Thema: CD/Vinyl Opening Night 1971
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Alt 09.07.2010, 01:59
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Opening Night 1971

Review - Opening Night 1971

Wenn man negativ sein möchte, dann könnte man sagen, dass der Titel der CD irreführend ist. Tatsächlich sieht „Opening Night 1971“ vom neuen Label Flaming Phoenix Productions mehr wie eine Zusammenstellung dreier unterschiedlicher Shows vom Januar 1971, enthält sie doch Aufnahmen vom 26., 27. (MS) Und 28. Januar 1971 (MS).

Man könnte auch sagen, dass „The Wonder Of You“ neben einigen Intros der einzige neue Track auf der CD ist. Allerdings denke ich, dass die erste Veröffentlichung des neuen Label durchaus einiges mehr zu bieten hat. Viele Leute haben sehr schnell festgestellt, dass nahezu alle Songs auf anderen Veröffentlichungen bereits erschienen sind: „All Things Are Possible“ (DAE), „Lean, Mean & Kickin' Butt“ (Fort Baxter) (bzw. die erste CD vom Box-set "Showroom Internationale 1971" (International) und die FTD-CD "The Impossible Dream". Außerdem waren bereits zwei Tracks der Opening Show auf der bizarr anmutenden Zusammenstellung „Thank You Very Much“, bei der ich glaube, dass der Labelname Fort Baxter zu Verkaufszwecken „missbraucht“ wurde.

Einige haben auch die Behauptung aufgestellt, die Tracks wären von den anderen VÖs genommen worden. Allerdings teile ich diese Meinung nicht.
Unzweifelhaft ist, dass die Soundqualität aller Veröffentlichungen des Januar/ Februar Engagements 1971 einiges zu Wünschen übrig ließen. Die am schlechtesten klingende aller VÖs war die heute sehr rare CD „Snowbird“ von 2001. Die am best klingende – subjektiv betrachtet – war „Lean, Mean & Kickin‘ Butt“. Die Soundqualität der offiziell veröffentlichten CD „The Impossible Dream“ war ebenfalls nicht besser als Bootleg-Niveau. Nebenbei bemerkt, gehörte die CD in meinen Augen ohnehin nicht zu den stärksten Veröffentlichungen unseres Lieblings-Sammler-Labels.

Jetzt also “Opening Night 1971”. Lohnenswert oder nicht.

Die ersten vier Tracks wurden vorher auf der „The Impossible Dream“ und „All Things Are Possible“ veröffentlicht, allerdings wirkt der Sound hier etwas besser als zuvor. Die Übergänge der veschiedenen Shows ist gut gemacht, so dass der Eindruck einer kompletten Show entsteht.

Die Tracks 5 bis 10 stammen von der Midnight Show vom 27. Januar und haben keine Reverb-Effekte, die früher so typisch für DAE-Veröffentlichungen waren. „All Things Are Possible“ hatte zwar nicht sehr viel Reverb-Effekt. Ich persönlich finde ein „trockenes“ Soundbild. „Opening Night 1971“ hat keinerlei Effekte, was deutlich macht, dass die Phoenix-Leute offensichtlich eine andere Source verwendet haben. Das Ergebnis lässt sich hören. Der Sound ist wärmer, voller und besser als auf der „All Things Are Possible“.

Track 11 “Johnny B. Goode” wurde vorher auf der “The Impossible Dream” veröffentlicht. Wie bei den ersten vier Tracks ist es schwer einen Soundunterschied auszumachen. Die FTD klingt lauter, aber nicht besser.

Die Tracks 12 bis 14 sind die einzigen neuen Aufnahmen. Eine zu schnelle Version von „The Wonder Of You“ und die Begrüßung von Hal Wallis.

„Can’t Help Falling In Love” wurde ebenfalls schon veröffentlicht. Hier ist der Sound hörbar besser als auf der „All Things Are Possible“ und nur geringfügig besser als auf der „The Impossible Dream“. Die Ton Schwankungen bleiben diesselben.

Die Tracks 16 "Make The World Go Away" und Track 17 "Something" wurden auf dem angeblichen Fort Baxter-Sampler "Thank You Very Much" veröffentlicht. Da klangen sie allerdings stark komprimiert – genauso wie schlechte mp3s klingen. Auf der „Opening Night 1971“ klingen sie so gut wie noch nie. Passend zu den Performances, denn Elvis bringt wirklich gute Versionen dieser Raritäten.

Die Tracks 18 bis 24 stammen aus der Midnight Show vom 28. Januar und wurden vorher auf der “Lean, Mean & Kickin’ Butt” und auf der ersten CD der “Showroom Internationale 1971”-Box veröffentlicht. Hier ist die Soundverbesserung stark auffällig. Der Sound ist erheblich besser und klingt auch deutlich dynamischer als auf der Fort Baxter CD.

Zum guten Schluss sollte zur Erinnerung gesagt sein, dass alle bisher veröffentlichten Aufnahmen von diesem Engagement mit dem Problem übersteuerter Mikrofone daherkommen.

Bleibt die Frage, ob man die CD für einen unveröffentlichten Song und unveröffentlichte Intros kaufen will. Nun, ich könnte problemlos ohne den Song leben, aber als Hardcore-Sammler möchte ich ihn haben. Man kann mich süchtig nennen und trifft den Nagel auf den Kopf (aber ich weiß, dass ich nicht alleine bin). Unabhängig davon, dass Elvis durch die Show rast muss ich feststellen, dass keine der oben genannten CDs besser klingt als diese. In meinen Ohren bietet diese CD die bisher beste Soundqualität für Aufnahmen vom Januar/ Februar Engagement 1971.

Aus meiner Sicht ein ganz guter Start für ein neues Label. Durchaus empfehlenswert. Allemal, wenn man keine der obigen CDs sein Eigen nennt.

Jörn

Geändert von Joern (09.07.2010 um 02:07 Uhr)
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