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Alt 19.10.2007, 00:46
gast-20090521
Gast
 
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Zitat von TheKing Beitrag anzeigen
Tom Parker lebte anscheinend seinen Job und verhandelte hart.
Und Elvis lebte seinen Job und performte hart. Passt doch, tolles Team, jeder der richtige Mann auf dem richtigen Posten, jeder hat alles gegeben, und der Erfolg gibt ihnen Recht.

Zitat:
Aus heutiger Sicht kommen uns manche Regeln recht krude vor, an die der Colonel zu glauben schien.
Hier irrst Du. Verglichen mit dem, was heute in der Unterhaltungsbranche abgeht, war Colonel Parker ein barmherziger Samariter.

Zitat:
Elvis hätte vielleicht nicht 30 seichte Filmchen am Stück gedreht, da bin ich mikr nicht sicher. Aber die Deals liefen ja teilweise im Paket und da gab es gutes Geld und wenn Parker anrief und beispielsweise sagte:" Ich habe HAl Wallis oder MGM soweit, dass sie für 3 Filme jeweils 1 Million Dollar zahlen, dann sagte Elvis halt: "Okay, Mann lass es uns tun!" Wenn er dann die Skripte zugesandt bekam, hat er sich bestimmt öfter mal geärgert, was für ein einfallsloser Quatsch da drinnen stand. " Warum lassen Sie mich diesen Mist machen?" hat er mal eine Schauspielkollegin gefragt, weilihm eine Szene vollkommen unsinnig vorkam...
Gut, aber hier hätte Elvis ja von seinem Recht Gebrauch machen können, die Drehbücher vorher zu lesen. Offenbar war ihm das egal, sobald eine feine Summe lockte. Also ist das nicht die Schuld von Parker.

Zitat:
Wenn er zum Colonel gegangen ist und gesagt hat:" Hör mal, Mann, ich habe keine LKust mehr diese dummen Filmchen zu drehen, besorge mir einen großen, ernsthaften Film..." Dann soll der Colonel ihm gesagt haben:" Diese Filmchen funktionieren aber, wir verdienen alle daran. Wenn wir etwas an der Komposition dieser Wunderformel ändern riskieren wir einen Flop, warum sollen wir ein Risiko eingehen? Am Ende lassen uns die Filmgesellschaften fallen und dann?" Dann knirschte Elvis ein bißchen mit den Zähnen und machte seinen Part.
Richtig. Aber auch dazu hat ihn keiner gezwungen. Wenn ihm bei den Filmen künstlerischer Anspruch wichtiger gewesen wäre als das Geld, hätte er ja anders entscheiden können. Hat er aber nicht.

Zitat:
Ich glaube das Verhältnis war so in dieser Art. Dann 1968 beim Weihnachtsspecial der NBC...da hat Elvis sich durchgesetzt....was für eine Wohltat!"
Gut, dass Du das sagst. Dass Elvis sich hier durchgesetzt hat, beweist ja, dass er das Sagen hatte.

Übrigens ein glatter Vertragsbruch: Mit dem Sponsor Singer war ein Weihnachs-Special vereinbart gewesen, geliefert wurde aber das glatte Gegenteil. Parker hätte auf seiner Position bestehen können, mit allem Recht der Welt. Dass er sich aber von Elvis von dessen Position überzeugen ließ und die Nummer dann auch noch bei Singer durchboxte (die hätten ihn locker auf Vertragsstrafe und Schadensersatz in Millionenhöhe verklagen können!), beweist doch, wie sehr er auf der Seite seines Schützlings stand.

Ebenso die fortgesetzten Vertragsbrüche von Elvis gegenüber RCA in den 70ern, wo er in den Jahren 1972 bis 1977 (außer in 1973) nie die vereinbarte Anzahl an Studioaufnahmen ablieferte. Die hätten ihn rausschmeißen und auf Millionen verklagen können. Der immense Verdienst Parkers, der das verhindert hat (wohl kaum ein anderer hätte das geschafft!) wird nie angemessen gewürdigt.

Andererseits kann man ihm genau das auch wieder vorwerfen: Er war überprotektiv. Hätte er Elvis mit seinem Verhalten mal so richtig auf die Schnauze fallen lassen, wäre Elvis vielleicht aufgewacht, und die Geschichte hätte einen anderen Verlauf genommen. Das ist aber rein hypothetisch. Es hätte auch anders kommen können, und Elvis wäre noch früher gestorben.

Zitat:
Später in den Siebzigern hat Elvis sich nicht mehr viel reinreden lassen...da aht er die Scheuklappen hochgemacht und sein Ding gemacht, ja...da konnte ihm (teilweise leider) keiner mehr reinreden...kein Colonel, kein RCA...keine Priscilla, keine Freunde...aber ich schwalle wieder rum...
Nein, Du schwallst nicht rum, Du hast leider völlig Recht damit. In den 70ern war Elvis tatsächlich beratungsresistent, und mit Hinblick auf seinen Tod ist das sehr bedauernswert.