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Alt 27.05.2006, 23:10
edoep edoep ist offline
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die uebersetzung:

interview mit charlie hodge teil 3 - hollywood

F: was meinst du, welche filma hat elvis wirklich mit spass gedreht, nachdem er von der armee zurueckkam?

A: nun, ich erinnere mich da an ‘charro’, einem jener filme, in denen er nicht sang, wir waren vom aussendreh retour und wieder im studio. dort war das haus aufgebaut, und die szenerie wurde praepariert. elvis stand drueben am ende der veranda. ich ging zu ihm hinueber. er sah zu boden. und er sagte, ‘charlie, ich fange an, mich wie meine filmfigur zu fuehlen’. elvis hatte durchaus den tiefgang fuer ernsthafte rollen. aber alles, was sie ihm tatsaechlich gaben, waren zweitklassige musikfilme.

F: hat elvis dir erzaehlt, welche arten von rollen er wirklich gerne spielen wollte?

A: nun, so kann man nicht sagen, welche art von filmen er drehen wollte; genau wie jedermann musste er sich das drehbuch ansehen und dann entscheiden, ob es gut war. weisst du, irgend jemand brachte ihm vielleicht etwas vorbei. aber alles, was er bekam, musste vorher am colonel vorbei. und der colonel …. also, ich sage dir mal was. ich habe mit kurt russell in dem film von dick clark gespielt. shelley winters spielte in diesem film seine mutter. sie sagte, sie habe elvis probeaufnahmen gesehen, und hal wallis mit colonel parker sprechen gehoert. und er habe gesagt ‘colonel, wir sind der meinung, dass elvis das zeug zum ernsthaften schauspieler hat’. und das war immerhin der produzent hal wallis, es sei denn, ihr wollt weiterhin diese zweitklassigen musikfilme machen. angeblich antwortete der colonel daraufhin ‘nun, diese musikfilme bringen uns das geld. deswegen machen wir sie weiter’. und elvis wurde in dieser sache niemals um seine meinung gefragt. nun, dies erzaehlte mir shelley winters, als wir diesen film zusammen drehten.

F: ich moechte gerne ueber einige drehorte sprechen, ‘blue hawaii’. wie war es so, als ihr dort wart?

A: ich war nicht dabei. ich war zu jener zeit in vegas, ich arbeitete in nevada. aber ich habe bei den aufnahmen der filmmusik mitgemacht. danach musste ich nach nevada, arbeiten. alle anderen jungs durften nach hawaii. als sie wiederkamen, mieteten red und ich zusammen ein haus an. ich weiss noch, er lud alle zu uns ein, wir hatten in dem haus, das red und ich unten in hollywood angemietet hatten, eine art ‘luau’.

F: hast du einen lieblingsfilm, bei dem du zusammen mit elvis gearbeitet hast?

A: nun, wir hatten bei jeder menge filmen jede menge spass. ich meine, wenn elvis zwischen zwei szenen war, hatten wir wieder unsere wasserschlachten. oder wir liessen knallfroesche hochgehen oder aehnliches mehr. ich erinnere mich, elvis drehte eben irgeneinen film, und wir lieferten uns wieder die ueblichen wasserschlachten und so weiter. ich stand am ende des wohnwagens. elvis hatte einen wohnwagen als garderobe, der zu den drehorten gezogen werden konnte. ich stand also da und wartete darauf, dass jemand aus dem wohnwagen rauskam. red west war mit 2 eimern wasser ins gebaelk des studios geklettert. ich sitze also da und warte. ploetzlich kriegte ich einen ganzen eimer wasser auf den kopf.

als ich eben nach oben blickte, bekam ich den zweiten voll ins gesicht. daraufhin ging ich in die garderobe und holte mir ein trockenes hemd. ich haengte meine hemd zum trocknen auf. als ich nach 30 minuten wieder zurueckkam, war es immer noch klitschnass. wie gingen in die mittagspause. als wir vom essen zurueckkamen, war es immer noch tropfnass. nun, ich spazierte herum. nach einer stunde war es immer noch tropfnass. dann flitzte ich diesmal hinter den wohnwagen, blieb stehen und drehte mich nach meinem hemd um. elvis hatte eine dieser pumpen, weisst du, die sie verwendeten, um das gruenzeug am set frisch zu halten. es wird feucht gehalten, damit es echt aussieht. wann immer ich wieder weggegangen war, hatte er die pumpe wieder gefuellt und es nassgespritzt. also, er war es, der es die ganze zeit ueber waesserte. aber das war die art von bloedsinn, die wir rein zum spass veranstalteten.

F: wann war die tortenschlacht?

A: ahhhh. einmal hatten wir irgendwas fuer einen film zu machen. und elvis mochte diesen regisseur nicht besonders. denn er sass gerne herum und machte mit seinen kumpeln witze, sozusagen. aber elvis pflegte dann zu unterbrechen und zum set herueber zu kommen, weisst du, wir versuchen hier einen film zu drehen. ich glaube, damals hatte elvis gesagt ‘sieh mal, so bloed diese filme auch sein moegen, ich mache sie lediglich, um ein bisschen spass zu haben. wenn ich eines tages keinen spass mehr haben kann, haben sie keine arbeit mehr’. ganz ehrlich, denn in den 60ern hielt elvis hollywood am leben. jedermann sonst drehte seine filme im ausland an verschiedenen drehorten und so weiter. das tat hollywood weh. sie hatten filme. und elvis hatte als einziger die stadt nicht verlassen. er drehte seine filme in hollywood.

F: welches waren elvis’ liebste filmpartnerinnen? ann-margret und shelley fabares?

A: ich denke, shelley fabares war seine lieblingspartnerin. ich meine, machmal begannen sie eine gemeinsame szene, und elvis fing an zu singen. und da war ein ‘P’ in dem lied (puppet on a string). und als er das ‘P’ sang, fing ihr haar an zu fliegen. sie begannen beide zu lachen. und norman taurog, uebrigens elvis lieblingsregisseur, schickte sie kurzerhand nach hause. er sagte ‘wir schiessen die szenen um die eure herum. geht heim’. am naechsten tag waren beide wieder da und bekamen die szene endlich abgedreht. aber er stellte gerne mit shelley etwas an. er liebte es aber auch, den film mit frank sinatras tochter nancy zu drehen, elvis hatte eine menge spass. yeah. er drehte mit bill bixby, weisst du, wir drehten mit ihm diese simplen filme. auch da hatten wir eine unmenge spass, denn bixby erzaehlte davon, was er bei ‘my favourite martian’ zu treiben pflegte, etwa, sobald eine szene im kasten war, schnappten sie sich ihre fahrraeder und machten sich aus dem staub. das, was wir taten, diente einfach der entspannung, waehrend man darauf wartete, dass die szenerie wieder hergerichtet wurde. denn manchmal musste man bis zu 45 minuten oder eine stunde warten, bis man eine szene neu aufnehmen konnte. die dauerte nur 3 minuten.

F: was war mit ‘stay away, joe’?

A: wir bekamen fuer unsere statistenrollen ungefaehr 29 $ am tag. aber wenn dich einer der stars anfasste (sprich: wenn man eine pruegelszene hatte, a.d.ue), bekam man 100 $ fuer diesen drehtag. und nicht nur das, ich wurde herumgeschubst, und dann kippte mir auch noch jemand ein bier drueber. also bekam ich zu allem ueberfluss auch noch eine nasse abreibung. trotzdem erzaehle ich dir das. alle jungs ausser mir waren komparsen geworden. und elvis sagte, du musst dir eine ‘statisten-karte’ besorgen (eine arbeitserlaubnis, um in hollywood als statist = ‘extra’ in filmen arbeiten zu koennen, erteilt von der amerikanischen schauspielergewerkschaft , a.d.ue, siehe auch hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Associa...tes_of_America) . das war, nachdem ich fuer einen vollzeitjob zurueckgekommen war und mein engagement mit wakely* abgeschlossen hatte. ich gehe also runter, trete der gewerkschaft bei, kriege meine arbeitserlaubnis als statist und so weiter. und ich bin in dieser szene. ich spiele klavier. und elvis singt (‘we’ll be together’) auf spanish. was er, nur so nebenbei, rein vom klang her auswendig lernen musste. und wenn er morgens in der maske sass, sprach ich ihm alles vor, damit er es fuer den film lernt.

alsdann, ich lege mich ins zeug, mit dem ruecken zur kamera. ich spiele … und elvis singt, ‘un dos des remos siempre por siempre’. und ich singe wie louis armstrong, ‘un dos des remos …’. wenn du dir diese szene genau ansiehst, sie haben sie in schnipsel zerschnitten. elvis hat irgendwas gemacht, und sie mussten die lachanfaelle rausschneiden. also, sie muessen schneiden und es von einem anderen blickwinkel aus aufnehmen. das gleiche wieder, er hat ihnen nie gesagt, warum …. und wieder bricht er in gelaechter aus. er hat dem regisseur niemals erzaehlt, was der grund fuer seine ausbrueche war. aber ich sass bloss da und habe mich amuesiert, weisst du. am ende der szene stand er auf und brach wieder in ein ha-ha aus, aber ihr koennt es nicht hoeren. denn ich stand auf und sagte ‘also, also, mr. elvis, das war wirklich gut’.

F: das war dann bei paramount?

A: ja, wir hatten wirklich gerne spass beim drehen. und wie ich sagte, ich hatte schon vorher vor einer fernsehkamera gestanden, im vergleich dazu ist es einfach, vor einer filmkamera zu stehen, und ich hatte wirklich spass.

F: kannst du dich erinnern, dass beruehmtheiten wie pat boone oder johnny mathis elvis besuchten?

A: ja, tatsaechlich kannte ich pat boone weit laenger, als ich elvis kannte. denn er hatte red foley’s** tochter geheiratet. und ich verabredete mich mit red foley’s juengster tochter. also haetten pat boone und ich schwaeger werden koennen. ich kannte pat also schon sehr lange. ja, er mochte pat und seinen gesangsstil. es ist ein komplett anderer stil. aber pat hatte ein ordentliches einkommen, und er war ein netter mann.

F: ich wollte einen satz zu elvis und pat.

A: nun, ich fuhr ein paarmal zu pat’s haus runter. und sie luden mich ein. ich kannte also ihre maedchen, als diese noch babies waren. also hatte ich sie bereits vorher getroffen …. das war in berea, kentucky, in red foley’s heimatstaedtchen. auch pat war fuer einen soloauftritt da. ich hatte also schon das eine oder andere mal mit pat zusammen gearbeitet..

F: was dachte elvis ueber hollywood?

A: nun, ich meine, er dachte, dort gebe es jede menge aufschneider, deshalb wollte er auch seine freunde bei sich haben. als er wieder mit dem filmen und so weiter begann (nach der armee-zeit, a.d.ue.), wollte er all seine kumpels als komparsen haben.

F: elvis und ihr jungs, seid ihr viel ausgegangen damals?

A: ich entsinne mich, dass red west einmal von einem angesagten club erzaehlte…. der spaeter beruehmt wurde. dort wurden viele filme gedreht, im ‘palomino club’. an unserem ersten abend auf der piste gingen wir also dorthin, wir fahren also vor, und zwei oder drei kommen einfach so aus der eingangstuer geflogen, weisst du. wir sagten ‘oh-oh, da ist eine pruegelei im gange’. also geben wir gas und machen uns vom acker. nun, spaeter gab es einen club namens ‘red velvet’, in den wir oefters gingen. wir kannten die eigentuemer. elvis ging dort nicht hin, aber wir jungs alle schon. das war ein ort, an dem man sich entspannen konnte und wo man sich sicher fuehlte. weisst du, wie ich schon sagte, zu jener zeit waren das palomino und die gesamte umgebung ein ziemlich rauhes viertel.

spaeter wurde alles etwas moderner und so weiter. viele stars begannen dort ihre karriere. tatsaechlich war es dort, wo ich james burton kennenlernte. ich ging dorthin immer aus, und sang manchmal oder machte comedy. james stiess dazu und machte mit, denn er arbeitete damals mit ricky nelson. glen d. hardin war auch da, er war sozusagen der haus-pianist des clubs. es ergab sich dann einfach ziemlich passend, denn als fuer elvis und uns die zeit in vegas anbrach, da erinnere ich mich, dass lamarr fike ganz ernst war, mann. er meinte ‘wer zum henker begleitet elvis auf der gitarre, da scotty moore offensichtlich nicht mehr spielt?’ ich darauf : ‘james burton’. er drehte sich um und sagte ‘du hast recht’. genauso passierte es dann. so fing das an.

zwischenzeitlich arbeitete ich auch fuer harrah’s club in reno, vegas und lake tahoe. ich lernte, wie man eine show aufbaut und vorantreibt. damals war mir das nicht klar. als fuer elvis die zeit anbrach, in vegas wieder durchzustarten, hatte ich die erfahrung, wie man eine show aufzieht. wir sprachen durch, was bei jeder nummer gemacht werden sollte und so weiter. es waren genau jene erfahrungen von den tourneen mit jimmy wakely, die mich lehrten, was ich fuer spaeter mit elvis brauchte. wie ich das schon vorher sagte. gott hat mich …. er liess mich erst machen, was ich machen wollte, als ich in dem gospel-quartett war. danach stelle er mich an jenen platz, den er fuer mich bestimmt hatte. denn da war ich erst beim militaer, dann mit elvis in hollywood. dann machte ich mit wakely meine runden in nevada und lernte eine show aufzuziehen, das timing und alles, was dann elvis’ show wurde.

‘wie beendet man eine solche show?’ fragte mich elvis eines tages waehrend der proben. ‘es waere etwas sehr schoenes – und etwas komplett anderes -, wenn du sie mit einer ballade wie ‘I can’t help falling in love’ beendest’, antwortete ich. ‘danach ein hard-rock aehnliches abschlussthema. auf diese weise wird sich keiner daran erinnern, dass du das konzert mit einer ballade beendet hast.’ ‘richtig, das ist etwas neues’, meinte elvis. ‘I can’t help falling in love’ wurde sein markenzeichen, sein abschlussthema, und er veraenderte dies nie. ich erinnere mich, dass auch jimmy wakely manchmal sein konzert mit einer ballade abschloss. das war wunderschoen, und nunmehr war es ein teil von elvis.

copyright uebersetzung: EDOEP

* siehe dazu in kuerze ein interview mit lindalee wakely, der tochter von jimmy wakely

** red foley: http://en.wikipedia.org/wiki/Red_Foley