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Alt 23.04.2015, 10:43
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Interessante Gedanken, tcb262.
Aber gerade weil sich die künstlerische Elite der 60er/70er Jahre beispielsweise in Form von John Lennon offen zu Elvis bekannte und ihm ob seiner Vorreiterrolle im Bereich der populären Musik den verdienten Stellenwert zu billigte, verwundert es mich schon ein wenig, dass Elvis in musikhistorischer Hinsicht von gewissen Medien doch eher dem "Lumpenproletariat" zugeordnet wird, um es einmal drastisch zu überzeichnen.
Die Vielseitigkeit in Bezug auf musikalische Stilbereiche, die nun wirklich überragende Stimme, sein Beitrag zum, ich sag mal, Rock'n'Roll-Urknall, die millionenfache Sympathie seitens der Fans in aller Herren Länder - das alles (und das ist noch nicht mal alles!) wird praktisch zu einer - wenn überhaupt - Randnotiz komprimiert; im Bewusstsein findet praktisch nur der Genussmensch statt, wird ewig der mittelmäßige Schauspieler und die sowohl fress- wie tablettensüchtige Las-Vegas-Karikatur aufgetischt.
All das, was den Reiz von Elvis Presley ausmacht, zuallererst natürlich seine Musik, die nicht nur bei Konzerten Generationen vereinte, findet kaum bis überhaupt nicht statt.
Da kam einer und rebellierte durch bewusste Manipulationen, dann ging er zur Army (und kam laut Lennon als Toter zurück ), wurde als willfährige Marionette seines Managers zum Familienunterhalter "umgepolt" und endete als Darsteller in billigen B-Movies und schließlich rund und - dank Drogen - zufrieden in Las Vegas, bis das Herz kollabierte. Dieses Zerrbild wird immer wieder aufs Neue kolportiert und ist in Wahrheit nur eines: ganz großer Bullshit!

Dass Deine damals 30-jährige Englischlehrerin bei all ihren Vorurteilen dann doch den Versuch unternahm, Euch den Message-Elvis nahe zu bringen, ist durchaus positiv zu bewerten, würde ich sagen. Das gab es gewiss nicht an jeder schulischen Einrichtung.