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Alt 19.06.2005, 20:58
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"Eines Abends, ich war fünf oder sechs Jahre alt, schauten wir zusammen Fernsehen. Ich sah zu ihm auf und sagte: "Daddy, Daddy, ich möchte nicht, dass du einmal stirbst." Er sah auf mich herab und sagte: "Okay, das werde ich auch nicht. Mach dir keine Sorgen darüber." Ich sagte es mehrere Male zu ihm, wenn wir alleine waren. Er dachte bestimmt, ich sei total verrückt. Aber ich hatte immer das Gefühl, ihn beschützen zu müssen. Ich glaube, ich hatte da irgendwas aufgeschnappt. Ich war neun Jahre alt, als mein Vater starb, und ich war mir dessen ganz bewusst."

"An dem Tag, als Elvis starb, war Lisa zu Besuch bei ihm", erzählt Priscilla, "Sie sollte an diesem Tag zurück nach Los Angeles kommen. Sein Freund, Joe Esposito, rief mich an und berichtete mir. Elvis' Vater schickte mir das Flugzeug, die 'Lisa Marie', um mich abzuholen. Als ich Graceland erreichte, ging ich nach draußen, und dort war Lisa und fuhr in ihrem Golfwagen. Ich dachte: Mein Gott, wie gefühllos kann sie nur sein!? Aber dann begriff ich, dass es ihre Art war, mit der Sache fertig zu werden. Sie wusste, dass ihr Vater gestorben war, aber es berührte sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Als Lisa 14 Jahre alt war, wurde viel über den Tablettenkonsum von Elvis bekannt, und wir besprachen seinen Tod sehr sorgfältig. Ich war überrascht festzustellen, dass sie eine Menge Einzelheiten kannte, von denen ich eigentlich nicht wollte, dass sie es erführe. Aber als ich merkte, dass sie alles wusste, war ich doch erleichtert. Ich wollte nicht diejenige sein, die ihre Auffassung über ihren Vater verändert hatte."

"Ich war es gewöhnt, dass mein Vater Tabletten nahm, aber ich war zu jung, so dachte ich nicht darüber nach", sagt Lisa, "aber all diese Dinge ändern nie meine Liebe zu meinem Vater. Das ist wirklich ein ganz starkes Gefühl, das ich für ihn empfinde, für meinen Daddy, und nicht Elvis Presley."

"Eine Menge Leute sagen: Mein Gott, sie hat die Augen ihres Vaters, oder die Nase ihres Vaters", sagt Priscilla.

"Ich habe nicht diese Nase!" antwortet Lisa.

"Nun, ich weiß nicht", sagt Priscilla.

"Meinst du?" fragt Lisa. "Was ich genau weiß, ist, dass ich das Temperament von meinem Vater geerbt habe. Obwohl, wenn ich böse bin, bleibe ich meistens ruhig oder verlasse den Raum. Ich kann nicht über mein Leben mit dir schimpfen, Mom, aber ich kann über andere Leute schimpfen."

"Die schwierigste Aufgabe eines alleinerziehenden Elternteiles ist es, zugleich Mutter, Vater, Freund und Erziehungsperson zu sein", sagt Priscilla. "Wie kann ich Erziehungsmethoden anwenden, ohne ihr Vertrauen zu zerstören? Ich behandelte ihre Probleme, als wären es meine, und gab ihr die besten Ratschläge, die ich kannte. Ich denke, mein größter Fehler war es, Lisa so oft die Schule wechseln zu lassen. Ich welber war ein "Air-Force-Kind", das auch oft die Schule wechseln musste, und ich weiß, es gibt eine Menge Unsicherheit. Lisas erste Schule war zu gesellschaftlich. So schickte ich sie auf eine französische Schule, weil ich dachte, es wäre gut, wenn sie zweisprachig aufwachsen würde. Aber es war zuviel für sie, und ich kümmerte mich auch zu wenig um die Kinder, mit denen sie verkehrte. Dann schickte ich sie in ein Internat in der Nähe, so dass sie am Wochenende nach Hause kommen konnte. Das klappte auch sehr gut, solange bis sie einen Freund hatte, dann hatte sie keine Lust mehr an der Schule. Sie konnte in ihrer Erziehung vieles durchsetzen, weil sie wer war. Der Name Presley erlaubte es ihr, sich über vieles hinwegzusetzen, was anderen Kindern nicht möglich war."

"In der Schule in unserer Gegend waren die Kinder reicher Leute untergebracht. Ich hasste diesen Ort, ich hatte die Möglichkeit, mit berühmten Leuten, die viel Geld besaßen, zusammen zu sein, aber das machte nie einen Eindruck auf mich. Auf dieser piekfeinen Schule wurde man zu einem verwöhnten Kind erzogen, aber so wollte ich nie werden. Ich habe es nicht lange in dieser Schule ausgehalten, weil es nichts gab, was ich für mein Leben verwenden konnte. Ich lernte viel mehr im vergangenen Sommer, als ich mit einem Freund einen Monat lang in Europa war."

"Ich machte mir Sorgen wegen der Drogen", sagt Priscilla. "Es gibt eine Menge Drogen in dieser Stadt. Als Kokain auch in den Hollywood-Filmen Einzug hielt, versuchte ich es auch einige Male. Aber ich bemerkte, dass es die Persönlichkeit veränderte, das mochte ich nicht. Es wurde von vielen als harmlos angesehen, aber ich stellte fest, dass es gar nicht harmlos war. Als Lisa anfing, mit Drogen zu experimentieren, war ich ich die typische Mutter, die die Anzeichen nicht feststellte. Man will es einfach nicht wahrhaben, dass die 14jährige Tochter etwas damit zu tun hat. Wir hatten eine ähnliche Situation schon mit Elvis mitgemacht, ich hätte nie gedacht, dass sie es jetzt auch mitmacht. Es gab Zeiten, da war sie ganz verwirrt, und ihre Pupillen waren erweitert, und ich hatte erstmals den Verdacht, dass etwas nicht stimmen könnte. Es gabe eine Menge Anzeichen, sie war immer müde und wollte schlafen. Außerdem vermied sie jeden Augenkontakt. Ich fragte sie nach Drogen, aber sie stritt es ab."

"Ich war gerade in einem rebellischen Stadium", sagt Lisa, "die Drogen waren ein Teil davon. Ich fing mit Beruhigungspillen an und ging dann über zu Marihuana. Ich weiß, dass mich jetzt viele Leute fragen werden, warum hast du das gemacht, wo den Vater doch an Tabletten gestorben ist? Aber in diesem Alter dachte ich nicht darüber nach. Ich wollte nicht damit konfrontiert werden, sondern es selber für mich herausfinden. Ich habe meine Lektion gelernt, und ich werde nie wieder Drogen nehmen. In dieser einen Nacht, ich hatte das Zeug drei Tage lang genommen, war ich high von Kokain, und ich hatte noch mehr davon. Ich hatte die Wahl, ich konnte sie nehmen oder schlafen gehen. Ich schaute es an, und dann entschied ich, das war's! Ich will ds nie mehr nehmen, und ich spülte es in der Toilette fort. Es waren fünf Freunde bei mir, die nicht wussten, ob es mir wirklich ernst damit war. Als ich mich dazu entschied, mit den Drogen aufzuhören, fand ich eine neue Gruppe von Freunden, die dieses Zeug nicht nahmen und mir halfen, davon loszukommen. Was die Schule betraf, wusste ich, dass ich entweder bleiben musste und eingehen würde oder aussteigen musste. So verließ ich in der 11. Klasse die Schule. Ich hatte mir vorgenommen, eine andere Schule zu besuchen. Aber sogar, nachdem ich mit den Drogen aufgehört hatte, ging ich nie wieder zur Schule. Heute bereue ich es. Aber damals fand ich es komisch, mit 18 Jahren noch zur High School zu gehen. Ich bedaure sehr, kein Diplom zu haben, weil ich heute weiß, wie wichtig ein Abschluss ist. Ich beabsichtige, einen Korrespondenz-Kurs zu belegen. Was ich am meisten vermisste, nachdem ich die Schule verlassen hatte, war die Tatsache, dass ich keine Leute meines Alters um mich herum hatte. Ich denke, ich wurde zu schnell erwachsen, denn ich machte immer Dinge, die nur Erwachsene machen, wie z.B. Autofahren oder Boy-Friends haben. Alles immer im Eiltempo! Ich war verwickelt in eine Sache, denn ich kannte jemand, der es nicht gut mit mir meinte. Mein erster ernsthafter Freund war ein Alptraum jeder Mutter, es wqar ein kalkulierender Mensch, denn er verkaufte Fotos von mir an die Presse."