Ich finde, dass Gladys nicht loslassen konnte. Man liest z.B. ihre ewigen Vorwürfe: "Ich wünschte, du wärst mehr zu Hause". "Du solltest jetzt aufhören mit dem Singen und dir ein Möbelgeschäft zulegen, heiraten und Kinder bekommen". Und so weiter und so weiter.....

Mein Sohn hätte mir was anderes erzählt, wenn ich jeden seiner Schritte belauert hätte und dann noch ständig rumgejammert: "Du machst dies, du machst das". Man muss den jungen Leuten Freiraum lassen.


Man muss sich das vorstellen. Von Zwillingen überlebt nur Elvis. Und Gladys mit ihrer übertriebenen Liebe hat dem kleinen Elvis schon ganz früh beigebracht: Du hast überlebt, du bist etwas Besonderes. Sie hat ihn verhätschelt und ihn nicht aus den Augen gelassen. Es entwickelte sich zwangsläufig eine Familie in der Familie. Elvis und Glady - und Vernon war außen vor. Das gibt dicke Probleme, die zu Streit führen. Von dies kommt das. Vernon war für mich ein Taugenichts der sich vor der Arbeit drückte. Also haben Gladys und Elvis das in die Hand genommen und Vernon sicherlich auch spüren lassen, dass sie die Familie ernährten. Was macht ein Mann, wenn er sich minderwertig fühlt? Er sucht seine Bestätigung außer Haus. Und das wiederum führt wieder zu Streitereien. Das Saufen kommt noch hinzu.

Dann ging Elvis und nahm sein Leben selbst in die Hand. Teils um die Familie aus dem Elend zu führen, teils um endlich frei zu sein. Das wiederum bereitete ihm dann wieder ein schlechtes Gewissen seiner Mutter gegenüber. Was sie wiederum ausnutzte und noch mehr jammerte. Das war schon ein Teufelskreis.

Ich bin kein Psychologe. Aber ich denke, Gladys verlor ihren Lebensinhalt als Elvis der ganzen Welt gehörte. Sie wurde nicht mehr gebraucht.