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Alt 16.05.2016, 17:38
Graves_bei_Nacht Graves_bei_Nacht ist offline
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Nach den hier so umfänglichen Reaktionen/Beiträgen zum Thema während meiner 'Abwesenheit' wollte ich mich dann doch mal wieder ein wenig beteiligen....




Lothar Bisky, an sich nicht gänzlich unbekannt, versuchte seinerzeit (als Professor für Kulturtheorie an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED) "an Hand von Tatsachen und Beispielen die widersprüchliche Funktion und Wirkungsweise der Unterhaltungsindustrie im Kapitalismus zu analysieren".

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nl-konkret-62

Verlag Neues Leben Berlin 1984
Größe ca.: 12x 21 cm
152 Seiten







> "Rockindustrie und ihre Sicherheitsnetze"
Seite 86

Zitat:
Als Protest gegen gesellschaftliche Verhältnisse entstanden, drückt die Rockmusik, selbst da, wo sie mediengerecht zusammengestutzt und elektronisch aufbereitet zum bürgerlichen Kulturgut wurde, noch den ursprünglichen Drang nach Freiheit und Veränderung aus.
Auch das Publikum reagierte widersprüchlich, auf jeden Fall unterschiedlich auf die verschiedenen Richtungen des Rock. Ist das Pendeln zwischen Profit und Protest charakteristisch für die Produktion des Rock, so veränderte sich die Reaktion der Hörer bei Elvis Presley, den „Rolling Stones“ und den „Sex Pistols“ zum Beispiel ebenfalls sehr schnell vom Schock zur Nostalgie.
> "Karriere der Rockindustrie"
Seite 88

Zitat:
...Die großen Konzerne waren froh, als der Einfluß des Rock`n`Roll zurückging und von 1958 bis ungefähr 1963 die „Sirup Ära“ herrschte (Presley war bei der Armee, Little Richard stand auf der Kanzel, Chuck Berry saß im Gefängnis usw.).
Seite 96

Zitat:
...An die Verwertung der Musik hängen sich außermusikalische Branchen. Schon zu Zeiten von Elvis Presley setzte mit der Rockmusik eine umfangreiche Aktivität der Industrie ein: Elvis-Jacken, -T-Shirts, -Nylonschals, -Lippenstifte usw. usf., ganze Elvis-Ladenketten erbrachten nach Angaben der „New York Times“ weit in die Millionen Dollar gehende Umsätze. Gelingt es der Rockmusik, einen Star zu produzieren, so erhöhen sich nicht nur die eigenen Profite, sondern auch die außermusikalischen.
Dem Einfallsreichtum (aber auch seinem Mißbrauch) sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Seite 98

Zitat:
Durch die Entwicklung zur Großindustrie haben sich auch für die Gagen der Stars neue Dimensionen aufgetan.
...Die Firma RCA zahlte nach eigenen Angaben Mitte der fünfziger Jahre für Presley 35 000 Dollar und erwarb damit zugleich die Rechte an 5 bis dahin nicht veröffentlichten Platten von ihm. Zusätzlich erhielt er einen rosafarbenen Cadillac.





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Geändert von Graves_bei_Nacht (16.05.2016 um 18:10 Uhr)
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