Thema: Bob Dylan
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Alt 05.12.2005, 22:07
ManInBlack1976 ManInBlack1976 ist offline
Schnupperuser
 
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Nun ja, Dylan hat eben viele, viele Eigenheiten.

Dazu gehört nicht nur, daß er "bei der Arbeit" nicht fotografiert werden will (daher auch die absolut rigorosen Kontrollen), sondern auch seine Mundfaulheit auf der Bühne. Ein "Thank you" am Ende, sowie die Vorstellung der Band sind normal. Manchmal gibt es auch noch einen kleinen Scherz obendrauf - und dann kann man sich schon glücklich schätzen.

Ich meine, der Mann geht ganz in seiner Arbeit auf, tut das, was er kann: Musik machen. Er scheint dabei stets hoch konzentriert und sich gekehrt zu sein, sich mit der Musik auf einmalige Weise zu verbinden. Warum dann noch Worte ans Publikum richten. His songs tell it all. Und dafür lieben wir ihn.

Die Athmosphäre ist einmalig - etwas wie in einem Theaterstück mit vielen Akten. Nach jedem Song geht das Licht aus und nach einigen Sekunden wieder an - die Bühne in zum Song passendes Licht getaucht, die Band und der Sänger immer wieder Neues beschwörend, sich bei jedem Konzert neu erfindent. Da braucht es keine Blicke ins Publikum oder fades Gerede, da braucht es auch keine Bühnenshow (was wurde arme Stu Campbell [Gitarre / links] in Fan-Foren schon regelmäßig gescholten, weil er hin und wieder mal grinst) oder sonstiges, was vom Vortrag ablenken könnte, was einen aus der Vesunkenheit in die Musik reißen könnte.

Anbiederungen ans Publikum hat er nicht nötig, bzw. braucht er nicht. Und das finde ich großartig.