Ich mag Priscilla nicht und ich habe auch triftige Gründe dafür, wenigstens für mein Empfinden. Andere, die Priscilla mögen, werden dies natürlich anders sehen.
Sicher hat Priscilla einen Geschäftssinn gezeigt und wenn man so will,
Graceland gerettet. Ob es allerdings in Elvis´ Sinne war,
Graceland öffentlich zugänglich zu machen, quasi ein Museum daraus zu machen und den Meditationsgarten zum Friedhof zu machen (da kann zwar
Cilla nichts dafür! Aber Elvis wollte nicht begraben werden, sondern überirdisch in eine Gruft.) steht auf einem anderen Papier. Vielleicht hätte es ihm besser gefallen, Lisa würde es mit ihrer Familie bewohnen. Aber gut, der Rubel rollt und der Erfolg gibt Priscilla recht.
Also, dieser Geschäftssinn stört mich weniger. Mich stört ihre Attitüde. Dieses ewige Gesülze über ihre nicht endenwollende Liebe zu Elvis und das gleichzeitige Verschweigen ihrer neuen Familie. Wie muss sich eigentlich ihr Sohn vorkommen, der quasi nicht existiert. In keinem Interview, das ich kenne, erwähnt Priscilla Navarone. Man könnte meinen, der Junge stört ihr Image und wird deshalb nicht erwähnt.
Außerdem ist sie nicht die Witwe von Elvis, sondern seine Ex-Frau, die von ihm auch mit keiner Silbe in seinem Testament erwähnt wurde, was ja Gründe haben muss. Dies hindert sie aber nicht daran sich am Nachlass zu bedienen. Schon bei der Abwicklung der Trauerfeierlichkeiten war sie als einzige aus dem näheren Familienumfeld in der Lage die Sache in die Hand zu nehmen, wie aus dem Bericht von Carolyn Kennedy im Rolling Stone Magazin zu lesen ist. Keine Spur der tieftrauernden Witwe, die aus lauter Kummer und Trauer zu nichts mehr in der Lage war. Es muss ja auch zu denken geben, warum ein neunjähriges Kind, das soeben erfahren hat, dass der Vater gestorben ist, nicht die Mutter anruft, sondern Linda, die Exfreundin des Vaters. Was ist das denn für ein untypisches Mutter-Kind-Verhältnis? Für mich strömt diese Frau eine gewisse Kälte aus, was auch auf Fotos zu erkennen ist, vor allem wenn sie neben Elvis zu sehen ist, der im Gegensatz dazu immer eine Wärme ausstrahlt. Ich behaupte mal, für mich waren das zwei Menschen, die sehr unterschiedlich waren. Menschlich und auch vom unterschiedlichen Background her passten sie nicht zusammen. Ich bezweifle nicht, dass Elvis sie geliebt hat, aber ich glaube, ohne einen gewissen Druck ihrer Eltern, hätte er sie nicht geheiratet. Im Grunde genommen war er nicht der Typ fürs Heiraten. Das hätte Priscilla aber auch wissen müssen, schließlich war sie ja schon lange Zeit mit ihm zusammen. Zumindest aber hätten ihre Eltern wissen können, dass eine Ehe mit einem Star, der jede Frau haben kann, gelinde gesagt, schwierig werden wird. Die hatten aber wahrscheinlich mehr die ökonomischen Vorteile gesehen, die auch bei einem Scheitern der Ehe nicht nachteilig sind.
Nachteilig war die Scheidung letztlich für Elvis, der dadurch erwiesenermaßen in ein tiefes Loch fiel. Nicht unbedingt deshalb, weil dies eine Trennung von Priscilla bedeutete, sondern die viel schmerzlichere Trennung von seiner Tochter. Er selbst wuchs in einer dreiköpfigen Kleinfamilie auf, die wirtschaftlich nicht gut dastand, aber trotzdem emotional zueinander stand. Er schaffte es aber nicht, seine Familie zusammenzuhalten, obwohl die wirtschaftlichen Voraussetzungen im Gegensatz zu seinen Eltern völlig andere waren. Ich denke, darüber kam er nie mehr hinweg. Schuld am Scheitern der Ehe waren, wie in all diesen Fällen, sicher beide.. Aber auch hier war Priscilla diejenige, die mit der Situation wesentlich besser umgehen konnte, Elvis hingegen reagierte wesentlich emotionaler.