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Alt 30.09.2005, 12:51
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charro charro ist offline
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Gute Gedanken, Tafka.
Angemrkt sei als erstes dazu, dass es gar nicht so viele Gitarren waren die Elvis tatsächlich nutzte. Im Vergleich mit anderen Sängern oder Gitarristen sind die WIRKLICH BENUTZTEN Instrumente an 2 Hänen abzählbar. Elvis hatte noch nicht einmal mehrere Gitarren des gleichen Typs, sondern hing immer an einem bestimmten aktuellen Exemplar.
So hatte er für die Session im Jahre 1960 eine neue Gibson J 200 genutzt, da seinen alte der 50's gerade zur Reparatur war. Er liebte seine alte J200 eben und wollte sie in gutem Zustand wissen. Käme es ihm nur auf eine Gitarre diesen Typs an sich an, hätte er sie nicht repariren lassen brauchen. Diese neue Gibson J 200 nutzte er bis zum 68er Comeback, also auch wieder sehr lange und konstant, bis diese dann durch die Gibson J 200 Signature (mit dem Elvis-Presley-Schriftzug) ausgetauscht wurde. Ein allgemeiner Gitarrewahn lag bei ihm gar nicht vor.
All die vielen anderen Gitarren, mit denen er auch in Filmen zu sehen ist (komme ich noch zu!!!!), hat er nie wirklich gespielt, sondern nur im Film des Effkets wegen benutzt.

Eigentlich hätte er nie selbst Gitarre spielen brauchen. Er hatte ja immer sehr gute Gitarristen, sei es im Studio oder Live. Somit stimmt es schon, dass die Instrumente stets für Show-Zwecke verwendet wurden, sieht man jetzt mal von den "Guitar-Sessions" auf der Bühne z.B. im Jahre '77 mal ab.
In den 50ern war das freilich ein wenig anders. Schon aufgrund der technischen Möglichkeiten nutzte man die Akkustik-Gitarre um Soundkullisse zu erzeugen, damit die Aufnhamen mehr Volumen hatten. Da sie insbesondere aber bei SUN ja nur zu dritt waren und die Aufnahmemodalitäten, was Mehrspurigkeit der Bandmaschienen usw angeht (wurde ja auch alles gemeinsam und nicht separat aufgenommen), mußte Elvis selbst mit ran und selber Gitarre spielen. Ähnliches gilt auch für die frühen Live-Auftritte. Ab den Jahren 56/57 mußte Elvis auch Live nicht mehr selber ran, man denke z.B nur daran wer Z.B bei dem Pearl Harbour-Gig 1961 alles dabei war. Auch im RCA Studio war er nicht immer an der Gitarre vertreten.
Aber Elvis spielte halt trotzdem vereinzelt mit, da es zu seinem Markenzeichen wurde, wie Du ja selbst sagst, und weil es ihm natürlcih auch Spaß gemacht haben wird.

Dass sein Songmaterial es nicht zu ließ, ein guter Gitarrist zu sein oder zu werden, mag vielleicht auch zutreffen. In den Anfangsjahren waren die musikalischen Anforderungen an einen Spieler aufgrund der relativen Einfachheit der Songs natürlcih begrenzt. Was man daraus aber machen konnte als Sänger zeigt aber auf der anderen Seite Eddie Cochran absolut beeindruckend (ich denke nur an "Eddie's Blues" - der Wahnsinn, für die damalige Zeit gesehen). Insbesondere die Gitarrensolos und Begleitriffs waren damals sehr Country-orientiert, die Entwicklung setzte ja erst ein. Auch Scotty Moore, Carl Perkins oder auch Duane Eddie verwendeten klassische Country-Picking Elemente. Diese Entwicklung voranzutreiben war nicht Sache von Elvis, da er sich je stets an Sänger profilieren wollte. Später dann wäre es schierig gewesen, sein Gitarrenspiel sinnvoll einzusetzen. Bei Songs wie My Way, It's Over, Bridge Over Troubled Water, Green Green Gras Of Home da steht eindeutig Gesang im Vordergrund und auf diesen wollte sich Elvis überzeugend konzentrieren. Gitarrenarbeit, jedenfalls in sinnvoller Weise wäre schwierig, alles andere den Songs einfach nicht zuträglich gewesen.

Und für die Showeffekte hatte es ja gereicht: "He hold his guitar like a tommy gun" hieß es ja schon 1958....