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Wenn man Mondstaubs Schwärmerei über Elvis' Stimme liest und wie sie diese offensichtlich "tiefer berührt", bedauert man fast, dass man keine Frau ist.

ich kann mich da nur anschließen. ich hab ja schon andernorts ausgiebig von dieser aufnahme und von diesem song geschwärmt, nur eins noch: was gegen tims unterstellung spricht, elvis habe den song unengagiert gesungen, ist die tatsache, dass er sich hier immerhin in 18 (oder 19?) takes reingehängt hat, und das in einer sonst eher tristen aufnahmesession, bei der er seinen gesang nur lustlos über fertige instrumentaltakes overdubbt hat.

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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)

mein persönlicher Favorit ist Take 17

ich war vom Klavierspiel von Larry Muhoberac derart vereinnahmt, daß mir die bezaubernde Gitarrenbegleitung erst aufgefallen ist, nachdem Du mich darauf aufmerksam gemacht hast

Okay, etwas in der Art hatte ich lesen wollen.

Danke dafür, auch wenn ich das meiste nicht teilen kann, vor allem nicht die Einschätzung, der Song sei "gänzlich unkitschig". Für mich klingt das immer noch eher nach einem Wiegenlied als nach "erwachsen", aber okay. Ich stehe aber auch generell nicht auf dieses Randstimmen-Gesäusel, das so typisch ist für Elvis in den 60ern. Das ist m. E. was für Crooner a la Dean Martin, aber nicht für Elvis. Das Schlimmste, was in dem Zusammenhang für mich gibt, ist It's A Sin. Wenn ich das höre, kann ich die Behauptung, der habe den Rock'N'Roll verraten, zumindest mal in Ansätzen nachvollziehen ... Please Don't Stop Loving Me gehört für mich in diese Kategorie.

Da musst du etwas verwechseln, fürchte ich. Aus dem Kopf würde ich meinen, dass das nur auf zwei Sessions zutrifft, und zwar Kissin' Cousins und Paradise, Hawaiian Style - und denen hört man es auch deutlich an. Bei Frankie And Johnny mag es den einen oder anderen Song gegeben haben, doch alles in allem klingt das noch ziemlich organisch für mich. "Don't Stop" jedenfalls war nicht overdubbed. 19 Takes? Okay, kann sein. Aber spricht das alleine für gesangliche Qualität? Ich denke nein. Es klingt weiterhin eher belanglos für meine Begriffe.

hm ... oft hast Du für meinen Geschmack eine zu verkopfte, intellektualisierte Einstellung zu Musik ... Du wirkst manchmal direkt festgefahren in Deinem eigenen musikalischen Analyse/Wertungssystem ... ich hingegen bin ein träumerisches verqueres Mondstäubchen ... die pure Emotionalität ... in der Hinsicht sind wir wohl grundverschieden und können deswegen mit der musikalischen Erlebniswelt des jeweils anderen nicht viel anfangen ... wie Poesie und Prosa ... Yin und Yang irgendwie

aber wie schon gesagt ... jedem das Seine ... das macht den Austausch ja auch irgendwo spannend ... ich lese Deine Postings trotzdem sehr gerne Timi

siehe "elvis day by day" p.204 ff.

"soundtrack sessions for frankie and johnny begin at radio recorders [...]
elvis was meant to lay down his vocals live but he [...] said that he wasn't in any mood to record, so the band simply cut instrumental tracks".

am nächsten tag bequemt sich elvis schließlich ins studio, overdubbt die zuvor aufgenommenen tracks und nimmt "please don't stop..." und noch einen song live auf.

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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)

Jetzt verstehe ich: Du meintest mit "triste Aufnahmesession" diesen einen Tag der Aufnahmesessions Okay, da lag das Missverständnis.

Ich entnehme diesem Dialog die Erkenntnis, dass es nicht immer gelingt diese tiefe emotionale Komunikation herzustellen. Eines ist jedoch sicher: Elvis sendet dieses Signal aus. Ich erinnere mich gut an den Moment, als Michael und Stauby und ich im Auto in Wien dieses Lied zweimal anhörten und weiß definitv, dasses uns in gleicher Weise berührte. Wenn andere zuhörer dieses nicht teilen können, liegt das an deren Wahrnehmung und Hörgewohnheiten. Das ist per se nichts Schlimmes. Jeder Mensch funktioniert anders. Ein sehr rationeller Mensch wird dem emotionaleren immer vorhalten ein "hoffnungsloser Romantiker" zu sein, während der Emotionale den Rationalen immer als kalte Rechenmaschine wahrnehmen wird.


Vielleicht bedarf es einer gewissen Sensibilität, einer feinen Wahrnehmnung und einer gewissen Herzensbildung um das Schöne in diesem und anderen Songs wahrzunehmen...


Please don`t stop......

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Ohne Worte!

Ich persönlich würde niemandem vorhalten, ein hoffnungsloser Romantiker zu sein, da ich selbst einer bin, allerdings nicht in der Fleurop-Version der Wortbedeutung, sondern in der ursprünglichen, sprich der des Anti-Aufklärers.

Waldeinsamkeit,
Die mich erfreut,
So morgen wie heut
In ew'ger Zeit,
Oh wie mich freut
Waldeinsamkeit.

Aber gut, das ist ein anderes Thema.

Nein, meine Empfindungen zum Thema "Don't Stop" beruhen einfach darauf, dass es für meinen Geschmack kein sonderlich guter Song ist, sehr simpel, ziemlich einfallslos (um nicht zu sagen platt) in seiner Struktur und abgegriffen in seiner Bildersprache, saft- und kraftlos gespielt und gesungen und deshalb alles in allem ziemlich belanglos für meinen Geschmack. Das ist alles. Das hat nichts mit fehlender Romantik zu tun. Ich finde auch nicht, dass Elvis hier etwas transportiert, außer vielleicht Abgeschlafftheit. Hört euch Beyond The Reef an oder Indiscribably Blue, da transportiert er etwas. Da bestellt er allerdings nebenbei auch nicht die 38 im Bierteig mit sehr viel 17 ...

You may ask me, how much i need you?
I need you, like roses need rain!

"Twelf Of Never" Mein Highlight in Sachen Gefühls-Song.