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Alt 02.10.2005, 18:50
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So liebe Leute, da will ich mich mal gar nicht lange auf den Lorbeeren ausruhen und Euch einen neuen Teil des Samelsuriums der Elvis-Gitarren präsentieren.

Bleiben wir bei den Filmen und ihren kleinen versteckten Schätzen.
Da soll es heute nicht nur um E-Gitarren gehen, nein es geht um DIE E-Gitarren schlecht hin.

Ich rede dabei von den legendären Gitarrenbrettern der Firma Fender, welche uns ja schon von der Fender Coronado bekannt ist. Doch der Reihe nach. Die Historie und die Bedeutung der nun folgenden Gitarren für die Rockmusik und zum Teil auch für den Elvis-Sound gebietet es hier etwas auszuholen.

Alles begann mit einem Erfinder Namens Clarence Leonidas Fender (10.August 1909 - 21. März 1991), bekannt als Leo Fender. Dieser Mann Elektrotechniker von Beruf, war in den 40er Jahren des öfteren damit beschäftigt, Gitarren auf Kundenwunsch anzufertigen. Das besondere daran war nun, dass er erstmals massive Holzbretter verwendete und nicht einen Holkörper aus verschiedenen Stücken zusammenleimte, wie es bis dahin Usus in sachen Elektrogitarren war. Hatte die E-Gitarre gislang die Gestallt einer normalen Gitarre, war von nun an alles anders. Im Jahre 1948 erschuf Fender die legendäre Fender Broadcaster, welche 1951 erstmals in Serie ging:



Dieses Modell ist Basis der nachfolgenden sogenannten Telecaster Modelle. Rechts Leo Fender

Broadcaster - Telecaster...ja was denn nun
Das Problem war, die Firma Gretsch hatte sich bereits die Namensrechte an an "Broadcaster" gesichert. Es muste ein anderer Name her.
Fender, gerissener Fuchs wie er war, sagte sich folgendes: das Fernsehen ist gerade neu. Meine Erfindung ist genauso innovativ. Also Television...sag ich Tele-Caster. Diese kleine Referenz an die Erfindung des Fernsehapparates, brachte den Namen einer der bekanntesten Gitarren-Modelle die Fender Telecaster.
Was war nun aber das Bahnbrechende. Nun, zum einen war es nun möglich schnell und einfach E-Gitarren herzustellen. Umständliches Zusammenleimen und ein entsprechender hoher Preis waren nicht mehr nötig, der Weg zum Masseninstrument war geebnet.
Doch auch im Sound ließen sich nun völlig neue Wege beschreiten. Wer jemals versucht hat, eine fette dickbauchige Jazzgitarre über einen voll aufgedrehten Verstärker zu spielen, wird wissen was ich mein. Rückkopplungen und Pfeifen ohne Ende. Dies war hier mangels Resonanzkörper nicht mehr vorhanden. Der perlige Klang der Tele ist zudem unerreicht und wird bis heute besonders in der Countrymusik eingesetzt. Weiterer berühmter Telecaster-Player ist übrigens Bruce Springsteen.

Und Elvis? Na dann schaut Euch mal Girl Happy an.



Hier handelt es sich um eine Fender Refinished 1953 Telecaster in Butterscotch Blond with Bigsby B16.





Doch das war natürlich nicht alles. Es gehört zwar nicht direkt in diesen Thread. Doch der Sound von Elvis 1969-1977 ist untrennbar mit der Telecaster verbunden. Diese war und ist stets mit James Burton in Verbindung zu bringen.
Hier seine Teile:





Dieses wunderschöne Exemplar der Fender Telecaster James Burton Paisley ist eine speziell auf Burton zugeschnittene Gitarre. Mit dieser beglückte ihn die Firma Fender erstmals im Jahre 1969. Anfangs ziehrte sich Burton sie auch tatsächlich auf der Bühne neben Elvis zu benutzen, da sie ihm dann doch etwas zu auffällig erschien. Er erhielt jedoch von allen Seiten und Elvis Zuspruch und damit war sie als Hauptgitarre auserkoren.
Burton besitzt etwa 150 Modelle. Unsinnig sie alle hier zu verewigen.
Hier noch ein Exemplar (links) und eine Spezialfräsung die Doug Rowell für James Burton im Jahre 1972 anfertigte (rechts)




Und hier zum Beweis Live On Stage



Zwei Bilder aus Atlanta, links am 30. Juni 1973 und rechts 29. Juni 1973. Im Hintergrund jeweils James Burton mit seiner Tele Paisley und Elvis auf dem rechten Bild mit seiner Gibson Dove Signature




Die nächste Gitarre, die uns jetzt hier interessieren soll ist schlichtweg DIE E-GITARRE schechthin. MIt diesem Stück verewigte sich Fender für alle Zeiten in der Musikwelt. Es geht dabei um die Fender Stratocaster, kurz die Fender Strat.
Mit diesem Klassiker begeben wir uns in den Elvis-Film Viva Las Vegas



Die Strat wurde von Fender im Jahre 1954 vorgestellt. Der wirkliche Renner war sie am Anfang jedoch nicht. Trotz alledem nahmen sich einige Musiker das Teil schnell zur Brust und machten es zu ihrem Markenzeichen. Man denke nur an Buddy Holly ohne Fender Strat - undenkbar!

Schauen wir uns eines der 54er-Modelle an





Auffällig natürlich die beidseitigen Einfräsungen am Ansatz des Gitarrenhalses, die sogenannten Cut-aways. Diese ermöglichen dem Spieler problemlos auch ein Greifen in den höheren Lagen. Dies ist in den 50er Jahren vielleicht noch nicht so von Nöten, wird spätestens ab Hendrix zum Pflichtprogramm. Buddy Holly wurselt bei It's So Easy bis auf den 16. Bund runter, wenn ich das ohne eine Gitarre zu holen richtig in Erinnerung hab
Anfang der 60er bekommt die Strat durch den aufkommenden Surf-Sound ihren endgültigen Durchbruch.




Auch hier gilt wieder, das eine genaue Bestimmung des abgebildeten Instruments mir nicht möglich ist. Es wird sich um eine Studiorequisite handeln, bei einem Baujahr um 1962.



Bei dem nächsten Klassiker war selbst ich in Sachen Elvis-Gitarren überrascht und hatte an dieses Teil gar nicht mehr gedacht. Wir sind nun mitten im Film Easy Come Easy Go.

Die hier verwendete Gitarre wurde von mir bereits angesprochen. Es handelt sich dabei um die Gibson SG 61, welche ja Grundlage für die doppelhalsige Gibson aus Spinout war.





Die Gibson SG war bei ihrer Einführung 1961 etwa so was wie die Antwort der Firma Gibson auf die Strat. Sie konnte sich jedoch nie mit der Beliebtheit der Strat messen. Die Antwort Gibsons auf die Tele jedoch, die legendäre Gibson Les Paul, ist unangefochtene Nummer 3, wenn nicht gar Nummer 2 der E-Gitarren.





Die Gibson SG basiert, wie die Strat auf ihrer Schwester Tele, auf der Gibson Les Paul. Sie besteht auch aus einem kompakten Holzbody und hat, wie die Strat zwei Ausfräsungen am Ansatz des Griffbretts. Im englischen nennt sichs "sharply pointed horns" woraus sich angeblich das Kürzel SG herleiten soll. Extensiver Gibson SG-Spieler ist Angus Young von AC/DC.

Und hier noch mal: Elvis goes AC/DC


Und nicht wieder von den Röcken auf den Fotos ablenken lassen!!!! Übrigens auf den rechten Bild ist an die Wand gelehnt...na erkannt???? Die uns schon bekannte Burns Double Six aus Spinout.

So nun reicht's erst einmal wieder, jetzt geh ich ein Bierchen trinken, also dann, auf ein neues......

Wird fortgesetzt.....

Geändert von Ela68 (16.08.2014 um 17:44 Uhr)
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