Und selbst finanziell hat es sich nicht wirklich gelohnt, wenn er in der gleichen (oder abzüglich der Reiserei sogar noch in weniger) Zeit das gleiche Geld (oder sogar mehr) verdient hätte.

Gute Frage. Hat er was von Europa gesehen, als er hier stationiert war? Hat er sich in Amerika irgendetwas angeguckt, als er unterwegs war? Nein!

Er kannte nur Flughäfen, Hotelzimmer und Konzerthallen. Das ganze Gerede von "Herausforderung" ist absoluter Quatsch. Für Elvis hätte es keinen Unterschied gemacht, ob er sein Standard-Programm nun in Paris, Rom oder München abgezogen hätte, oder in Chicago, Memphis oder L.A. - außer, dass die Amis wenigstens seine Gags verstehen.

Eben. Wenn er es wirklich gewollt hätte, hätte er es gemacht. Seine öffentlichen Äußerungen waren nur Lippenbekenntnisse. Was hätte er in den Interviews auf die entsprechenden Fragen auch anders sagen sollen? Die Wahrheit? "Ach Leute, ich habe keinen Bock auf die stressige Rumreiserei, mich nervt das ja schon in den USA, was soll ich meinen Arsch denn noch nach Japan bewegen, wenn die Japsen doch eh schon scharenweise nach Las Vegas fliefen, wenn sie mich sehen wollen? "

Vielleicht hatte Parker einfach die besseren Argumente, und Elvis hat nicht mangels eigenem Willen auf ihn gehört, sondern aufgrund von Überzeugung, und weil er ihm vertraute. Und das nicht zu Unrecht, wie der Erfolg beweist.

Ein Künstler bezahlt einem Manager horrende Summen, damit er ihn in karrieretechnischen Fragen berät. Parker hat das getan, und Elvis wurde dadurch zum erfolgreichsten Künstler aller Zeiten. Warum sollte er einen Manager bezahlen, aber seine Ratschläge in den Wind schießen und das genaue Gegenteil tun? Dann kann er sich das Geld auch sparen. Logisch, ne?

Darüber hinaus hätte ich gerne mal Elvis' Gesicht gesehen, wenn man ihm an der Grenze erklärt hätte, dass weder er noch seine Bodyguards in Europa Waffen tragen dürfen...

Er hätte sich den Weg schon frei geschossen...

Ist deutlich geworden, was ich sagen wollte?

Jepp!!!

Apropos Standard-Programm: Weil ich gerade ein Konzert von 1976 im Player habe, wie hätte denn Eurer Meinung nach so eine Setliste auf einer Deutschland- bzw. Weltournee ausgesehen? Hätte sich Elvis da nicht gewaltig umstellen müssen? Da wäre doch sicher nichts als Jailhouse Rock, Teddy Bear u.ä. auf dem Programm gestanden. All die "Exoten", die er bei seinen Tourneen immer wieder ablieferte, wären doch bei solch einem Projekt vorerst hinfällig. Da wären Hound Dog und Such a Night an der Tagesordnung gewesen. Hätte Elvis das wirklich mitgemacht? Oder sehe ich da irgendwas völlig falsch?

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Ahnungslosigkeit ist die Objektivität der schlichten Gemüter - Harald Schmidt
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Warum hätte er die Setliste ändern sollen.Das Programm kannte doch damals ohnehin niemand.Aus heutiger Sicht wenn man schon 80 verschiedene Shows aus dem Jahre 76 gehört hat,denkt man vielleicht schon wieder die gleichen Lieder aber damals wäre das Neuland für alle gewesen.Und ich kann euch schwören wir wären alle begeistert gewesen.

Das sehe ich etwas anders. Ein Standard American Programm ala "American trilogy", "How great thou art" wäre vielleicht nicht angebracht gewesen.

Songs wie "never been to spain" wären vielleicht ganz witzig gewesen. "the wonder of you" für UK und "Wooden heart" für Deutschland

Das sehe ich anders,weil gerade Leute,die nicht unbedingt Elvis Fans sind,besonders An American Trilogy erwähnen wenn sie die Aloha From Hawaii Show gesehen haben.Dazu kommt noch das Trilogy ein Nummer 8 Hit in den UK Charts war,also erfolgreicher als in US.
Never Been To Spain und The Wonder Of You hatte er ja ohnehin sehr oft in seinen Shows gesungen.