Lied anhörte, man selbst es welchem Musikgenre auch immer zuzuordnen gedachte. Und wo wir vom Billboard sprechen, ist nun mal den diversen Gegenden (Großstädten) von vornherein ein Genre quasi übergestülpt worden. Entsprechende Notierungen unter den jeweiligen Territorial Best Sellers im Pop-, Country- wie auch Rhythm & Blues-Bereich belegen dies. Und wer sich hier "territorial" nicht umfänglich bemerkbar zu machen wusste, tauchte dann somit auch nicht in den jeweilig zusammenfassenden Listen (Best Sellers/ Juke Boxes/ Jockeys) auf. Hier mal die (seinerzeit) bei Billboard wöchentlich aufgeführten Städte mit jeweiliger Genre-Zuordnung: p= Pop / c= Country / r= Rhythm & Blues Atlanta p/r Baltimore p Birmingham c Boston p Buffalo p Charlotte c Chicago p/r Cincinnati p/r Cleveland p Dallas-Forth Worth p/c Denver p Detroit p/r Houston c Kansas City p Los Angeles p/r Memphis c Milwaukee p Minneapolis-St. Paul p Nashville c New Orleans p/c/r New York p/r Philadelphia p/r Richmond (VA) c St. Louis p/c/r San Francisco p Seattle p Toronto p Washington D.C. r Man sieht bei Memphis lediglich die Genre-Zuordnung COUNTRY! Um einen sogenannten Crossover (genreübergreifendes Platzieren) gelandet zu haben, brauchte es natürlich einen entsprechenden Umsatz und somit auch eine gewerbsmäßig territoriale Ausweitung der Vermarktung. Die Leute mit ein paar Schellacks unterm Arm auf der Straße angesprochen zu haben, war ganz sicher diesbezüglich nicht wirklich zielführend. Vom "Flop" aber würde ich dennoch nicht reden wollen. Das Nichtplatzieren war eher systematisch bedingt, als der Missgunst der Rhythm & Blues-Hörerschaft zuzuordnen. . Geändert von Graves_bei_Nacht (14.09.2015 um 15:49 Uhr) |
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sehr interessant, danke für die liste!
es hätte durchaus sinn gemacht, dass man die stadtviertel einem bestimmten sound zuordnet, aber ganze städte? dass im fall von memphis als einer der hauptstädte der bluesmusik dieser markt völlig unberücksichtigt blieb, führt natürlich zu einer schiefen optik... dass die charts nicht 1:1 und völlig objektiv musikalische trends widerspiegeln, ist klar, und es haben bekanntlich auch dinge wie bestechungsgelder, scheinkäufe usw. eine rolle gespielt. aber dass bereits die methodik der chartserfassung solche mängel aufwies, war mir bis dato nicht klar.
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