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Alt 28.05.2008, 23:41
gast-20090521
Gast
 
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Es gibt ja zwei kurze Interview-Schnipsel aus den 80ern aus YouTube, die hier im Forum auch eingestellt wurden, in denen der Colonel mit kurzen prägnanten Worten sagt, was Sache ist. Dem war eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, in einem Buch hätte er das nur ausschmücken und mit Einzelheiten garnieren können, mehr nicht.

Ich selber wünsche mir inzwischen, er hätte ein Buch geschrieben und ausgepackt, dann wären nämlich etliche Unwahrheiten, die ständig über diese Geschäftsbeziehung verbreitet werden und die nur von der Unkenntnis derer, die sie verbreiten, zeugen, vom Tisch.

Vielleicht aber wäre es auch ein sinnloses Unterfangen gewesen. Die Leute wollen immer Sensationen lesen, Enthüllungen, Skandale und Aufreißer. Parkers Buch hätte nichts davon enthalten, sondern einfach nur beschrieben, wie der Job ablief. Wer sich nicht eingehend für die Zusammenhänge und die Spielregeln in der Unterhaltungsbranche interessiert, wäre von diesem Buch zu Tode gelangweilt worden.

Ein ganz einfacher Vergleich: Was lesen wir denn lieber, wenn es z.B. um Volkswagen geht? Wie die Manager ihren täglichen Job machen, oder wie sie sich im Puff vergnügen?

Parkers Buch hätte sicher so einiges an Mysterium entzaubert, und man wäre zu der Erkenntnis gekommen, dass Elvis' Karriere letztendlich das Resultat harter Arbeit war, ein Knochenjob, und keine göttliche Fügung, wo alles von selber passierte. Das hätte die Legende zerstört. Aus diesem Grund wird er wohl davon abgesehen haben, aus Loyalität. Dafür nahm er es auch in Kauf, in den Augen von Leuten, die das Geschäft nicht kennen und seine Leistungen nicht zu schätzen wissen, für immer als der "Bad Boy" der Elvis-Historie dazustehen, der den armen Elvis zu seinem (Un-)Glück zwingen musste.

Zumindest beweist das Fehlen dieses Buches eines: Dass Parker weder hoch verschuldet noch so geldgierig war, wie immer dargestellt wurd. Sonst gäbe es dieses Buch nämlich.