Thema: Neues Happy Birthday, Elvis!
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 09.01.2017, 00:00
sapperlot sapperlot ist offline
Foren-Profi
 
Registriert seit: 18.09.2013
Beiträge: 216
sapperlot Renommee-Level 0,4%
eine torheit ...

... die ich mir erstmals erlaube: zu schreiben an ein jenseits des irdischen.
*
ich liebe die poesie von rainer maria rilke. durch die straßen laufend in einer ganz, ganz desolaten verfassung, den blick nach unten gesenkt fiel dieser auf ein durchnässtes -es regnete- blass-blaues büchlein. es trägt den namen *am rande des unsagbaren. neue rilke-aufsätze* und ist geschrieben von dieter bassermann im jahre 1948, darin eine reflexion zu

rose, oh reiner widerspruch, lust,
niemandes schlaf zu sein unter so viel
lidern.

rainer maria rilke fand diese worte für sich selbst, wenn sein körper begraben unter erde liegt. es ist die schönste metapher, die ich kenne. rein lautmalerisch. ihr erschließen füllt bibliotheken.

es gibt nur einen menschen, ich bin ihm niemals begegnet, dem ich sie unerlaubter weise widmen möchte. es ist elvis aaron presley.

sein gesang klirrt in einer inneren tiefe an, die schier nur das gefühl der liebe in einer echten begegnung auslösen kann.

ich habe das dilemma der ausgewogenheit von gefühl und verstand. der gesang von elvis presley hat mich an die grenze der balance gebracht. freien lauf ließ und lässt ein einfacher kommentar auf youtube zu einem der clips: wer da nicht weinen kann, wird niemals weinen könnnen. eine us-amerikanerin, die ich nicht kenne, ließ mich in diesem dilemma durchatmen.

ja. ich weine. ich fühle nur noch und mein herz springt und meine seele klirrt und tanzt. und das ist gut.

friedrich hölderlin, der turmbewohner, da von schizophrenen schüben umnachtet und geplagt, schrieb diese gedichtzeilen, *hälfte des lebens*:

mit gelben birnen hänget
und voll mit wilden rosen
das land in den see,
ihr holden schwäne,
und trunken von küssen
tunkt ihr das haupt
ins heilignüchterne wasser.

weh mir, wo nehm’ ich, wenn
es winter ist, die blumen, und wo
den sonnenschein,
und schatten der erde?
die mauern stehn
sprachlos und kalt, im winde
klirren die fahnen.

die geburtsstunde, die glückseligkeit eines wesens und sein jähes ende.

ja, auch das gehört zu dem heutigen tag. dazwischen etwas wundervolles.

Geändert von sapperlot (09.01.2017 um 00:05 Uhr) Grund: ein punkt, ein unerlässlicher, fehlte
Die folgenden 2 Nutzer bedankten sich bei sapperlot für diesen Beitrag: