Irgendwie finde ich auch that´s the wonder of you traurig, weshalb weiß ich nicht.

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Freunde zu finden ist einfach, sie jedoch zu behalten ist schwer.

Das ist eine tolle Zeile, die den Song sehr aufwertet. Das ist Romantik pur (im literarischen Sinne), geradeso als hätte Keats oder Poe diesen Vers geschrieben. Die "Modernität" dieser Zeilen ist schlappe 200 Jahre alt.
Im Gegensatz dazu finde ich dann eine Zeile wie "Did you ever see a robin weep" furchtbar kitschig, und dann kommt mir das Lied wieder etwas fade vor. Das ist traurig.

Ansonsten habe ich wohl ein Problem mit meiner Gemütslage, da ich tatsächlich kaum einen der hier genannten Songs wirklich traurig finde: Don't cry daddy und Mama liked the roses zB lassen mich aufgrund ihrer Künstlichkeit kalt, und auch Softly, as I leave you empfinde ich, gerade wegen der Pseudo-Authentizität, als Tränenkitsch.

Sicher sollen einige der hier genannten Songs traurig wirken, aber sind sie es deshalb auch zwangsläufig?

naja ... ob ein Song tatsächlich traurig wirkt, liegt ja auch am Zuhörer ... ich hab es in anderem Zusammenhang schon mehrmals betont ... ich finde, gerade Elvis hatte die Fähigkeit Gefühle so echt und ergreifend zu transportieren wie kein zweiter Sänger ... kann sein es liegt auch an mir aber bei einem anderen hätte das kitschig oder übertrieben gewirkt, nicht so bei Elvis ... das war seine Gabe ... eine überlebensgroße Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Menschen zu sein ...

Außerdem beschleicht mich sachte der Verdacht, du könntest eher der analytische Kopfmensch sein, der sich emotional nicht so reinhängen bzw. offenbaren kann?
Es wird doch irgendein Lied von Elvis geben, wo er dich erwischt ... komm schon ... raus damit

TT&F Duett Version :traurig:

Davon will ich nichts anzweifeln, aber diese inflationäre Nennung "traurigster" Songs wundert mich doch sehr.

Ich bin mit Sicherheit eher ein Kopfmensch, und mit meinen Gefühlen gehe ich vorsichtig um, dafür sind sie dann aber immer ehrlich.

Es ist auch eine Frage der Maßstäbe. Ich war traurig als mein Vater vor vier Jahren starb, und heute bin ich das auch noch, aber auf eine andere Weise. Trauer ist ein intensiver (und eigentlich auch lang anwährender) Gemütszustand, und der kommt bei mir bei Hören eines dreiminütigen Liedes nur selten auf.
Es sind wohl auch eher die Assoziationen mit persönlichen Erlebnissen (wie zB eben Trauer), die durch bestimmte Songs geweckt werden, nicht die Songs an sich.

Sicher, da gibt es viele, aber sie machen mich nicht wirklich traurig. Einige stimmen mich melancholisch, aber das ist ein anderes Gefühl.
Do you know who I am packt mich zB, weil ich mit dem "ich" des Liedes mitfühlen kann. Dieses Hoffen und Bangen, dann diese Verzweiflung, das hat Elvis schon beeindruckend, aber dennoch mit reizvoller Ambivalenz rübergebracht.

Spätestes aber wenn man hört, wie Elvis während er Aufnahme herumalberte, ist die Illusion ein "echten" Gefühls zerstört. Man darf sich da nichts vormachen.

Und bei Songs wie Don't cry daddy et al. (s.o.) ist mir der Tranendrüsendrücker einfach zu plump eingesetzt.

genau darum geht es

das ist der Grund, weshalb ich "behind-the-scene-Aufnahmen und Geblödel" nur bedingt gut finde ... denn sie zerstören auch immer ein wenig den Zauber des Endproduktes ...

also gut.
YOU GAVE ME A MOUNTAIN, geschrieben vom counrysänger marty robbins.
die alte biblische geschichte von hiob, dem der herrgott ein bisschen gar viel aufbürdet. besonders die zweite strophe mit "my woman got tired" geht mir immer ziemlich ans herz.


Born in the heat of the desert
My mother died givin' me life
Deprived of the love of a father
Blamed for the loss of his wife
You know Lord I've been in a prison
For something that I've never done
It's been one hill after another
And I've climbed them all one by one

Oh but this time Lord you gave me a mountain,
A mountain you know I may never climb
It isn't just a hill any longer
You gave me a mountain this time

My woman got tired of the heartaches
Tired of the grief and the strife,
So tired of working for nothing
Just tired of being my wife
She took my one ray of sunshine
She took my pride and my joy
She took my reason for living
She took my small baby boy

Yeah but this time Lord you gave me a mountain,
A mountain I may never climb
It isn't a hill any longer
You gave me a mountain this time
Yeah Lord, You gave me a mountain
Don't you know

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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)

sehe ich genauso und hat auch elvis gewusst - siehe die verballhornungen des textes ("i beat my little children so" ).
der song ist purer kitsch. als solchen schätze ich ihn allerdings sehr, muss ich sagen. die hymne aller scheidungskinder.

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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)

Wieso Scheidungskinder? Die Mutter ist doch wohl tot, oder? Zumindest habe ich es immer so verstanden.

Gerade die Tatsache, dass Elvis das Thema derartig "albern" bzw. eigentlich schon eher etwas fragwürdig angeht (heute würde sich jeder Sänger hüten, derart politisch unkorrekte Äußerungen an die Öffentlichkeit kommen zu lassen), machte mich eigentlich von Anfang an aufmerksam. Ich denke, es steckt mehr dahinter als "nur Kitsch" und ich vermute mal, dass er das auch erkannte ...

Auf den ersten Blick klingt es "lustig", was er da ablässt - und so war es mit Sicherheit auch beabsichtigt. Den eigenen Schmerz mit "Humor" und guter Laune zu maskieren, ist menschlich, und wird auch von uns verlangt. Es gehört sehr viel Mut und Stärke dazu, zur eigenen Verletztheit zu stehen. Oft geht man lieber den einfacheren Weg des "immer gut drauf / immer geil / immer leistungsfähig"-Seins. Ich denke nicht, dass seine "Witzigkeit" echt ist. Ich habe sie ihm nie abgenommen. In habe ihm immer sehr viele Dinge abgenommen - aber ausgerechnet das nicht.

Außerdem: Wo endet gefühlvolle Schilderung, wo beginnt Kitsch?

"you gave me a mountain" ist für mich diesseits der kitschgrenze, "don't cry daddy" jenseits.
(wie, kein scheidungssong??? )

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"We know that rock'n'roll was not a human invention, that it was the work of the Holy Ghost."
(Nick Tosches)