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Alt 04.06.2006, 16:15
edoep edoep ist offline
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die uebersetzung:

elvis spielt in der hauptstadt - nur eine nacht, 1956

1956
elvis presley’s erste single fuer RCA, ‘heartbreak hotel’. die erste von insgesamt 17 hitsingles haelt sich 8 wochen lang an der spitze. ‘heartbreak hotel’ etabliert elvis presley wie auch den rock ‘n’ roll an sich als nationales phaenomen. im jahr 1956, presley’s bestem jahr, sollte er auch in der milton berle show auftreten, in der steve allen show und bei ed sullivan.

elvis hat das gebaeude verlassen, und sein schiff hat segel gesetzt.
vor 50 jahren, an einem kalten und windigen 23. maerz, konnte das publikum den ersten blick live auf den aufsteigenden koenig des rock ‘n’ roll werfen. fuer seine anhaenger wie fuer die neugierigen war es ein ausflug nach nirgendwo im mondlicht mit dem frueheren lastwagenfahrer aus memphis. fuer die S.S. mount vernon begann eine frustrierende vorstellung, als die sonne ueber dem letzten dampfschiff auf dem potomac unterging.


elvis auftritt am 23. maerz 1956 bei der ‘wilson line’

von peter golkin / copyright 2006 peter golkin


die hauptstadt der nation war im jahr 1956 noch immer eine stadt mit starker suedstaatenpraegung, hatte sie doch nach der depression viele kraefte aus den appalachen* (gebirge im sueden der USA, a.d.ue.) angezogen. unter jenen, die eine zuflucht fanden, war ein ansager im oeffentlichen rundfunk aus ‘lizard lick’, north carolina, mit dem melodioes-lautmalerischen namen ‘connie b. gay’ ******

gay hatte 1946 eine einstuendige radioshow fuer country-musik an land gezogen bei dem neuen 1000-watt WARL-radiosender in arlington, und benutzte dieses programm, um ein rasch anwachsendes musik-promotion-geschaeft zu etablieren, die urheberrechtsgeschuetzte marke ‘town and country time’. eine von gay’s staerksten waffen war eine vereinbarung ueber das regionale monopol, shows der ‘grand ol’ opry’ stars zu verpflichten. der erfolg an der kasse war praktisch unausweichlich, da er knueller wie eddy arnold, lefty frizzell und hand williams praesentierte in staetten wie der ‘constitution hall’**, dem ‘griffith stadium’*** und dem ‘DC armory’****. gay wurde zu einer derart tragenden saeule dieser jungen industrie, dass hank williams, als es mit ihm steil bergab ging, einige seiner letzten monate in gay’s haus in arlington verbrachte.

im jahr 1950 mietete gay auch einige der abendfahrten den potomac runter bei der ‘wilson line’ an (einer schiffahrtsgesellschaft, a.d.ue.), die tagsueber touristen zum mount vernon auf den anhoehen von virginia schipperte und zum freizeitpark in der ‘marshall hall’ gegenueber in maryland. in einem interview im jahre 1986 mit einer washingtoner zeitung erinnerte sich gay, seine ‘country musik mondschein-fahrten’ seien ‘vom ersten tag an eine absolute sensation gewesen. wir hatten stets um die 3.000 passagiere geladen. in der ersten show hatten wir ‘grandpa jones’. ich habe keine einzige der shows verpasst.’ platz war der reine luxus in diesen naechten an bord der ‘mount vernon’, dem groessten schiff der ‘wilson line’, dessen kapazitaet offiziell mit 2.400 passagieren angegeben war. rund 75 meter lang (201 fuss) und 4 decks hoch, beworben als ‘amerikas schoenster dampfer’, war das schiff seit 1940 regelmaessig auf dem potomac gekreuzt (mit einigen unterbrechungen waehrend des krieges), vom rumpf aufwaerts neu restauriert und mit einem schicken stromlinienfoermigen hochzeitstortendekor verziert, gekroent von einem falschen schornstein. urspruenglich war die ‘mount vernon’ eine faehre in der bucht von delaware, 1917 in betrieb genommen unter dem namen ‘city of camden’. im maerz 1956 war die koenigin der ‘wilson line’ ein ebenso vertrauter wie schoener anblick auf washington’s hauptwasserstrasse, wo sie 3 mal taeglich bescheiden-exotische abenteuer bot.

die elvis presley show am ersten freitag im fruehling sollte die saison des jahres 1956 fue gay’s sogenannte ‘hilbilly kreuzfahrten’ einlaeuten. das wetter war unbestaendig, obwohl washington zu beginn der woche schon einige warme, sonnige gesehen hatte. der kolumnist der washingtonpost und times herald (beide zeitungen hatten im vorherigen jahr fusioniert), paul herron, arbeitete in seinen artikel zur erinnerung den hinweis des veranstalters an potentielle konzertbesucher ein, dass die hauptdecks auf der ‘mount vernon’ beheizt und verglast seien, nur fuer den fall, dass der winter an diesem abend zurueckkehren sollte.

den star der veranstaltung betreffend, aeusserte herron keine persoenliche meinung, sondern berichtete den lesern seiner kolumne ‘on the town’ lediglich, dass das 21-jaehrige aufstrebende phaenomen schlicht ‘von vielen als einer der aussergewoehnlichsten country-saenger der letzten 10 jahre angesehen werde.’ gay hatte zuviel in das gebiet country-musik investiert, als dass er nunmehr sein werbematerial umstellte auf rockabilly oder rock ‘n’ roll oder was auch immer dieser junge sang, koennte dies doch eine kurzlebige neue stroemung bleiben. ausserdem hatte elvis gerade im vergangenen monat seine erste landesweite nummer 1 single auf der ‘billboard’s country & western’ hitliste plaziert mit dem titel ‘I forgot to remember to forget’, aufgenommen bei sun, wiederveoeffentlicht bei RCA.

herron fuegte noch an, elvis werde von seinen ’blue moon boys’ begleitet, obwohl der gitarrist scotty moore, der bassist bill black und der dazugekommene schlagzeuger d.j. fontana im vergangenen jahr eher zu einer namenlosen gruppe verblasst waren. RCA hatte elvis im november 1955 unter vertrag genommen und war nicht interessiert, die langzeit-begleitband des saengers hervorzuheben. daran war auch presley’s neuem manager, tom parker, nicht gelegen. doch aus alter gewohnheit heraus hoben die veranstalter die ‘blue moon boys’ noch gelegentlich einige monate lang auf konzertplakaten hervor.

die show auf der ‘mount vernon’ sollten melvis price und die ‘santa fe rangers’ mit einigen bescheidenen eigenen stuecken eroeffnen, praktisch einheimische aus easton, MD. obwohl herron wenig interesse an presley’s musik zeigte, war er doch genug beeindruckt, um den scheck ueber 12,000 $ fuer eine kuerzliche veranstaltung in norfolk zu erwaehnen und den 40.000$ deal des jungen mannes mit RCA. nervoese manager der plattenfirma waren eben erst bestaetigt worden (in der richtigkeit, elvis ‘eingekauft’ zu haben, a.d.ue.), als elvis erste offizielle RCA single ‘heartbreak hotel’ am 3. maerz auf platz 68 in die pop-hitlisten einstieg nach ihrer veroeffentlichung im januar.

elvis’ erster auftritt in washington fiel zusammen mit dem tag, an dem RCA mit dem versand seiner namensgebenden ersten LP an die plattenlaeden begann, zusammen mit 2 verkuerzten maxi-singles. alle 3 veroeffentlichungen hatten das gleiche cover – grellrosa und quietsch-hellgruene buchstaben umrahmten dem kuenstler, der seine gitarre hielt, die augen geschlossen und die lippen in fast religioeser inbrunst geoeffnet. er war ein gesicht, das dem publikum der landesweit ausgestrahlten fernsehsendungen bereits irgendwie vertraut wurde.

seit ende januar war elvis 5 mal in der ‘stage show der dorsey brothers auf CBS aufgetreten. das von jackie gleason produzierte variete-programm konnte das risiko mit dem eigenartigen saenger mit dem eigenartigen namen leicht mehrfach eingehen, da es andauernd in den einschaltquoten der perry como show auf NBC hinterherhinkte. nach diesem auftritt in washington sollten elvis, scotty, bill und D.J. nach new york abreisen an diesem samstag abend, zu ihrem dortigen sechsten und letzten auftritt.

nach der kurzen anreise von richmond nach einem termin im mosque theater am donnerstag abend, hatte elvis an diesem freitag vor dem auftritt nur eine verpflichtung in washington: er musste zum ‘evening star television center’ in connecticut und van ness zu einem interview des radiosenders WMAL channel 7, der von gay produzierten sendung ‘town and country time’, ausstrahlung um 6.30 abends. die sendung wurde moderiert von gay’s schuetzling jimmy dean, einem hochgewachsenen 27-jaehrigen texaner, und eigentlich haette zwischen den beiden jungen maennern vor der kamera ein funke ueberspringen sollen. dean war zudem der charismatische frontmann seiner eigenen kleinen band, den ‘texas wildcats’, dessen stern ebenfalls im aufstieg begriffen war dank einiger landesweiter plattenerfolge und des erst kuerzlich erfolgten zusammenschlusses von gay’s radio- und TV-programmen.

doch in seiner autobigraphie ‘Thirty Years of Sausage, Fifty Years of Ham’(’30 jahre wuerstchen, 50 jahre schinken’) erinnert sich dean an die live-unterhaltung vor der kamera als das ‘vermutlich schlechteste, was ich jemals gemacht habe’.

‘es ging ungefaehr so:

jimmy: also elvis, du wirst heute abend auf den SS. mount vermont spielen, richtig?
elvis: japp.
jimmy: bist du jemals vorher auf einem dampfer aufgetreten?
elvis: noe.
jimmy: ich koennte mir vorstellen, dass du dich darauf freust, oder?
elvis: japp.

das war’s auch schon. japp, noe …. das war alles, was er rausbrachte.’

dean erinnert sich, jahre spaeter, also sie beide regelmaessig in las vegas auftraten, entschuldige sich elvis fuer seine kurz angebundenen antworten und erklaerte, er habe sich einfach vor der kamera gefuerchtet. ein photo, aufgenommen in den kulissen der ‘town and country time’, zeigt, dass ihm zumindest sein sinn fuer garderobe nicht abhanden gekommen war: sportjackett, keine krawatte, und grell gemusterte socken neben dean in country-stil stiefeln und halstuch. war schon das interview eine enttaeuschung fuer alle beteiligten, so stand auch auf der mount vernon nicht alles zum besten.

waehrend sich die konzertbesucher am fruehen abend am pier 4 der ‘wilson line’ auf der maine avenue an der N street, SE, versammelten, gab es nichts, was darauf hinwies, dass der schiffsmotor an diesem nachmittag vor fort mcnair kaputt gegangen war waehrend der rueckkehr von einer fahrt zu general washington’s anwesen. als reaktion auf das dauernde, wiederholte notsignal der schiffsirene schleppte die feuerwehr von washington DC die ‘mount vernon’ und ihre 50 passagiere den washington channel hoch und nach hause ins dock, wo eine wartungsmannschaft damit begann, ein defektes hochdruckabsperrventil zu reparieren.

mitarbeiter der schiffahrtslinie riefen gay an und informierten ihn, das schiff koenne moeglicherweise nicht auslaufen. der veranstalter, der ungefaehr 4.500 $ fuer an chartergebuehren investiert hatte und bereits hunderte von tickets im vorverkauf losgeschlagen hatte, beschloss, die kasse geoeffnet zulassen und auf eine schnelle schadensbehebung zu hoffen. zu seinem ungemach beitrug ueberdies ein sturm, der sich vom nordwesten auf washington zubewegte und wind mitbrachte, einigen regen und temperaturen runter auf etwa den gefrierpunkt ***** (originaltext: 30 grad fahrenheit = circa 0 grad celsius).

ein anderer reporter der ‘post’ und des ‘times herald’, bill gould, erinnert sich, dass jene passagiere, die an bord gingen, geruechteweise gehoert hatten, die fahrt wuerde abgesagt. als die abfahrtszeit 20.00 uhr naeherrueckte, wurde in einer ansage klargestellt, dass der motor noch immer nicht funktionierte.

‘doch selbst wenn wir nicht ablegen sollten, bekommen sie 2 shows statt einer, und wir hoffen, sie werden zufrieden sein.’ jenen, die wieder von bord gehen wollten, wurde eine rueckerstattung angeboten. die leser von gold’s ‘district line’ kolumne erfuhren, dass gay hoechstpersoenlich an der gangway stand und an etwa 100 besucher die 2 $ eintrittspreis zurueckzahlte. ‘dann wurde der landungssteg hochgezogen, und die veranstaltung begann. es war eine bitterkalte nacht, sodass die ins mondlicht getauchten offenen decks wenig attraktiv waren. die meisten passagiere draengten sich in den verglasten hauptdecks, um die show zu sehen.’

‘dies resultierte darin, dass es auf der tanzflaeche viel zu belebt war, um zu tanzen, waehrend die show fast 3 stunden dauerte; es war offensichtlich, dass man sich ernsthaft bemuehte, fuer die jungen leute nicht den abend nicht zu einer kompletten enttaeuschung werden zu lassen.’

gold verteidigte einige tage nach der show heftigst gay und die ‘wilson line’ in beantwortung ‘mehrerer’ beschwerden mit klagen ueber die abgesagte fahrt, die der kolumnist nach eigenen aussagen von jungen konzertbesuchern erhalten hatte. in beantwortung einer behauptung, es habe keine rueckerstattung gegeben, empfahl gold dem teenager: ‘ich schlage vor, du informierst dich ueber alle fakten betreffend die nicht stattgefundene schiffstour, und ueberdenkst dann nochmals deine beurteilung im licht eines besseren verstaendnisses dieses vorfalls.’

fuer gay sollte dieser abend stets als jener in seiner erinnerung hervorstechen als ‘der einzige, an dem ich das boot nicht vollkriegte.’ er erinnerte sich an seine entscheidung, die ‘mount vernon’ sollte ‘zumindest vom land ablegen’, aber ‘da das schiff dies nicht tat, verlangten eine menge leute ihr eintrittsgeld zurueck. also zahlte ich es aus, sie gingen wieder und verpassten elvis.’

jene, die an bord der ‘mount vernon’ geblieben waren, hoerten hoehepunkte aus seinen tagen bei ‘sun’ und lang-favorisierte rhythm and blues hits wie ‘money honey’ von den drifters, das auf seinem neuen album zu finden war, und das auch fuer die ‘stage show’ des folgenden abends ausgewaehlt worden war. sie hoerten auch das neue RCA material wie ‘heartbreak hotel’ und ‘blue suede shoes’, geschrieben und zuerst aufgenommen von carl perkins, der noch bei sun war. perkins und seine band waren in jener woche in einen schweren autounfall in delaware verwickelt gewesen, und elvis und seine begleitband hatten ihnen vor der abreise aus richmond noch ein genesungstelegramm geschickt.

es bleibt unklar, ob elvis in dieser versprochenen zweiten, ungeplanten vorstellung waehrend des 3-stuendigen programms auf der ‘mount vernon’ auftrat, aber jegliche moegliche abaenderung des vertrages ruht vermutlich in den hoechst sorgfaeltig gefuehrten archiven von tom parker, die in graceland noch immer katalogisiert werden. waehrend sich elvis an mehr als ein jahr strapzioeser tourneen gewoehnt hatte, waere eine tour-de-force an diesem freitag gewiss nicht zu seinem besten gewesen. er hatte anfang der woche an einer erkaeltung laboriert und wurde bereits in einigen stunden in manhattan erwartet, trotz eines schneesturms auf dem weg dorthin. und am sonntag sollte er fuer probeaufnahmen in hollywood nach kalifornien fliegen.

pier 4 ueberlebte die gewaltigen umstrukturierungen der suedostens der stadt in den 1960ern, und dient bis heute als heimathafen der ‘potomac spirit excursions’. veraenderungen in der nachbarschaft brachten ihm eine neue adresse ein, naemlich 6th und water streets, aber die passagiere werden noch immer vom frueheren ‘wilson line’ hafengebaeude begruesst, das der oertliche architekturhistoriker peter sefton schaetzt wegen seines kolonialstils, der ‘jenen backsteingebaeuden und gartenhausern so sehr aehnelt, die in den 1940ern ueber ganz arlington und alexandria verstreut wurden’.

nach reparatur der motoren fuhr die ‘mount vernon’ noch einige jahre und befoerderte grob geschaetzt eine halbe million passagiere jaehrlich, einschliesslich der japanischen kronprinzessin. doch ohne dies zu ahnen, verabschiedete das schiff seinen letzten passagier waehrend der letzten tour im herbst 1962. am 5. tag des jahres 1963 sah man das grosse dampfschiff auf seinem liegeplatz am pier 4 in schraeglage gehen. waehrend die feuerwehr an ort und stelle gerufen wurde, begann sie ploetzlich zu schlingern, bevor ihr staehlerner rumpf 7 meter tief ins eisige wasser versank. die reling schrammte am pier und verbog sich, waehrend alles ausser dem oberdeck untertauchte. im kielraum war ein ventil eingefroren, dann geborsten, und hinterliess den praesidenten der ‘wilson line’ in einem zustand des bedauerns darueber, dass er diese armaturen nicht in dung hatte einpacken lassen, ein uralter trick, waerme zu erzeugen.

das beschaedigte schiff wurde gehoben und am dock an der ‘marshall hall’ vertaeut. einige monate spaeter wurde es in ein geschuetztes watt gleich oberhalb der woodrow wilson bruecke in maryland gebracht, wo sie mit ihrem noch immer wassergefuellten frachtraum lag, um – ohne einen grossen anker – ihr wegdriften zu verhindern. zwischenzeitlich hatte die ‘wilson line’ einen ersatz fuer seine koenigin gefunden – die wesentlich juengere und von diesel-motoren getriebene ‘hudson belle’, die bald darauf in ‘george washington’ umbenannt wurde fuer die saison des jahres 1963 und viele weitere jahre.

gegenstand unterschiedlichster ueberlegungen fuer ihre wiederherstellung, wartete die ‘mount vernon’ indes an der bruecke, bis im jahr 1967 ihre bergungsrechte an die ‘seafarers international union’ verkauft wurden, die das schiff seiner schulflotte in piney point, MD, einverleiben wollten. sie wurde nach norfolk geschleppt, dort wurde die ‘mount vernon’ mit innenschotten nachgeruestet, um so ein auditorium mit 300 sitzplaetzen zu schaffen, klassenzimmer und bueros auf den oberdecks und eine bibliothek im unterdeck. der grosse dampfmotor wurde ausgebaut. die wiederbelebte ‘mount vernon’ wurde in einer zeremonie an der ‘union school’ umgetauft in ‘charles s. zimmerman’ zu ehren eines langjaehrigen fuehrers der arbeiterbewegung.

die geschichte des schiffes in seinen spaeteren jahren und seine rolle in piney point sollten im lauf der zeit verblassen. im jahr 1984 hatte die schule neue unterrichtsgebaeude und keinen bedarf mehr an der mittlerweile wie ein spukschiff aussehenden ‘zimmerman’. zwei jahre spaeter wurde sie nach new york geschleppt, wo zwei aufstrebende gastronomen sie als geeignet erachteten, um als kulisse fuer ein gourmet-restaurant im hafenviertel von yonkers hergerichtet zu werden. das damals 79 jahre alte dampfschiff, dessen wert von den ’seafarers’ auf 500.000 $ veranlagt wurde, wurde verkauft und bekam zusammen mit seinem neuen namen ‘river princess’ auch gleich ein liegeplaetzchen an der hafenmauer eines aufgeschuetteten teils des hudson. doch das projekt in yonkers kam zum stillstand und die neuesten besitzer des alten schiffes gingen 1990 bankrott. zwei jahre spaeter berichtete das ‘westchester county business journal’, die ‘city of camden / mount vernon / charles s. zimmernan / river princess’ liege im marinehafen von brooklyn, zu drei vierteln unter wasser, nunmehr gegenstand einer anhaengigen juristischen auseinandersetzung.

welches schicksal schlussendlich das letzte dampfschiff des potomac ereilte, liegt ausserhalb der reichweite von google, lexis-nexis (einem meta crawler, a.d.ue.) und einer vielzahl von telefonaten nach new york. einer der beiden restaurantbesitzer aus yonkers legt den hoerer schon auf bei der blossen nennung des schiffes. der anwalt, der fuer das schiff zustaendig war nach dem bankrott, verstarb im letzten jahr ploetzlich. doch die registereintragungen auf www.steamboats.org tragen zu der annahme bei, dass die einstige koenigin der ‘wilson line’ irgendwann waehrend der amtszeit von clinton verschrottet wurde.

elvis’ letzte jahre hingegen sind mehr als ausfuehrlich dokumentiert. er trat nie wieder im ‘district’ auf (bundesstaat ‘district of columbia’, a.d.ue.), und seine wenigen weiteren auftritte in diesem teil des landes erforderten sowohl hallen wie basketball-arenen in vororten wie auch manchmal ein grosszuegig-wohlwollendes publikum. er selbst betrachtete gewiss seinen ihm nicht vorherbestimmten (im sinn von: aufgrund seiner herkunft ihm nicht der wiege vorhergesagten, a.d.ue.) besuch bei nixon im weissen haus im dezember 1970 als seinen erfolgreichsten auftritt in washington, bei dem er dem praesidenten mit viel charme ein schwer erreichbares abzeichen des ‘bureau of narcotics and dangerous drugs’ abschwatzte. als gegengeschenk bekam nixon ein gewehr. in ihrer unterhaltung fand die ‘mount vernon’ keinerlei erwaehnung.

copyright uebersetzung: EDOEP

zum leichteren verstaendnis einige weiterfuehrende links:

* appalachen: siehe wikipedia link
http://de.wikipedia.org/wiki/Appalachen

** constitution hall: siehe wikipedia link
http://en.wikipedia.org/wiki/Constitution_Hall

*** griffith stadium: siehe wikipedia link
http://en.wikipedia.org/wiki/Griffith_Stadium

****DC armory: siehe wikipedia link
http://en.wikipedia.org/wiki/D.C._Armory

***** fahrenheit : celsius: umrechnung wikipedia link
http://de.wikipedia.org/wiki/Grad_Fa...aturumrechnung

****** ‘gay’ heisst nicht nur ‘schwul’, in diesem sinne wird es seit circa 20 jahren verwendet. ‘gay’ heisst im urspruenglichen sinne schlicht ‘froehlich, gutgelaunt’. beispiel dafuer der filmtitel ‘the gay divorcee’ mit fred astaire & ginger rogers aus dem jahr 1934, der sich also keineswegs auf eine lesbische frisch-geschiedene dame bezieht, sondern auf eine ueber die offiziell vollzogene trennung hoechst frohgemute. somit kann man ‘connie b. gay’ scherzhaft uebersetzen mit ‘connie sei froehlich’. zum thema elvis passt das insofern besonders gut, also das beruehmte ‘johnny b. goode’ in der aussprache identisch ist mit ‘johnny be good’, also ‘ johnny sei lieb’. a.d.ue.

hier noch der link zum astaire / rogers film:
http://www.imdb.com/title/tt0025164/

der link zu connie b. gay:
http://www.dc-rock-and-roll.org/connie_b_gay.html

ein weiteres photo von elvis mit jimmy dean von jenem tag
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg elvis - elvis plays DC 03-26-56 jimmy dean 2.JPG (14,9 KB, 20x aufgerufen)