Thema: Parker, Tom
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Alt 03.03.2008, 18:06
gast-20090521
Gast
 
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Zitat:
Zitat von Tedham Porterhouse Beitrag anzeigen
Das Problem ist, dass er nur ans Geld gedacht hat, wenn es darum ging, Geschäftsmodelle für seinen Klienten zu entwickeln, und dass es ab einem bestimmten Punkt (frühe 60er Jahre) eben keine Ahnung mehr vom Geschäft hatte, dass sich rasant veränderte.
Diese Aussage steht aber im krassen Widerspruch selbst zu Parkers größten Kritikern, die sogar einräumen, dass er die Art des Künstlermanagements, wie sie heute praktiziert wird, quasi erfunden hat.

Zitat:
Er war ein Relikt der 40er und 50er Jahre, ihm fehlten die Ideen - und so managte er Elvis ab Mitte der 60er ins Abseits, unterbrochen nur von einer kurzen Phase des Comebacks - und das wuchs auf Elvis' Mist.
Falls Du das 68er Special meinst - niemand weiß und wird auch je erfahren, wie Elvis' Karriere verlaufen wäre, wenn er statt des ledergewandeten R&R-Oldie-Brüllaffen ein Weihnachts-Special gesungen hätte, denn Weihnachts-Specials sind in den USA ganz große Geschichten, anders als hierzulande.

Außerdem war Elvis' wahres Comeback in Las Vegas, und das wuchs auf Parkers Mist.

Parker hat in den 50ern ein neues Kapitel aufgeschlagen, weil Elvis quasi der erste Superstar war, der übers Fernsehen gemacht wurde. Die Nummer hat er 1968 und 1973 wiederholt, okay, das war vielleicht nicht sehr innovativ, doch sehr wirklungsvoll. Doch was sollte er da Neues machen? Das Internet gab es noch nicht, das Fernsehen war das alles entscheidende Medium. Das ist auch heute noch so, denn heutige Promotion bis hin zu DSDS funktioniert auch nur durchs Fernsehen, höchstens noch flankiert vom Internet. Demnach hätte Parker nur innovativ sein können, indem er das Internet erfunden hätte.

Ansonsten hat Parker nichts anders gemacht als alle, die ihm nachgefolgt sind, von den 50ern an bis heute. Was hätte er denn bitte in den 70ern anders machen sollen? Die Antwort auf diese Frage bleiben alle, die Parkers Arbeit der späten Jahre kritisieren, regelmäßig schuldig. Dabei wird vergessen, dass er selbst in dieser Zeit aus einem Künstler, der nach und nach die Lust an der Arbeit und am Leben verlor, immer noch das meiste rausgeholt hat.