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04.01.2008, 11:39
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Just das heutige Konzert sieht sich der Kolumnist Bill Burk vom Memphis Press-Scimitar an. Am 15. Dezember 1976 wird sein folgender Kommentar veröffentlicht:
Nachdem man Elvis Presleys Abschlusskonzert im Las Vegas-Hilton abgesessen hat, geht man mit der Frage weg, wie lange es noch dauert, bis das Ende kommt, vielleicht plötzlich, und warum sich der King Of Rock’n’ Roll zum Gegenstand alles möglichen Spotts macht, indem er so offensichtlich krank auf die Bühne geht. Warum weiter machen? Um des Ruhmes willen? Er ist vielleicht der bekannteste, meistgeliebte Sänger aller Zeiten. Seine loyalen Anhänger haben vor dem Konzert fünf Stunden lang angestanden, nur um einen besseren Sitzplatz zu bekommen. Um des Geldes willen? Jedermann weiß, dass der Guru aus Graceland nicht klamm ist in der Brieftasche. Über die Jahre hat er sich gut abgesichert und könnte sich mit Leichtigkeit zur Ruhe setzen. Warum also? Ich räume eine Spur von Erregung ein, als die Band das Eröffnungsthema "2001 Space Odyssey" spielt, denn ich habe Elvis Presley seit seinem ersten Auftritt in Memphis – als wir nach seiner Entlassung aus der Armee im März 1960 gemeinsam in der Union Station ankamen – nicht mehr live auf der Bühne gesehen (obwohl Presley während seines Konzertes sagte, das sei 1961 gewesen). Was für ein charismatisches Phänomen er ist! Niemand kann das bezweifeln. "Wir verlieren Geld mit dem Showroom, wenn wir ihn buchen", sagte ein Sprecher des Hiltons, "wegen dem, was wir ihm zahlen müssen; aber aufgrund der Leute, die er anzieht, können wir das durch die Zimmer, an den Spieltischen (im Casino) und in den Restaurants wieder ausgleichen." Doch als Minute um Minute verstreicht und sich zu mehr als einer Stunde summiert, kommt einem die Frage, warum das Charisma weiter besteht. Es gibt nichts Neues. Abgesehen von dem viel beachteten Wanst, der mit einem locker sitzenden Jumpsuit geschickt kaschiert wird, dem hohen Kragen und dem extra breiten Gürtel, ist es derselbe Elvis. Er sagt etwas Unverständliches, verschwendet zwischen den Liedern eine Menge Zeit mit dummem Geschwätz. Singt dieselben alten, abgedroschenen Lieder, die ihn vor fast zwei Jahrzehnten an die Spitze katapultiert haben: "It’s Now Or Never", "Blue Suede Shoes", "C.C. Rider" usw. usw. usw. Und die zwei Male, die Elvis sein eigenes Repertoire verlässt, um "My Way" und "Bridge Over Troubled Water" zu singen, muss er von einem Textblatt singen, das hastig von Handlanger Charlie Hodge zugesteckt wird, der auch endlos viele Schals reicht, die kichernden Mädchen am Bühnenrand zugeworfen werden, und mehr Gläser mit Wasser, als man in einer Stunde und zwanzig Minuten zählen kann. Elvis sah schrecklich müde aus. Sogar seine berühmten kreisenden Hüften, die gar nicht mehr so oft kreisen, schienen programmiert. Das Publikum, das noch vor zehn Jahren die Lieder in Grund und Boden gekreischt hätte, war spürbar zurückhaltend, bis das Ende offensichtlich nah war. Man brauchte nur zwei Leibwächter, um nach der letzten Nummer die Übereifrigen von der Bühne fern zu halten. Das mag wie eine einsame Meinung klingen. Ist es nicht. Während Presleys drei letzter Nächte hier waren diese Ansichten, oder ähnliche, immer wieder von ehemaligen Presley-Verrückten zu hören, die offen ihre Sorge um ihn zum Ausdruck brachten. Und dennoch kommen sie immer wieder und sie werden seine nächste Tournee begleiten, die am 27. Dezember in Wichita beginnt und am Neujahrstag in Pittsburgh endet. Einmal ein König, immer ein König. Vielleicht ist es das. Und vielleicht kommen sie auch nur deshalb, weil sie denken, er könnte das letzte Mal hier sein. |
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Burk erinnert sich, dass er aus aller Welt massenhaft Reaktionen auf diese Kolumne bekam, zustimmende, ablehnende, aber keine neutralen. Die Memphis-Mafia soll den Artikel vor Elvis versteckt haben, bis er ihn im März 1977 doch zu Gesicht bekam und schockiert einige Fans an den Gates Of Graceland nach ihrer Meinung befragte – die natürlich deutlich positiver ausfällt. Elvis ruft Burk an und stellt ihn zur Rede – das Ende einer langjährigen Bekanntschaft.
Burks Kritik ist tatsächlich nichts anderes als vernichtend. Zum Glück ist sie nur eine Momentaufnahme und verkennt Elvis’ starke Augenblicke – auch während dieses Engagements! Burk hat ausgerechnet eines der weniger starken Konzerte erwischt. Und wer Elvis zuletzt 1961 live gesehen hat (und das wusste Elvis tatsächlich besser als er!), erwartet wahrscheinlich einen ganz anderen Entertainer. Fans, die ihn in den 70ern des Öfteren gesehen haben, konnten die Veränderungen des Stars mitverfolgen und darin auch Gutes finden – sie sind mit ihm auch ein bisschen bescheidener geworden. Wer aber eine Pause von 15 Jahren eingelegt hat oder Elvis in diesen Tagen zum allerersten Mal sieht, mag natürlich erschrocken sein – Elvis ist einfach nicht mehr das wüste Sexsymbol früherer Tage, er ist körperlich in schlechter Verfassung und psychisch oftmals auch, doch dafür hat er neue Qualitäten entwickelt. Das eigentlich Furchtbare an diesem Artikel jedoch sind seine prophetischen Aussagen – Elvis wird tatsächlich nie wieder in Las Vegas auftreten, sondern ganz plötzlich sterben. Doch selbst das rechtfertigt Burks Artikel nicht gleichsam in allen Aussagepunkten. |
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hat Humbard diese Geschichte nicht ein bißchen anders erzählt? Er hatte doch zu Elvis gesagt:" Du bist mein Glöckchenschaf." "Glöckchenschaf?" fragte Elvis," wie ist das denn gemeint?" "Das Schaf in der Herde, mit der Glocke um den Hals, das den anderen verantwortungsvoll und behütend den Weg weist", erklärte Humbard," und das bist Du für mich." Da ergriff Elvis seine Hand und weinte.
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Äh, diese Version kenne ich nicht. Glöckchenschaf. Niedlich.
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Wieviel Wahres auch immer dran ist an Burkes Bericht, bei mir entsteht beim Lesen des Bereichtes ein Kloß im Hals, und ein Tränchen will sich in den Augenwinkel schleichen. Dass El in dieser Zeit schlechte Momente (und auch schlechte Auftritte) hatte, ist wohl unbestritten. So ein "Augenzeugenbericht" bringt mir das noch mal näher.
Und wieder einmal denke ich: Mit dem Elvis nach 1975 komme ich immer noch nicht klar - es bricht mir das Herz, ihn mir in solchem Zustand vorzustellen. (Früher begann meine "Verweigerung" schon ungefähr bei '73 - dank dem Forum entdecke ich aber immer mehr Highlights auch nach dieser Zeit. Aber mit den letzten Jahren hab ich nach wie vor meine Probleme. Traurig, aber wahr.) |
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Das ist ja ein schönes Bild! Dankeschön!
Hast Du das genaue Datum dazu? |
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Das Datum habe ich leider nicht. Aber Elvis hat zu der Zeit hin und wieder Are You Lonesome Tonight gesungen und dabei mit Charlie Hodge herumgealbert. Es gibt Filmaufnahmen davon, die für das CBS-Special 1977 gedreht wurden. Ich weiß nicht, ob Elvis diesen Anzug 1976 noch getragen hat, sonst ist es ein Bild aus 1975. Andere User hier kennen sich damit besser aus. |
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Stichworte |
1976, dezember, sonntag |
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