Das ist im Grunde schon richtig.

Das weiß kein Mensch.

Wie ich schon sagte, glaube ich auch nicht, dass man Elvis offen abgelehnt hätte, dazu hat er zu wenig polarisiert. Aber vielleicht wäre er wohl doch etwas deplatziert gewesen, wenn man bedenkt, wofür die Hippie-Bewegung stand und wofür Elvis und dessen Lifestyle.
"In The Ghetto" im Kontext eines sozialkritischen Umfeldes zu performen statt in Vegas, wäre ein interessantes Experiment gewesen, doch erstens kam es nicht dazu, und zweitens wäre - wie ebenfalls schon angedeutet - es problematisch gewesen, weitere passende Lieder auszuwählen, denn wirkliche Message-Songs hatte Elvis kaum im Repertoire - er hätte dann wohl einmal mehr den Hound Dog bemühen müssen, schätze ich.

Wollen wir festhalten: Einzigartig war der Elvis Presley definitiv, nur eben nicht der Einzige und artig auch nicht jeden Tag.
Ihn - bis zu einem gewissen Maße - auf ein Podest zu heben, halte ich für ein durchaus legitimes Verhalten seiner Fans, und zu denen gehören Rynn, Du und ich auch (und ich finde, das ist gut so!).
Nur übertreiben sollte man nicht, also den King (der er auch für mich ist) nicht in jeder Beziehung über andere stellen, denn auf anderen Gebieten (z.B. Songwriting) waren andere halt besser, das hätte auch Elvis neidlos anerkannt, könnte ich mir denken.
Leben und leben lassen ist wohl der beste Weg, den man gehen kann, das hat Mysty ja schon sehr treffend auf den Punkt gebracht.
Ich mag Elvis schon sehr lange, den Michael Jackson im Vergleich dazu weitaus weniger, wenngleich ich in einer Zeit aufgewachsen bin, wo der "Jacko" in Sachen moderner Popmusik wirklich das Maß aller Dinge war (damals in den Achtzigern waren Madonna und er die mit Abstand berühmtesten Stars im Musik-Business, dahinter kam gleich Prince), und ich habe immer anerkannt, was der Herr Jackson vor allem mit den Epoche prägenden Alben "Thriller" und "Bad" (inklusive bahnbrechender Video-Produktionen) geleistet hat - selbst, als er ab 1993 im Zuge der Kindergeschichten zur Persona non grata erklärt wurde.
Der "King of Pop" geht für mich auch als Nicht-Jackson-Fan daher voll in Ordnung.

Warum gleich so zickig?
Wir sind Elvisfans. Für UNS persönlich erscheint Elvis als der Größte und Beste und Großartigste. Unser Empfinden, unser Geschmack hat aber rein gar nichts mit einer objektiven Einordnung zu tun! Sogar Elvis selbst wäre nie auf die Idee gekommen, sich selbst als etwas Besonderes zu sehen. Er wusste, dass das, was er machte, vielen Menschen gefiel. Das führte bei ihm aber eher zu einer Haltung der Dankbarkeit anstatt zur Überheblichkeit.
Ganz nüchtern betrachtet, spielt Elvis zwar ganz vorne in der Liga der größten Stars der populären Musik des 20. Jahrhunderts, aber er spielt dort nicht allein, sondern mit einer ganzen Reihe anderer großer Künstler, die alle ihren Stellenwert und ihre Berechtigung haben, zusammen mit Elvis in einem Atemzug genannt zu werden.
Elvis hat in den 50ern vieles losgetreten, was andere inspiriert und weiterentwickelt haben. Es gab denke ich keinerlei Neid, sondern gegenseitigen Respekt.

Am Anfang meiner "Elvisfan-Zeit" war ich auch noch völlig auf Elvis fixiert, habe aber mit der Zeit gelernt, dass es sehr bereichernd ist, auch über den Tellerrand zu schauen, was es da noch alles an Musik gibt. Mein Musikgeschmack reicht heute von Elvis bis AC/DC, von Klassik bis Country, von Swing bis Deutschrock u.v.m. Es gibt für mich da keine Tabus und keine Grenzen mehr. Elvis hat für mich eine Sonderstellung, aber nur deshalb, weil er so ziemlich der Erste Sänger war, für den ich mich begeistern konnte und der mich durch mein Leben begleitet hat. Es kamen aber viele andere dazu und das ist großartig!

Auch was die blanken Fakten betrifft, hat Elvis zwar große Erfolge in vielen Bereichen gehabt, aber es ist schwierig bis unmöglich, ihn als DEN Erfolgreichsten zu bezeichnen, denn die "Konkurrenz" ist groß. Das ist auch gar nicht schlimm, denn die Vielfalt macht es.

Deshalb, sieh das alles doch etwas entspannter. Dir persönlich will und kann doch niemand Deine Begeisterung für Elvis wegnehmen, auch wenn er nicht die meisten Platten verkauft hat und nicht die meisten #1 Hits hatte und auch manchmal richtigen Mist gebaut hat. Dies zu realisieren hilft dabei, ihn das sein zu lassen, was er war und sein wollte: Ein ganz normaler Typ mit großem Talent, das er genutzt hat, um die Menschheit ein wenig glücklicher zu machen.

https://m.youtube.com/watch?v=-hdeQ9vL1pc

Der war schon a Wahnsinn

Diese Einleitung hätte mglw. nicht sein müssen, aber alles Andere hast Du prima zusammen gefasst!

Nicht wirklich zickig ,sondern sehr seltsam das hier Elvis von einigen ja fast schon heruntergemacht wird ,das passt nicht und dort war er noch schlechter usw. Das wundert mich schon sehr

Ein ganz normaler Typ ,das muss ich jetzt aber lange mal sacken lassen ,weil das war er Meinung sicher sicherlich nicht .
Auf den Schock höre ich mir gleich "Eloisa" vom Roger Whittaker an

Zum Thema King Of R+R muss man folgendes dazu sagen

Dieser " Titel" wurde Elvis sozusagen von den Radio Disc Jockey´s verliehen weil er den meisten kommerziellen Erfolg mit dieser Musik gehabt hat u. auch die meisten Hits in den Charts hatte. Kein Little Richard od. Jerry Lee Lewis kann da ansatzweise mithalten. Nicht mal die beiden zusammen u. zwar selbst wenn man nur die 50ér Jahre rechnet. Wenn man die 60ér u. 70ér Jahre auch noch rechnet sind die beiden gar nicht mehr zu sehen.

...leichter gesagt als getan, aber ignorieren ist so manches Mal die beste Lösung, liebe Rynn!