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Alt 16.08.2006, 17:03
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online veroeffentlicht am: 09. 08. 2006 22.06 h

so nebenbei: einwohner von. st. bernice erinnert sich an gemeinsame stationierung mit elvis

the tribune star


don maloney lernte in jener nacht eine lektion – gehe niemals mit elvis presley in die imbissstube des PX (1) in ‘camp wildflecken’, deutschland, wenn du wirklich hungrig bist.

aber es war zeit fuers abendessen, und die soldaten der 32. division der US army waren eben zu einem einmonatigen training auf dem stuetzpunkt eingetroffen. also beschlossen don, elvis und einige andere soldaten, die kueche des PX auszuprobieren. keine grosse sache, ausser wenn der kerl, der vor dir in der warteschlange steht, der koenig des rock ‘n’ roll ist.

‘die deutschen frauen hatten ihn gesehen – und sie wussten, wer er war – und rasteten schier aus. und das ist noch milde ausgedrueckt’, sagt don ueber diesen moment im jahre 1958. ‘wir anderen pflegten unsere scherze darueber zu machen, dass wir getrost den ganzen laden haetten leerraeumen koennen, so wie sie sich um ihn scharten. wir bekamen nicht mal ein belegtes broetchen.’

offensichtlich warf elvis schon in seinen jungen jahren einen langen schatten voraus.

doch maloney beschwerte darueber sich weder damals noch heute. er diente 18 monate lang als soldat neben der bestaendigsten ikone der popmusik. und wiewohl sich elvis’ todestag am kommenden mittwoch zum 29. male jaehrt, lassen jene tage maloney noch immer viele geschichten erzaehlen in der ford-werkstatt in clinton, wo er arbeitet, oder in st. bernice, wo er lebt.

‘ich sage den leuten, dass er die einzige beruehmtheit ist, die ich jemals kannte und die ich jemals kennen werde’, so maloney. ‘aber ich erzaehle den leuten auch, was fuer ein netter kerl er war.’

bei ihrem ersten zusammentreffen war elvis bereits der ‘king’, aber sein offizieller titel lautete ‘soldat’, genau wie der von maloney. sie waren beide 23 jahre alt, als sie im maerz 1958 in die armee eintraten und nach fort hood in texas zur grundausbildung geschickt wurden. im folgenden herbst wurden sie nach friedberg in deutschland eingeschifft, um im ‘1st medium tank batallion’s headquarter company’ zu dienen.

elvis war jeepfahrer in einem aufklaerungstrupp. davon abgesehen, dass er 2 zivilisten als leibwaechter hatte, war der soldat elvis ein stinknormaler GI wie jeder andere, berichtete maloney diese woche.

‘er war genau wie jeder andere normale soldat auch, also nichts mit ‘ich bin elvis presley’ oder sowas’, erzaehlt er. ‘er fuhr einen jeep, absolvierte seinen dienst und bekam keinerlei sonderbehandlung, von der ich gewusst haette.’

ausser diesen leibwaechtern.

und elvis durfte auch nicht fuer seine kameraden auftreten, erinnert sich don, aus vertragsrechtlichen gruenden. doch auf einem stuetzpunkt mit einer besatzung von 2.500 stationierten soldaten, unterhielten sie sich ungefaehr ein halbes dutzend mal, bevor sie anfang 1960 wieder in die vereinigten staaten zurueckkehrten. manchmal hingen sie auf der bowlingbahn herum, oder in einem deutschen kino, oder im imbiss des PX, voll mit ‘fraeuleins’, die um ihn herumscharwenzelten.

‘er fand immer die zeit, kurz stehen zu bleiben auf ein schwaetzchen’, so maloney.

zu jener zeit war presley schon ein superstar, der der welt den rock ‘n’ roll nahegebracht hatte mit ‘heartbreak hotel’, ‘hound dog’, ‘blue suede shoes’ und ‘love me tender’. und er hatte schon 4 filme gedreht, bevor ein armeefriseur seine allseits bekannte ‘pompadour’- tolle abrasierte. wie die restliche bevoelkerung dieses planeten wusste don offensichtlich, wer elvis war, aber rock ‘n’ roll war nicht seine lieblingsmusik.

‘ich war ein fan von countrymusik, und zu jener zeit hatte er noch nicht so lange gesungen. tatsache ist, ich wuenschte, ich haette damals gewusst, wie beruehmt er eines tages werden wuerde, dann haette ich mehr photos geschossen’, gibt er zu.

stattdessen posierte don nur fuer einige wenige schnappschuesse neben presley. und traurigerweise gingen diese ueber die jahre verloren.

er wuenscht sich auch, er haette seiner versuchung nachgegeben, den king damit aufzuziehen, dass dieser sich jede woche seinen gehaltsscheck von der armee abholte. ‘ich wollte ihn eigentlich immer fragen, wie das fuer ihn sei, sich fuer 60 kroeten in einer warteschlange anzustellen’, sagt don, ‘aber ich habe nie den schneid dazu gehabt.’

nach beendigung ihrer dienstzeit ‘habe ich ihn nie wieder gesehen’, sagt maloney.

don ist heute 71 jahre alt, und halbpensioniert nach einer 43-jaehrigen beruflichen laufbahn bei der eisenbahn in indiana. presley waere heute auch 71 jahre alt, waere er nicht am 16.august 1977 in graceland mansion, memphis, gestorben. presley’s tod daempfte kaum das interesse an seiner musik, seinen filmen und seinem leben. graceland zieht jaehrlich 600 000 touristen an, und seine ‘elviswoche’ – findet statt von kommendem dienstag bis folgenden mittwoch – rechnet mit rund 10 000 besuchern. seine alten kumpels vom militaer jedoch laufen gewoehnlich nicht in massen auf, warum auch immer.

‘man wird hier keine grueppchen in armeeuniformen aus den 50er jahren zu sehen bekommen’, meint kevin kern, der 28-jaehrige pressesprecher von graceland.

nichtsdestoweniger spricht elvis leute jener jahrgaenge an, genau wie leute in ihren 20ern wie kern, der nicht einmal geboren war, als elvis starb. die haelfte der besucher von graceland ist juenger als 35.

und es gibt keinerlei bedenken, die ‘elvis-woche’ um presley’s todestag herum anzusetzen.

‘wiewohl sein dahinscheiden ein trauriger aspekt ist, herrscht hier eine atmosphaere wie auf einem festival vor, wenn graceland sein lebenswerk feiert’, betont kern.

einige dieser besucher unternehmen eine anderthalbstuendige busreise zu elvis’ geburtsort in tupelo, mississippi. dieses eher bescheidene heim, das elvis kaufte und der stadt schenkte, nachdem er 1957 dort (in tupelo, und ich dachte, das sei 1956 (!) gewesen, a.d.ue.) aufgetreten war, ist heute ein museum. am dienstag kamen 350 besucher, so dessen direktor dick guyton. dieses restaurierte, weisse gebaeude zieht jaehrlich 80 000 gaeste an und ist die groesste touristenattraktion im bundesstaat mississippi.

guyton ist 67 und wuchs genau wie elvis in tupelo auf, bis dessen familie nach memphis uebersiedelte, als er 13 war. aber er kannte presley nicht persoenlich.

‘wir waren einfach 2 kleine jungs aus tupelo’, meinte er am mittwoch. ‘sogar wenn wir aneinander vorbeigelaufen waeren, haette ich ihn nicht erkannt und er mich nicht.’

auch don maloney vermutet, dass elvis ihn nicht wiedererkennen wuerde, waere er heute noch am leben.

‘er wuerde sich nicht an mich erinnern’, meint don, ‘aber gewiss an einige orte, an denen wir zusammen waren.’

mark bennett ist erreichbar unter mark.bennett@tribstar.com or (812) 231-4377.

(1) PX: supermarkt auf armeestuetzpunkten
http://en.wikipedia.org/wiki/Base_exchange

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