Thema: CD andere Elvis Reborn
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Alt 07.06.2020, 15:48
Wisdomy Wisdomy ist offline
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Zitat von King77 Beitrag anzeigen
Die Songs aus den 50er Jahren klingen ohnehin in mono am Besten. Selbst die wenigen Songs die es im richtigen Stereo gibt verlieren an Dynamik u. Power gegenüber den Org. mono Veröff.


Sehe ich vollkommen anders. Außerdem muss man das nach Songs differenzieren.
Und man sollte "Stereo" und "Binaural" Begriff trennen - ich weise seit Jahren daraufhin, weil nämlich ansonsten Ungenauigkeiten in der Bezeichnung entstehen, und Vewirrungen um die tatsächlich zugrunde liegenden Bänder und Tracks entstehen.
Auch wenn Laien, die sich irgendwo was angelesen haben, immer wieder etwas anderes behauptet haben.

Zu "Mono klingt am besten":
Das eine Aufnahme in Stereo gegenüber einer derselben Aufnahme in Mono an Dynamik VERLIERE, ist einer der größten Unsinn den ich je gelesen habe. Wenn das so wäre, bräuchte es keine Stereo, 3.1, 5.1 oder 7.1 Abmischungen, weil ja Mono alles am besten klinge. 70 Jahre soundtechnischer Fortschritt wären deiner Argumentation nach unnötig.
Das Gegenteil ist richtig: Durch mehr Kanäle steigt die Auflösung, weil ich einzelne Instrumente (Gruppen) über Abmischung räumlich von anderen Instrumenten trennen kann. Der Sound wird klarer, übersichtlicher, akzentuierter.

- Beispiel Love Me Tender: Gitarre Links, Stimme Mitte, Chor Rechts. Klare und getrennte Wahrnehmbarkeit aller relevanten Teile des Songs. Zudem bietet eine getrennte Vorlage auf 3 Spuren auch die Möglichkeit einer separaten Bearbeitung, bspw. von Bass unf Höhen. Und GENAU DAS ist das, was die Dynamik, bzw. den Dynamikumfang eines Songs ausmacht. Meintest du aber die "Dynamik" im nicht-technischen Sinne, sondern rein vom subjektiven Höreindruck, also der Psychoakustik, so ist das Geschmackssache, aber von einer bis zum Erbrechen komprimierten Love Me Tender Mono Variante, zudem auch noch verrausht bis zum bis zum Anschlag, egal in welcher Pressung es man hört, von "Dynamik" zu sprechen, halte ich für abwegig.

Und wenn ich einmal dabei bin: Das trifft auch auf alle anderen 3-Track-Stereo Aufnahmen von Elvis zu: Jailhouse Rock, Treat Me Nice, We're Gonna Move. Von allen haben wir die Master - und nicht irgendein Take - als Stereovariante vorliegen. Und selbstverständlich gewinnen all diese Varainten gegenüber der Mono Ausgabe.
Vor allem Treat Me Nice: Die lahmarsachige Record Version seinerzeit ist der kleine hässliche Bruder im Vergleich zur unglaullich dynamischen Filmvariante, und die dann auch noch in Stereo, wo man das rhythmische Auf-und Abschwingen der Jordanaires im perfekten Wechsel mit dem Schlagzeug und der Gitarre hören kann, ist einmalig. Ein Musterbeispiel einer klugen, duchdachten Instrumentation. Dieser Song ist überhaupt erst in der Stereo-Movie Variante zu einem der besten Rock/Pop Songs aufgestiegen, die ich kenne.
Damit wären wir bei den 3-Track-Stereo Varianten gewesen.

Nun zu den 2-Track-Stereo Aufnahmen, die BINAURALufnamen sind:
JEDE Aufteilung einer Instrumentierung auf mehrere Spuren ist IMMER besser, als keine oder weniger Aufteilung. Erstens weil durch die Trennung die Möglichkeit besteht - ich wiederhole mich - im Stereopanorama räumliche Trennungen und Anordnungen vorzunehmen, was allein dadurch schon zu einem differenzierterem Klangbild führt, ich kann aber auch auf die jeweiligen Spuren getrennte Effekte anwenden, bspw. eben Bässe betonen beim Schlagzeug oder dem Chor, mitten bei der Stimme, oder Höhen oder Höhen UND Bässe bspw. bei einer Gitarre. Selbst wenn bei einer 2-Track-Aufnahme immer noch mehre Instrumente zusammenliegend auf einer Spur vorliegen, kann ich das, als müsste ich eine Mono-Aufnahme abmischen. Und selbst das geht heutzutage.

Geändert von Wisdomy (07.06.2020 um 16:29 Uhr)
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