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Alt 12.08.2014, 14:58
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Zitat:
Zitat von dschungelkönig! Beitrag anzeigen
Was mich an den Soundtracks und Filmen stört sind eigentlich zwei Dinge:

1) Elvis hat, obwohl er mindestens sechs Monate im Jahr frei hatte, also Zeit genug da war, seine Kernkompetenzen einfach schleifen (Studio) oder gar brachliegen (Live Entertainer) lassen. Und das auf dem Höhepunkt seiner Kraft als Sänger:traurig:. In der Blüte seiner Jahre sozusagen. Ewig schade. Denn andere Künstler machen ja auch Filme und treten trotzdem auf und bringen weiterhin normale Platten auf den Markt.

2) Wenn man schon Musicals dreht - wogegen ja nichts zu sagen ist, auch wenn Elvis selbst ja keine gemocht haben soll - dann sollte man auch vernünftige Songs und Choreographien zur Hand haben.

Es gibt auf fast jedem Soundtrack eine oder zwei gute Nummern, aber reicht das?

"Viva Las Vegas" zeigt ja wie es gegangen wäre. Da hatte man einen Regisseur der vom Musical kam und gute Songs. Ergebniss: ein richtig guter, bunter Unterhaltungsfilm bei dem die Lieder auch stark in Szene gesetzt sind und gut in die Story eingebaut wurden.
Interessante Überlegungen, dschungelkönig.
Ich habe es auch schon zig mal bedauert, dass Elvis - als er stimmlich in vollem Saft stand - mutmaßlich widerwillig (weil vom Management gedrängt) diese größtenteils uninspirierte Musik "runtersingen" musste, während Beatles oder Stones zeigten, was zeitgenössische Populärmusik inzwischen bedeutete: Intelligente, doppeldeutige Texte, das Spielen mit den soundtechnischen Möglichkeiten der damaligen Zeit, ein "Funken" auf gleicher Welle mit der Zuhörerschaft, wenn man so will.
Stattdessen spielte Elvis z.B. "Old McDonald has a farm" ein und hat sich insgeheim wahrscheinlich in Grund und Boden geschämt - oder sich einen neuen Cadillac zwecks Frustabbau gekauft...

Zitat:
Es gibt auf fast jedem Soundtrack eine oder zwei gute Nummern, aber reicht das?
Nein, eigentlich reicht das nicht, würde ich sagen. Man hätte sich dann wohl entscheiden müssen: Versuchen wir, Elvis als ernstzunehmenden Schauspieler zu etablieren (was ich mir gewünscht hätte, und was bedeutet hätte, gänzlich ohne gesungene Filmmusik auszukommen), oder man hätte mehr Mühe und Budget in die Musicals investieren müssen, also auch in hochwertigere Songs. Mit einer anspruchsvolleren Handlung, außergewöhnlichen Locations und hitverdächtigen Songs in größerer Zahl hätte auch Elvis selbst mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Freude an der Filmtätigkeit gehabt, diese als Herausforderung verstanden.
So aber hat er das eben nur hinter sich gebracht und damit die "Führungsrolle" auf dem Gebiet der Unterhaltungskunst freiwillig an die jüngere Generation abgegeben.

Geändert von Tafka S. (12.08.2014 um 15:05 Uhr)