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Alt 12.11.2006, 12:25
Manhattoe Manhattoe ist offline
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Zitat:
Zitat von gast-20080904 Beitrag anzeigen
Okay, wenn du dazu noch bereit bist [...], dann lass uns doch, wenn möglich, einfach noch einmal einen Schritt zurück gehen:
Aber immer. Warum nicht? Für mich als "grüner Zyniker" (frei nach T.S.) war das jetzt nichts Besonderes und wofür jetzt Entschuldigungen austauschen? Wir haben die Klingen gewetzt, ein paar Schläge ausgetauscht und die Grenzen abgesteckt. Jetzt geht's weiter ...

Zitat:
Zitat von gast-20080904 Beitrag anzeigen
Wie wäre es, wenn du einmal erklärtest, was genau für dich eine "runde Angelegenheit" wäre, wie sie auszusehen hätte, um diese CD zu etwas zu machen, von dem du sagen könntest, dass es nicht jeder könnte ("ein paar 'neue'' Elvis Songs auf eine CD [zu] kopieren" nämlich).
Eine runde Angelegenheit wäre eine CD mit einem Konzept. Das vermisse ich hier, oder besser, ich vermisse die Umsetzung des im CD Titel angekündigten Konzepts. Als ich den kompletten Titel der CD zum ersten Mal hörte, war ich total angefixt, entsprechend groß war die Enttäuschung.

Aber was hätte man machen können?

Da gibt es mehrere Möglichkeiten, je nachdem, welches Ziel man ins Auge nimmt:

1. Ein echtes "Making of", also eine Session-CD mit dokumentarischem Wert.
a. einfachste, aber mE beste Lösung: Präsentation der Takes (bzw einer Auswahl) in der Reihenfolge, in der sie aufgenommen wurden, möglichst mit studio talk. Ist nicht Jedermanns Geschmack, aber bei Boots wie The Echoes of Love Sessions (bitte nicht das Cover posten, Herbi) klappt das mE ganz prima (und diese CDs werden auch gekauft). Wenn ich mir die Highlights aus diesen Sessions rauspicken möchte, habe ich dann die freie Wahl, wenn ich mir eine gut durchhörbare CD zusammenbasteln möchte. Mein Vorschlag klingt nach einer Doppel-CD, wäre aber auch auf einem Silberling zu machen, wenn man auf die Jam Session verzichten würde, die mE hier überflüssig ist (auch wenn sie an sich natürlich am ehesten das von Dir erwähnte Feeling vermittelt).
b. eine CD, die die Stimmung der Sessions widerspiegelt, sich aber auf eine Auswahl an Tracks beschränkt. Möglicherweise hat man das hier versucht, ist aber mE an der (schwerigen) Aufgabe gescheitert. Ein Ansammlung von Outtakes mit einem Minimum and Geplapper/Gealber dazwischen bringt es nicht. Auf den Vergleich mit den Jungle Room Sessions möchte ich (zumindest) hier nicht eingehen, da das Material von 1976 viel homogener ist und daher auch mehr Freiheiten beim Trackarrangement erlaubt.

2. Eine gut durchhörbare CD, ohne Rücksicht auf einen "making of"-Charakter.
a. ich habe eine Möglichkeit in der Review in dem It hurts me-Absatz kurz angedeutet. Man hätte zB die beiden Fragmente nehmen können und daraus einen Song (ohne Unterbrechung) machen können. Mit derart in sich geschlossenen Tracks hat man ganz andere Möglichkeiten, eine Albumdramaturgie aufzubauen, die keiner Chronologie verpflichtet ist.
b. ein Alternate TV-Special: Reihenfolge wie im fertigen Special bzw Soundtrack, in der sich die Teile der Show aus alternate takes zusammensetzen. Aus Spaß werde ich mir so ein Teil mal selber zusammenstellen.

Zitat:
Zitat von gast-20080904 Beitrag anzeigen
M. E. kann und muss ein solches Album auch eben dieses "feeling" vermitteln (was die LYG, wenn auch meinetwegen mit für deinen Geschmack zu wenig Studio-Chat) auch durchaus tut. Darauf bist du für meine Begriffe - und speziell nach einer Einleitung von zwei Absätzen, die vermuten ließ, dass du das tun würdest.
Ist dieses "Feeling" eine inhärente Qualität der CD oder eine Projektion des Hörers? Die meisten einzelnen Tracks rocken, ohne Frage, die CDs als Ganzes tut es nicht. Aber das ist genau der Punkt, an dem sich unsere Meinungen scheiden. Und genau das ist auch der Unterschied zwischen Review und Essay, den ich hier gerne erläutern will. Ein Essay hat die Freiheit, Zusammenhänge durch Interpretationen und Selektionen herzustellen. Das Ergebnis ist aber immer zwangsläufig subjektiv und auch beliebig, da das Essay eine innere Logik entwickelt und nur auf sich selber verweisen muss. Eine Review ist natürlich auch subjektiv, muss sich aber an nachvollziehbare (meinetwegen "kopflastige") Fakten halten. Natürlich macht es mehr Spaß ein Essay, als eine Review zu schreiben.

Zitat:
Zitat von gast-20080904 Beitrag anzeigen
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Bitte sehr, gern geschehen.

Geändert von Manhattoe (12.11.2006 um 12:28 Uhr)