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Alt 31.08.2010, 09:33
Hunk Hunk ist offline
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Zitat von Gilla Beitrag anzeigen
Gerade lief auf ARTE ein Film über das Leben von Roy Black mit dem großartigen Christoph Waltz.

Schon damals war ich sehr überrascht über die Meldung, dass er eigentlich den R&R liebte und nicht die Schnulzen. Denn für einen Rock'n'Roller hatte er gar nicht die Stimme, zu wenig Aggressivität.

Aber im Film ist ganz deutlich geworden, dass er wohl "seine Seele" verkauft hat mit der Art von Musik und immer wieder zum alten R&R zurück kam. In seinem Musikkeller hingen Fotos u.a. von Elvis, Janis Joplin, Brian Jones, Jim Morrison usw.

Mann kann das aber alles nicht pauschalisieren.

Ein Arbeiter, der eigentlich clever ist und gerne im Büro den Lenz oder die ruhige Kugel schöbe, der aber nun ein Leben lang am Fließband steht, weil er in der Schule nicht aufgepaßt (vielleicht die falschen Freunde gehabt) hat, verkauft ja dann auch seine Seele.

Aber trinkt der bis zum Exzess? Hat der Bilder von Bürokräften in seinem Keller hängen?

Viele Sänger sind einfach bei der Musikrichtung hängen geblieben, mit der sie Erfolg hatten. Und Erfolg bringt jubelndes Publikum und letztenendes viel Geld, was ja auch Spaß macht.

Nicht jeder hat das Glück, eine so große Fangemeinde zu haben, dass er machen kann, was er will - und die Plattenfirma dabei so hinter ihm steht - wie Elvis.

Tony Marshall wollte Opernsänger werden - berühmt wurde er mit der "schönen Maid", als Stimmungssänger der Nation.

Caterina Valente kommt aus dem Jazz, hatte aber mit Schlagern in den Wirtschaftswunderjahren riesige Erfolge. Und ist eine der wenigen Künstlerinnen, die sich seit einigen Jahren glücklich und zufrieden in ihr Privatleben zurückgezogen hat (wie Peter Alexander und Freddy Quinn, die beiden erfolgreichsten männlichen "Ikonen" jener Jahre auch). Hut ab davor!

Freddy Quinn liebt eigentlich die Country-Musik, aber der Erfolg ließ nach, als er versuchte, das "Seemannsimage" abzulegen.

Peter Alexander liebe Sinatra und ist ein guter Jazz-Musiker, blieb aber letztenendes beim "deutschen Liedgut" hängen, aber immerhin so erfolgreich, daß er auch mal in die Bereiche "Volkslied", "Operette" und "verswingt" abdriften konnte, ohne, daß ihm sein Publikum das übel nahm. (Außerdem hatte er auch die Stimme dazu).


Nein, ich bleibe dabei, es liegt an jedem selbst, wie er sein Schicksal meistert oder verkraftet. Und Roy kam mit dem Verlauf seiner Karriere einfach nicht zurecht. Vielleicht mit seinem ganzen Leben - es kann nicht nur die nicht stattgefundene Rocker-Karriere sein.

Wenn der Film DAS vermittelt hat, macht er es sich bestimmt zu einfach.
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