Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 30.07.2006, 12:04
edoep edoep ist offline
Gehört zum Inventar
Themenstarter
 
Registriert seit: 01.09.2005
Beiträge: 2.642
edoep Renommee-Level 0,4%
die uebersetzung:

lindalee wakely erinnert sich

lindalee wakely (jimmy wakely’s tochter) erinnert sich an elvis und charlie hodge

fuer mich war das eine schreckliche szene, einfach schrecklich. aber elvis wendete das blatt. ich machte eine klatschkolumne ueber hollywood fuer ein fanmagazin mit dem namen ‘teen scene’. vielleicht kennen sie es noch. nun, mein vater kannte elvis’ manager, colonel tom parker, und dessen frau marie seit vielen jahren. deshalb war mein vater in der lage, mir mit dem grossen elvis, der eben aus deutschland zurueckgekehrt war, ein interview zu veschaffen, als dieser an die westkueste kam, um filme zu drehen. das interview sollte am set von ‘G.I. Blues’ stattfinden. das war fuer einen teenie wie mich eine tolle chance, soviel war mir klar. ich kaufte mir neue schuhe. ich suchte ein neues kleid aus. ich machte einen termin bei einem suendteuren friseur. ich zitterte, aber ich wollte cool aussehen und elvis schwer beeindrucken.

am samstag nachmittag vor dem interview schaute ich bei einer freundin zu hause rein. sie arbeitete gelegentlich fuer elvis und ich wollte sie etwas ueber ihn ausfragen. wir beschlossen, schwimmen zu gehen. kaum waren wir draussen an ihrem pool, bekam sie einen anruf von jemandem aus elvis’ entourage. sie sollte bei ihnen vorbeikommen, sie mitnehmen und mit ihnen allen zum strand rauszufahren. sie sagte ihnen ‘ich brauche eine halbe stunde’.

sie brezelte sich kolossal auf. make up. kaschmirpullover. hochhackige schuhe. die ganze palette. sie meinte, sie wolle dann den badeanzug wieder am strand anziehen. ich hatte an kleidung nur bei mir, was ich grade anhatte. kein grund zur sorge, meinte sie, ueberhaupt keiner.

wir fuhren durch die weniger feinen strassen von beverly hills. dann hinunter in ein unterirdisches parkhaus am hintereingang eines hotels und wir nahmen einen aufzug im rueckwaertigen teil des gebaeudes nach oben. wir wollten bloss ein paar jungs eben abholen und dann runter zum strand fahren. als sich die aufzugtuere oeffnete, standen wir ploetzlich in einer maerchenhaften suite. elvis stand auf der anderen seite der suite in einer gruppe von leuten vor einem riesigen panoramafenster. ich bin fast gestorben. ich hoerte auf zu atmen. ueberall standen hinreissende frauen. gutaussehende maenner. haufenweise. und ich trug eine alte, verblichene stretchhose im torerostil. nicht einen hauch von make up auf meinem gesicht. das haar noch immer feucht vom swimming pool, aber die locken kringelten sich langsam wieder. und ich trug das alte cordhemd meines vaters. dann fiel mir das schlimmste ueberhaupt ein. ich war barfuss. keine schuhe.

ich draegelte mir den weg durch die menge zu einem sessel in der ecke und setzte mich auf meine nackten fuesse, um sie zu verbergen. ich versuchte so auszusehen, als ob mir nichts etwas ausmache. ich hoffte, keiner in dem ganzen haufen wuerde sich die muehe machen, mir einen zweiten blick zu schenken. dann kam ein netter kleiner kerl zu mir rueber, sehr adrett und laechelnd. ‘bist du jimmy wakely’s kleine’? fragte er mich. er hatte einen netten suedstaateneinschlag.

‘du kennst meinen vater?’ wer ist das bloss, fragte ich mich.

‘ich bin charlie hodge’, meinte er. ‘ich habe mit den ‘foggy river boys’ gesungen, bevor elvis und ich nach deutschland fuhren. japp, ich habe mit deinem dad bei der ‘ozark jubilee’ auf ABC gearbeitet. er setzte sich auf den boden neben mir und fing an zu plaudern. er war anbetungswuerdig. ich LIEBTE ihn. er gab mir das gefuehl, dass ich mich sicher und wie zu hause fuehlen konnte. ich hatte sogar das gefuehl, dass es mir nichts mehr ausmachte, als ich aufsah und da stand elvis und sah mit einem amuesierten laecheln zu uns herab.

‘ihr seht aus wie verwandte’ sagte elvis mit einem blick auf meine kleidung. ‘vielleicht wie verwandtschaft von mir?’ ich zeigte auf meine lausige frisur. ‘deine cousine muss ja ein echter knaller sein’. ‘es ist kein maedchen’, meinte er, ‘es ist ein junge namens billy smith. ich seht euch ziemlich aehnlich’. charlie sprang auf. ‘das ist jimmy wakely’s kleines maedchen, lindalee’, sagte er. SO hatte ich mein treffen mit elvis in keinster weise geplant. ich haette heulen koennen. elvis zwinkerte mir zu, ‘steh’ mal auf und lass dich anschauen, lindalee’ sagte er. da stand ich nun, barfuss und so weiter. ‘lindalee, du siehst aus als waerst du aus meiner familie. von jetzt an wirst du auch so behandelt, wann immer du uns besuchen kommst’. er taetschelte mir den ruecken und ging weiter. ich war in einem schockzustand, aber langsam begann ich mich richtig gut zu fuehlen.

am montag, auf meinem weg zum interview, fuehlte ich mich verrueckterweise immer noch in hochstimmung. waehrend einer pause in einer der tanzszenen verdrueckte er sich mit mir, 2 anderen journalisten von magazinen und einem photographen aus europa in einen konferenzraum, um mit uns zu sprechen.

das, woran ich mich am ehesten nachher erinnerte, war sein laecheln. seine worte zogen spuren durch meine gedanken wie ketten farbiger ballons durch einen strahlendblauen himmel. er konnte tatsaechlich derlei gefuehle in einem ausloesen. dann musste uns elvis wieder verlassen und retour vor die kamera. etwas benommen ging ich retour zu meinem auto auf dem parkplatz. ich wusste schon den titel meiner reportage. ich wollte sie ‘eine handvoll stars’ nennen. es war aus einer geschichte, die mir mein vater einmal erzaehlt hatte. dad sagte ‘lindalee, wenn du eines tages irgendwo auf der welt, ganz gleich wo auch immer, eine strasse entlang gehen kannst und jedermann drhet sich nach dir um und sagt ‘das ist sowieso’, dann weisst du, dass du ein grosser star bist. aber in der ganzen welt gibt es nur eine handvoll echter stars.’

als ich heimkam und ins haus ging, fuehlte ich das dringende beduerfnis, irgendetwas etwas nettes fuer elvis presley zu tun. ich ging in die kueche und stellte eine tuete mit suessigkeiten zusammen. am naechsten tag brachte ich die suessigkeiten in sein hotel. elvis hatte eben seine dreharbeiten beendet. die jungs waren schon dabei, seine sachen fuer die heimreise zu packen. elvis wollte so schnell wie moeglich wieder zu hause sein. er schnappte sich eines meiner plaetzchen und biss ein grosses stueck ab. ‘was ist das, kleine?’ ‘das sind oakie-kekse’, antwortete ich. ‘oakie’ ist ein spitzname fuer jemanden aus oklahoma – mein dad kam von dort. ‘oakie-kekse?’ fragte elvis. ich darauf: ‘ja, ganz einfache oakie-kekse’. ‘genau das, was ich gerne mag’, antwortete er. er schleckte sich die finger ab. ‘kleine, das sind die besten plaetzchen, die ich je im leben gegessen habe. vielen dank.’ ich laechelte in einer art stillem delirium und schwebte zurueck zum aufzug. als ich den knopf ‘abwaerts’ drueckte, fuehlte ich mich, als gehe es ‘aufwaerts’.

am naechsten tag hoerte ich, wie mein vater meiner mutter erzaehlte wie schwierig es sei, einen guten tenor zu finden. er stellte wieder eine seiner shows zusammen, mit denen er in nevada die runde machen wollte in den saloons und spielhallen. dort war das geld zu hause, elegant und mondaen. die auftritte dort mussten erstklassig sein. keine bauerntoelpel erwuenscht. ich sagte ‘dad, gestern habe ich bei elvis im hotel einen jungen getroffen, der meinte, er habe mit dir beim ‘ozark jubilee’ gearbeitet. sein name ist charlie hodge.’ ‘ist er jetzt bei elvis?’ fragte mein vater. ‘gestern war er es noch’ antwortete ich.

charlie arbeitete in den folgenden sechs jahren in dad’s show, von 1960 bis 1966, wenn er nicht gerade mit elvis filme drehte.

http://hoover.archives.gov/exhibits/...mmyWakely.html = jimmy wakely bio

http://de.wikipedia.org/wiki/Jimmy_Wakely – jimmy wakely wikipedia bio

copyright uebersetzung: EDOEP

charlie hodge im jahr 1952
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg elvis - charlie hodge 1952.jpg (6,6 KB, 36x aufgerufen)
Die folgenden Nutzer bedankten sich bei edoep für diesen Beitrag: