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#1
15.11.2006, 09:40
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Mit Tolle und Cowboyhut - Zur Premiere von Love Me Tender vor 50 Jahren
Mit Tolle und Cowboyhut
Schon seit dem frühen Morgen wächst die Schlange. Es sind fast ausschließlich Teenager, die auf den großen Moment warten. Schließlich stehen 1500 junge Leute mit klopfenden Herzen und voller Erwartung vor dem Paramount-Theater in New York. Sie alle können es kaum erwarten, den großen RocknRoll-Star, den Mann mit der kecken Tolle und den kreisenden Hüften, eben Elvis Presley, in seinem ersten Kinofilm zu sehen. „Love me tender“ hat Premiere: Am 15. November 1956 läuft das schnulzige „Western-Drama-Musical“, dem man in Deutschland den ziemlich dämlichen Titel „Pulverdampf und heiße Lieder“ verpasst hat, an. Ein zwölf Meter großer Papp-Elvis steht im Kino. Immerhin hatte die Produktion eine Million Dollar verschlungen. Doch Elvis erweist sich als zugkräftiger Hauptdarsteller. Binnen einer Woche ist das Geld wieder eingespielt. Das Publikum ist wild darauf, ihren Lieblings-Wüstling in einem abendfüllenden Film zu sehen - da macht es nichts, dass die Kritiken schlicht vernichtend sind. Der Film erzählt die Geschichte zweier Brüder. Vance Reno stellt nach dem amerikanischen Bürgerkrieg fest, dass seine frühere Freundin seinen Bruder geheiratet hat, weil man ihn selbst für tot hielt. Vance will der Familie den Rücken kehren, doch dann wird sein Bruder Clint verhaftet. In so einer Geschichte ist natürlich viel Platz für Herzschmerz und - selbstverständlich - für jede Menge „heiße Lieder“. Auch wenn die Filmkritiker sich so gar nicht anfreunden konnten mit diesem Hollywood-Streifen: Für Elvis Presley war es erst der Anfang einer zweiten Karriere als Schauspieler. Es folgten noch 30 weitere Streifen mit Elvis. In „Love me tender“ musste der RocknRoll-Star direkt gegen erfahrene und beliebte Kollegen anspielen: Die Frau, um die er sich mit seinem Bruder streitet, wurde von Debra Paget dargestellt, die kurz zuvor mit „Der gebrochene Pfeil“ einen Riesenerfolg gefeiert hatte (und später als exotische Schönheit in Fritz Langs „Das indische Grabmal“ für damalige Verhältnisse gewagte Tempel-Tänzchen aufführte). Im amerikanischen Original sollte der erste Elvis-Streifen eigentlich „The Reno Brothers“ heißen. Doch als der Schmachtfetzen „Love me tender“, den Elvis im Film singt, als Single Anfang November gleich auf Platz eins der US-Charts schoss, entschied man sich zur Umbenennung. Bei dem Lied handelt es sich übrigens ursprünglich um eine volkstümliche Weise aus dem amerikanischen Bürgerkrieg. Skurriles am Rande: Weil Elvis in seiner Rolle das Ende des Films nicht überlebt, man sich aber Sorgen um das seelische Gleichgewicht der jugendlichen Zuschauer machte, darf Elvis nach seinem Ableben eine üppig orchestrierte Extra-Strophe von „Love me tender“ aus dem Off - bzw. aus dem Himmel - schmettern. Quelle: Kölnische Rundschau Geändert von gast-20071202 (15.11.2006 um 09:43 Uhr) 
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15.11.2006, 09:40
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