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Elvis Presley Elvis Presley - Nachrichten | Aktuelles | Wissenswertes | Bemerkenswertes
Alles über den King of Rock 'n' Roll

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  #251  
Alt 10.09.2014, 04:53
Gast
Gast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Tafka S. Beitrag anzeigen
Wenn der modifizierte Manager-Klienten-Vertrag über eine 50:50-Aufteilung (sowohl Einnahmen als auch etwaige Verluste betreffend!) keine Tatsache ist, dann verbessere das doch gleich. Danke!
Von den garantierten Zahlungen der Schallplattenfirmen und Filmstudios erhielt Parker weiterhin den Satz von 25%. Die darüber hinaus gehenden Einnahmen wurden 50/50 geteilt.

Zitat:
Zitat von Tafka S. Beitrag anzeigen
Die EPE (unter der Regie von Priscilla!) hat dagegen geklagt, dass Parker auch nach Elvis' Tod Einnahmen in solcher Höhe für sich beanspruchte, weil man fürchtete, es könnte auf Kosten des Erbes für Lisa Marie gehen.
Parker hat diese Einnahmen aufgrund eines Vertrages kassiert, den er nach Elvis' Tod mit Vernon Presley abgeschlossen hatte. EPE wollte durch die Klage aus diesem Deal vorzeitig aussteigen. Schlussendlich kam es zu einer Einigung der beiden Parteien.

Zitat:
Zitat von Tafka S. Beitrag anzeigen
Dieser Umstand allein reicht mir, um Parkers Verhalten zu beurteilen..
In diesem Falle geht Dein persönlicher Horizont einfach nicht weit genug.

Zitat:
Zitat von Tafka S. Beitrag anzeigen
Ich meine, das muss man sich mal vorstellen: Während Vernon ab dem 16. August 1977 um seinen Sohn trauert, hat Parker nichts Wichtigeres zu tun, als sich an ihn zu wenden mit dem Vorschlag, mit einem neuen Vertrag alles so zu belassen, wie es bisher geregelt war. Wie kaltherzig muss man da sein, wenn man dem armen Vernon nicht mal etwas Zeit zum Trauern lässt?!.
Durch Elvis' Tod erlosch natürlich auch die Geschäftsbeziehung, so dass ein neuer Management-Vertrag notwendig wurde. Trotz Tod und Trauer drehte sich auch damals die Welt weiter und zahlreiche Geschäftsleute sprangen auf den Presley-Zug auf und brachten T-Shirts, Poster und vieles mehr auf den Markt. Es musste also schnell reagiert werden, wenn man etwas vom Kuchen abbekommen wollte. Auch hier merkt man Dir leider an, dass Du eher emotional als rational agierst.

Zitat:
Zitat von Tafka S. Beitrag anzeigen
Das erscheint mir unlogisch. Wo bleibt denn bei dieser Konstellation, die ja faktisch nicht falsch ist, Raum für die Kunst? Ohne Kunst keine Wechselwirkung - zumindest nicht in meinem Beispiel.
Vielleicht könntest Du das nochmal anders zu erklären versuchen.
Wenn Du Dich mit Elvis' Laufbahn beschäftigt hättest, dann wüsstest Du, dass Elvis zumeist dem schnöden Mammon den Vorzug gab. Er hatte keine großen künstlerischen Visionen, sondern machte das, was die größten Einnahmen versprach. In den 1950ern spielte er -vollkommen entgegen seines eigenen Geschmacks- den Rocker, in den 1960ern gab er -noch einmal entgegen seiner persönlichen Ansichten- den Musical Star und in den 1970ern ließ er sich sein Image durch Live-Auftritte vergolden.

Geändert von Gast (10.09.2014 um 04:58 Uhr)
Alt Alt 10.09.2014, 04:53
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  #252  
Alt 10.09.2014, 07:27
Winston
Gast
 
Beiträge: n/a
Vielleicht hätte Elvis dann nicht immer nur von einem Rausschmiss reden
sollen, sondern diesen auch einmal in die Tat umsetzen. Wenn ihm die
Handlungsweisen seines Managers so gegen den Strich gingen, darf er sich
doch nicht wundern, dass es bei Duldung so weiter geht.
Die folgenden Nutzer bedankten sich bei für diesen Beitrag:
  #253  
Alt 10.09.2014, 08:23
Gast
Gast
 
Beiträge: n/a
Vor allem hätte er dann nicht immer neue Verträge unterschreiben dürfen. Er mochte seine Musical-Filme nicht, unterschrieb aber weiterhin langfristig bei MGM bzw. für ein oder zwei Projekte bei United Artists, National General und NBC-Universal. In den 1970ern beklagte er sich über Las Vegas, nutzte den Verkauf des Hotels an die Hilton-Gruppe aber lediglich zur Gagenerhöhung und unterschrieb dann nochmal für 1974/75 und 1976. Für den Spätherbst 1977 war eine weitere Konzertserie geplant. Auch über die Versorgung mit Liedern ließ er sich gerne aus, nahm die Beschaffung von Material aber nie in die eigenen Hände. Ebenso sprach er nie bei RCA wegen der angeblich schlechten Mixe seiner Songs vor. So verhielt er sich auch mit Parker. Er meckerte zwar ständig an ihm rum, suchte sich aber weder einen anderen Manager, noch bemühte er sich um Einblicke in die geschäftliche Seite seines Jobs.

Alles in Allem wirkt Elvis auf mich wie ein Typ, der sich zwar permanent beschwert, schlussendlich aber selbst keine Verantwortung übernimmt - das macht ja Arbeit und man müsste Selbstkritik üben.
  #254  
Alt 10.09.2014, 09:46
Winston
Gast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von A. C. van Kuijk Beitrag anzeigen
... der sich zwar ... beschwert, ... aber selbst keine Verantwortung übernimmt ...
Dafür hatte er ja schließlich Parker. Geschickt von ihm. So hat er gleich der Nachwelt
ein Feindbild für alle Fehler gelassen.
  #255  
Alt 10.09.2014, 09:54
Gast
Gast
 
Beiträge: n/a
Wer nicht entscheidet, für den wird entschieden. Ich halte es für eine kapitale Schwäche und bin relativ überzeugt, dass Elvis Aron Presley in einem regulären Job nicht lange durchgehalten hätte. Naja, hat er in seinem anderen ja auch nicht...:traurig:
  #256  
Alt 10.09.2014, 11:14
Benutzerbild von Tafka S.
Tafka S. Tafka S. ist offline
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Registriert seit: 22.06.2005
Beiträge: 9.924
Tafka S. Renommee-Level 22%Tafka S. Renommee-Level 22%Tafka S. Renommee-Level 22%Tafka S. Renommee-Level 22%Tafka S. Renommee-Level 22%Tafka S. Renommee-Level 22%
Zitat:
Es ist aber interessant, wie Aussagen aus Büchern, die man kaum belegen kann, je nach Lust und Laune herangezogen werden. Mal wird Larry Geller als esoterischer Spinner bezeichnet und dann wird seine Aussage für voll
genommen. So geht es mit vielen aus dem Kreise von Elvis, die ein Buch
schreiben.
Wann und wo habe ich Larry Geller als esoterischen Spinner bezeichnet?

Zitat:
Für mich fängt das Begreifen von Parkers Handlungen mit dem "Im Stich lassen" durch seinen damaligen einzigen Klienten Eddy Arnold an. Dieses
Erlebnis war sicherlich prägend, da es ihn aus dem Nichts traf. Arnold setzte
ihn per Post (sic.) vor die Tür. Er hat sich sicherlich nicht noch einmal so
abservieren lassen wollen und Verträge dementsprechend verfasst.
Keine Ahnung, ob das ein Motiv für das spätere Handeln von Parker gegenüber Elvis war, aber dafür halte ich ihn eigentlich für zu emotionslos. Parker war - nach dem zu urteilen, was man so liest - ein cleverer Geschäftsmann mit einer gewissen Bauernschläue, und er konnte Menschen für sich einnehmen. Mit tiefgründigen Gedankenspielen hat er sich wohl kaum beschäftigt, vermute ich.

Zitat:
Damit hätte er zu dritt ins Disneyland gehen können, denn der Dollar war damals mehr wert.
Okay, ins Disneyland also, da wollte der Träger mit seiner Familie auch bestimmt als nächstes hingehen, von Tennessee nach Kalifornien (in Florida gab es damals noch keinen Disney-Park). Und wie hätte er zuvor die Dollarnote mit dem anderen Helfer teilen sollen?! Ja, ja - Disneyland, schon klar.

Zitat:
Ahja, und sich in den Weg stellen war nicht?
Was hätte denn dabei heraus kommen sollen, sich dem "Colonel" in den Weg zu stellen?! Hätte Larry ihm als nächstes einen Kinnhaken verpassen sollen?

Zitat:
Hier hätte Larry Elvis vielleicht sagen sollen, dass ER sich kümmert, damit Elvis liegen bleibt. Warum hat er es nicht? Es war doch keiner da, nur er und Elvis ALLEIN. Also...
Keinen Schimmer, wie das gemeint ist.

Zitat:
Am Inhalt sehe ich Parallelen bei den meisten Schreiberlingen. Alle haben gesehen, wie es Elvis geht, aber KEINER hat etwas gemacht, denn IMMER waren die ANDEREN Schuld. Ein Ja-Sager schiebt dem anderen Ja-Sager einen rein. Deswegen gebe ich persönlich keinem Einzigen die Schuld, sondern der gesamten Bande um Elvis herum.
Verstehe, was Du meinst, aber "etwas zu machen", wenn der Mittelpunkt des Inner Circle nicht handeln will - warum auch immer -, stell ich mir sehr schwer vor, wenn das überhaupt einen Sinn gemacht hätte, denn der Antrieb muss immer von innen heraus kommen, um etwas Positives zu bewirken.

Zitat:
Zu den Verschwörungsspinnereien von Dr. Nick und Parker sage ich lieber nix....
Vielleicht eine gute Idee.

Zitat:
In diesem Falle geht Dein persönlicher Horizont einfach nicht weit genug.
Es muss auch Blindpesen wie mich geben...

Zitat:
Auch hier merkt man Dir leider an, dass Du eher emotional als rational agierst.
Für diesen unerbetenen psychischen Analyse-Versuch bekommst Du aber keinen einzigen Cent - schon klar, oder?

Zitat:
Wenn Du Dich mit Elvis' Laufbahn beschäftigt hättest, dann wüsstest Du, dass ...
Vielleicht hast Du recht, vielleicht sollte ich wirklich mal anfangen, mich mit Elvis' Laufbahn (Elvis wer? ) zu beschäftigen, damit ich später auch mal so fundiert mitreden kann...

Zitat:
Vielleicht hätte Elvis dann nicht immer nur von einem Rausschmiss reden sollen, sondern diesen auch einmal in die Tat umsetzen. Wenn ihm die
Handlungsweisen seines Managers so gegen den Strich gingen, darf er sich
doch nicht wundern, dass es bei Duldung so weiter geht
Ist schon richtig, was Du sagst. Die Klage allein verändert die Situation leider nicht, dazu muss man sich schon zum Handeln aufraffen. Warum Elvis das letztlich nicht getan hat, werden wir wohl nie ergründen.

Zitat:
Vor allem hätte er dann nicht immer neue Verträge unterschreiben dürfen. Er mochte seine Musical-Filme nicht, unterschrieb aber weiterhin langfristig bei MGM bzw. für ein oder zwei Projekte bei United Artists, National General und NBC-Universal. In den 1970ern beklagte er sich über Las Vegas, nutzte den Verkauf des Hotels an die Hilton-Gruppe aber lediglich zur Gagenerhöhung und unterschrieb dann nochmal für 1974/75 und 1976. Für den Spätherbst 1977 war eine weitere Konzertserie geplant. Auch über die Versorgung mit Liedern ließ er sich gerne aus, nahm die Beschaffung von Material aber nie in die eigenen Hände. Ebenso sprach er nie bei RCA wegen der angeblich schlechten Mixe seiner Songs vor. So verhielt er sich auch mit Parker. Er meckerte zwar ständig an ihm rum, suchte sich aber weder einen anderen Manager, noch bemühte er sich um Einblicke in die geschäftliche Seite seines Jobs.
Kann man nur schwer dagegen argumentieren. Am Ende war es ja so, wie Du das beschrieben hast, und darin liegt ja die eigentliche Tragik von Elvis' Karriere, die so nicht hätte enden müssen.

Zitat:
Alles in Allem wirkt Elvis auf mich wie ein Typ, der sich zwar permanent beschwert, schlussendlich aber selbst keine Verantwortung übernimmt - das macht ja Arbeit und man müsste Selbstkritik üben.
Das wiederum erscheint mir zu vereinfacht dargestellt.

Zitat:
Dafür hatte er ja schließlich Parker. Geschickt von ihm. So hat er gleich der Nachwelt ein Feindbild für alle Fehler gelassen.
Intelligenter Gedanke, wenn auch mutmaßlich ironisch gemeint.

Zitat:
Wer nicht entscheidet, für den wird entschieden. Ich halte es für eine kapitale Schwäche und bin relativ überzeugt, dass Elvis Aron Presley in einem regulären Job nicht lange durchgehalten hätte. Naja, hat er in seinem anderen ja auch nicht...:traurig:
Auch hier siehst Du die Dinge zu simpel. Zu unterstellen, Elvis hätte sich eh nicht lange als "Elektriker" gehalten, wäre - ja was, eigentlich? - womöglich auf der Straße gelandet, ist eine sehr tollkühne und gleichzeitig sehr dumme These, meine ich. Richtig an dieser Aussage ist nur der erste Satz, doch der erfordert keine Weisheit, wenn Du mich fragst.


Nun aber zu den Fakten.

Auf Seite 354 der deutschen Ausgabe von "Geheimakte Elvis" schreibt John Parker bezüglich der Manager-Klient-Verträge:

Die ersten Verträge, die auf das Jahr 1956 zurückgingen, bewilligten Parker einen Anteil von 25 Prozent der Einkünfte Presleys. 1963, als während Elvis' Jahren in Hollywood die meisten Einkünfte aus dem Merchandising-Geschäft kamen, wurde eine weitere Vereinbarung getroffen, die Parker 50 Prozent des Nettoeinkommens aus dieser Quelle zusprachen. Beide Vereinbarungen wurden später durch ein neues Abkommen ersetzt, bei dem Elvis Parker einen 50prozentigen Anteil an all seinen Nettoeinkünften bewilligte. Tual bezeichnete diese Vereinbarung als "übertrieben, unverschämt und jenseits aller vernünftigen Grenzen, die in der Schallplattenindustrie üblich sind".

Nur als Gedankenstütze: Die Einnahmen von Elvis Presley (aus Plattenverkäufen, Konzerten, Filmen etc.) entsprechen 100 %. Wenn Parker 50 % davon in die eigene Tasche steckt, verbleiben 50 % für Elvis (100-50=50). Ergo bezog Parker - ab einem bestimmten Zeitpunkt nach 1963 - die Hälfte aller Einnahmen, ich wiederhole mich da. Und das lohnte sich ja erst so richtig, als in den 70er Jahren das Tournee-Karussell sich zu drehen begann. Je mehr Tourneen - desto mehr Einnahmen für Elvis, aber auch für Parker.
Der "Colonel" selbst hat diese 50:50-Aufteilung im Rahmen einer Gegenklage gegen EPE sogar persönlich eingeräumt (S. 358):
Parker argumentierte, seine Beziehung zu Elvis wäre nicht eine gewöhnliche Manager-Künstler-Beziehung gewesen. Er und Elvis wären übereinstimmend der Meinung gewesen, sie seien Geschäftspartner und sollten die gleichen Anteile aus den Einkünften erhalten.
Über den Deal von Elvis/Parker mit RCA 1973 betreffend den Verkauf aller bisherigen Masterbänder schreibt Parker, dass die Brutto-Summe sich auf 5,4 Millionen Dollar belief; Elvis' Netto-Anteil "nach Abzug der Steuern" betrug aber lediglich nur 1,25 Millionen!
Hinsichtlich der buchstäblich hergeschenkten Tantiemen (eine Art Altersabsicherung, wenn man so will) hatte Elvis fraglos mehr Nachteile als der "Colonel" in Kauf genommen.

Außerordentlich interessant ist auch folgender Abschnitt im Buch (S. 355):
"Der Anwalt (= Blanchard Tual) führte weitere Geschäfte auf, von denen Parker mehr profitiert hatte als Elvis. Er bemerkte, dass Elvis 1974 Nettoeinnahmen in Höhe von 4,65 Millionen Dollar aus Konzerten, Merchandising und anderen Geschäften gehabt habe, während Colonel Parker 6,2 Millionen Dollar erhielt. Er stand auch den Exklusivverträgen kritisch gegenüber, die Parker im Hotel Internationl in Las Vegas unterzeichnet hatte, in dem Jahr für Jahr "Elvis in Concert" präsentiert wurde. Parker, so meinte Tual, hatte versäumt, sich um höhere Gagen für Elvis' Auftritte im Spielermekka zu bemühen, und er merkte an, dass Parker ein hoher Kredit im Casino des Hotels zur Verfügung stand, den er regelmäßig in Anspruch nahm. Interessanterweise hatte Parker vom Hotel auch noch ein gesondertes Honorar für "Werbemaßnahmen" erhalten.

Geradezu spektakulär auch dies (S. 356/357):
Tual wies auch darauf hin, dass die Merchandising-Geschäfte ebenfalls durch eine Vereinbarung geregelt wurden, die Parker aufgesetzt und Elvis unterschrieben hatte; diese Vereinbarung begründete eine Gesellschaft namens Boxcar Inc. (ich hatte mal eine sehr coole Anstecknadel von Boxcar mit 75er-Live-Motiv von Elvis!), die zu gleichen Teilen von Parker, seiner rechten Hand, Tom Diskin, und Elvis gehalten wurde. 1976 erhielt Parker von dieser Gesellschaft ein Gehalt in Höhe von 21.500 Dollar, Diskin 27.000 Dollar und Elvis 6.000 Dollar. Und die großen Gewine kamen erst nach Elvis' Tod herein.

Als trauriges Fazit kommt der Anwalt Tual zu dem Schluss (S. 357):
Colonel Parker musste den geistigen und physischen Verfall von Elvis zu dem Zeitpunkt, als diese Verträge abgeschlossen wurden, bemerkt haben. Er traf die bewusste Entscheidung, vor Elvis' unvermeidlichem vorzeitigen Tod soviel Geld wie irgend möglich mit ihm zu verdienen.

Das mag man glauben oder nicht, aber für mich sind vor diesem Hintergrund der CBS-Deal '77 oder das respektlose Erscheinen des "Colonels" in Freizeitkleidung zu Elvis' Beisetzung Indizien, die in diese Richtung gehen.


Vielleicht sollten wir das Pferd einmal anders herum aufzäumen: Hätte Elvis nicht die Hälfte seines (Netto-)Verdienstes an seinen abgebrühten Manager abtreten müssen (ja, ich weiß, er hätte ja nicht müssen, schon klar), wäre ihm ein viel größerer Teil verblieben, und er hätte nicht so häufig auftreten müssen in seinen letzten Jahren. Das wiederum hätte jede einzelne Tournee auch irgendwie wertwoller erscheinen lassen, wenn es im ganzen Jahr nur zwei oder drei davon gegeben hätte. Nehmen wir mal die Stones als Beispiel (weil die groß genug sind, um einem Vergleich mit dem King stand zu halten): Mick, Keith, Ronnie und Charly touren nur alle paar Jahre, dafür aber dann richtig, und lassen danach - während sie sich erholen, an neuen Aufnahmen basteln oder andere Proekte verwirklichen - den Bedarf weiter ansteigen. Die Folge sind stets ausverkaufte Hallen und Stadien - auch jetzt noch!
So ähnlich hätte das auch bei Elvis funktionieren können: statt allmonatlicher Kurz-Tourneen (ja, es gab auch Monate, in denen er nicht auftrat, gewiss) hätten schwerpunktmäßige Touren im Frühjahr und im Sommer/Spätsommer (entsprechend abgestimmt mit den Vegas-Gastspielen) für noch mehr Aufsehen gesorgt, die Nachfrage mutmaßlich gesteigert und - ganz wichtig - Elvis mehr Freiraum gelassen. Freiraum, um vielleicht auch künstlerisch mal etwas Neues/Anderes auszuprobieren, spekuliere ich jetzt mal.
Daran muss ich immer denken, wenn vom "völlig fertigen" Elvis die Rede ist, über 40, übergewichtig, bewusstseinsverändert durch die regelmäßig konsumierten Medikamente verschiedenster Art, eine "Karikatur seiner selbst". All diese verbalen Verunglimpfungen (auch wenn manch einer darin nur die Realität zu erkennen glaubt) waren mMn eine Folge des permanenten "Geldverdienens", das spätestens 1976 seine Wirkung zeigte. Elvis selbst muss gemerkt haben, wie ausgebrannt er war, und Larry Geller bestätigte dies ja auch. Und trotz alledem wie ein Uhrwerk zu funktionieren, notfalls auch krank (auf welche Weise auch immer) auf die Bühne zu gehen - all das musste ihn doch langfristig kaputt machen.

Auch bezüglich der nicht erfolgten Welttournee liefert John Parker sehr interessante Informationen, doch das würde an dieser Stelle ausufern.
Über den Ausgang des von EPE angestrengten Prozesses gegen "Colonel" Parker heißt es (S. 362):
Die rechtlichen Streitigkeiten zwischen der Nachlassverwaltung, Tom Parker und RCA wurden beigelegt. Sie erreichten einen außergerichtlichen Vergleich, bei dem Parker auf seine Forderungen verzichtete, und schließlich willigte die Nachlassverwaltung ein, ihm seine große Sammlung von Andenken an Elvis abzukaufen.

Abschließend möchte ich noch darum bitten, gleich mit handfesten Gegenbeweisen eine mutmaßliche Falschaussage meinerseits (wie bei der 50:50-Thematik unterstellt) zu korrigieren, denn eine Aussage anzuzweifeln und den Gegenbeweis schuldig zu bleiben, ist nämlich eine ziemlich schwache Kür, ehrlich gesagt. Und ob ich nochmal Lust verspüre, mir solche Arbeit zu machen, um einen offenbar nur so dahin gesagten Satz zu entkräften, glaube ich kaum. Das ist es nicht wert.

Also, dann bin ich mal gespannt auf Eure Reaktionen...
  #257  
Alt 10.09.2014, 11:27
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Beiträge: n/a
Dein Beispiel mit den Rolling Stones hinkt gewaltig. Die Jungs übernehmen nämlich wirklich Verantwortung für ihre Kariere und haben auch die geschäftliche Seite im Blick. Zudem lässt sich die heutige Situation (gesponsorte Tourneen mit Stadion-Konzerten nebst Auswertung auf DVD und BluRay) nicht mit der damaligen Zeit vergleichen.

Dass Parker an Herrn Presley mehr verdient hat als dieser selbst, liegt an den zahlreichen Nebengeschäften. Elvis hat sich dafür allerdings nicht interessiert bzw. diese stillschweigend geduldet. Er hatte die Gestaltung seiner Kariere -auch die geschäftliche- in der Hand.

PS: Ich würde John Parker nicht zwingend als seriöse Quelle betrachten....
  #258  
Alt 10.09.2014, 11:49
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Zitat:
Zitat von Tafka S. Beitrag anzeigen

Okay, ins Disneyland also, da wollte der Träger mit seiner Familie auch bestimmt als nächstes hingehen, von Tennessee nach Kalifornien (in Florida gab es damals noch keinen Disney-Park). Und wie hätte er zuvor die Dollarnote mit dem anderen Helfer teilen sollen?! Ja, ja - Disneyland, schon klar.
Die Erklärung lag im letzten von Dir zitierten Abschnitt...

Zitat:
Was hätte denn dabei heraus kommen sollen, sich dem "Colonel" in den Weg zu stellen?! Hätte Larry ihm als nächstes einen Kinnhaken verpassen sollen?
Stattdessen macht man nix und stellt sich Jahre später als der einzig wahre Freund hin, wo alle anderen versagt haben? Etwas zu billig für mich.


Zitat:
Keinen Schimmer, wie das gemeint ist.
Les nochmal, etwas langsamer und verzettel Dich nicht in 10 Antworten auf Postings auf einmal.


Zitat:
Verstehe, was Du meinst, aber "etwas zu machen", wenn der Mittelpunkt des Inner Circle nicht handeln will - warum auch immer -, stell ich mir sehr schwer vor, wenn das überhaupt einen Sinn gemacht hätte, denn der Antrieb muss immer von innen heraus kommen, um etwas Positives zu bewirken.
Stimmt, und deswegen hat halt jeder dort den Mitläufer gemacht und gewartet, dass einer der Feiglinge seinen Mund Elvis gegenüber aufmacht. Hat aber keiner, also sind sie alle schuldig.


Zitat:
Vielleicht eine gute Idee.
Danke, Phantasien mit hätte, wäre und wenn waren noch nie meine Stärken, weswegen ich auch auf Deinen letzten Abschnitt nicht eingehen kann, da nur Spekulation.
__________________

  #259  
Alt 10.09.2014, 11:53
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Zitat:
Zitat von A. C. van Kuijk Beitrag anzeigen
Dein Beispiel mit den Rolling Stones hinkt gewaltig.
So, tut es das?

Zitat:
Die Jungs übernehmen nämlich wirklich Verantwortung für ihre Kariere und haben auch die geschäftliche Seite im Blick. Zudem lässt sich die heutige Situation (gesponsorte Tourneen mit Stadion-Konzerten nebst Auswertung auf DVD und BluRay) nicht mit der damaligen Zeit vergleichen.
Das ist sachlich richtig.

Zitat:
Dass Parker an Herrn Presley mehr verdient hat als dieser selbst, liegt an den zahlreichen Nebengeschäften. Elvis hat sich dafür allerdings nicht interessiert bzw. diese stillschweigend geduldet. Er hatte die Gestaltung seiner Kariere -auch die geschäftliche- in der Hand.
Wenn mit "Er" Parker gemeint ist, ist auch dies soweit richtig.

Zitat:
PS: Ich würde John Parker nicht zwingend als seriöse Quelle betrachten....
Muss man auch nicht. In den Original-Papieren (Verträge, Gerichtsunterlagen) hat ja der Anwalt geblättert, nicht Parker selbst.
Im übrigen suggeriert der reißerische Untertitel der deutschen Ausgabe ein Boulevard-Machwerk, doch da täuscht man sich. Im Buch stecken so viele überaus interessante Informationen, dass ich noch immer stolz auf mich bin, damals an den Leitsatz "Beurteile ein Buch nie nach dem Einband" gedacht zu haben, denn der Kauf hat sich nach meinem Dafürhalten gelohnt.
  #260  
Alt 10.09.2014, 12:06
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Im Buch von Jorgensen (Elvis Day By Day) steht eindeutig drin, dass Parker nicht 50% aller Einnahmen kassierte, sondern nur von den Einnahmen, die eben keine Garantiesummen (also die nicht verrechenbaren Tantiemenvorschüsse von RCA oder die Gagen der Filmkonzerne) waren. Die Livekonzerte waren ebenfalls von der 50%-Regelung ausgeschlossen. Erst 1976 einigten sich Parker und Presley darauf, auch diese Veranstaltungen als Joint-Venture zu betrachten und die Einnahmen hälftig zu teilen.

Nach dem Vertrag mit Parker fiel natürlich auch der Verkauf der Rechte auf Tantiemen unter die 50/50-Klausel. Hier hätte Elvis auf jeden Fall intervenieren müssen. Der King befand sich durchaus in einer Verhandlungsposition, in der man über Prozentsätze für solche außergewöhnlichen Geschäfte verhandeln kann.

Das Buch von Parker, also dem Schreiberling, habe ich selbst gelesen und weiß, was drinsteht. Seriöser Journalismus sieht anders aus.

Warum der Vergleich mit den Rolling Stones hinkt? Dann lies noch einmal, meine Begründung...
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