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Alt 18.03.2016, 10:04
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Im Grunde sehe ich das auch so. Der Künstler und seine Kunst stehen ganz klar im Focus des Interesses; das Privatleben sollte - das sagt ja der Name schon - privat bleiben.
Im Falle des "Leibwächterbuches" musst Du Dir vor Augen führen, dass es eine Art Racheakt war, nachdem die drei Informanten (der eigentliche Autor war ja Dunleavy) von ihrem Arbeitgeber (= Elvis) gekündigt worden waren.
Nach dessen Tod versuchten sie es so hinzustellen, als wollten sie "ihren" Elvis damit nur "wach rütteln", damit selbiger verstehen und fortan wieder der "gute Elvis" werden würde. Das klingt nicht nur naiv, sondern das war es auch, sollten die Herren West/Hebler/West tatsächlich so etwas im Sinn gehabt haben.
Ich persönlich glaube das nicht, denn welchen Nutzen hätten sie davon gehabt?
In meinen Augen war es der knallharte Versuch, Elvis durch die z.T. brisanten Enthüllungen bloß zu stellen, sein Image zu zerstören.
Wenn man das Buch liest, fällt einem rasch auf, dass es keinen wirklichen Leitfaden gibt, kein sinnvolles Konzept. Da wird in den Zeiträumen wild hin und her gesprungen; durchaus amüsante Anekdoten wechseln sich mit dem Ausplaudern z.T. intimer Details ab, so dass der eigentliche Plan recht raffiniert verschleiert wird.
Wir wissen von mehreren Zeitzeugen, dass Elvis wusste, was auf ihn zu kommen würde, und ich bin mir sicher, dass er in aller größter Sorge darüber war, welche Auswirkung dieses Buch auf seine Karriere haben würde. Gepaart mit den unschmeichelhaften Filmaufnahmen, die im Herbst einem millionenfachen TV-Publikum präsentiert werden würden, musste ihm klar sein, dass er womöglich bald vor ernsthaften Problemen stehen würde...

Ich möchte Dir ab weder ab- noch zuraten, das Buch zu lesen, denn ich kann ja nicht wirklich abschätzen, wie das dort Geschriebene auf Dich wirkt. Wie ich schon andeutete, enthält es sowohl Amüsantes als auch Brisantes, und es ist nicht gerade leicht für den Fan, genau das für sich auszuballancieren...

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