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Alt 11.02.2006, 22:03
Gabriela B. Gabriela B. ist offline
Schnupperuser
 
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Gabriela B. Renommee-Level 0,4%
Habe hier mal für alle Interessierten das Vorwort übersetzt (verdammt komplizierte Sätze *g*):

Vorwort

Kein vollständig zurechnungsfähiger Mensch findet sich im Monat August in Memphis ein, wenn sich die Luft vom nahe gelegenen Mississippi hinunter wälzt, stickig süß und feucht über der Stadt hängt und sich die geringste Inhalation anfühlt wie durch „Burlap“ zu atmen. Aber am 17. August 1977 hätte mich nichts von diesem Ort fernhalten können. Am Tag zuvor hatte Elvis Aaron Presley, der größte Entertainer des zwanzigsten Jahrhunderts und eine gesellschaftlich außergewöhnliche Kraft, sein Leben vom Badezimmerboden seines geliebten Graceland aus davon schwinden sehen.
Nun stand ich bloß wenige Meter unter diesem Badezimmerfenster, starr, und verwirrt über die surrealen Geschehnisse, die mich auf den Boden des privatesten aller Rock’n’roll-Besitze gebracht hatten. Mit 27 Jahren hatte ich für The Louisville Courier-Jornal über Popmusik berichtet, doch mein fanatisches Interesse für dieses Thema ließ sich auf Presleys erster Erscheinen in der Ed Sullivan Show in 1956 zurück führen. Wie konnte der King of Rock’n’roll mit 42 Jahren tot sein?
Ich schritt zur Ecke der Journalisten Menge und starrte die lange Straße hinunter. Dort, bei den sanften Tönen des Weinens, lagen dutzende/hunderte von Fans, die der Hitze und der Trauer erlagen sind, erschöpft auf dem Gras. Hinter ihnen standen tausende von Trauernden aufgereiht hinter den berühmten Toren, die das Bild des Mannes zeigten, der in Gracelands Eingangshalle in seinem Sarg lag. Wir alle warteten auf dieselbe Nachricht – die Stunde in der die öffentliche Besichtigung anfangen würde.
Es war dann als Dick Grob, Chef von Presleys Sicherheitsdienst, aus dem Haus trat und dort hielt wo ich zusammen mit John Filiatreau, einem geachteten Courier-Journal –Kolumnist, der mit mir auf dem Geschäftsflug hier hinunter geflogen war, stand.
Grob hob sein Stierhorn (Stimme): „Die Pressemitglieder die seinen Körper sehen möchten, stellen sich bitte hinter diesen beiden auf“, verkündete er und legte seine Hand auf unsere Schultern. Die einzige Regel: Kein herumtrödeln – die Linie muss jederzeit in Bewegung bleiben. Ich drehte mich zu John um. „Du zuerst“, sagte ich, und er zwang mich, als wir uns unseren Weg nach innen bahnten.
Da, vor uns, in einem großen, kupferumrahmten Sarg lag eine geschwollene Figur gekleidet mit weißen Business-Anzug, einem Blauen Hemd und einer silbernen Krawatte; seine Haut weiß und wächsern.
Eine Frau reif aus: „Er sieht aus wie ein Fass!“
Nicht für mich, nein so sah er nicht aus. Aber er sah auch nicht aus wie Elvis Presley. I ging erneut durch die Reihe, meine Gedanken kreisten um die Möglichkeiten eines Streiches – eine plausible Erklärung für das undenkbare. Als ich mir ein drittes Mal in der Reihe einen Weg nach innen suchte zog mich ein Wächter heraus. „Sie sind schon zwei mal durchgegangen“, sagte er. „Jeder kriegt nur eine Chance.“
Heute, Habe ich keinen Zweifel daran, dass Elvis Presley in diesem Sarg lag. Aber 1977, so begierig wie ich war noch einmal einen Blick auf dieses berühmte Gesicht zu werfen, weigerte sich ein Mann überhaupt zu schauen.
„Es ist so merkwürdig“, erinnerte sich Larry Geller, ein Mitglied von Elvis’ Entourage der sein Elvis’ Haar für das Begräbnis zurechtgemacht hatte. „Wir alle trugen unsere schwarzen Anzüge. Aber Colonel Parker trug ein Hawaii-Hemd mit Blumen und ein Baseball Cap. Und er trat kein einziges Mal an den Sarg. Sehr merkwürdig. Sehr merkwürdig, in der Tat.“