Im Grunde hast Du vollkommen recht.
Allerdings sehe ich die Sache eher als "Beispiel" für viele Dinge in der Elvis-History. Es wird eben vieles hingenommen, frei nach dem Beispiel: der war dabei, der hat das so und so gesagt, also muss es stimmen. Hier machen wir es uns oft zu einfach und verlassen uns auf Aussagen, die oft unangefochten seit Jahrzehnten im Raum stehen. Das da selbst Zeitzeugen oft den Überblick verlieren, ist weder dramatisch noch zweifelhaft, sondern eher menschlich und logisch.

Mein immer noch aktuelles Lieblingsbeispiel: die Bonja-Klage gegen Getty Images vor dem LG Hamburg um das bekannte "Memphis-Foto" (Presley Boulevard Cover). Seit Jahren ist klar, das Ding stammt nicht aus Memphis sondern Mobile. Jetzt klage ich als Fotograf eines Bildes meine rechte ein und weiss noch nicht mal wann ich es aufgenommen hab. Für die Rechtsfrage selbst spielt das natürlich keine Rolle, denn dass Bonja das Foto gemacht hat, ist wohl unbestriten. Allerdings für die Frage der Glaubwürdigkeit könnte es durchaus Indizwirkung haben, denn wenn ich noch nicht mal mehr weiß, wann und wo ich das Foto gemacht hab, dann weiß ich vielleicht auch nicht mehr, dass ich Getty-Image irgendwann mal diverse Verwertungsrechte eingeräumt hab....
Alles also kleine Dinge, die an sich belanglos sind, aber für die Gesamtheit aber durchaus einen Nutzen haben und diskussionswürdig sein können


.... aber diese kleinen Dinge aufzuspüren und zu diskutieren, warum denn nicht. Und was sollen wir fast 40 Jahre nach Presleys Ende nun noch rumphilosophieren, wenn nicht um eben diese kleinen aber feinen Details der Geschichte, auch wenn sie eigentlich keinen wirklichen Mehrwert bringen?